Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

4. Sonntag des Osterfeiern, 25. April 1999

1 Petrus 1:19-25

"Diene dem Hirten, der für die Schafe gestorben ist"

von Pastor Timothy H. Bülow

Denn das ist Gnade, wenn jemand vor Gott um des Gewissens willen das Übel erträgt und leidet das Unrecht. 20 Denn was ist das für ein Ruhm, wenn ihr um schlechter Taten willen geschlagen werdet und es geduldig ertragt? Aber wenn ihr um guter Taten willen leidet und es ertragt, das ist Gnade bei Gott. 21 dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; 22 er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; 23 der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; 24 der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Meine Liebe Mitchristen,

Wenn wir an Christus, als den guten Hirten denken, erinnern wir uns natürlich des 23. Psalms. Da beschreibt David schön, wie zärtlich unser Erlöser für uns sorgt. David konnte diesen Psalm ganz ehrlich schreiben, obwohl er durch viel Leiden gegangen war. Gott hatte David als König gesalbt an stelle von Saulus, der seinen Glauben aufgegeben hatte. Gott wollte seinem Volk einen glaubenden Führer geben. Das machte Saulus aber sehr ärgerlich. Durch viele Jahre versuchte Saulus David zu töten, vor er selbst endlich umkam, in einer Schlacht. Das bedeutet daß David litt, genau weil er ein aufrichtiger Nachfolger Gottes war. Er lebte viele Jahre als Ausgestoßene und Geächtete. Dennoch schrieb er: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln". Und das war lebensecht. Gleichgültig wieviel Elend er durchgegangen war, überwachte ihn sein Herr und Hirte, und sorgte für ihn. Wie passen Leiden und des Herrn Sorge einander? Gott bittet uns Christen oft durch Leiden zu gehen. Unsere erste Vorlesung heute Morgen berichtet die Geschichte des heiligen Stephanus. Er Litt für die Sache des Evangeliums. Weil er ein treuer Zeuge der Wahrheit war, wurde er von haßerfüllten Menschen getötet.

Er könnte sich gerettet haben. Alles was er tun mußte, war seinem Glauben abzuschwören und Abtrünnige zu werden. Er wäre seinen Steinigeren einen Held geworden. Sie hätten ihn auf den Achseln durch die Straßen getragen. Warum tat er es nicht? Weil er seinen guten Hirten zur Rechten des Vaters sah. Er sah ihn, der bereitwillig gelitten hatte um ihn eine Stelle im Himmel zu garantieren, und er wollte mit ihm sein. Er war bereit dem Hirten zu dienen, der für seine Schafe gelitten hatte, gleichgültig was es ihm kosten würde.

1. Dem Hirten zu dienen, kann Leiden zur Folge haben

Petrus würde später als Märtyrer sterben. Sondern er dachte nicht nur auf das, als er diese Worte schrieb. Er beschrieb das tägliche Leiden das wir als Christen durchgehen müssen. Er schrieb besonders an Sklaven. Er wollte sie zu erinnern ermuntern, daß die Freiheit sie in Christus hatten, erforderte daß sie Sklaven der Gerechtigkeit seien—daß sie die höchste Anforderungen des Glaubens erhalten, gleichgültig wie sie ihre Herren behandelten.

Sklaven können in ganz jämmerlichen Zuständen leben, nicht am wenigsten daß sie keine persönliche Freiheit haben, und daß all ihre Arbeit jemand anderen nützt. Sondern es ist nicht unmöglich Sklave zu sein, und dennoch als Christ zu handeln. Christus lehrt uns alle, gleichgültig was unsere Umständen sind, solche lobenswerte Leben unter den Heiden zu führen, daß sie sich schämen und soeben fragen nach und endlich gewonnen werden für den christlichen Glauben.

Keiner von uns ist ein Sklave, Gott sei Lob. Dennoch leben wir alle unter Autorität. Und jeder von uns hat die eigene Testen und Kreuzen zu tragen. Wie wir diese Kreuzen behandeln kann eins der wichtigsten Zeugnissen zu unserem Glauben an den guten Hirten sein. Gott ermuntert uns durch den heiligen Petrus solche merkwürdige Leben zu führen, daß Leute sehen können was für eine Verschiedenheit der christliche Glaube in unserem Leben macht. Und Petrus erinnert uns, daß Leute nicht die einzige sind, die uns beobachten. Gott selbst sieht deinen lebendigen Glauben und wird dich in Ewigkeit loben und belohnen. Jesus selbst sagte: „Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden". (Mat 5:11,12a)

Ob wir von den Erfolgen von Altern leiden, oder von Krankheit oder Überarbeiten, oder ob wir leiden, weil wir für Gottes Wort eintreten, gibt uns Gott dadurch die Gelegenheit unseren Glauben zu beweisen.

Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, daß ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen. Es gibt viele Mißverständnisse über den christlichen Glauben, daß es ein Beruf zu einem Leben der Bequemlichkeit und irdischen Belohnungen ist. Wie viele falsche Hirten im Fernsehen predigen genau das? Manchmal haben wir auch, aber, denselben irrigen Begriff. Wir glauben daß die Kirche da ist mich bequem zu machen. Wir haben treue Leute hier in unserer Gemeinde, die großzügig gegen die Arbeit des Herrn sind. Aber andere geben nur was sie bequem schenken können, ohne es zu merken. Wir haben treue freiwillige Helfer, die Zeit verbringen, als Sonntagsschulelehrerinnen zu dienen, oder die immer helfen bei Arbeitstagen, oder dienen bei Begräbnismahlzeiten, oder das Gras mähen. Sondern es gibt andere die erwarten immer, daß jemand anderer alles tun wird. Wir haben Mitglieder die bereit sind alles mögliches zu tun, auf daß wir das Evangelium unseren Nachbarn, Mitarbeitern und anderen anbieten können. Und dann haben wir andere Mitglieder, die streben dagegen, weil sie fürchten daß sie unbequem sein werden, wenn neue Leute zu uns kommen. Solche Selbstsucht und selbst Bedauern ist nicht das Leiden dafür Jesus uns loben oder belohnen wird.

Wir sind berufen worden, zu einem Leben des Leidens für Christus. „Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert", sagte Jesus. Präsident Kennedy sage einmal: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann, sondern frage was du für dein Land tun kannst". Dasselbe kann von unserem Beruf in die Kirche gesagt werden. „Frage nicht, was deine Kirche für dich tun kann, sondern frage was du für deine Kirche tun kannst". Es gibt reichliche Segen für sie, die zur Christi Kirche gehören. Sondern das Privileg von Mitgliedschaft an der Kirche ist nicht eine Lizenz für das sündhafte Fleisch, daß es das eigene Bequemlichkeit erfordere.

Wir sind in Christi Kirche berufen, auf daß wir die Worte des 13. Kapitels von Pauli Brief an die Korinther ausüben: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit". Wenn wir nicht um Christi Willen und seines Reiches Willen sagen können „Christus ist Nummer eins und mein Nächsten ist wichtiger als ich" wie werden wir es erledigen können, wenn uns richtiges Leiden oder Elend kommt?

Das Evangelium ist das Wunderbare Versprechen an uns Sündern von lauter, unverdienter Gnade. Du und ich haben diese Wunderbaren Gaben empfangen. Gleichzeitig, aber, sind wir berufen worden einem Leben das alles andere als bequem und leicht ist. Wir sind Christi Knechte. Wir sind erlöst worden nicht uns, sondern ihm und unseren Nächsten zu deinen.

2. Christus litt für euch, seine Schafe

Vorstelle dich mal wie es gewesen wäre, wenn Christus wie wir, seine sündhaften Schafe gewesen wäre. Wir jammern, wir beschweren, wir sind faul. Wir suchen immer lieber das unsre. Sondern Christus wurde für uns beschwert. Ihm war unsere Bequemlichkeit wichtiger als die eigene. Er war bereitwillig für uns zu leiden, auch den qualvollsten Tod, auf daß Leute die schwere haben soeben dankbar zu sein, könnte von diesem sündhaften Geschlecht gerettet werden, und für ihn und mit ihm leben.

Der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; 23 der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; 24 der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. 25 Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Das alles hat er getan, auf daß uns unsere Sünden vergeben sein könnten. Christus hat uns von einem Leben der Sünden und Selbstsucht, zu einem ewigen Leben der Selbstopfer erlöst. Er selbst hat unsere Sünde hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz. In ihm sehen wir was Gott wirklich von uns erwartet. Jesus hat keine Sünde begangen. Und wir sind berufen die Taten der Finsternis zu töten und hinfort nicht mehr zu sündigen. In seinem Mund fand sich kein Betrug. Und jetzt sind wir berufen mit unseren Munden das Evangelium zu verkündigen—nicht zu denunzieren und anschwärzen, sondern zu aufbauen und heilen. Er widerschmähte nicht als er geschmäht wurde. Und wir sind berufen worden die andere Backe darzubieten—Friede zu schaffen und mit allen in Frieden zu leben. Er drohte nicht, als er litt. „Ob sie nicht alles tun wie ich will, dann nehme ich meinen Ball, und gehe nach Hause!" Nein. Er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet.

Jeder von uns kämpft mit sündhaften Stellungen und Taten. Keiner von uns tretet gerne in Leiden ein. Keiner von uns stellt gerne Gottes Arbeit vor der eigenen. Dafür müssen wir um Vergebung bitten. Und Gott wird vergeben, denn er ist von Natur anders als wir.

Sondern Gott hat uns ein neues Herz gegeben, nicht wahr? Er hat ein Feuer in unseren Herzen entzündet. Er hat uns die Kraft gegeben, das eigene Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen, wohin auch immer er uns führt. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.

Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Lobe ihm und danke ihm durch das Imitieren von ihm. Er hat unsre Sünde selbst hinaufgetragen an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Wir können alles aber dem anheim stellen, der gerecht richtet, denn er ist der Hirte und Bischof unsrer Seelen. Er wird nichts erlauben, uns geistlich zu schaden. Und er wird uns zu Himmel nehmen, wenn unsere Leidenszeit vorbei ist. Und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Es ist nicht immer leicht ein Schaf Jesu zu sein. Wir sind umgegeben von Klippen und Felsen und Wölfe und noch ein Tausend verschiedene Gefahren, nicht am wenigsten unser sündhaftes Fleisch. Deshalb müssen wir jeden Tag es wieder töten, durch tägliche Reue und Buße. Sondern unser guter Hirte wird seine Herde sicher Heim führen.

Zuhöre seine Stimme. Traue auf ihn ganz. Diene ihm. Und folge ihm auf seinem Wege. Amen.