Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

6. Sonntag des Osterfeiern, 9. Mai 1999

1 Petrus 3:15-22

"Lebe das ganze Leben als überzeugter Zeuge"

von Pastor Timothy H. Bülow

Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, 16 und das mit Sanftmut und Gottesfurcht, und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen. 17 Denn es ist besser, wenn es Gottes Wille ist, daß ihr um guter Taten willen leidet als um böser Taten willen. 18 Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist. 19 In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, 20 die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch. 21 Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi, 22 welcher ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte.

Verkäufer—salesmen—hab ich nicht immer so lieb. Viele sind bloß zu großspurig und anmaßend. Nicht daß es schlecht ist Vertrauen zu haben. Aber Verkäufer reden oft zu schnell. Es scheint als ob sie nur etwas memoriert sprechen, was sie selbst nicht glauben. Oder vielleicht ist es, daß sie den Käufer nicht die Zeit es durchzudenken geben wollen. „Die Sonderangebot dauert nur heute".

Nicht daß man lieber kaufen würde, von jemand der kein Vertrauen hatte. Kannst du dich so was vorstellen? Du denkst vielleicht ein Auto kaufen, und der Verkäufer sagt: „Ja, es ist ein ziemlich gutes Auto. Jedenfalls meinen etliche so. Du könntest wohl ein besseres finden. Ja, jedenfalls ist der Preis nicht zu schlecht". Würdest du ein Auto von ihm kaufen? Das zweifle ich.

Natürlich spricht Petrus nicht von Verkaufen in unserem Text. Er bespricht das Schenken von dem Evangelium. Er will daß wir unseren Glauben an Jesus als Erlöser der Welt mit anderen teilen. Gott will daß wir 100% sicher sind, daß unser Glaube absolut wahr ist. Er will daß wir solches Vertrauen verströmen—nicht nur in Worten, sondern in unsrem ganzen Leben. Gleichzeitig, aber, will er daß wir freundlich und respektvoll seien als wir unseren Glauben teilen, nicht wie der draufgängerische Verkäufer wir nicht leiden können. Heiß es „stille Zuversicht". Gottes Ermunterung für uns heute durch Sankt Petrus ist dies: Lebe das ganze Leben als überzeugter Zeuge. Heiligt aber den Herrn Christus in euren Herzen. Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, 16 und das mit Sanftmut und Gottesfurcht.

1. Christus hat all unsere Sünden bezahlt.

Verkäufer können lernen, sicher zu ertönen, auch wenn sie unsicher sind. Der Verkäufer kann jemand sagen daß der Ford Taurus das beste Auto je gebaut ist, und dann nach Hause in einem Pontiac fahren. Gott will nicht daß wir bloß sicher ertönen, sondern daß wir sicher sind. Er will daß wir volle Zuversicht haben, daß was wir glauben wirklich die Wahrheit ist. In der Tat, schrieb Petrus in seiner anderen Epistel sehr direkt: Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen. (2 Pe 1:16)

Petrus will daß wir zuerst absolut sicher sind, daß unsere Sünden bezahlt worden sind, durch Jesu Christi Blut. Er schrieb: Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte. Ob es eine Sicherheit in diesem Leben gibt, ist es daß unsere Gewissen oft uns plagen. Manchmal kann das gut sein. Wenn wir sündigen, ob wir es nicht bereuen, wollen wir Gewissensplagen haben bis wir Buße tun. Sonst würden wir von dem Glauben abirren. Niemand ist ohne Sünde. Keiner von uns lebt einen Tag, oder sogar eine Stunde ohne Gottes Geboten zu brechen, entweder in Taten oder Worten oder Gedanken. Nein wir brauchen tätige Gewissen.

Aber wir brauchen nicht schlechte Gewissen haben, die uns sagen, daß uns unsere Sünden nie vergeben werden können. Wir wollen nicht durch dieses Leben gehen, und immer uns fragen ob wir genug getan haben Gott zu gefallen. Martin Luther versuchte das einmal tun, und wurde fast verrückt. Nein, wir wollen absolut sicher sein, daß Jesus all unsere Sünden bezahlt hat, durch sein blutiges Opfer auf dem Kreuz. In alttestamentlichen Tagen, war es von dem Volk verlangt, daß sie tägliche Sündenopfer bringen. In der Tat, wenn jemand all den Anforderungen auf Opfer entsprechen wollte, würde er keine Zeit haben für etwas anderes! Gott ordnete seine Regeln absichtlich so, so daß sein Volk verstehen würde, daß das Blut von all den Tieren der ganzen Welt nie reichen würde, ihre Sünden zu bezahlen. Er wollte daß sie vorwärts blicken und hoffen würden, auf den Messias der kommen würde ein einmaliges Opfer zu geben, die endlich Gottes Zorn über Sünde voll löschen würde.

Und das tat Jesus. Er opferte sein eigenes Blut als er auf dem Kreuz starb. Und sein heiliges, teures Blut war unzählbar mehr wert, als das Blut von Ziegen, Widdern und Tauben. So viel wert war sein Blut, daß es bezahlte—in einem heiligen Opfer—die Sünden aller Menschen aller Zeit. Unsere Gewissen brauchen nie uns plagen, solange wir auf den Lamm Gottes schauen, der die Sünde der Welt trägt.

Wie können wir so sicher sein? Weil Gott Jesus von den Toten auferweckt hat. Du erinnerst dich vielleicht daß Petrus auch davon Augenzeuge war. Weil Jesus erstanden ist, können wir absolut sicher sein daß sein Opfer Gott wohl gefallen hat. Und weil Gott an seinem Opfer Wohlgefallen hat, hat er auch an uns Wohlgefallen. Nein, es gibt kein Zweifel. Deine Sünden, meine Sünden, die Sünden deiner Nachbarn und Mitarbeitern, auch die Sünden deiner Feinden sind alle bezahlt durch das heilige, teuere Blut von Jesus. Denn auch Christus hat einmal für die Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er euch zu Gott führte, und ist getötet nach dem Fleisch, aber lebendig gemacht nach dem Geist.

2. Christus verkündete sein Sieg in der Mitte seiner Feinden

19 In ihm ist er auch hingegangen und hat gepredigt den Geistern im Gefängnis, 20 die einst ungehorsam waren, als Gott harrte und Geduld hatte zur Zeit Noahs, als man die Arche baute. Als ob seine Auferstehung nicht Beweis genug wäre, marschierte Jesus direkt in die Hölle um seinen Sieg zu verkünden. Jede Seele die ihn auf Erde verspottet hatte, kriegte Salz in den schon brennenden Wunden. Jeder Teufel sah aus erster Hand die durchgebohrte Hände und Füße, die ihrem Verliesmeister den Kopf zertreten hatte.

Petrus nennt ein besonders aufdringliches Exempel von all den jämmerlichen Seelen in der Hölle, nämlich die Leute die in der Sündflut ertrunken sind. Eine volle 120 Jahre hat Gott ihnen gegeben, ihre Sünden zu bereuen. 120 lang baute Noah die Arche. Jeden Tag dieser Jahren kamen Leute Noah zu verspotten. Und ein barmherziger Gott ließ sie in dem trauenden, untadeligen Leben des Noah sehen, daß die Tagen der Welt gezählt waren. Durch die zarten, doch sicheren Worten des Noah—den die Epistel an die Hebräer einen Prediger der Gerechtigkeit nennt—bat Gott die Leute Buße zu tun und gerettet zu werden. Sondern sie weigerten sich. Und so sie ertrunken in den Wirbelwassern der Flut. Jetzt in der Hölle, ihre Gnadenzeit ist vorbei. Jetzt müssen sie die eigene Sünden bezahlen, weil sie Jesu Sündenopfer ablehnten. Und so einbrach Jesus durch die Türe der Hölle um zu sagen: „Sieht ihr? Noah hatte recht. Ich bin der Verfechter. Ich bin der wahre und einzige Gott! Ihr habt einem Verlierer nachgefolgt! Noah hatte recht und glaubte an den Sieger!"

Es ist alles wahr. Es ist alles geschehen. Petri Zeugnis hat recht. Eines Tages werden wir dieselbe Verlierer zu Gottes Linken Hand sehen, wenn er wiederkommt zu richten. Wie können wir so sicher sein? Weil Gott uns gerettet hat, genau wie er Noah rettete.

3. Christus hat uns durch die Taufwasser gerettet

In der Arche wenige, nämlich acht Seelen, wurden durchs Wasser hindurch gerettet. 21 Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet. Denn in ihr wird nicht der Schmutz vom Leib abgewaschen, sondern wir bitten Gott um ein gutes Gewissen, durch die Auferstehung Jesu Christi.

Verstehst du—Jesus hat nicht nur die Sünden aller Ungerechten bezahlt. Du kannst sicher sein, daß deine Sünden dir vergeben sind. Wenn nicht der Pastor dich mit dem Wasser versehentlich nicht getroffen hat, weißt du mit Sicherheit daß deine Sünden weggespült worden sind, so bald du im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes getauft wurdest. Petrus erinnert uns, daß das keine bloße äußerliche Zeremonie war, dadurch die Außenschicht deiner Haut gewischt wurde. In der Taufe, versprach dir dein Gott ein gutes, sicheres Gewissen. Und das kommt nur von der Vergebung der Sünden. Gott wegspülte deine Sünden in der Taufe, und jedes mal du dich deiner Taufe erinnerst durch das Ersäufen des alten Adams durch Reue und Buße, wegspült Gott deine Sünden nochmals. Du kannst absolut sicher sein, daß du vor Gott mit Noah zu seiner Rechten stehen wirst, wenn er die ganze Welt vor seinen Richterstuhl versammelt.

4. Christus ist erhöht worden—alles ist unter ihm untertan

Endlich, gibt uns Petrus noch einen Grund, darum wir sicher sein können. Jesus Christus ist zur Rechten Gottes, aufgefahren gen Himmel, und es sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte. Du siehst ihn nicht, sondern du weißt daß er da ist. Petrus war auch jenen Tag ein Augenzeuge, als er auffuhr gen Himmel. Da sitzt er jetzt. Der Herr ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt! (Hab. 2:20) Der so mächtig war, daß er von dem eigenen Grab aufstand, ist ausreichend mächtig, die Welt zu herrschen. Und das tut er. Jesus wird nichts dich schaden erlauben. Du bist völlig sicher in ihm. Verstehst du warum Petrus uns ermuntern konnte, den Herrn in unsren Herzen zu heiligen, und seine Zeugen zu sein mit absoluter, stillen Zuversicht?

5. Darum seid Zeugen

Seid allezeit bereit zur Verantwortung vor jedermann, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist, 16 und das mit Sanftmut und Gottesfurcht… Schenktest du Beachtung der ersten Vorlesung heute? Da gab es ein wunderbares Beispiel der stillen Zuversicht. Paulus war auch Augenzeuge des Jesus. Er wußte daß Jesus wirklich ist. Er wußte daß Gottes Wort wahr ist. Er wußte daß er auf dem Weg nach Himmel war, und er wußte es nichts wichtiger geben könnte. Kein Wunder, daß Paulus in eine fremde Großstadt sicher eintreten konnte, direkt zu Stadtzentrum gehen, und da unmittelbar über seinen Glauben sprechen. Als er das tat, wurde er zum Stadtrat gebracht. Da sprach er nochmals mit stiller Zuversicht über Jesus. Wie taktvoll Paul sprach. Dennoch erklärte er mutig den originalen, griechischen Skeptikern die Auferstehung von den Toten.

Was für ein wunderbares Beispiel für uns. Klar, Gott hat uns nicht alle als Auslandsmissionare berufen, sondern unser Text macht dies klar: Gott hat uns alle berufen, eine sichere Verantwortung vor jedermann zu geben, über unsre Hoffnung. Gott hat uns berufen in unserem ganzen Leben die stille Zuversicht zu zeigen, die uns gekommen ist von der Wissen daß Jesus für unsere Sünden gestorben ist, wieder auferstanden ist, und jetzt im Regiment in den Himmeln sitzt. Und habt ein gutes Gewissen, damit die, die euch verleumden, zuschanden werden, wenn sie euren guten Wandel in Christus schmähen.

Nein, ihr seid nicht Verkäufer, Gott sei Dank. Sondern ihr seid Zeugen. Gott hat dich von dieser Welt gerettet und abgesondert genau wie Noah. Sei unerschütterlich wie der treue Noah. Lebe immer nur für Gott wie er tat. Vertraue immer auf Gott, auch wenn die ganze Welt glaubt, daß du verrückt bist. Es macht nichts. Du weißt die Wahrheit. Und du bist sein Zeuge. Amen.