Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
1. Sonntag der Fastenzeit, 21. Februar 1998
Römer 5:12-19
"Zwei Menschen die veränderten die Welt"
von Pastor Timothy H. Bülow
Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben. 13 Denn die Sünde war wohl in der Welt, ehe das Gesetz kam; aber wo kein Gesetz ist, da wird Sünde nicht angerechnet. 14 Dennoch herrschte der Tod von Adam an bis Mose auch über die, die nicht gesündigt hatten durch die gleiche Übertretung wie Adam, welcher ist ein Bild dessen, der kommen sollte. 15 Aber nicht verhält sich's mit der Gabe wie mit der Sünde. Denn wenn durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind, um wieviel mehr ist Gottes Gnade und Gabe den vielen überreich zuteil geworden durch die Gnade des einen Menschen Jesus Christus. 16 Und nicht verhält es sich mit der Gabe wie mit dem, was durch den einen Sünder geschehen ist. Denn das Urteil hat von dem Einen her zur Verdammnis geführt, die Gnade aber hilft aus vielen Sünden zur Gerechtigkeit. 17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wieviel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus. 18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. 19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.
Liebe Brüder und Schwester in Christus,
Wir sind nicht gern außer Kontrolle. Wir fühlen uns unbehaglich. Im Gegensatz dazu, fühlt es tröstlich, wenn man das Budget unter Kontrolle bringt, oder wenn man genau weiß, wann die Kinder nach Hause kommen werden.
Tatsächlich, aber, können wir nicht alles beherrschen. Wir können nicht garantieren, daß das Haus nicht eingebrochen wird, wenn wir im Urlaub sind. Finanzielle Sicherheit kann bald vergehen, wenn Krieg, Revolution oder Hyperinflation kommen. Was ich nächsten Monat tue kann ganz gerührt werden, wenn die Machthaber in Berlin, Tokio oder Moskau etwas voreilig oder drastisch tun. Wir haben keine Kontrolle über solches.
Ja alles wir sind oder werden, und alles was wir tun ist schon ganz gerührt und verändert worden durch was zwei Menschen schon getan haben. Wir können richtig ganz gekränkt sein über was der eine ohne unsere Zustimmung getan hat. Und wir können uns tief freuen über was der andere tat—auch ohne unsere Zustimmung oder Rat. Der eine verursachte uns großes Leiden. Auf ihm können wir zurückführen den Grund unseres Todes. Was der andere tat, aber, hat den Schaden zunichte gemacht. Von diesen zwei Menschen, die unsere ganze Welt veränderten, ist der eine der Bösewicht, und der andere der Held. Die zwei sind Adam und Christus.
1. Adam hat uns den Tod gebracht
Als Gott Adam schuf, war er vollkommen. Er wohnte in dem wunderbarsten Paradies. Er aß vollkommene Nahrungsmittel. Er erfreute sich eines vollkommenen Klimas. Und am allerbesten, erfreute Adam sich einer perfekten Gemeinschaft mit Gott—eine Gemeinschaft die durch alle Ewigkeit gedauert hätte. Und Gott gab ihm Freiheit. Deshalb stellte er mitten im Garten den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Luther hieß den Baum „die erste Kirche", weil jedesmal Adam den Baum vorbeiging, ohne davon zu essen, gehorchte er Gottes Gebot und dadurch anbetete er seinem Gott, und zeigte Gott daß er ihn glaubte und liebte. Adam hatte alles. Eine vollkommene Welt, vollkommene Freiheit, und vollkommene Liebe von Gott.
Und wie reagierte Adam auf all diese Gnade? Adams Reaktion war nachzugeben und von dem Baum zu essen das erste mal daß er versucht wurde. Sofort wurde sein vollkommener Garten eine Angststelle statt eine Friedensstelle. Adam selbst wurde sofort ganz verdorben. Nie wieder konnte er bequem sein. Er schämte sich. Er fürchtete sich als er Gott in dem Garten gehen hörte. Sein Herz schlug hart, er schwitzte und sprang in einem Versuch sich von seinem liebevollen Schöpfer und Erlöser zu verbergen. Er wurde defensiv und sogar einschlug auf Gott: „Das Weib, das du mir zugesellt hast verursachte das alles".
Adam zerstörte alles. Durch seine Sünde im Garten, wurde Adams ganze Natur verdorben und krank mit einer Erbkrankheit viel schlimmer als AIDS, einer Krankheit Adam all seinen Kindern und Kinderkindern übertrug. Wir sind alle infiziert worden. Wir sind damit geboren. Und sie ist tödlich—physisch, moralisch, geistlich und ewiglich tödlich. Wir sehen die Symptome, jedes mal wir vor Gott uns schrecken, jedes mal wir Gott anklagen als unfair. Wir sind tödlich infiziert, genau wie unser Vater.
Jeder hat sie, ob man es zugibt oder nicht. Es gibt viele Leute die es ableugnen. Sie wollen die grausame Tatsache nicht ansehen. Sie fühlen die Symptome: Schlechte Laune, Ärger, Wut, Depression, Krankheiten, Begierde, Haß, Eifersucht, Trunksucht, Machtgier. Sondern wie jeder Krebspatient lernen muß, kann die Ableugnung nicht die Krankheit heilen. Der Tod jagt und endlich fängt jeden von uns, beide die da wissen sie die Sündenkrankheit haben, und auch die da es leugnen. Welchen weiteren Beweis braucht man, daß wir die Erbsünde haben, als daß wir alle endlich sterben müssen? Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben. Was Adam tat zerstörte die ganze Welt. Jetzt sind wir alle sterblich. Jetzt sind wir alle Opfer. Wir alle brauchen Heilung. Wir brauchen ein riesiges Wunder.
Und das bekommen wir in Christus, dem anderen Adam. Preise Gott, für den zweiten Mensch, der die Welt veränderte.
2. Christus gab uns das Leben zurück
17
Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wieviel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus. 18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. 19 Denn wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind, so werden auch durch den Gehorsam des Einen die Vielen zu Gerechten.Christus heißt mit Recht der zweite Adam. Genau nach dem Sündenfall, versprach Gott Adam und Eva daß sie einen Nachkomme haben würden, der den Schaden zunichte machen würde. Dieser Held mußte ein Mensch sein, der auf Erden wohnte. Er mußte im gleichen Lage sein wie Adam—ohne Sünde, als ob Adam eine Zweite Chance bekäme. Wie Adam mußte er versucht werden, sondern diesmal würde der zweite Adam nicht eingeben. Statt dessen würde er dem Versucher den Kopf zertreten und seine Macht zerstören, dennoch würde er in dem Kampf selbst verletzt werden. Dieser Mensch würde die Welt wieder verändern.
Eva verstand diese Verheißung so gut, daß sie diesen Held schon in ihrem ersten Sohn erwartete. Als er geboren wurde, ausrief sie: Ich habe einen Mann gewonnen, den Herrn. (1 Mos. 4:1) Alle Gottes gläubige Frauen im Alten Testament hofften, daß ihr Kind der verhießene Held sein würde. Deshalb wurde es immer als Verfluch betrachtet, wenn eine Frau unfruchtbar war.
Und dann kam er. Nach Generationen von durch Adams Krankheit sterbenden Leute, kam der zweite Adam, im Stall zu Bethlehem geboren. Die Rettungshoffnung aller Geschlechtern war da.
Satan war wütend und Satan war angstvoll. Jeden Tag war Satan da, und versuchte Jesus zu fehlen dringen. Vom ersten Mal er zu lange in einer vollen Windel lag, durch seine Kindheit als er wuchs, bis er erwachsener Mann wurde, hängte unsere Rettung in der Schwebe, als Satan täglich hart versuchte Jesus in Versuchung zu führen. Nur einmal wurde reichen. Nur ein kleines Sündelein.
Er aufhörte nicht als Jesus seinen Amt anfing. Er aufhörte nicht bis Jesus am Karfreitag starb. Danach war seine Chance vorbei. Nachdem Jesus das Gesetz vollkommen als der zweite Adam erfüllte, tat er den zweiten Teil seines Verdienstes, und litt und starb des Todes der Sündenkrankheit Adams an unsrer Stelle.
Was Adam im Garten tat war ganz und gar außer unsrer Kontrolle. Er brachte Verfall und Kummer und Schmerzen auf das ganze Menschengeschlecht. Was Christus getan hat war auch völlig außer unsrer Kontrolle. Und dafür können wir Gott danken. Nichts das wir getan hätten, hätte uns von Satans Sünden- und Totengriffe retten können. Sondern, was wir nicht tun könnten, hat Christus getan. Schon lange vor wir je geboren wurden, hatte Jesus Gerechtigkeit für uns gekauft und verdient—die Heilung gegen Adamskrankheit.
Wir wurden mit Sünde geboren. Wie die vielen Babys mit AIDS und Kokainsucht geboren, wurden wir als Sterbende geboren. Jetzt aber sind wir wiedergeboren worden—wiedergeboren ewig ohne die Sündenkrankheit zu leben. Durch die Taufe sind wir mit ihm in den Tod begraben worden. Sein Tod der Sünde ist unser geworden. Und durch unsre Taufe sind wir mit ihm als neue Kreatur auferstanden, auf daß wir Gott „in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode" dienen. Und wir werden mit ihm regieren.
Ist es nicht wunderbar, außer Kontrolle zu sein, wenn es mit unsrem ewigen Schicksal zu tun hat? Wenn wir an der Kontrolle gewesen wären, so hätten wir alles verloren. Sondern Christus hat alles in die eigene Hände genommen, und jetzt werden wir durch alle Ewigkeit leben. Es war dies, damit Christi Versuchung in der Wüste zu tun hatte. Er war nicht nur da, um uns zu beweisen wie wir kämpfen sollten. Er war da den Kampf für uns zu kämpfen—an unsrer Stelle.
Und weil er nun Satans Gewalt gebrochen hat, jetzt können wir auch gegen ihn kämpfen. Und wir tun es gleich wie Christus—mit Gottes Wort. Wenn er an uns heranschleicht wie er einmal im Garten tat, jetzt wissen wir was er tun will, weil Gottes Wort es uns die Wahrheit über ihn gelehrt hat. Wenn er uns mit süßen Lügen in die Sünde locken wird, wissen wir von Gottes Wort wie wir antworten sollen. Wenn wir sehen, wie er andere verführt, können wir jetzt ihnen helfen mit der Wahrheit von Gottes Wort. Wenn wir Leute die Wahrheit über Adam und was im Garten geschah erklären, wie der Teufel uns das Leben ruinierte, helfen wir Leute zu sehen, was der wirkliche Grund sei unserer vielen Symptomen. Und wenn wir Leute zu Christus führen, dem zweiten Adam, so können wir sie vom Tod und der Hölle retten. Gottes Wort läßt Satan immer noch vor Angst zurückschrecken. Er hat Erfolg, nur solange er nicht bloßgestellt wird. Er kann Leute für sich gewinnen nur solange er die Wahrheit mit seinen geschickten Lügen verstellen kann. Sondern Gottes Wort exponiert seine Lügen und zerstört seine Verkleidung. Und Leute die von ihm zur Hölle geschleppt werden, werden befreit und leben.
Das alles wegen des anderen Adams, der die Welt veränderte. 18 Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt. Danke Gott, daß einige Sachen außer unsrer Kontrolle sind. Laßt uns während dieser aufs neue angefangen Fastenzeit, mit erneuertem Eifer den Kampf gegen Satan mit Gottes Wort führen. Amen.