Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
16. Sonntag nach Pfingsten, 12. September 1999, Schuleröffnung
1 Samuel 2:12-26
"Was für ein Elternteil bist du?"
von Pastor Timothy H. Bülow
Aber die Söhne Elis waren ruchlose Männer; die fragten nichts nach dem HERRN 13 noch danach, was dem Priester zustände vom Volk. Wenn jemand ein Opfer bringen wollte, so kam des Priesters Diener, wenn das Fleisch kochte, und hatte eine Gabel mit drei Zacken in seiner Hand 14 und stieß in den Tiegel oder Kessel oder Pfanne oder Topf, und was er mit der Gabel hervorzog, das nahm der Priester für sich. So taten sie allen in Israel, die dorthin kamen nach Silo. 15 Desgleichen, ehe sie das Fett in Rauch aufgehen ließen, kam des Priesters Diener und sprach zu dem, der das Opfer brachte: Gib mir Fleisch für den Priester zum Braten, denn er will nicht gekochtes Fleisch von dir nehmen, sondern rohes. 16 Wenn dann jemand zu ihm sagte: Laß erst das Fett in Rauch aufgehen und nimm dann, was dein Herz begehrt, so sprach er zu ihm: Du sollst mir's jetzt geben; wenn nicht, so nehme ich's mit Gewalt. 17 So war die Sünde der Männer sehr groß vor dem Herrn; denn sie verachteten das Opfer des Herrn. 18 Samuel aber war ein Diener vor dem Herrn, und der Knabe war umgürtet mit einem leinenen Priesterschurz. 19 Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr für Jahr, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen. 20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der Herr gebe dir Kinder von dieser Frau anstelle des Erbetenen, den sie vom Herrn erbeten hat. Und sie gingen zurück an ihren Ort. 21 Und der Herr suchte Hanna heim, daß sie schwanger ward, und sie gebar noch drei Söhne und zwei Töchter. Aber der Knabe Samuel wuchs auf bei dem Herrn. 22 Eli aber war sehr alt geworden. Wenn er nun alles erfuhr, was seine Söhne ganz Israel antaten und daß sie bei den Frauen schliefen, die vor der Tür der Stiftshütte dienten, 23 sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solche bösen Dinge, von denen ich höre im ganzen Volk? 24 Nicht doch, meine Söhne! Das ist kein gutes Gerücht, von dem ich reden höre in des Herrn Volk. 25 Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so kann es Gott entscheiden. Wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer soll es dann für ihn entscheiden? Aber sie gehorchten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der Herr war willens, sie zu töten. 26 Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem Herrn und bei den Menschen.
Kinder sind eine Widerspiegelung von ihren Eltern. Während es Kinder von den Besten Familien gibt, die das schwarze Schaf werden, es ist auch wahr, daß der Apfel nicht weit von dem Baum fällt. Falls Jemandes Kinder alle schlechte Erwachsene werden, wird es ein bißchen schwierig zu glauben, daß es nicht mindestens ein wenig etwas entbehrte in ihrer Erziehung. Die Bibel erkennt dieses Prinzip, wenn es als eine der Qualifikationen für einen Pastor erfordert, daß er seinem eigenen Hause wohl vorstehe.
Die Kirche interessiert sich sehr auf der christlichen Erziehung unserer Kinder. Wir spenden einen großen Teil unseres Budgets, eine Christliche Schule aufrechtzuerhalten, auf daß wir den Eltern in ihrer persönlichen, von Gott gegebenen Pflicht helfen können, ihre Kinder „in dem Ausbildung und Unterricht des Herrn" zu erziehen. Natürlich, aber, kann die Schule nur so viel tun. Unsere Schule zum beispiel, kann nur für acht Stunden am Tag für unsere Kinder verantwortlich sein. Niemand kann ein Kind mehr beeinflussen als die eigenen Eltern.
In unserem Text treffen wir zwei Eltern. Beide hatten ihre Kinder in der richtigen Schule. Aber ihre Kinder sind nicht gleich gut geworden. Was war der Unterschied? Jene zwei Eltern waren Hanna, die Mutter von Samuel, und Eli, dessen zwei Söhne Hophni und Pinhas hießen. Es gibt viel wir von ihnen uns lehren können—von einem durch sein negatives Vorspiel und von dem anderen durch ihr positives.
1. Der Geistige Hintergrund von Eli und Hanna
Es geschah zufällig nicht, daß einer ein guter, Christlicher Elternteil wurde. In Hannas Fall hatte es sehr viel, mit der Art von Person zu tun, die sie war. Hanna war eine sehr geistliche Person. Sie wurde zu Gott in ihrem innersten Herzen gewidmet, und zeigte ihre Widmung mit Wort und Tat. Es ist nicht ungewöhnlich, daß jene, die das tiefste Verhältnis mit Gott haben, sind jene, die näher zu ihm durch persönliche Prüfungen gezogen worden sind. Hanna war eine solche Person. In einem Land, das kinderlose Frauen verachtete, war Hanna unfruchtbar. Da Gott versprochen hatte, daß einer der Frauen in Israel eines Tages die Mutter des Erlösers werden würde, wollte jede Frau jene Mutter sein. Kinderlosigkeit war als ein Fluch betrachtet. Hanna muß gefühlt haben, den durchdringenden Glanz der Frauen ihres Dorfes, jedes Mal sie zum Markt oder zum Brunnen ging.
Dazu kam auch, daß ihr Mann ein Zweifrauenmann war. Ja, anständig war er. Er hatte seine zweite Frau richtig geheiratet. Ja, von den zwei Frauen, liebte Elkana, ihr Mann, Hanna am Meisten. Aber Mensch, welcher Kummer kommt wenn Leute die eigenen Lebenswege, wie Bigamie, erfinden. Elkanas andere Frau ist im ersten Samuelsbuch ihre „Widersacherin" genannt. Und die Bibel sagt, daß sie immer Hanna kränkte und reizte, daß sie Kinder hatte aber Hanna nicht. Es war wie ein Geschwür für Hanna immer wieder das zu hören—und von unter dem eigenen Dach!
Dieses beständige Belästigen führte sie mehr und mehr zu ihrem himmlischen Vater im Gebet. Die Bibel sagt, „Sie war von Herzen betrübt und betete zum Herrn und weinte sehr und gelobte eine Gelübde und sprach: ‚Herr Zebaoth, wirst du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem Herrn geben sein Leben lang.‘" (1:10-11) Hannas Religion war nicht nur äußerlich. Von der Tiefe ihres Herzens, wurde sie zu Gott gewidmet.
Im Kontrast war Eli ein Elternteil, für den alles im Leben gut gegangen war. Von der geistlichen Seite gesehen, war er in der besten Umständen, seine Kinder zu erziehen. Eli war in dem Stamm Levi erzogen worden—eine ganze Verwandtschaft von Kirchendienern. Sein ganzes Leben war bei der Kirchenarbeit, in und um die Kirche gelebt worden. Von all den Priestern im ganzen Land, war Er der Hohe Priester, der Priester der Priestern Israels.
Eli war gläubig, aber sein geistlicher Charakter glich nicht Hannas. Man merkt das, in was geschah, das erste Mal daß diese zwei Eltern trafen. Das geschah, während Hanna in dem Tempel war, bei dem inbrünstige Gebet für einen Sohn. „Als sie lange betete vor dem Herrn, achtete Eli auf ihren Mund; denn Hanna redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, ihre Stimme aber hörte man nicht. Da meinte Eli, sie wäre betrunken, und sprach zu ihr: Wie lange willst du betrunken sein? Gib den Wein von dir!" (1:12-14) Anscheinend, hatte er Schwierigkeiten eine solche geistliche Person zu verstehen.
Innerhalb des Jahres, segnete Gott Hanna mit dem Sohn, für den sie gebetet hatte. Jetzt hatte sie den Zufall zu zeigen, was für was ein Elternteil sie sein würde.
2. Die Elternschaft der Zwei
Hanna erinnerte sich ihr Gelübde. Manchmal versuchen Leute, mit Gott, als mit Menschen zu handeln. Nicht Hanna. Hanna hatte ein Gelübde vor dem Herrn gemacht, nicht einen billigen Handel. Sie hatte ihr Gelübde in Aufrichtigkeit gemacht. So als der Herr sie segnete, folgte sie Wortlaut ihrem Gelübde nach.
Sie tat das in erster Linie, als sie mit ihrem Sohn während seiner frühen Jahre Zeit vollbrachte. In Israel wurden Kinder nicht entwöhnt, bis sie mindestens vier oder fünf Jahre alt wurden. Nach jenen Jahren kam die Zeit für Hanna, ihn zu dem Herrn zu übergeben. Sie brachte ihn, mit Dankopfer zu des Herrn Haus. Da würde er seine Tage in Ausbildung für des Herrn Dienst ausgeben. Da kontrollierte Hanna seinen Fortschritt, ermutigte ihn und zeigte ihre Liebe für ihn. Unser Text sagt, Samuel aber war ein Diener vor dem Herrn, und der Knabe war umgürtet mit eimen leinenem Priesterschurz. Dazu machte ihm seine Mutter ein kleines Oberkleid und brachte es ihm Jahr für Jahr, wenn sie mit ihrem Mann hinaufging, um das jährliche Opfer darzubringen. Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Der Herr gebe dir Kinder von dieser Frau anstelle des Erbetenen, den sie vom Herrn erbeten hat. Und sie gingen zurück an ihrem Ort. (2:18-20)
Hanna pflegte für ihr Kind als er wuchs. Sie ließ ihn und seine Arbeit in der Tempelschule nicht unbeachtet. Sie betete für ihn und nahm tiefes persönliches Interesse an seinem Fortschritt, weil sie ihn liebte.
Eli war ein ganz anderer Elternteil als Hanna. Er war auch Gläubiger, aber er nahm keine persönliche Rolle in dem Sicherstellen, daß sein Glaube zu seinen Söhnen übertragen wurde. Seine Söhne, wie Samuel, waren regelmäßig in dem Tempel. Hophni und Pinhas lernten all die äußerlichen Formen und erwarben äußerliche Kenntnis der Zeremonien und der Worten. Aber sie lernten nicht, den Herrn zu fürchten. Sie kamen, den Dienst vor dem Herrn als etwas äußerliches zu betrachten, weil ihr Vater zu beschäftigt mit seiner eigenen Arbeit war, Zeit für Beten und Mitarbeiten mit seinen Jungen hoch zu schätzen. Seine Jungen kamen, ihres Vaters Arbeit als Priester zu betrachten, als eine Arbeit, die man nur tat, Brot zu verdienen. Er nahm die Zeit nie, sie sonst zu zeigen. Was für eine tödliche Kombination! —die Worte und Formen gut zu kennen, aber nur als menschliche Dinge davon etwas irdisches zu kriegen.
Und was ist dadurch geschehen? Die Söhne Elis wurden ruchlose Männer; die nichts nach dem Herrn fragten. Wenn Leute mit Opfer kamen, würden sie das Fleisch der Opfer stehlen, die für Gott selbst beabsichtigt war. Sie würden ehebrechen mit den Frauen, die an dem Tempel dienten. Und die Bibel sagt: So war die Sünder der Männer sehr groß vor dem Herrn; denn sie verachteten das Opfer des Herrn. (2:17)
Wie reagierte Eli, auf diese unverschämte Sünden seiner Söhnen? Mit einem Klaps auf der Hand. Wenn er nun alles erfuhr, was seine Söhne ganz Israel antaten und daß sie bei den Frauen schliefen, die vor der Tür der Stiftshütte dienten, sprach er zu ihnen: Warum tut ihr solche bösen Dinge, von denen ich höre im ganzen Volk? Nicht doch, meine Söhne! Das ist kein gutes Gerücht, von dem ich reden höre in des Herrn Volk. Wenn jemand gegen einen Menschen sündigt, so kann es Gott entscheiden. Wenn aber jemand gegen den Herrn sündigt, wer soll es dann für ihn entscheiden? Aber sie gehorchten der Stimme ihres Vaters nicht; denn der Herr war willens sie zu töten. (2:22-25) Und dann berichtet die Schrift über Samuel im Gegensatz: Aber der Knabe Samuel nahm immer mehr zu an Alter und Gunst bei dem Herrn und bei den Mesnschen. (2:26)
Doch erzählte Eli ihnen die Wahrheit, aber nicht überzeugend. Keine Disziplin folgte. Es muß unmöglich für seine Söhne gewesen sein, ihn ernsthaft zu nehmen. Über die Jahre hin hatten sie keine nahe persönliche Verhältnis entwickelt. Kein Wunder, daß Gott sagte Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchitigt ihn beizeiten. Mit seiner Gleichgültigkeit um seiner Kinder Ausbildung, zerstörte Eli seine Kinder. Weil er erwartete das die Tempelschule die Ausbildung seiner Kinder für ihn machen sollte, versicherte er daß seine Kinder fürchterliche Männer würden. Aber nicht nur das. Er entzog ihnen den Glauben, der sie ewig retten könnte.
Paß auf! Es reicht nicht, nur für Christliche Unterricht und Ausbildung zu bezahlen. Das sind nur die Hilfsmittel. Das Ziel ist die Kinder für Ewigkeit vorzubereiten.
3. Die Ergebnisse
Rechtzeitig bewies Hophni und Pinhas die Regel im vierten Gebot, das langes Leben jenen verspricht die den Eltern gehorchen. Elis Söhne wurden in der Blütezeit des Lebens in einem Schlacht gefällt. Noch war es keine Zufall, daß sie in solcher Weise starben. Der Herr selbst nahm ihre häßliche Sicht weg von vor seinen Augen. Aber noch schlimmer, ging sie zur Hölle, ewiglich für ihre Empörung gegen Gott zu zahlen.
Als die Nachricht der Tragödie zu ihrem alten Vater, Eli, geliefert wurde, fiel er rückwärts von seinem Stuhl im Tempel und starb mit gebrochenem Hals. Seine Schwiegertochter, die Frau von Pinhas ging in vorzeitige Wehen und starb, aber nicht, bevor sie ihren Babyjungen Ichabod genannt hatte, das heißt „die Herrlichkeit ist hinweg aus Israel."
Daher kamen des Vaters eigene elterliche Sünden vollen Kreis, und brachte Eli bis ins Grab in Kummer und Verzweiflung. Der Elternteil, weil er nicht seinen Kindern ein glückliches, produktives, Gott gefälliges Leben zu führen gelehrt hatte, versicherte sich selbst seine eigene Unglückseligkeit.
Und, was geschah mit Samuel? Samuel wurde einer der größten Propheten des Alten Testaments. Er diente als der letzte der Richter, oder Führer von Israel. Es war Samuel, der Saul als Israels erster König salbte und darnach David, seinen Nachfolger. Samuel führte ein Leben, das große Freude seiner Mutter brachte. Er führte ein Leben, das Gott diente und lobte. Er führte ein Leben, das sich inneres Glück, und ewigen Triumph im Himmel brachte. Als wir heute die Öffnung unserer Christlichen Gemeindeschule für noch ein Jahr feiern, kann es vielleicht etwas geben, das wir von diesen zwei Eltern lernen können?
Von dem schlechten Vorbild Elis und dem guten Vorbild Hannas, sollen wir Heim mit uns die Tatsache nehmen, daß wir unseren Kindern mehr als Schulezahlungen geben müssen. Ja, wir müssen ihnen ein Christliches Vorbild geben, auf daß sie den Herrn und seine Wege kennenlernen können. Wir müssen ihnen echte Liebe zeigen wie Hanna. Wir müssen die Zeit machen, unseren persönlichen Glauben an Christus mit ihnen teilen.
Meine Miteltern, es ist nie zu spät unsere elterlichen Sünden zu bereuen. Gott ist gnädig und vergibt uns unsere Sünden, wenn wir von ihnen drehen. Jesus zahlte für diese Sünden auch, durch sein Sterben am Kreuz.
Und er ist auch da, uns in Veränderung zu helfen. Er wird uns unterstützen, gute, Christliche Eltern und Großeltern zu sein. Er wird da mit Lenkung und Stärke durch sein Wort sein. Er ist da unseren Gebeten zu antworten, genau wie er Hannas Gebet antwortete, wenn wir zu ihm kommen.
Unsere Welt fürchtet ihre Kinder. Laßt uns ein Teil der Lösung sein. Gott hat uns mit den Mitteln gesegnet, die Zukunft unserer Kinder, hier auf Erde und auch im Himmel zu versichern. Laßt uns diese Mittel, so gut wie wir fähig sind, benutzen. Und laßt uns immer noch auf dem Ziel unserer Schule und unserer Elternschaft konzentriert bleiben: Nämlich unsere Kinder und Enkelkinder mit uns ins Himmel zu bringen. Amen.