Ev.-Luth. St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA
8. Sonntag nach Pfingsten, 25. Juli 1999
St. Markus 10:35-45
„Herr, Setze uns in deiner Herrlichkeit."
von Vikar Benjamin W. Berger
35
Da gingen zu ihm Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, und sprachen: Meister, wir wollen, daß du uns tust, was wir dich bitten werden. 36Er sprach zu ihnen: Was wollt ihr, daß ich euch tue? 37Sie sprachen zu ihm: Gib uns, daß wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit. 38Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr wisset nicht, was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde? 39Sie sprachen zu ihm: Ja, wir können es wohl. Jesus aber sprach zu ihnen: Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde; 40zu sitzen aber zu meiner Rechten und zu meiner Linken steht mir nicht zu, euch zu geben, sondern welchen es bereitet ist. 41Und da das die Zehn hörten, wurden sie unwillig über Jakobus und Johannes. 42Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen und die Mächtigen unter ihnen haben Gewalt. 43Aber also soll es unter euch nicht sein. Sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein; 44und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein. 45Denn auch des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Bezahlung für viele.Liebe Christen,
Heute feiern wir den Festtag des Sankt Jakobus. Wer ist Jakobus und warum haben wir einen Festtag für ihn? Jakobus und sein Bruder Johannes waren Fischer samt Petrus und Andreas. Als sie ihre Netze ins Meer warfen, sprach Jesus zu ihnen, „Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen." Alsbald verließen Jakobus und Johannes das Schiff und ihren Vater und folgten ihm nach. (Mt. 4:18-19, 22) Petrus, Jakobus, und Johannes wurden bald die Vornehmste der Jünger. Sie waren mit Jesus, als er ein Mädchen von der Toten auferweckte. Sie sahen den Ruhm Jesu am Berg der Verklärung. Sie baten mit Jesus im Gethsemane in der Nacht, da er verraten war. Obwohl Jakobus viele große Sache sahen, war er genauso wie wir sind. Er wollte, daß er mit Jesus in Herrlichkeit säße, aber er wußte nicht wie da zu gehen. Jakobus und Johannes baten, Herr, setzte uns in deiner Herrlichkeit. Wir bitten auch, Herr, Setzte uns in deiner Herrlichkeit. Jesus lehrt uns, wie er uns in seiner Herrlichkeit setzten wird…I) durch das Leiden und II) durch den Dienst.
I. Herr, setze uns in deiner Herrlichkeit durch das Leiden.
Jakobus und Johannes machten eine kühne Bitte. „Meister," sagten sie, „wir wollen, daß du uns tust, was wir dich bitten werden… Gib uns, daß wir sitzen einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken in deiner Herrlichkeit." Natürlich verstanden sie nicht Jesu Herrlichkeit. Wie die Meisten der Juden warteten Jakobus und Johannes darauf, daß Jesus Israel als der herrschende Nation der Welt errichte. Jakobus und Johannes baten in einem irdischen Reich zu teilen.
Oft bitten wir auch in einem irdischen Reich zu teilen. Die Welt wollen uns zu glauben, daß der Erfolg der Zweck unsres Lebens ist. Jeder erklärt der Erfolg anders. Ich mag viel Geld zu verdienen wollen. Du magst mit einem erfolgreichen Beruf selbstzufrieden sein. Du magst eine Familie wollen. Oft suchen wir den Erfolg in dieser Welt.
Aber meistenteils bitten wir um Herrlichkeit in dieser Welt in gutem Glauben. Jakobus und Johannes versuchten nicht das Reich Jesu zu verachten. Sie glaubten, daß Jesus sein Reich errichten würde; aber sie verstanden nicht was sein Reich war. Wenn wir um Erfolg bitten, versuchen wir auch nicht Jesu Reich zu verachten. Oft bitten wir Gott uns den Erfolg zu geben, auf daß wir ihn preisen können, auf daß wir ihn den Ruhm geben können. Die Bitte scheint gut, aber unsre Herzen nicht im richtigen Reich sind. Jesus versteht. Er rügt uns nicht. Statt dessen schickt er unsre Herzen nach, und er zeigt uns sein himmlisches Reich.
Jesus antwortete, „Ihr wisset nicht, was ihr bittet." Gott will, daß wir den Erfolg in seinem Reich haben. Er will, daß wir bitten, „Herr, setzte uns in deiner Herrlichkeit." Er will auch, daß wir verstehen, was wir bitten. Sein Reich ist nicht in dieser Welt. Wenn wir Kraft, Geld, oder Erfolg in dieser Welt haben, haben wir nicht unbedingt den Ruhm in Gottes Reich und Herrlichkeit. Die Herrlichkeit Jesu kommt durch das Leiden. Ob wir wollen, daß wir in seiner Herrlichkeit sitzen, werden wir leiden.
Jesus fragt, „Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, und euch taufen lassen mit der Taufe, mit der ich getauft werde?" Der Kelch Jesu war voll von Leiden. Er lebte ohne den Erfolg, den die meisten von uns ersehnen. Er hatte nicht viel Geld. Er hatte nicht einen Platz seinen Kopf zu liegen. Er war nicht beliebt. Die religiöse und politische Juden haßten ihn. Und seine Familie…er wanderte um die Landschaft mit vielen Sündern. In unsrer blühenden Welt können wir den Kelch trinken, den Jesus trank?
Jesus wurde auch mit der Taufe des Blutes getauft. In der letzten Woche seines Lebens vergoß Jesus mehr Blut als die meisten von uns in unsren ganzen Leben sehen werden. Er blutete von seinem Mund, als die Soldaten mit ihren Fäuste ihn schlugen. Das Blut tropfte von seinem Kopf wegen der Krone der Dornen. Seine Hände und Füße blutete am Kreuz. Und all sein Blut goß von seiner Seite, nachdem er gestorben war. Wollen wir noch mit Jesus in seiner Herrlichkeit sitzen? Jesus sagt, daß wir mit ihm sitzen werden.
Wir bitten, „Herr, setzte uns in deiner Herrlichkeit," und Jesus erfüllt unsre Bitte. Jakobus und Johannes wollten mit Jesus zu sein, und dafür waren sie bereit alles zu leiden. Und sie würden leiden. Jesus sagte, „Ihr werdet zwar den Kelch trinken, den ich trinke, und getauft werden mit der Taufe, mit der ich getauft werde." Johannes starb in Exil. Und wir hörten im zweiten Lesung, wie Jakobus den ersten Märtyrer wurde.
Aber Jakobus und Johannes sitzen nicht in Jesu Herrlichkeit wegen ihres Leidens. Wir werden nicht in seiner Herrlichkeit wegen unsres Leidens sitzen. Obwohl wir wegen unsres Glauben leiden werden, können wir nicht durch das eigene Leiden die Seligkeit verdienen. Jesus erfüllt unsre Bitte wegen seines Leidens. Jesus wird uns in seiner Herrlichkeit durch das Leiden setzen, durch sein Leiden.
Jesus litt, um uns zu sichern, daß wir in seiner Herrlichkeit sitzen werden. Er lebte als ein arme Mann, auf daß wir in himmlischen Reichtümer leben können. Er verwirkte seine Kraft, auf daß wir mit ihm im Himmel herrschen können. Er vergoß sein Blut und starb am Kreuz, auf daß wir nie sterben werden.
Durch das Glauben wird das Leiden Jesu unsres Leiden. Durch das Glauben trinken wir seinen Kelch des Leidens, und wir lassen uns mit seiner Taufe des Blutes getauft werden. Durch das Glauben erfüllt Jesus unsre Bitte, und er setzt uns in seiner Herrlichkeit. Wir müssen nicht uns fragen, ob Gott uns ins Himmel nehmen wird. Wir müssen nicht uns sorgen, ob wir genug gelitten haben. Wir müssen nicht hoffen, daß wir eine Einladung an Jesu Tisch bekommen werden. Jesus versichert uns, daß Gott unsren Platz schon vorbereitet hat.
Nicht nur versichert Jesus uns, daß wir in seiner Herrlichkeit sitzen werden, sondern auch lehrt er uns, wie wir groß in seinem Reich werden können.
II. Herr, setze uns in deiner Herrlichkeit durch den Dienst.
Die meisten Leute wollen nicht nur zu erfolgen. Wir wollen auch groß zu sein; wir wollen die Vornehmste zu sein. Sogar die Kindern wollen groß zu sein. Sie wollen große Athleten zu werden. Sie träumen, daß sie der Präsident werden können. Sie stellen sich vor, was sie mit einen Million Dollars kaufen können. Ihre Träume sind unschuldig. Aber wir wissen, wie die meisten Leute werden, die diese Träume erfüllen. Jesus erinnert uns, „Ihr wisset, daß die weltlichen Fürsten herrschen und die Mächtigen unter ihnen haben Gewalt."
Ist das nicht wahr noch heute? Die eigene Führer mißbrauchen ihre Lagen. Die, da die Gesetze machen, meinen, daß sie über das Gesetz sind. Sie geben das Geld der Steuerzahlern aus, als sie wollen. Sie fordern die geschlechtliche Gefallen. Sie entstellen den Gegner, um wahlberechtigt zu werden.
So auch die Mächtigen, die Athleten und die Millionären. Sie üben ihre Popularität und ihr Geld, um zu bekommen, was sie wollen. Viele Athleten wollen die Kindern sie zu preisen, aber sie wollen keine Verantwortung haben. Viele Millionären nehmen die Berufen weg, um mehr Geld für sich zu bekommen.
„Aber also soll es unter euch nicht sein. Sondern welcher will groß werden unter euch, der soll euer Diener sein; und welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein." Wir sind Gläubigen. Wir mißbrauchen nicht unsre Lagen oder unsre Gewalt. Um groß im Gottes Reich zu sein, werden die Gläubigen Diener sein. Um die Vornehmste im Gottes Reich zu sein, werden die Gläubigen Knechte sein.
Wir können groß im Reich Gottes durch den Dienst werden. Wir sind schon die Diener des Wortes. Mit dankbare Herzen geben wir unsre Leben, um einander mit Gottes Wort zu dienen. Jede Woche kommen wir zum Gottesdienst nicht nur Gott zu preisen, sonder auch einander zu ermuntern. Wir bekennen unsren Glauben zusammen, hören das Wort zusammen, und nehmen das Abendmahl zusammen. Durchaus die Woche kommen wir zusammen, um zu studieren, in die Gesellschaft zu verbinden, und unsre christlichen Freunde zu sehen. Wir dienen einander auch mit unsren Gebete. Als wir einander mit der Ermunterung und dem Gebet dienen, werden wir groß im Gottes Reich.
Das ist nicht alles. Nicht nur können wir groß werden, sondern auch können wir die Vornehmste unter den Gläubigen werden. „Welcher unter euch will der Vornehmste werden, der soll aller Knecht sein." Viele von uns sind schon die Vornehmste. Manche von uns bieten sich am Krankenhaus. Manche halfen mit der Bibel Schule. Andere senden das Geld zu die Missionen in der Welt.
Natürlich als Diener und Knechte folgen wir das Beispiel unsres Retters. Jesus sagte, „Denn auch des Menschen Sohn ist nicht gekommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene und gebe sein Leben zur Bezahlung für viele." Der Sohn des Menschen war groß und der Vornehmste. Er lebte im Himmel mit aller Kraft und Gewalt. Wir schulden ihm den Dienst, aber er kam, um uns zu dienen. Der Sohn des Menschen verwirkte seinen Kelch des Ruhms für einen Kelch des Leidens. Weil er uns in seiner Herrlichkeit zu setzen wollte, bezahlte er teuer dafür – er bezahlte das eigene Leben.
Jesus gab sein Leben, um uns zu dienen. Dieser einzige Mann gab sein Leben für viele. Er ist gestorben, nicht nur für eins oder zwei, für die Reichen oder die Kräften oder die Berühmten. Er ist für viel gestorben, für alle. Er ist für dich und für mich gestorben. Der Größte lehrt uns wie groß in seiner Herrlichkeit zu werden, durch den Dienst.
Wer ist Jakobus und warum haben wir einen Festtag für ihn? Jakobus waren genauso wie wir sind. Er wollte in Jesu Herrlichkeit zu sitzen, aber er verwirrt war. Jesus lehrte ihm, daß sein Reich nicht in dieser Welt ist. Seine Herrlichkeit kommt nur durch das Leiden. Jesus versicherte Jakobus, daß er durch das Glauben in die Herrlichkeit sitzen würde. Jesus lehrte ihm auch, daß die Vornehmste im Gottes Reich dienen. Wir bitten auch mit Jakobus, „Herr, setzte uns in deiner Herrlichkeit." Versicherte uns, daß du durch deines Leiden unsre Platz vorbereitet hast. Lehrte uns groß zu sein durch den Dienst. Wer ist Jakobus? Er ist ein Gläubiger, der nun mit Jesus in seiner Herrlichkeit sitzt. Er ist ein Gläubiger, der neben dich sitzen mag.