Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan,
USA
3. Sonntag in der Passionszeit, 26. März 1998
1 Korinther 1:22-25
von Pastor
Timothy H. Bülow
Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen fragen nach Weisheit, 23 wir aber predigen den gekreuzigten Christus, den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; 24 denen aber, die berufen sind, Juden und Griechen, predigen wir Christus als Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn die Torheit Gottes ist weiser, als die Menschen sind, und die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind.
Liebe Freunde
in Christus,
Es ist gesagt
worden, daß niemand einen anderen in das Reich Gottes disputieren kann. Das ist
wahr, und diese Weisheit wird von Paulus in unsrem Text hervorgehoben. Es ist
wahr, weil Argumentation hat mit menschlicher Weisheit zu tun, die vor Gott nur
Torheit ist. Gottes Wort ist pure Weisheit, aber unsren Menschlichen Gedanken
ist es pures Wahninn. Gottes Torheit wird in dieser Passionszeit hervorgehoben,
als wir so viel über das Kreuz Christi sprechen. Das Kreuz, und was dort
geschehen ist, ist das Zentrum des Christentums. Dennoch, nur der Heilige Geist
kann jenes Kreuz in das Herz eines Menschen setzen, und da die menschliche
Torheit kreuzigen. Menschliche Argumentation macht nichts, sondern das Kreuz
kann uns zur Seligkeit unterweisen.
1. Juckende Ohren
Die Welt und
ihre Söhne werden diese Wahrheit nie verstehen oder glauben ohne den Heiligen
Geist in ihren Herzen. Denn die Juden fordern Zeichen, und die Griechen
fragen nach Weisheit.
In Jesu Zeit,
wollten die Juden ihn Wunder wirken sehen, wie ein Schauspieler im Zirkus.
Dennoch, als Jesus seine ehrfurchtgebietendste Mirakel machte, wurden sie nur
verhärteter in ihrem Unglauben. Wie viele Wunder hatte Jesus gewirkt, vor er
gekreuzigt wurde? Trotzdem wurde er abgelehnt.
Gibt es noch
solche Leute heute? Gibt es noch Leute, die permanente Skeptiker sind? Die
glauben werden nur wenn sie ein Zeichen vom Himmel sehen? Natürlich. Ja, es
gibt sogar solche Leute in der Kirche—die Charismatischen in den
Pfingstkirchen, zum Beispiel, für die Mirakel und Wunder am wichtigsten sind.
Und hat nicht jeder von uns eine solche Tendenz? Wir würden alle lieber sehen
was wir glauben, statt nur ihm trauen, den wir nie gesehen haben, und an seinem
Wort uns verlassen. Aber unser Text
lobt das nicht. Im Gegenteil, er zuschreibt dieses charakteristische Merkmal
denen, die in den eigenen Augen weise, sondern vor Gottes Augen Narren sind.
Andere suchen
nach menschlicher Weisheit. nach Philosophen und endlosen Debatten und
Diskussionen suchten die Griechen zu Jesu Zeit. Ob man sie über etwas
überzeugen wollte, mußte man es mit menschlichen Büchern, menschlichen Studien,
menschlichen Argumenten und menschlichem Beweis machen.
Gibt es solche
Leute heute? Nicht nur das, sondern sie werden auch in der Kirche gefunden.
Leute die sich christliche Theologen heißen, sagen daß wir nicht glauben
können, was die Bibel sagt. Ob man sie überzeugen will, werden die närrischen
Wörter Gottes nie reichen.
Kann man nicht
hier auch sagen, daß wir auch diese Tendenz haben? Wenn wir nicht auf die Knie
vor dem Wort Gottes fallen und alle Gottes Verheißungen glauben, sind wir
selber genau wie die stoische Philosophen. Wenn Gott uns sagt: „sorgt nicht“
und wir sorgen uns, sagen wir ihm in der Tat: „Gott, ich weiß was dein Wort
sagt, sondern ich bin nicht sicher das es so klug ist“.
Nein, niemand
ist in das Reich Gottes disputiert worden. Und niemand ist schon ins Reich
Gottes wegen Wunder eingetreten. Als der Reiche in der Hölle wollte, daß
Abraham seinen Brüdern den Armen Lazarus sende, sagte Abraham, daß es nichts
helfen würde. Hören sie Mose und die Propheten nicht, — hören sie die
Bibel nicht — so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand
von den Toten auferstünde. (Lukas 16:31)
Die Wahrheit
ist, daß Leute ihr Leben lang Philosophie disputieren oder Wunder sehen können,
und dennoch mit dem Kern unserer menschlichen Problemen nie sich befassen,
nämlich, daß die Sünde unser Verhältnis mit Gott zerstört, und daß die Sünde
hinter all die Probleme in der ganzen Welt liegt.
2. Die Torheit von menschlichem Versuchen das Heil zu verdienen
Nach
Philosophie oder Wunder zu suchen kann nur das wichtigste verschieben, nämlich
daß wir herausfinden müssen, wie man in den Himmel kommt. Und das zu tun,
müssen wir zuerst erkennen, wie vollkommen und komplett die Sünde uns und alles
zerstört. Nur sie, die sie wissen wie weit sie von Gottes Herrlichkeit gefallen
sind, werden desperat Versöhnung mit Gott suchen. Die Anderen wollen nur sich
mit ihren falschen Theorien vergnügen, daß sie gut genug seien, oder am
wenigsten besser als die anderen. Soeben die Leute die sagen „Ja, wenigstens
werde ich nicht einsam in der Hölle sein“ haben nicht die Zeit genommen,
durchzudenken, wie wahr das ist!
Doch insistiert
Gott, daß diese Fragen behandelt werden. Er hat jedem ein Gewissen gegeben, das
uns plagt, wenn wir sündigen. Und weil unsere Gewissen durch den Sündenfall
gefährdet wurden, hat er auch das klare Gesetz in seinem heiligen Wort gegeben.
Hörtest du die alttestamentliche Vorlesung? Die Zehn Geboten? Der Narr ließt
sie unbedacht zum eigenen Gefahr. Diese sind Gottes ewige Geboten. Die gelten
allen, ohne Entschuldigung. Die strengen Forderungen des Gesetzes unsres
heiligen Gottes wollen uns am klarsten zeigen, wie nutzlos und vergeblich all
menschliches Streben nach Versöhnung ist. Gott sagt: „Seid vollkommen“,
aber die Leute sind so dumm, daß sie ”Seid Gut” hören. Oder „seid nett“ oder
sogar „Seid etwas gut“. Sondern Gott sagt, „Seid vollkommen“. Nur ein
blinder Narr konnte hoffen, daß er selber den Himmel verdienen könnte. Dennoch
versuchen so viele gerade das.
Das heutige
Evangelium, da Jesus den Tempel reinigt, gibt uns ein klares Beispiel von den
Dummheiten die kommen, wenn Leute die eigenen Wege ins Himmelreich bauen
wollen. Die Tempelopfer wurden von Gott gestiftet, auf daß Leute lernen würden,
wie streng Gott ist und wie nur das Blut von einem heiligen Opfer sie mit Gott
versöhnen könnte. Sondern die Religiösen Leute von Jerusalem verwandelten
Gottes Religion in eine dumme und verkehrte Religion der Selbstgerechtigkeit,
und dadurch alle Gerechtigkeit im Handel und Wandel verlor. Was sie über den
kommenden Messias erinnert haben sollte, statt dessen führte sie zur Begierde,
zum Stehlen und zum Brechen von dem ersten, zweiten und dritten Geboten.
Die Tatsache
ist, daß die Leute die glauben, daß sie Gottes Gesetzt selber halten können,
statt dessen das Herz des Gesetzes attackieren. Paulus Schrieb den Römern: Denn
die da fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; Denn fleischlich gesinnt
sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht
untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können
Gott nicht gefallen. (Röm. 8:5a,7,8)
Die verrückten
Taten menschlicher Gerechtigkeit — entweder das Verkaufen von Vieh im Tempel,
oder die Modernen Weisen Leute mit Gott zu handeln versuchen — tun nichts sonst
den heiligen und gerechten Gott noch mehr verärgern. Darum sehen wir Jesus, „mit
Eifer um Gottes Haus gefressen“, die Tische im Tempel umstoßen.
Wir ignorieren
Gottes Gesetz zum eigenen Gefahr. Gott hat sein Gesetz am Gewissen jeder Frau,
jedes Mannes, und jedes Kindes geschrieben. Er hat es in seiner heiligen
Schrift geschrieben. „Seid vollkommen“ sagt es. Gott will daß wir jeden
Versuch verlassen, das ewige Leben mit eigenen Werken zu verdienen. Solche
Versuchen leiten nur zur Heuchelei und Verdammung. Deshalb ist es, daß die
menschliche Weisheit von Gott für pure Torheit genannt ist.
Dennoch gibt es
einen Weg zum Himmel. Es gibt eine Weise versöhnt mit Gott zu werden und ein
stilles Gewissen zu bekommen. So klug ist Gottes Weisheit, so voller Gnade und
Liebe, daß keiner Mensch es erfinden könnte. Es ist Gottes Kraft und Gottes
Weisheit — nämlich, den gekreuzigten Christus.
2. Der gekreuzigte Christus
Weg mit allen Forderungen nach Wunder und philosophischen Argumenten! Diese
Botschaft allein bringt das Heil. Den Menschen muß es eine Torheit bleiben,
sondern sie ist Gottes Kraft und Gottes Weisheit. ... Wir predigen den
gekreuzigten Christus. Dies ist das Evangelium das uns errettet, und auch
alle Anderen, die daran glauben. Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er
seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren
werden, sondern das ewige Leben haben.
Der Sohn Gottes selbst wurde für unsre Sünden gekreuzigt. Er starb des
Todes, den wir verdient hatten. Durch den Glauben an ihn sind wir von unsren
Sünden gereinigt worden. Er allein war heilig und behielte Gottes Gesetz,
sondern durch den Glauben an ihn ist seine Gerechtigkeit uns gerechnet und wir
sind selig geworden. Was für wunderbare Torheit!
Sondern diese Weisheit von Gott voraussetzt, daß wir die volle Stärke des
Gesetzes verstehen. Von Natur sind wir unrein, unheilig, unchristlich und
ungerecht. Wir sind verdammt und dringend brauchen einen Erlöser von Sünde und
Tod. Manchmal machen wir Christen den Fehler, daß wir annehmen, daß Leute schon
das wissen. So ist es aber nicht. Glaubst du wirklich, daß der Drogenverkäufer
sich sorgt, daß er vielleicht verdammt werde, während er seine Drogen von
seinem Mercedes verkauft? Und deine normale Nachbarn? Was glauben sie? Jemand
erzählte mir einmal, daß er einen Jude als Zimmergenosse im College hatte. Als
er versuchte seinen Glauben mit ihm zu teilen, fragte der Zimmergenosse: „Warum
würde ich einen Heiland brauchen? Ich habe eine gutes Leben geführt. Die Juden
haben Jerusalem wieder. Warum?“ Gedanken von der Ewigkeit hatte er kaum gehabt.
Er hatte nie die eigene Sündhaftigkeit verstanden. Auf gleicher Weise, hat der
Teufel die ganze Welt betäubt, so daß sie ihre dringende Not nicht sehen.
Wenn wir die Gabe des Heilands schätzen, ist das wegen des Verstehens wir
von Gott bekommen haben, daß wir durch Gottes Gesetz verdammt sind. Wir
verstehen, daß wir gegen den allmächtigen Gott gesündigt haben, ganz gleich was
die Welt und das eigene sündhafte Fleisch uns sagt, nämlich, daß alles OK ist.
Das bedeutet, daß wir für die Welt des Gesetzes Botschaft erklären müssen,
vor sie je das Evangelium verstehen könne, gleichgültig wie Närrisch die Welt
meint, daß Gottes Wort sei. Nur dann, nachdem der Heilige Geist die Herzen mit
dem Gesetz vorbereitet hat, kann das Herz die größte Torheit von allen, nämlich
den gekreuzigten Christus, verstehen, glauben und sich daran freuen. Du hast
geglaubt. Das haben auch Millionen durch die Geschichte der Welt. Gottes
Torheit ist wirklich „die Kraft Gottes die selig macht alle, die daran
glauben (Röm. 1:16).
Glaube an die Torheit Gottes. Es ist ja den Juden und vielen anderen
ein Ärgernis, die sie glauben, daß sie mit ihren eigenen Taten gut genug
sind, selber den Himmel zu verdienen. Es ist den Griechen und vielen
anderen eine Torheit, die sie mit Philosophie und irdisches Vergnügen zu
beschäftigt sind, einmal an ewige Sachen zu denken. Dennoch ist es die Kraft
und die Weisheit Gottes, die das Geschenk des ewigen Lebens gibt, allen,
die daran glauben, den Juden zuerst und ebenso den Griechen.
Gott bewahre jeden von uns durch seine Barmherzigkeit, durch das Predigen
von dem gekreuzigten Christus, in dem wahren Glauben, unterwiesen zur
Seligkeit, und führe auch andere dadurch in sein Reich, um Jesu willen.
Amen.