Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
6. Sonntag nach Pfingsten, 4. Juli 1999
St. Matthäus 22:15-22
Verpfände die Treue."
von Vikar Benjamin W. Berger
15
Da gingen die Pharisäer hin und hielten einen Rat, wie sie ihn fingen in seiner Rede. 16Und sandten zu ihm ihre Jünger samt des Herodes Dienern. Und sie sprachen: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und du fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen. 17Darum sage uns, was dünkt dich: Ist's recht, daß man dem Kaiser den Zins gebe, oder nicht? 18Da nun Jesus merkte ihre Schalkheit, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? 19Weiset mir die Zinsmünze! Und sie reichten ihm einen Groschen dar. 20Und er sprach zu ihnen: Wes ist das Bild und die Überschrift? 21Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! 22Da sie das hörten, verwunderten sie sich und ließen ihn und gingen davon.Liebe Christen,
In der amerikanischen Schule lernen die Kinder the pledge of allegiance"das Pfand der Treue. Wenn wir das Pfand der Treue sagen, zeigen wir den Patriotismus und die Treue zu unsrem Land. Und das ist gut. Gott will, daß wir die Treue zu unsrem Land zeigen. Heute, an diesem Festtag der Unabhängigkeit unsrer Nation, danken wir unsrem Gott, daß er uns viele Segen gegeben hat, besonders für die Segen, die wir durch dieses wunderbare Land haben. An diesem Unabhängigkeitstag laßt uns sehen, warum wir zu den Vereinigten Staaten von Amerika die Treue verpfänden. Wir wollen auch sehen, wie wir diese Treue ausführen können. In dem heutigen Evangelium sagte Jesus, So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" Mit anderen Worten lehrt Jesus uns die Treue zu verpfänden. Verpfände die Treue I) zu unsrem Land und II) zu unsrem Gott.
I. Verpfände die Treue zu unsrem Land.
Vor wir verstehen können, warum Jesus uns die Treue zu verpfänden sagt, müssen wir verstehen, warum Jesus über den Staat sprach. Die Pharisäer versuchten Jesus zu ermorden. An diesem Tag hatten sie sich mit den sogenannten Heroden zusammengetan. Aber die Pharisäer und die Heroden hatten viele Unterschiede. Die Pharisäer verachteten den römischen Staat. Aber die Heroden stützten den römischen Staat. Trotz ihrer Unterschiede waren die Pharisäer und die Heroden willig ihre Unterschiede zu vergessen, um Jesus zu ermorden. Damals ersannen die Pharisäer eine Verschwörung. Sie sandten ihre Jünger samt des Herodes Dienern, um Jesus eine politische Frage zu stellen. Sie versuchten ihn in seiner Rede fingen. Ob Jesus den römische Staat stütze, würden die Pharisäer ihn als Verräter bezeichnen. Ob Jesus den römische Staat nicht stütze, würden die Heroden ihn als Verräter bezeichnen.
Natürlich wollten die Pharisäer ihre Verschwörung verbergen. Daher näherten sie sich Jesus mit der Schmeichelei. Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und du fragst nach niemand; denn du achtest nicht das Ansehen der Menschen."
Aber Jesus wußte, daß die Pharisäer und Heroden logen. Jesus mußte nicht eine Antwort geben, aber er antwortete, So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!"
Gewöhnlich verachten die meisten von uns nicht den Staat, als die Pharisäer den römischen Staat verachteten. Aber wir versäumen oft unsre Verpflichtungen zu unsrem Staat auszuführen. Wir beten nicht immer für unsre Regierungssprecher, als die Bibel ermuntern. Wir arbeiten nicht immer für unsre Gemeinschaften. Oft bleiben wir nur zu Hause und beklagen uns über die Probleme, ohne etwas darüber zu tun. Wir wollen mehr moralische Führung in den Städten und in den Staaten, aber wir wählen nicht, weil wir nichts verändern können." Unser Staat garantiert die Sprachfreiheit, aber wie viele von uns schreiben zu der Redaktion der Zeitung? Durch seine Antwort zu den Pharisäern und Heroden machte Jesus es klar, daß wir viel besseres unsrem Land und unsrem Staat schulden.
Jesus lehrt uns die Treue unsrem Land zu verpfänden, weil Gott uns durch dieses Land segnet. Gott selbst verordnete unsren Staat. In der Epistel erinnert Paulus uns, Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet," (Rö. 13:1). Die Obrigkeit ist Gottes Vertreter. Gott gab uns die Obrigkeit, und Paulus sagt uns warum, Denn sie ist Gottes Dienerin dir zu gut," (Rö. 13:4). Gott hat versprochen, daß er uns versehen wird. Er versieht durch die Ruhe und Ordnung, die wir durch die Obrigkeit haben.
Stell dir vor, wie unser Leben ohne den Staat sein würde. Ob du den eigenen Brunnen nicht hättest, müßtest du jeden Tag zum Fluß gehen. Selbst wenn du den eigenen Brunnen hättest, würdest du viel für den Strom ihn zu benutzen zahlen müssen, ob die Aktiengesellschaften keine Regulierungen hätten. Ohne die Polizei würden andere dein Wasser stehlen. Tatsächlich, haben viele polizeiliche Autos ein Motto, das Gottes Zweck für den Staat beschreibt, nämlich zu dienen und beschützen.
Natürlich soll jeder Staat dienen und beschützen. Aber selbst wenn unser Staat uns nicht wohl dienten oder beschützten, würden wir noch die Respekt und die Treue schulden. Aber unser Staat hat uns wohl gedient und beschützt. Gott hat uns in diesem Land gesegnet. Gott hat Amerika gesegnet! Wir sind nicht besser als andere. Doch Gott segnet uns und unser Land besser als die meisten andere Länder. Seit 1865 haben wir auf dem eigenen Land keinen Kampf gesehen. Der Lebensstandard ist sehr gut. Mit schweren Arbeit kann fast jeder einen guten Lebensunterhalt verdienen.
Versteh mich nicht falsch. Wir haben noch viele Probleme. Viele unschuldige Kinder sterben jeden Tag wegen der Abtreibung. Viele Kinder wachsen ohne Elterliche Disziplin auf. Hollywood verdirbt auch den Charakter der nächsten Generation. Dennoch wieviel mehr können wir Gottes Segen sehen. Möge Gott uns unsere viele und große Fehler vergeben. Möge er uns für unsre Undankbarkeit vergeben. Möge er uns lehren, ihm zu danken für seine reichliche Gnade.
So meint, gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist." So meint es, die Treue unsrem Land zu verpfänden zu beten für die Vergebung, zu erinnern uns Gott zu danken, und zu arbeiten für das Land, das Gott uns gegeben hat.
Verpfände die Treue zu deinem Land. Dann verpfände die Treue auch zu Gott, der uns unsren Staat und unser Land gab.
II. Verpfände die Treue zu unsrem Gott.
So gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!" Gerade wie wir oft die Treue unsrem Staat nicht zeigen, wieviel mehr zeigen wir nicht die Treue zu unsrem Gott. Es ist leicht Gott als gegeben ansehen. Er gibt uns so viele Segen, daß wir die Segen erwarten, als ob Gott uns schuldig wäre. Wir meinen, daß Gott uns zuwenig herausgegeben hat, ob wir nicht das größte Haus oder das neueste Auto haben. Wir lernen zu leben, aber wir sind nicht zufrieden. Wir meinen auch, daß wir zu viel arbeiten müssen. Wir haben keine persönliche Zeit. Wir verdienen nicht genug. Wir können kaum leben. Hören wir uns? Wir wollen nicht, daß unsre Kinder sich beklagen. Aber wir aufhören nicht selbst uns zu beklagen.
Jesus verändert uns, auf daß wir uns nicht beklagen, sondern Gott preisen. Jesus lehrt uns die Treue zu Gott zu verpfänden. Verpfände die Treue deinem Gott, weil Gott der HERR ist.
In unsrer ersten Lesung sagte Mose, Höre, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR," (5Mose 6:4). Die Juden lernten diesen Vers jeden Tag zu sagen. (auf Hebräisch). Höre, Israel, der HERR, unser Gott, ist ein einiger HERR." Dieser Vers erinnerte die Juden, wer ihr Gott war. Gott ist der HERR. Dieser Name Gottes ist ein besonderer Name. Er erinnert uns, daß Gott der Treuer ist. Er ist treu all den Versprechen, die er uns macht. Gott konnte dasselbe Motto als die Polizei üben, nämlich zu dienen und zu beschützen. Gott hat versprochen, daß er uns dienen und beschützen wird.
Der HERR ist der treue Gott, der uns dient. Jesus selbst sagte, gleichwie des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele," (Mt. 20:28). Und Jesus diente. Als Jesus auf dieser Erden lebte, müßte er die Gesetze des Staats und Gottes gehorchen, gerade als wir. Der Sohn Gottes, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat, müßte einen menschlichen Staat gehorchen. Er zahlte seine Steuer, obwohl er ihren Mißbrauch wußte. Er stand ruhig vor Gericht, obwohl er das Unrecht wußte. Er gab auch die Respekt zu ihm, der seinen Tod befahl. Jesus hat das Gesetz gehorcht und uns gedient.
Natürlich hat Jesus uns gedient, nicht nur in seinem Leben sondern auch in seinem Tod. Er kam, um sein Leben zu einer Erlösung für dich und für mich zu geben." Jesu Gehorsam würde vergeblich sein, ob er nicht gestorben wäre. An dem Kreuz ist Jesus gestorben, um alle unsre Sünde wegzunehmen. Er begrub alle unsre ungehorsame Gedanken. Er warf unsre undankbare Klagen weg. Er strich unsre fehlende Angelegenheit für Staat und Gemeinschaft aus. Dank sei dem HERRN, der treu ist.
Der HERR ist auch der treue Gott, der uns beschützt. Unser gnädige Gott hat uns ein neues Leben durch das Vollkommene Leben und den unschuldigen Tod Jesu gegeben. Gott verspricht, daß er jenes Leben beschützen wird. Bevor Jesus seine Jünger in die Welt mit dem Evangelium sandte, sprach er zu ihnen, fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten," (Mt. 10:28). Gott wacht über die Sperlinge. Wir sind besser als viele Sperlinge. Wir können vertrauen, daß Gott über uns wachen wird, bis wir mit ihm im Himmel leben.
Mose sagte auch, wie wir unsrem Gott danken können. Du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen." Wir wollen unsren Dank zeigen und unsre Treue verpfänden. Das können wir.
Liebhabe den HERRN, deinen Gott, von ganzem Herzen." Welch eine Liebe hat uns der Vater erzeigt, daß wir Gottes Kinder sollen heißen!" (1Jn. 3:1). Liebhabe den HERRN, deinen Gott, als ein Kind seinen Vater liebt. Fürchte nicht die Blumen für deinen Vater zu pflücken. Fürchte nicht für deinen Vater zu singen. Fürchte nicht mit anderen über die große Liebe deines Vaters zu sprechen. Liebhabe deinen Vater als sein Kind, und vertraue ihm als sein Kind.
Liebhabe den HERRN, deinen Gott, von ganzer Seele." Die Kinder vertrauen ihren Eltern alles zu versehen: die Nahrung, die Kleider, das Haus, ja auch die Spielsachen. Wir können auch vertrauen, daß Gott wird alles für uns versehen. Er wird uns alles geben, das wir für dieses Leben und für das nächste Leben gebrauchen.
Schließlich, Liebhabe den HERRN, deinen Gott, von allem Vermögen." Laßt uns das ganze Vermögen einziehen, um Gott zu danken. Danke ihm für die viele Segen, die er uns durch dieses wunderbare Land gegeben hat. Danke ihm, weil er treu ist, und weil er all seine Versprechen erfüllt hat. Danke ihm vor allem, weil er uns das ewige Leben durch seinen Sohn gegeben hat. Mitamerikaner und Mitchristen: laßt uns die Treue beide unsrem Land und unsrem Gott verpfänden heute und jeden Tag.