Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

9. Sonntag nach Pfingsten, 1. August 1999

St. Matthäus 15:21-28

„Jesus lobt den Glauben."

von Vikar Benjamin W. Berger

21Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegend von Tyrus und Sidon. 22Und siehe, ein kanaanäisches Weib kam aus derselben Gegend und schrie ihm nach und sprach: Ach HERR, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt. 23Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Jünger, baten ihn und sprachen: Laß sie doch von dir, denn sie schreit uns nach. 24Er antwortete aber und sprach: Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel. 25Sie kam aber und fiel vor ihm nieder und sprach: HERR, hilf mir! 26Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde. 27Sie sprach: Ja, HERR; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tisch fallen. 28Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war gesund zu derselben Stunde.

Liebe Christen,

Hast du kürzlich um etwas von Gott gebeten? Im Gottesdienst bitten wir um Trost, Stärke, und Gottes Segen. Hat Gott dir geantwortet? Hast du es bekommt, um was du gebeten hast? Wenn wir um etwas von Gott bitten, bekommen wir nicht immer was wir wollen, nicht wahr? Manchmal sagt Gott, „Nein" in seiner allmächtigen Weisheit. Manchmal müssen wir warten, bevor Gott uns antwortet. Wie oft verpassen wir seine Antwort, und wir wissen es nicht? Warum antwortet Gott unsre Gebete auf diese Weise? Vielleicht testet Gott uns. Im heutigen Evangelium bittet ein Weib um etwas von Jesus. Jesus antwortet ihr nicht direkt. Statt dessen testet Jesus ihren Glauben. Aber nach dem Test lobt Jesus ihren Glauben.

Jesus lobt den Glauben, I) der ihn als HERR bekennt, II) der auf seine Versprechen vertraut, und III) der seine Belohnung bekommt.

I. Jesus lobt den Glauben, der ihn als HERR bekennt.

Auf den ersten Blick sehen wir nichts Ungewöhnliches in diesem Weib. Matthäus erklärt, daß sie in der Gegend von Tyrus und Sidon lebte. Sie war ein kanaanäisches Weib, nicht eine Jüdin. Dennoch wird sie Jesus und uns mit ihrem Glauben erstaunen.

Dieses kanaanäische Weib hat wegen der Sünde gelitten. Sie brauchte die Hilfe. Sie war eine Sünderin gerade als wir Sünder sind. In seiner Brief an Römer sagt Paulus, „sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten," (3:23). Wir können aus dem Griff der Sünde nicht entkommen. Wegen der Sünde sind wir tot geboren. Die toten Leute können sich nicht bedienen. Sie sind tot. So also konnte dieses Weib sich nicht bedienen. Sie konnte auch nicht ihrer Tochter helfen. Ihre Tochter ist vom Teufel übel geplagt geworden. Das Weib hatte keine Kraft, um den Teufel zu kämpfen.

Weil das Weib wußte, das sie allein den Teufel überwinden konnte, ging sie zu ihn, der ihr helfen konnte, Jesus. Matthäus berichtet, daß sie kam und ihm nach schrie. Jesus suchte nicht nach ihr. Tatsächlich war Jesus nicht in der Öffentlichkeit. Jesus war von dannen gegangen. Markus schreibt, „(er) ging da in ein Haus und wollte es niemand wissen lassen," (7:24). Jesus wollte allein mit seinen Jüngern zu sein, auf daß er sie lehren konnte. Irgendwie fand dieses Weib Jesus. Sie erkannte auch, daß Jesus ihr helfen konnte. Sie konnte ihrer Tochter nicht helfen, aber Gott sei Dank. Hier kommt Jesus. Er kann den Teufel überwinden.

Denke an der Szene. Jesus und seine Jünger sind aus der Öffentlichkeit gegangen. Sie wollten allen zu sein. Jesus hatte nur eine kurze Weile, um die Jünger über seine Tod und seine Auferstehung zu lehren. Auch waren sie müde, und sie brauchten die Ruhe. Dann kommt dieses Weib. Sie schreit. Sie erbittet ein anderes Wunder. „Ach HERR, du Sohn Davids, erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt."

„Erbarme dich mein! Meine Tochter wird vom Teufel übel geplagt, und ich kann ihr nicht helfen." Könnt ihr die Not dieses Weibs hören? Ihre Pein? Schon zeigt sie ihren Glauben an Jesus. Sie gibt ihr ganze Problem zu Gott. Sie fragt nicht, wie sie helfen kann. Sie will nicht etwas zu tun. Sie vertraut, daß Jesus alles tun kann. Was für ein mutiges Weib! Dieses kanaanäische Weib sucht nach Jesus, findet ihn, und bittet ihm um Hilfe.

Ihr Bekenntnis ist auch mutiger. Sie anspricht Jesus als „HERR, du Sohn Davids." Jesus war der Sohn Davids, der Messias, der HERR. Dieses kanaanäische Weib wußte, daß Jesus der vom Altes Testament erwartet Messias war. Sie erwartet auch ihren Retter. Hier war eine Heidin, die am Stadtrand von Israel lebte, und sie verkündigt Jesus als ihr HERR. Die Juden selbst bezweifelten Jesu Autorität und Gottheit. Aber das kanaanäische Weib bezweifelte Jesus nicht. Sie findet ihn, bittet um seine Hilfe, und bekennt „HERR, du Sohn Davids."

Wir müssen sagen, daß dieses Weib uns beschämt. Aber sie gibt uns auch ein gutes Beispiel, das wir folgen können. Obwohl ein Teufel uns nicht plagen, leiden wir noch wegen der Sünde. Nachdem wir Gläubigen werden, plagt die Sünde uns noch immer. Ob Klatsch oder Eifersucht oder Zorn, sündigen wir jeden Tag. Lasset uns unsre Sünde erkennen und bekennen mit dem kanaanäischen Weib, „erbarme dich mein."

Lasset uns auch erinnern, daß Jesus auch unser HERR ist. Er ist auf dieser Erde gekommen, um das kanaanäische Weib und ihre Tochter zu retten, sondern auch um dich und mich zu retten. Ja, der Sohn Davids erfüllte alle Prophezeiungen von dem Altes Testament, hauptsächlich Gottes Versprechen den Retter zu schicken. Daher verkündigen wir Jesus als unser HERR. Die meisten der Welt wird seine Autorität und Gottheit bezweifeln. Die Meisten wird an Jesus nicht glauben. Lasset sie. Durch den Heiligen Geistes hat Gott uns seinen Sohn als HERR gezeigt. Zweifelt nicht, was Gott in eure Herzen bestätigt hat. Nur bekennt Jesus als HERR, der Sohn Davids. Bekennt ihn als der HERR, der uns zu helfen verspricht.

II. Jesus lobt den Glauben, der auf seine Versprechen vertraut.

Jesus lobt den Glauben, der auf seine Versprechen vertraut. Nachdem das Weib Jesus um Hilfe gebeten hatte, beachtete Jesus ihr nicht. Er sagt nichts. Und die Jünger baten Jesus, „Laß sie doch von dir." Denke wieder an der Szene. Jesus und seine Jünger wollten allein zu sein. Jesus wollte seine Jünger allein zu lehren. Dieses Weib unterbrach; sie störte sie. Die Jünger wollten nicht, daß die Leute um mehr Wunder bäten. Wir können meinen, daß die Jünger ein schlechtes Verhalte hatten. Aber Jesus rügte sie nicht.

Jesus antwortete, auf daß alle ihn hören konnten, „Ich bin nicht gesandt denn nur zu den verlorenen Schafen von dem Hause Israel." Glaubt ihr das? Zuerst beachtete Jesus nicht das Weib, dann sagt er, daß er zu ihr nicht gesandt ist.

Aber das Weib laß nicht. Statt dessen preist sie Jesus und bekennt wieder. Jesus hatte gesagt, daß er zu ihr nicht gesandt war. In Antwort beugt sie auf Knien und betet Jesus an. Die Juden beten Jesus nicht an. Sie baten nicht um seine Hilfe. Sie fragten, „für wen hältst du dich eigentlich?" Auch versuchten die Juden Jesus zu töten. Aber das kanaanäische Weib bittet noch weiterhin um Jesu Hilfe, „HERR, hilf mir!" Mit anderen Worten, „Ich weiß, das du der allmächtige Sohn Gottes ist. Ich weiß, das du meine Tochter heilen kann. Ich verdiene nichts, aber ich bitte um deine Hilfe."

Jesus testete ihr wieder. „Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brot nehme und werfe es vor die Hunde." Jesus ruft das Weib ein Hund. Sie nimmt das an. Sie weiß, daß das Wenigste der Kraft Jesu ihr helfen kann. Sie will nur die Brosamlein. Sie braucht nicht mehr.

Was für ein Glaube! Der erste Vers des elften Kapitels der Hebräer erklärt den Glauben, „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht." Der treue Glaube bekennt Jesus als HERR, UND er vertraut auf seine Versprechen. Der Glaube gleicht das Vertrauen. Gerade als dieses Weib von ganzem Herzen Jesus vertraute, so wird das Evangelium uns denselben Glauben geben. Durch den Glauben werden wir die Belohnung Gottes bekommen.

III. Jesus lobt den Glauben, der seine Belohnung bekommt.

Weil das Weib den großen Glauben zeigte…weil sie Jesus als Herr bekannt, und weil sie auf seine Versprechen vertraute, lobte Jesus ihren Glauben. Durch ihren Glauben bekam sie auch Jesu Belohnung. Jesus sagte, „O Weib, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst." „Und ihre Tochter war gesund zu derselben Stunde."

Wir werden auch dieses Weib im Himmel sehen. In seiner Brief an die Römer sagt Paulus, „Denn so du mit deinem Munde bekennst Jesum, daß er der HERR sei, und glaubst in deinem Herzen, daß ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du selig," (10:9). Das kanaanäische Weib bekannt Jesus als HERR zweimal in ihrem kurzen Besuch mit ihm. Sie zeigte das große Vertrauen auf seine Sprechen. Daher wird sie die größte Belohnung bekommen, das ewige Leben im Himmel – ein Leben ohne die Trauer, ohne den Teufel, ohne die Sünde.

Lasset uns ihren Glauben erinnern. Die Seligkeit kommt nur durch den Glauben. Von Natur wollen die Leute sich zu bedienen, um ins Himmel gehen. Wir wollen die Beherrschung der eigene Situation. Aber erinnere dich das Weib. Sie versuchte nicht Gott zu helfen. Statt dessen erbat sie, „HERR, erbarme dich mein. Hilf mir." Wir können nicht sich bedienen, weil wir sündigen. Weil wir sündigen, verdienen wir nur in Hölle zu leiden.

Gott sei Dank, daß er ein treuer Gott ist, der uns liebt und seine Versprechen erfüllt. Er sandte seinen eingeborenen Sohn, um sein Gesetz zu gehorchen. Wir müssen nicht etwas tun. Jesus ist alles getan. Er hat das Gesetz Gottes erfüllt, ist am Kreuz gestorben, und ist von den Toten auferstanden.

Daher lasset uns das Beispiel des kanaanäisches Weibs folgen. Nehmt deine Probleme zu Jesus Christus. Lasset sie an dem Fuß des Kreuzes. Zweifelte nicht; Gott kann helfen. Vielleicht antwortet er nicht, wenn wir wollen. Vielleicht antwortet er nicht, wie wir wollen. Aber er verspricht, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Gott liebt euch. Er wird euch nie lassen. „Wirf dein Anliegen auf den HERRN; der wird dich versorgen und wird den Gerechten nicht ewiglich in Unruhe lassen," (Psalm 55:22).