Ev.-Luth.St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
Am Sonntag 5 des Oster, 11. April 1999
Johannes 14: 1-6
"Heim heilt ein schweres Herz"
von Vikar Benjamin W. Berger
1
Und er sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! 2In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten. 3Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin. 4Und wo ich hin gehe, das wißt ihr, und den Weg wißt ihr auch. 5Spricht zu ihm Thomas: HERR, wir wissen nicht, wo du hin gehst; und wie können wir den Weg wissen? 6Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Liebe Leute Gottes:
Wir Menschen geben uns nie zufrieden. Durchaus das ganze Leben schauen wir nach vorne oder zurück. Wenn wir Kinder sind, wollen wir einen Teenager sein. Wenn wir Teenager werden, wollen wir einen Erwachsene sein. Wenn wir Erwachsene werden, wollen wir wieder Kind werden. Die Leben der Kinder sind sehr einfach, nicht wahr? Warum? Weil die Kinder keine Sorgen haben. Gewöhnlich sorgen die Kinder sich nicht über Kleider, Essen, oder Geld. Wenn die Kinder ein Problem haben, können sie nach einer besonderen Ort gehen: das Heim. Daheim ist alles gut. Daheim liebt jedermann uns. Daheim können wir unsre Probleme und Sorgen vergessen. Heute morgen offenbart Jesus in eigenen Worten jene Wahrheit, die viele von uns schon wissen. Heim heilt ein schweres Herz. Zuerst will Jesus dir zeigen, daß I – Dein Heim im Himmel ist. Dann will Jesus dir zeigen, daß II – Du den Weg weißt.
I. Dein Heim ist im Himmel
Weil wir bereitwillig unser Heim auf Erden machen, bekommen wir leicht ein schweres Herz. Die da ihr Heim auf Erden machen lernen schnell die Trennung zu fürchten. Leider wird die Trennung einen natürlichen Teil unsres Lebens. Nachdem wir Erwachsene werden, als wir wollten, trennen wir uns vom alten Heim, um ein neues Heim zu schaffen. In Kürze verlieren wir allen Kontakt mit dem alten Heim. Nicht oft reden wir mit den Eltern oder den Geschwistern. Wir sehen sie immer weniger. Nachdem unsre Eltern sterben, wird die Trennung beständig. Jahr für Jahr sterben unsre Freunde. Die Trennung scheint unaufhörlich. Bald leben wir getrennt von allen, die wir lieben. Schließlich sterben wir auch.
Während Jesus mit seinen Jüngern nach ihrem letzten zusammen gefeierten Passah sprach, mußten sie von einer Trennung handeln. Jesus erzählte seinen Jüngern, daß er noch eine kleine Weile bei ihnen wäre. Sie waren erschüttert. Sie wollten wissen, wo Jesus ginge. Sie wollten mit ihm gehen. Nein, sie konnten nicht gehen. Sie konnten ihm nicht folgen. Die Trennung von Jesus beunruhigte die Jüngern. Um Jesus zu folgen hatten sie von ihrer Familien, ihrer Freunde, und ihrer Berufe sich getrennt. Drei Jahre lang führte Jesus seine Jüngern und lehrte sie. Er war ihr beste Freund, ihre Familie, ihr Heim. Würde er nun sie lassen? Ihre Herzen waren schwer.
Das Problem ist nicht, daß wir die Trennung fürchten. Es ist warum wir die Trennung fürchten. Am Meisten fürchten wir die Trennung, weil wir uns an dieser Erden anschließen. Seitdem unsre Urgroßeltern unser treues Heim verloren, haben wir uns auf dieser Erden niederlassen, als ob wir hier ewig leben werden. Aber dein Heim ist im Himmel.
Einmal war der Garten Eden das ewige Heim des Menschen. Im Eden lebten wir ohne die Probleme oder die Sorgen. Im Eden lebten wir mit Gott selbst. Gott sorgte für uns. Er versah uns mit dem Essen. Wir brauchten nicht die Kleider. Wir fanden auch Vergnügen in der Arbeit. Dann haben wir gesündigt. Wegen unsrer selbstsüchtigen Lust und unsres selbstsüchtigen Ehrgeiz verloren wir unser Heim.
Seit der Zeit wir zuerst sündigten, hat die Sünde uns von unsrem wahren Heim getrennt. Wir versuchen unser Heim in dieser Welt zu machen, aber diese Welt ist voller Sünde. Wir müssen schwer arbeiten, um Essen, Kleider, und Obdach zu haben. In diesem irdischen Heim haben wir viele Sorgen. Heute morgen zeigt Jesus uns wieder unser wahres Heim. Dein Heim ist im Himmel, und dein himmlisches Heim wird dein schweres Herz heilen.
Jesus sagte, „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubet an Gott und glaubet an mich! 2In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, so wollte ich zu euch sagen: Ich gehe hin euch die Stätte zu bereiten." Während du ein Heim auf Erden zu machen versucht hast, hast du die eigene Wohnung im Himmel gehabt.
Jedermann will die eigene Wohnung haben. Die eigene Wohnung bedeutet die Annahme und die Sicherheit. Obwohl ich sieben Jahre lang zu meiner Eltern Hause nicht einmal gewohnt habe, habe ich dennoch da das eigene Zimmer. Ich weiß, daß ich nach Hause gehen kann, und meine Eltern werden mich annehmen. Daheim sorgen meine Eltern für mich. Daheim zuhört jemand mir. Daheim bin ich in sicheren Händen. Desto mehr in meinem himmlischen Heim! So auch in deinem himmlischen Heim!
In diesem Augenblick ist deine Wohnung im Himmel bereit. Jesus selbst bereitete sie. Im Himmel bist du willkommen. Im Himmel wirst du sicher sein. Gott ist dein Vater. Er will, daß du nach seinem Hause kommst. Zu Hause im Himmel wird dein Vater nicht nur auf deine Sorgen hören, sondern er wird auch sie von deinem Sinnen löschen. Im Himmel wird die Gefahr dich nicht angreifen. Solch eine Wohnung erwartet dich.
Jesus sagte, „3Und wenn ich hingehe euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf daß ihr seid, wo ich bin." Was geschieht wenn eine Mutter ihr neugeborenes Kind läßt? Das Kind weint und weint, bis es in den Armen seiner Mutter wieder ist. Seit unsrer Geburt in diese sündigen Welt haben wir auch aufgeschrien. Wir wollen im Himmel mit unsrem Vater sein. Jesus, unser Bruder, hat versprochen, daß er uns zu ihm nehmen wird. Wie der Bruder, der das Kind den Armen seiner Mutter zurückbringt, wird Jesus uns nach unsrem Heim im Himmel bringen. Heim heilt ein schweres Herz, und dein Heim ist im Himmel.
Im Himmel werden wir jubeln, weil wir schließlich zu Hause sein werden. Wir werden mit unsrem Vater und Bruder und mit der ganzen Familie der Gläubigen wieder vereinigt sein. Unser Vater wird uns beschützen. Unser Bruder wird für uns sorgen. Zusammen mit uns wird unsre neue Familie Gott preisen.
„ Dein Herz erschrecke nicht! Glaube an Gott und glaube an Jesus!" Glaube an Gottes Versprechen. Lerne die Versprechen dieser Welt zu vergessen. Das Glück dieser Welt rostet, zerfallt, und verdorrt. Die Kinder haben dieselben Bedürfnisse, die wir haben; sie sorgen aber nicht, weil sie ihren Eltern vertrauen. Vertraue Gott, wie ein Kind. Vertraue ihm, bis er endlich dich Heim nimmt. Dein Heim ist im Himmel. Sein Heim wird dein schweres Herz heilen.
Du kannst wissen, daß dein neues Zuhause dein schweres Herz heilen wird, nicht nur weil dein Heim im Himmel ist, sondern auch weil du den Weg dahin weißt.
II. Du weißt den Weg.
Wenn wir verlorengehen, haben wir ein schweres Herz, nicht wahr? Obwohl wir den Weg nach Hause im Himmel wissen, gehen wir oft verloren. Warum? Wir schenken nicht Beachtung, und wir werden beunruhigt.
Als die Jüngern nach dem Weg suchten, gingen sie verloren, weil sie nicht Beachtung schenkten. Drei Jahre lang hatte Jesus ihnen die Richtungen gegeben. Er erzählte ihnen, daß sein Vater im Himmel ihn gesandt hatte. Er beschrieb sein Heim mit den Gleichnissen. Immer wieder sagte er, daß er Heim zurückgehen mußte. Aber wenn Jesus seinen Jüngern erzählte, daß er bei ihnen nur noch eine kleine Weile sein würde, fragten sie, wohin er ginge.
Wir können nicht die Jüngern schimpfen. Wir schenken auch nicht Beachtung. Viel mehr als drei Jahre sind wir zu diesen Gottesdiensten gekommen, um Jesus zu hören. Viele von uns haben Jesus auch in der Schule, in der Sonntagsschule, und in dem Konfirmationsunterricht gehört. Dennoch schenken wir nicht Beachtung. Wir hören die Worten, aber wir zuhören nicht. Sonntag Abend können wir nicht länger der ersten Lesung uns erinnern. Am Montag haben Jesu Worten von dem Evangelium unsren Sinn verlassen. Wir haben Glück, ob wir an dem Predigt uns erinnern. Wenn wir an einem Satz oder zwei uns erinnern, auflegen wir sie nicht auf uns. Zu hören scheint uns genug zu sein.
Warum schenken wir nicht Beachtung? Wir sind beunruhigt, wie die Jüngern waren. Die Jüngern wollten ein irdisches Reich. Sie meinten, daß Jesus auf Erden gekommen war, um ein irdisches Reich einzurichten. Das Problem damit: Das Reich Jesu ist ein himmlische Reich.
Wir denken oft auch an einem irdischen Reich. Wir wollen jeden Weg auf Erden probieren, um das Glück zu finden. Viele werden auf dem Weg des Gelds fahren. Manche werden auf dem Weg eines erfolgreichen Berufs fahren. Manche werden auf dem Weg einer eng gebundenen Familie fahren. Aber kein Weg auf Erden führt zu deinem Heim im Himmel. Dein Heim ist im Himmel. Warum suchst du nach dem weltlichen Glück, wenn du den Weg zu Himmel weißt?
Heim heilt dein schweres Herz. Du weißt den Weg zu Himmel, weil du Jesus kennst. Er sagte, „ Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben." Jesus ebnete den Weg. Nachdem unsre Sünde uns von Gott getrennt hatte, war der Weg zerstört. Es gibt ein riesiges Cañon zwischen Gott und den Menschen. Aber Jesus hat eine Brücke gebaut. Er führte ein Leben des vollkommenen Gehorsams gegen seinen Vater. Jeder Schritt der Brücke ist eine perfekte Tat Jesu. Er hat auch die Handläufen gebaut. Er ist an dem Kreuz gestorben, auf daß wir in die Grube des Todes nicht fallen könnten, in die Grube der Hölle.
Jesus führt uns auch an dem Weg, den er geebnet hat. Allein konnten wir den Weg nicht finden. Wir sehen nur die Wege der Sünde. Wir stehen im Mittelpunkt dieser sündigen Wegen. Wir erheben uns auf Podest. Wir haben keine Respekt gegen unsre Nächsten. Wir hassen. Wir sind voller Begierde. Diese Wege geben uns das schwere Herz. Sondern jetzt hat Jesus uns an dem Weg geführt, den er gebaut hat. An diesem Weg erheben wir Gott und den Nächsten aufs Podest. Wir dienen Gott und den Nächsten.
Nicht nur hat Jesus diesen Weg gebaut und uns an diesem Weg geführt, sondern er selbst ist der Weg. Jesus ist der einzige Weg, der einzige Weg zu Himmel. Kein anderer Weg führt zu Himmel. Jesus selbst sagte, „ niemand kommt zum Vater denn durch mich." Die da ein gutes Leben führen finden nicht den Weg zu Himmel. Die da an irgendein Gott glauben gehen nicht nach dem himmlischen Hause. Nur die da an Jesus vertrauen wissen den Weg nach Hause. Du weißt den Weg.
Während du auf Erden lebst, richte deine Gedanken auf dein Heim im Himmel. Bleibe auf dem Weg. Der Glaube wird dich nach Hause nehmen. Lasset uns über die Zukunft nicht sorgen. Lasset uns an der Vergangenheit nicht denken. Warum wollen wir ein Kind wieder werden? Weil wir ohne Sorgen leben wollen. Daheim im Himmel werden wir ohne Sorgen leben. Heim heilt ein schweres Herz. Dein Heim ist im Himmel. Du weißt den Weg. Dein Herz erschrecke nicht. Glaube nur an Gott und an Jesus.