Ev.-Luth.St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

1. Sonntag nach Epiphanias, 10. Januar 1999

Matthäus 3: 13 - 17

"Die Seligkeit fängt mit der Taufe an."

von Vikar Benjamin W. Berger

 

Heute Morgen studieren wir das Evangelium, Matthäus Kapitel 3:

Matthäus 3:13 Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe. 14Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir? 15Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt also sein! Also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er's ihm zu. 16Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf Über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen. 17Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe.

Meine Brüder und Schwestern in Christus,

Es ist nicht leicht etwas anzufangen. Nach einem Feiertag wollen wir nicht arbeiten oder lernen. Wenn wir zur Arbeit oder zur Schule zurückgehen, fangen wir langsam an. Heute Morgen werden wir den Anfang der amtlichen Arbeit Jesu ansehen. Sein ganzes Leben lang hatte Jesus gearbeitet; er hatte die Gesetze Gottes gehorcht. Aber die Taufe Jesu war das Zeichnen für den offiziellen Anfang der amtlichen Arbeit Jesu. Mit seiner Taufe beginnt Jesus seine Reise nach Golgotha. Mit seiner Taufe vorbereitet Jesus auf seinen Tod an dem Kreuz. Heute werden wir sehen: Die Seligkeit fängt mit der Taufe an. I – es ist ein geeigneter Anfang II – es ist ein von Gott gebilligter Anfang.

I. Die Taufe ist ein geeigneter Anfang.

Wenn wir eine neue Arbeit anfangen, wollen wir nützliches Werk tun. Wer will nutzloses Werk tun? Wir hoffen, daß unsre Arbeit andere Leute hilft. Die Arbeit Jesu war nicht nutzlos. Der König der Schöpfung ist auf dieser Erden nicht gekommen, um nutzloses Werk zu tun. Er ist gekommen, um sehr nötiges Werk zu tun. Er ist gekommen, um die Arbeit der Seligkeit auszuführen. Matthäus schreibt, „Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, daß er sich von ihm taufen ließe." Er kam das nötige Werk anzufangen.

Aber warum die Taufe? Warum beginnt Jesus seine Arbeit mit seiner Taufe? Johannes hat dieselbe Frage gestellt. „Aber Johannes wehrte ihm und sprach: Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?" Johannes war erstaunt. Er hatte nichts. Warum ist Jesus zu ihm gekommen? Jesus hatte nicht Not für die Taufe. Nur die Sünder haben Not für die Taufe. Johannes predigte zu den Sündern, „Tut Buße!" Aber Jesus hatte nie gesündigt.

Johannes hatte recht. Jesus hatte nicht Not für die eigene Taufe. Aber Jesus war zu Johannes nicht gekommen, weil er eine Not für die Taufe hatte. Er kam, weil es ein geeigneter Anfang war. Obwohl Johannes recht hatte, sagt Jesus jetzt, „Laß es jetzt also sein!" Jetzt ist diese Taufe ein geeigneter Anfang, der Anfang meiner nötigen Arbeit.

Jesus hat nicht die Vergebung der Sünden gebraucht, aber wir brauchen sie. Die Taufe Jesu war der Anfang der Arbeit, die wir brauchen—die alle Sünder brauchen—die Vergebung für uns zu gewinnen. Wir können nicht unsre eigene Seligkeit verdienen. Um unsre Seligkeit zu verdienen, müssen wir Gott gefallen. Wir versuchen in unsren Berufen Gott zu gefallen, aber wir versagen. Wir beklagen uns über den Boß. „Er gibt uns die Befehle, aber er tut nichts". Wir beklagen uns über die anderen Arbeiter, die faulen Schnorrer. „Sie tun nichts. Wir müssen alles tun". Ja, Ja. Wir glauben, daß wir die einzige Leute sind, die arbeiten.

Danke Gott daß Jesus unsere Arbeit an unserer Stelle getan hat. Während wir uns beklagen, arbeitet Jesus. Er hat sich nie beklagt, aber „er tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt." Aber Jesus duldete den Mißbrauch der Leute. Er stand seine Haft in Gethsemane nicht wider. Er beleidigte nicht die Soldaten, die ihn beleidigten. Er betete sogar, daß Gott die Juden vergebe, die ihn auf den Kreuz festnagelten. Jesus fang diese Arbeit an, als Johannes ihn in den Jordan taufte.

Wir haben den Vorteil dieser stellvertretenden Arbeit durch unsre Taufe empfangen. Das vollkommene Leben Jesu, das Leben ohne ein einzige Klage, hat uns die Vergebung der Sünden verdient. Durch die Taufe empfangen wir die Vergebung der Sünden. Das gewaltige Wort Gottes bevollmächtigt das Wasser unsrer Taufe alle unsren Sünden wegzuspülen. Wir schrubben nicht. Wir gebrauchen kein Armschmalz. Wir tun nichts. Das Wasser und das Wort spülen alle Sünden weg. Die Seligkeit fängt mit der Taufe an.

Durch die Taufe fangen wir auch eine neue Verwandtschaft an. „Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: Laß es jetzt also sein! Also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen." Obwohl Jesus die Not für die Taufe nicht hatte, wollte er Gott gefallen. Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, konnte kein Mensch Gott gefallen. Wir waren Gottes Feinde geworden. Wir brauchten eine neue Verwandtschaft mit Gott, um im Himmel zu leben. Die Taufe Jesu begann die neue Verwandtschaft.

Nachdem Johannes Jesus getauft hatte, machte Jesus sich den Sündern bekannt. Jesus hatte sich schon Leute bekannt gemacht, als er geboren war. Er wurde Mensch wie wir. Aber von seiner Geburt an, lebte Jesus ruhig in Nazareth. Jetzt fing Jesus seine öffentliche Arbeit an. Daher machte Jesus sich Öffentlich bekannt, mit den Sündern. Obwohl er nicht gesündigt hatte, nahm er die Sünden der Welt an seinem Rücken. Durch seine Taufe hat Jesus sich mit uns verbunden.

Durch unsere Taufe sind wir mit Jesus verbunden. Die Taufe Jesu war der Anfang des Weges, der zu seinem Tod führte. „Der Tod ist der Sünde Sold." Als Jesus die Sünden der Welt an seinem Rücken nahm, nahm er auch den Tod auf sich wegen der Sünden. Unsre Taufen verbinden uns auch mit dem Tod, dem Tod Jesu. Paulus fragte die Römer, „Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesus Christus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft?" Durch die Taufe nehmen wir teil an dem Tod Jesu. Durch unsre Taufe gibt sein Tod uns die Vergebung der Sünden. Die Seligkeit fängt mit der Taufe an.

Die Taufe war ein geeinigter Anfang. Die Taufe ist auch ein von Gott gebilligter Anfang.

II. Die Taufe ist ein von Gott gebilligter Anfang.

Nachdem Johannes Jesus getauft hatte, zeigte Gott seine Billigung. Laßt uns mit seinen Worten beginnen. „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe."

Wenn der Boß ein besonderer Arbeit hat, will er den besten Arbeiter wählen sie auszuführen. Für die Arbeit Seligkeit zu schaffen, wählte Gott seinen Sohn. Jesus nahm die Arbeit an. Als er die Arbeit anfing, wollte Gott seine Billigung zeigen. Er wollte sagen, „Ich liebe dich."

Gott zeigt auch seine Billigung an unsren Taufen. Erst versichert Gott uns, daß wir seine Kinder sind. Der Pastor sagt, „Ich taufe dich in Namen Gottes des Vaters, Gottes des Sohnes, und Gottes des Heiligen Geistes." Gott stellt an uns seinen Namen. Er sagt, „Du bist mein Kind, das ich liebe. Ich habe dich adoptiert. Du gehörst mir."

Die Taufe gefällt Gott. Er war mit seinem Sohn, Jesus Christus, gefallen. Nur Jesus und seine Werken können Gott gefallen. Wir gefallen Gott nicht. Selbst wenn wir etwas falsch nicht tun, bedeutet das nicht, daß wir damit etwas recht getan haben. Nur wenn wir den Nächsten nicht geschadet haben, bedeutet das nicht das wir ihm geholfen haben. Wir lieben den Nächsten nicht wir uns selbst. Wir können nie mit den eigenen Werken Gott gefallen. Nur Jesus gefällt Gott.

Gott hat seine Freude an der Arbeit Jesu, weil er sich an unsrer Seligkeit gefreut hat. „Denn solches ist gut und angenehm vor Gott, unserm Heiland, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen." Gott will nicht, daß er uns im Stich lasse, mit unserer nie vollkommenen Arbeit. Er will nicht uns zur Hölle senden. Darum wählte er Jesus für die Arbeit der Seligkeit. Darum gab er seine Billigung, als Jesus sich taufen ließe. Um Jesu willen gibt Gott allen Sündern seine Billigung. Um Jesu willen können wir im Himmel leben.

Gott zeigte auch seine Billigung für die Taufe, als er seinen Geist sandte. „Und da Jesus getauft war, stieg er alsbald herauf aus dem Wasser; und siehe, da tat sich der Himmel auf Über ihm. Und er sah den Geist Gottes gleich als eine Taube herabfahren und über ihn kommen." Gott hat seinen Geist gesandt, um Jesus für seine Arbeit zu stärken und aufmuntern.

Die Arbeit Jesu war nicht eine leichte Reise; seine Arbeit war sehr schwer. Jesus arbeitete allein. Seine Freunde könnten nicht ihm helfen. In Gethsemane liefen sie weg. Petrus, der ein guter Freund war, sagte, daß er Jesus nicht kannte. Niemand konnte ihm an dem Kreuz helfen. Sogar Gott der Vater ließ ihn. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Dies ist das schwere Werk, das Jesus an seiner Taufe anfing.

Aber der Heilige Geist half Jesus. Immer wieder bat Jesus den Geist ihm zu helfen. Als der Teufel Jesus in der Wüste versuchte, betete Jesus. Sicher bat er den Geist um Hilfe. Jesus schützte sich gegen die Versuchungen mit den Worten des Geistes. In Gethsemane betete Jesus, und der Geist sandte einen Engel, um ihn zu stärken. Jesus vervollständigte seine Arbeit mit der Hilfe des Geistes.

Der Heilige Geist wird uns auch helfen. Er hilft uns, auf daß wir unsre neue Leben führen können. Gott gibt uns neue Leben durch die Taufe. Er macht uns seine Kinder, vergibt uns unsere Schuld, und gibt uns die Kraft ihm zu gefallen. Aber es ist noch nie leicht Gott zu gefallen. Der neue Mensch will Gott gefallen, aber das sündhafte Fleisch haßt Gott. Oft folgen wir dem sündhaften Fleisch.

Aber es gibt noch Hilfe. Nach unsren Taufen hilft der Geist uns doch. Er hilft uns durch Gottes Wort. Wenn wir Gottes Wort immer mehr lesen, studieren, und lernen, hilft der Geist uns immer mehr. Während wir fortwährend Gott zu gefallen versuchen, danken wir ihm, daß er seinen Sohn gesandt hat. Wir danken auch Jesus, daß er unsre Arbeit gemacht hat. Seligkeit zu schaffen war eine schwere Arbeit, und es fängt mit der Taufe an.