Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

2. Sonntag nach Epiphanias, 17. Januar 1999

Jesaja 49:1-6

"Das Evangelium Jesu Ist und Bleibt Gottes ausgewählte Waffe"

von Pastor Timothy H. Bülow

Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf! Der Herr hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war. 2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. 3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will. 4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz, wiewohl mein Recht bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott ist. 5 Und nun spricht der Herr, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, daß ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde, - darum bin ich vor dem Herrn wert geachtet, und mein Gott ist meine Stärke -, 6 er spricht: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.

Liebe Freunde in Christus! Noch eine Woche ist vorbei, da US und Britische Flugzeuge auf Streife waren über Irak. Noch wieder wurden Saddams Radarstationen angegriffen mit unseren sogenannten „Smartwaffen". Während des Golfkriegs war das erste Mal daß wir von Smartwaffen—Smartraketen und Smartbomben gehört haben. Bis dann waren Bomben nur dumm. Man ließ sie fallen, und hoffentlich trafen sie ihre Ziele. Smartwaffen und Smartbomben im Vergleich sollen mit Nadelstichgenauigkeit treffen—wenigstens theoretisch. Ich dachte daran letze Woche, als ich unseren Text las. Gott beschreibt seinen Sohn als spitzer Pfeil … in seinem Köcher verwahrt. Gott hatte eine Mission für seinen Sohn, daß er ausführen sollte mit Nadelstichgenauigkeit. Den Tag da er geboren werden sollte, wie und wo und wann er sterben sollte—das war alles bestimmt vor die Welt begann.

Wir bezweifeln die Weisheit und das Timing der Pläne Gottes, aber Gott wußte und weiß was er macht. Das Evangelium Jesu Ist und Bleibt Gottes ausgewählte Waffe.

1. Jesus kam Gesetz und Evangelium zu predigen

In einem unserer Adventspredigten erwähnten wir Luthers Kommentar daß Gott verspottete Satan, als er das erste Versprechen des Evangeliums sagte, daß der Nachkomme der Eva eines Tages ihm den Kopf zertreten würde. Weil er diesen Nachkomme nicht namentlich identifizierte, mußte der Teufel sich erschrecken, jedes Mal ein Junge geboren wurde, da er nicht wissen könnte, ob dieser sein Zerstörer wäre. Gott hat einen Grund für alles das er tut, auch wenn er Sachen geheim hielt. Das bedeutet nicht, aber, daß Gott nicht weiß, was er tut. Wir wissen die Zukunft nicht. Wir wissen oft nicht einmal das „Warum" über das Gegenwärtige. Gott weiß aber. Als Jesaja diese Worte durch Inspiration schrieb, wußte er nicht die Identität des Knechts Gottes. Er wußte nicht daß er der Sohn einer jungen Frau mit Namen Maria sein würde. Er wußte nicht daß er Jesus heißen würde. Gott wußte aber. Gott hat es geheimgehalten bis die festgesetzte Zeit. Durch Jesaja sprach sein besonderer, aber noch nicht identifizierter Knecht: Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf! Der Herr hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war. 2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt. 3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.

Nach einem Paar Kapitel, würde Gott enthüllen daß sein Knecht schuldlos leiden und sterben würde für die Sünden aller Menschen. Sondern hier, in Kapitel 49, enthüllt Gott einen anderen Teil seines Plans. Sein Knecht, Jesus, würde sein Fürsprecher sein, seinen Rettungsplan zu offenbaren. Jesu öffentliches Predigtamt begann mit seiner Taufe, wie wir letzte Woche hörten. Jesaja vorhersagte daß Jesus kein Blatt vor den Mund nehmen würde. Wie ein spitzes, scharfes Schwert würde Jesus sagen genau was gesagt werden müsse. Seine Worte würden sehr sorgsam gewählt sein, um mit Genauigkeit zu schneiden. Gott sandte seinen Sohn Gesetz und Evangelium zu predigen.

Das Gesetz schnitt als Jesus es sprach. Jesus schlug nicht verhalten, wenn er gegen Sünden predigte. Es schnitt und ging den Pharisäern durchs Herz, wenn Jesus die unehrlichen Beweggründe ihrer äußerlich frommen Taten zeigte. Die Zöllner wurden geschnitten und verletzt, wenn Jesus ihre Selbstsucht und Geiz zeigte. Sie Samariterin beim Jakobsbrunnen wurde mit Recht verwundet als Jesus zeigte ihre Sünden, daß sie wiederholt sich scheiden lassen hatte und jetzt mit einem Mann ohne Ehe zusammenlebte. Die Käufer und Verkäufer im Tempel wurden verletzt durch Jesu geißeln und ausschimpfen, als er ihre Tische stieß. Wir werden auch geschnitten durch das scharfe Schwert seines Munds, wenn er verurteilt die geheime Sünden unserer Herzen, die wir glauben niemand sieht.

Das Gesetz schneidet, sondern wie das Skalpell des Chirurg, schneidet es um mit dem Evangelium zu heilen. Etliche fühlen das Messer und aufspringen von dem Tisch und weglaufen. Ihnen sind Jesu Gesetzworte nur ein unnötiger und unerträglicher Angriff. Traurig, werden sie, die seine Worte zu Herzen zu nehmen ablehnen, die volle Schärfe seines Kriegsschwerts eines Tages erkennen.

Sondern das Schwert seines Munds schneidet um zu heilen. Wenn der Arzt seinen Patient schneidet, ist es um ein krankes oder verletztes Organ abzunehmen. Er will nicht nur seinen Patient von dem Tod retten, sondern er will ihm wieder volle Gesundheit geben um ein volles Leben zu führen. Jesus will uns genau so viel geben. Er will uns ewig leben lassen. Denen, die seine Worte zu Herze nehmen, anbietet er auch das süße Evangelium. Er verheißt uns Vergebung und Heilung und ein neues Leben. Genau das, kam Jesus um uns zu bringen. Genau das, kam er zu verkündigen, genau wie vorhergesagt. Jesus erfüllte seine Mission wortgetreu, während seiner Zeit auf dieser Erden. Und er tut noch diese Arbeit durch die Prediger des Wortes die er sendet.

2. Jesu Mission sah vergeblich aus

Du bist mein Knecht, durch den ich mich verherrlichen will, hatte Gott gesagt. Aber genau wie herrlich sieht seine Mission aus? Wie demütig sehen seine niedrige Gnadenmittel aus unseren schwachen, menschlichen Sinnen! Wäre es nicht viel tüchtiger die Mengen mit einem metallen Schwert zu bekehren? Das haben Manche versucht während der Zeitaltern. Sondern Gott will das Herz und die Seele haben, nicht nur die Körper. Also blieb Jesu mit seinem Predigtamt. Er weitermachte das Reich Gottes mit einzelnen Seelen zu vergrößern. Deshalb sah Jesu Mission fast hoffnungslos aus.

Das Volk Israel hatte große Erwartungen von seinem Messias. Sie erwarteten daß sie unverkennbar seine Herrlichkeit sehen würden. Viele von ihnen waren sehr enttäuscht. Ist er nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria? und seine Brüder Jakobus und Josef und Simon und Judas? Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher kommt ihm denn das alles? Und sie ärgerten sich an ihm. (Mat. 13:55-57a) Jesus selbst war enttäuscht über die Reaktion auf seinen Worten. Erinnere dich daß Jesus wahrer Mensch ist, genau wie du und ich. In unsrem Text sagt er: Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz. Dennoch war er vollkommen. Obwohl enttäuscht, nichtsdestoweniger traute er vollständig daß seines Vaters Wille noch geschah. …Wiewohl mein Recht bei dem Herrn und mein Lohn bei meinem Gott ist.

Wir können Jesu Enttäuschung verstehen. Wir wissen daß unser Gott allmächtig ist. Wir wissen daß all seine Worte vollständig wahr sind. Dennoch fragen wir uns warum die Kirche größeren Erfolg nicht sieht. Wir fragen uns warum christliche Gemeinden schrumpfen, während die Sekten wie die Mormonen oder die Jehovahs Zeugen fortwährend wachsen. Wir werden frustriert wenn wir Langweiligkeit oder auch Feindschaft in der Angesichte der Leute sehen, wenn sie die größte Botschaft der Welt hören. Kein Wunder daß Jesus sagen konnte: Ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnütz.

Als Gottes spitzer Pfeil auf die Erde kam, mit seiner Nadelstichgenauigkeit, hätten wir erwartet, daß die ganze Welt für das Evangelium angezündet gewesen wäre. Statt dessen, wollte die Mengen ihn von dem Abhang eines Berges hinabstürzen. Rasend gemacht von Jesu schlimmsten Feinden, schrien sie „Kreuzige! Kreuzige ihn!" Der, von dem Gott gesagt hatte: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will, sah überhaupt nicht herrlich aus, als Blut von seinem Kopf und seinen Händen und Füßen tropfte, und er schrie laut: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Menschlichen Augen sieht er nicht herrlicher heute aus, als Leute ihm den Rücken zuwenden, und fortsetzen nur für sich selbst zu leben—zu der eigenen Verdammnis.

Sondern das ist nicht die ganze Geschichte.

3. Jesu Mission ist wahrlich erfolgreich

Jesu demütige Mission hat der ganzen Welt Vergebung und das ewige Leben beschaffen. Was sah Versagen aus, war der größte Sieg je gewonnen, als Jesus dem Teufel auf Golgotha den Kopf zertrat. Die verstreuten, wenigen Nachfolger sind die weltweite Kirche Jesu Christi geworden, dazu Gläubiger von jedem Erdteil gehören. Jesu Mission ist schließlich erfolgreich gewesen! Unser Text: Und nun spricht der Herr, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, daß ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde, —darum bin ich vor dem Herrn wert geachtet, und mein Gott ist meine Stärke—, 6 er spricht: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, die Stämme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du seist mein Heil bis an die Enden der Erde.

Von jedem Land auf Erden, hat Gott den Weizen gesammelt in seine Scheune. Von den Juden, hat er gesammelt die da von der Schrift verstanden was für ein Messias sie bekommen sollten, nämlich einen Retter von Sünden und dem ewigen Tod. Von den Nichtjuden in jedem anderen Land hat Gott erkoren, zum Glauben gerufen und gesammelt sie, die da die Dunkel ihrer ehemaligen, heidnischen, verdammenden Abgötterei jetzt verstehen. Dazu gehören wir.

Du und ich sind nicht mehr das Problem. Gott hat uns zu einem Teil der Lösung gemacht. Wir sind jetzt mit in der Prozession des Lichts, das das Licht bis an die Enden der Erde bringt. Wie wir letze Woche hörten, wurden wir in diese Arbeit getauft, genau wie Jesus. Bei seiner Taufe wurde Jesus gesalbt, seine Mission als der spitze Pfeil des Herrn zu beginnen, dabei er mit dem scharfen Schwert seines Munds der Leute Gesetz und Evangelium predigte um sie zu retten für Ewigkeit. Bei unseren Taufen wurden wir auch gesalbt als Gottes heilige Priester dieselbe Botschaft zu verkünden—daß unsre Sünde verdammt, aber daß Gott seinen eingeborenen Sohn sandte, daß alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

Und wir werden genau so erfolgreich sein wie Jesus. Gottes Wort wird nicht wieder zu ihm leer zurückkommen, sondern wird tun, was ihm gefällt, und ihm wird gelingen, wozu er es sende. Der Teufel wird immer versuchen, uns zu enttäuschen, sondern Gottes Reich wird immer sich in die Herzen verbreiten, von Jedem, der die Wahrheit hört und glaubt.

Eine Atombombe kann eine ganze Stadt in Minuten leeren. Danach ist sie allen nutzlos. Unsrem Gott sind spitze Pfeilen lieber. Christus und sein Wort waren Gottes auserwählten Waffen die Auserkorenen in sein Reich zu bringen. Das sind sie noch. Er hat dich mit den selben Mitteln bewaffnet. Brauche seine Gnadenmittel zu Gottes Ehre, und werde nicht von dem Ergebnis enttäuscht. Gottes Will geschieht, und so zukommt sein Reich. Amen.