Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

3. Sonntag nach Pfingsten, 13. Juni 1999

St. Markus 16:15

Warum sind wir St. Matthäus EVANGELISCH-Lutherische Ev.-Lutherische Kirche?

von Vikar Benjamin W. Berger

Markus 16:15 „Jesus sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur."

Liebe Gläubiger an Jesus Christus,

Ein Name ist ein Symbol, das einen Mensch oder eine Gruppe Menschen darstellt. Wenn wir einen Namen hören, denken wir sofort an einer Meinung oder einem Bild, das jenen Mensch oder jene Gruppe beschreibt. Lasset uns das prüfen. Josef Stalin. Vereinigte Staaten von Amerika. Sankt Matthäus Evangelische Lutherische Kirche. Hast du an einer Meinung unserer Kirche gedacht? Wie wohl stellt unser Name unsre Kirche dar? Heute morgen werden wir lernen, wie das Wort „evangelisch" uns darstellt. Schon Jahrhunderte haben die Lutheraner das Wort „evangelisch" geübt, „um das Evangelium als Mittelpunkt der lutherischen Lehre nachdrücklich zu betonen," (www.wels.net, WELS Q & A: set 15). Wenn wir das Wort „evangelisch" hören, sollen wir natürlich erstens an dem Evangelium denken. Jesus faßte das wohl zusammen, „Und sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur." Als wir das Wort „evangelisch" betrachten, lasset uns unsres Zwecks erinnern. Prediget das Evangelium! I) Das Evangelium ist die gute Nachricht. II) Das Evangelium ist für alle Leute.

I. Das Evangelium ist die gute Nachricht.

Prediget das Evangelium, weil das Evangelium die gute Nachricht ist. Am Meistens tönen gute Nachrichten besser, nachdem wir schlechte Nachrichten hören. Wenn wir Menschen besprechen, gibt es immer schlechte Nachrichten. Als Menschen haben wir ein Problem. Wir wollen im Himmel wohnen. Im Himmel ist alles gut. Tatsächlich ist alles perfekt. Für uns ist die Vollkommenheit ein Problem.

Unser Problem beginnt mit Gottes Forderungen, die wir im Himmel zu wohnen brauchen. Der Himmel ist perfekt und Gott fordert, daß die Einwohner des Himmels perfekt seien. Er sagt deutlich, „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott," (3 Mose 19:2). Sei heilig! Sei perfekt! Aber niemand ist heilig oder perfekt! Das ist nicht Gottes Problem; das ist unser Problem! Gott bittet nicht, daß wir heilig sein wollen, oder daß wir heilig sein versuchen. Er sagt einfach, „Ihr sollt heilig sein."

Dann kommt der zweite Teil unsres Problems. Gott fordert die Vollkommenheit. Er fordert die Heiligkeit. Aber wenn Gott auf uns schaut, sieht er keine Heiligkeit. Er sieht nur unsre Sündhaftigkeit. Er sieht Leute, die um sich selbst mehr als um ihn sich sorgen; Leute, die sein Wort nicht hören wollen; Leute, die zornig werden, ob der (Englische?) Gottesdienst über sechzig Minuten ist. Er sieht dich; er sieht mich. Wir erfüllen nicht die Forderungen Gottes. „Wir sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhms, den wir an Gott haben sollten," (Römer 3:23). Die Sünde ist unser Problem.

Menschen haben viele Antworten versucht, um die Sünde zu überwinden. Eine Antwort sagt, „Ob ich heilig sein muß, dann muß ich harter versuchen." Wir können an einer Leiter, die auf Himmel sich erstreckt, denken. Ob man versuchte, konnte er das Ende erreichen. Nein. Wenn man sündigt, fällt er. Jeden Tag sündigen wir; jeden Tag werden wir zum Boden der Leiter fallen. Jeden Tag versuchen wir heilig zu sein; jeden Tag versagen wir. Brrrump…zum Boden der Leiter. Ohne Rücksicht auf unsre Anstrengung werden wir nie heilig sein.

Ob wir durch Anstrengung nicht heilig werden können, können wir vielleicht mehr Gut als Böse tun. Wir können an einer Waage denken. Ob die guten Taten schwerer als die schlechten Taten sind, können wir ins Himmel gehen, nicht Wahr? Nein, nein, nein. Gott sagt, daß wir heilig, perfekt, ohne Sünde sein müssen. Ob du nur einmal gesündigt hast, ob du nur eine sündhafte Gedanke gedacht hast, hast du versagt. Du wirst nie heilig sein.

Wenn alles versagt, werden wir uns mit anderen Leute vergleichen. Wir meinen, daß ob wir besser als andere Leute seien, so wird Gott uns im Himmel wollen. Wenigstens trinken wir nicht wie der Säufer der Nachbarschaft. Wenigstens lassen wir den Abfall nicht in unsrem Yard wie das Schwein der Nachbarschaft. Wenigstens klatschen wir nicht wie der Klatsch der Nachbarschaft. Wir meinen, daß wir so gut sind. Es macht nichts. Gott bittet nicht, daß wir uns mit anderen Leute vergleichen. Gott fordert, daß wir uns mit ihm vergleichen. Sei heilig! Wir werden nie heilig sein. Wir werden immer zur Hölle gehen verdienen. Das ist die schlechte Nachricht.

Aber es gibt gute Nachrichten. Prediget das Evangelium, weil das Evangelium die gute Nachricht ist. Das Evangelium sagt, daß Gott die Antwort für unser Problem gegeben hat. Jesus Christus ist die Antwort. Erstens gab Jesus uns die Heiligkeit, die wir brauchen, die wir aber nicht haben. Gott fordert die Heiligkeit; Jesus war heilig an unsrer Stelle. Drei und dreißig Jahre lang lebte Jesus in dem vollkommenen Gehorsam. Er warf sich einer sündhaften Herrschaft unter. Er warf sich sündhaften Eltern unter. Er warf sich dem Tode unter, Ja dem Tode am Kreuz.

Durch sein Tod hat Jesus auch etwas von uns weggenommen. Er hat weggenommen, was wir nicht haben können, ob wir ins Himmel gehen wollen. Er hat unsre Sünde weggenommen. Am Kreuz litt Jesus die Strafe unsrer Sünde. „Der HERR warf unser aller Sünde auf ihn," (Jesaja 53:6). Was für eine gute Nachricht!

Durch das Kreuz gab Gott die Antwort für unser Problem. Durch das Kreuz hat Gott die Heiligkeit Jesu gegen unsre Sünde eingetauscht. Paulus sagte das am Besten, „Denn Gott hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt," (2 Korinther 5:21). Am Kreuz ist Jesus für uns gestorben; er wurde die Sünde für uns. Wenn Jesus auf seine Schultern unsre Sünde nahm, gab er uns seine Heiligkeit. Gute Nachrichten! Nun wenn Gott auf uns schaut, sieht er nicht länger unsre Sünde. Er sieht Jesu Heiligkeit. Nun wird Gott erlauben, daß wir im Himmel wohnen. Das ist das Evangelium, und das Evangelium ist die gute Nachricht.

Gottes Antwort ist die einzige Antwort. Die Leute fragten oft, „Warum gibt es so viele Religionen?" Die Antwort ist einfach. Die Meisten Leute wollen den eigenen Weg ins Himmel finden. Aber der sündhafte Mensch kann nicht die Sünde überwinden. Nur Gottes Antwort nimmt den sündhaften Menschen aus der Gleichung. Nur Gottes Antwort hat Jesus als Mittelpunkt. Nur Gottes Antwort bringt die gute Nachricht. Evangelisch sein bedeutet, daß wir unsren Stolz vergessen und an Gott vertrauen. Evangelisch sein bedeutet, daß wir das Evangelium glauben und predigen, weil das Evangelium die einzige Nachricht ist, die wir haben.

Prediget das Evangelium! Warum? Weil das Evangelium die gute Nachricht ist. Prediget das Evangelium! Zu wem? Das Evangelium ist für alle Leute.

II. Das Evangelium ist für alle Leute.

Bevor du das Evangelium zu anderen Leute predigen kannst, müssen wir es uns selbst predigen. Wir müssen uns erinnern und glauben, daß das Evangelium für uns ist. Wir brauchen das Evangelium, weil das Problem der Sünde unser Problem ist. Wenn wir unsrer Sünde bedenken, müssen wir zwei Extreme vermeiden. Einerseits müssen wir die Gleichgültigkeit vermeiden. Sehr oft übersehen wir die Sünde. Ja, wir wissen, daß wir sündigen; wir wissen, daß wir zur Hölle zu gehen verdienen. Jede Woche bekennen wir unsre Sünde am Anfang des Gottesdienstes. Aber verstehen wir wirklich die Worte, die wir jede Woche sagen? Verstehen wir, was es meint ohne Gott zu leben. Sehe deine Sünde und verstehe ihre Folgen.

Andererseits müssen wir die Niedergeschlagenheit vermeiden, weil Gottes Antwort für Sünde unsre Antwort ist. Sehe deine Sünde, dann sehe deinen Retter. Wenn Martin Luther seiner Sünde sich erinnerte, schlug er sich. Er wollte, daß er nicht länger sündige. Er versuchte das Leiter zu Himmel zu klettern. Er wollte mehr Gute als Böse tun. Er versuchte heilig zu werden. Luther konnte aber die Sünde nicht überwinden. Schließlich verstand er, daß der Mensch die Sünde nicht von sich selbst überwinden kann. Dann aber sah er seinen Retter. Sehe deinen Retter. Er hat die Sünde überwindet; er vergibt dich. Predige das Evangelium, weil es für dich die gute Nachricht ist.

Diese gute Nachricht können wir mit allen Leuten teilen. Wir wollen mit die Leute anfangen, die unseren Herzen nahe sind. Natürlich wollen wir alle gute Nachrichten mit unsren Familien und Freunden teilen. Ob wir ein neues Großkind haben, rufen wir sofort die ganze Familie und Freundeskreis. Ob wir eine erfolgreiche Operation haben, wollen wir, daß alle es wissen. Warum würden wir unsren Familien und Freunden nicht verkündigen, daß wir das ewige Leben haben? Warum würden wir ihnen nicht verkündigen, daß sie das ewige Leben haben?

Unsre Familie und Freunde brauchen das Evangelium hören und glauben genau wie wir. Das wissen wir. Wir können ihnen helfen. Die Sünde ist eine Krankheit, und wir haben die Heilmittel. Wir können ihnen erzählen, wie Gott ihre Sündenkrankheit weggenommen hat, und wie er ihnen die vollkommene Gesundheit Jesu gegeben hat. Oft fürchten wir mit Familie und Freunden über Religion zu sprechen. Wir wollen nicht einen Streit bringen. Aber der Streit ist besser als der Tod, nicht wahr?

Nachdem wir das Evangelium mit unsren Familien und Freunden teilen, wollen wir es auch mit unsren Nachbarn teilen. Unsre Nachbarn brauchen auch über das ewige Leben zu hören. Nur Gott weiß, wie viele Seelen sterben werden, weil sie die Sünde mit menschlichen Antworten kämpfen. Diese Seelen wohnen im Hause, das neben uns ist, und jenseits der Straße. Ob wir ihnen nicht erklären, daß alle menschliche Antworten versagen, werden sie sterben und zur Hölle gehen. Aber ob wir ihnen das Evangelium predigen, können sie sich mit uns erfreuen.

Natürlich wissen wir alle, daß viele sterbende Seelen auch hier in dieser Nachbarschaft wohnen. Die Seelen die an Colfax wohnen, oder LaVette und McAllister brauchen auch die gute Nachricht über Jesus Christus zu hören. Sie brauchen zu hören, wie Gott Jesu Heiligkeit gegen unsre Sünde eingetauscht hat. Sie brauchen über das Kreuz zu hören. Unsre Gemeinde will mit ihnen diese gute Nachricht teilen, weil wir „evangelisch" sind.

Prediget das Evangelium! Das ist die Bedeutung von dem Wort „evangelisch." Das Wort „evangelisch" stellt uns dar. Wir sind St. Matthäus Evangelisch-Lutherische Kirche. Wir wissen was das bedeutet. Wir sind eine Gemeinde, die das Evangelium teilen will. Das ist unsre Mission. Ob man in unsre Kirche kommt, wird er das Evangelium hören. Aber das Evangelium ist nicht nur für die Leute, die in die Kirche kommen. Das Evangelium ist für alle Leute. Laßt uns immer als evangelische Leute denken. Erfreuen wir uns immer was die gute Nachricht von Vergebung und Himmel uns bedeutet. Mögen wir immer das Evangelium teilen wollen mit den sterbenden Seelen in unseren Nachbarschaften, Familien und auch in der Gegend von unserer Kirche. Zusammen, laßt uns die Mission erfüllen, die unser lieber Heiland uns gegeben hat, und die unsre Vorfahren stolz in unserem Namen gestellt haben. Laßt uns evangelisch sein.