Ev.-Luth.St. Matthäus Gemeinde, Benton Harbor, Michigan, USA

Der letzte Sonntag nach Epiphanias, 10. Januar 1999

Die Verklärung unsres HERRN

Petrus B 1: 16-21

"Der HERR enthüllt seinen Ruhm."

von Vikar Benjamin W. Berger

 

16Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt, da wir euch kundgetan haben die Kraft und Zukunft unsres HERRN Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen, 17da er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm geschah von der großen Herrlichkeit: "Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe." 18Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel geschehen, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. 19Und wir haben desto fester das prophetische Wort, und ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. 20Und das sollt ihr für das Erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung. 21Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht; sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem heiligen Geist.

 

Liebe Christen,

  In dem täglichen Leben haben wir viele Sorgen. Wir sorgen uns über unsre Gesundheit, unsre Familie, und unser Geld. Ich will, daß du erkennst, aber, wie leicht die Sorgen unsre Leben beherrschen können. Die Sorgen zu haben ist gewöhnlich. Das tägliche Leben ist unser gegenwärtiges Leben. Aber das tägliche Leben ist nicht unser ewiges Leben. Wir vergessen oft das ewige Leben, wenn wir auf die viele Sorgen im täglichen Leben konzentrieren. Heute morgen, wollen wir uns wieder an das ewige Leben erinnern. Wenn wir uns an das ewige Leben erinnern, haben wir auch die Hilfe die wir brauchen für das tägliche Leben. Gott will mit der Verklärung Jesu uns helfen, unser tägliches Leben zu führen und an unser ewiges Leben zu erinnern. Durch seine Verklärung hebt Jesus unsre Augen auf, auf daß wir ihn ansehen. Durch seine Verklärung enthüllt der HERR seinen Ruhm. Der HERR enthüllt seinen Ruhm I – an einem Berge II – in seinem Wort.

I. Der HERR enthüllt seinen Ruhm an einem Berge

Als Jesus auf dieser Erden lebte, fragten sich viele Leute, wer er eigentlich sei. Sie wollten nicht glauben, daß er der Sohn Gottes war, wie er sagte. Vor seiner Verklärung hatte Jesus seine Jünger gefragt, „Wer sagen die Leute, daß des Menschen Sohn sei? Sie sprachen: Etliche sagen, du seist Johannes der Täufer; die andern, du seist Elia; etliche du seist Jeremia oder der Propheten einer".

Nach Jesu Tod, Auferstehung, und Himmelfahrt hatten viele Leute andere Antworten. „Jesus war nicht beide wahrer Gott und wahrer Mensch; er war ein bißchen Gott und ein bißchen Mensch. Oder…Jesus war ein Geist, der als Mensch schien. Oder…Jesus war zwischen Gott und Mensch".

Nach zwei tausend Jahren hören wir noch andere Antworten. „Jesus war ein guter Mann. Er war ein gutes Beispiel. Vielleicht war er ein Prophet, aber er war nicht der Sohn Gottes".

Auf dem Berge der Verklärung erwies Jesus sich als Gottes Sohn. Er enthüllte seinen Ruhm vor drei Augenzeugen, Petrus, Jakobus, und Johannes. Es war Petrus der Jesu Frage richtig geantwortet hatte, als er bekannte „Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn!" Manchmal zeigten die Jünger großen Glauben an ihrem Retter. Aber manchmal verstanden sie nicht, was Jesus gesagt oder getan hatte. Sie verstanden nicht, wer Jesus war. Durch seine Verklärung nahm Jesus alle Mißverständnisse weg. So daß Petrus Jahre später in unsrem Text sagen konnte, „Denn wir sind nicht klugen Fabeln gefolgt,…sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen". Durch seine Verklärung weckte Jesus die Jünger auf.

Die Jünger waren oft müde. Wegen des täglichen Lebens wollten sie oft schlafen. Jesus ging auf den Berg, um zu beten. Petrus, Jakobus, und Johannes gingen mit Jesus auf den Berg. Jesus betete; die Jünger schliefen. Ganz plötzlich gab es ein helles Licht. Die Jünger wachten auf. Sie sahen Jesus an. Sein Gesicht war hell wie die Sonne. Ja, nun waren die Jünger hellwach. Sie wurden nicht nur von einem irdischen Schlaf auferweckt, sondern auch von ihrem geistlichen Schlaf. Der HERR hatte ihnen seinen Ruhm enthüllt. Nun sahen diese drei Jünger, wer Jesus eigentlich war, nämlich wahrhaftiger Mensch und wahrhaftiger Gott.

Sind wir wach? Wollen wir wegen des täglichen Lebens nur schlafen? Das tägliche Leben kann unsre Sicht auf Jesus in den Schatten stellen. Die ganze Woche hindurch arbeiten wir. Am Wochenende wollen wir ruhen. Ja, wir kommen zur Kirche. Aber nach dem Gottesdienst eintreten wir wieder die Routine des täglichen Lebens. Wache auf! Der HERR enthüllt dir seinen Ruhm. Er will, daß du immer ihn ansiehst. Er will nicht nur eine Routine sein. Er will die Mittelpunkt unsres ganzen Lebens sein. Wir sehen Jesus und seinen Ruhm auf dem Berge an, während wir auf seine Wiederkunft warten. Der HERR enthüllt uns seinen Ruhm, um uns zu verstärken, während wir warten.

Wir wollen nicht vergessen, wie Jesus seine Stärke bekam. Er betete. Ja, Jesus war wahrhaftiger Gott, sondern, erinnere dich daß er gleichzeitig wahrhaftiger Mensch war. Bald wurde Jesus in Jerusalem reiten, um zu sterben. Wenn er an diese schwierige Zukunft dachte, betete er. Er betete, und Gott antwortete auf sein Gebet. Durch die Verklärung verstärkte Gott seinen Sohn, um seine schwierige Arbeit auszuführen.

Gott verstärkte auch seine Gläubigen durch Jesu Verklärung. Erstens gab Gott den drei Augenzeugen neue Stärke. Gott sprach zu ihnen, „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe". Gott versicherte Petrus, Jakobus, und Johannes, daß Jesus sein eingeborener Sohn war. Gott liebte seinen Sohn. Er hatte Wohlgefallen an Jesus und seiner vollkommenen, sündlosen Arbeit. Bald würde Jesus für die Sünde der Welt sterben. Gott hatte Wohlgefallen. Jesus würde auch von seinem Tod auferstehen. Gott hatte Wohlgefallen. Die Jünger wußten, daß Jesus sie und die ganze Welt erlösen würde.

Durch diese Augenzeugen hat Gott auch uns verstärkt. Petrus, Jakobus, und Johannes wurden die Führer der christlichen Urkirche. Sie wurden die Zeugen Jesu bis an der Welt Ende. Und durch die Inspiration des Heiligen Geistes, haben sie alles was sie sahen niedergeschrieben, auf daß wir auch den Ruhm des HERRN sehen könnten.

II. Der HERR enthüllt seinen Ruhm in seinem Wort.

Vielleicht wünschen wir, daß wir Jesus mit eigenen Augen sehen könnten. Vielleicht zweifeln wir etwas, weil wir persönlich den Ruhm des Heilands nie gesehen haben. Wir können viele Frage haben, die uns den Glauben rauben können. Daher enthüllt der HERR uns seinen Ruhm in seinem heiligen Wort. Er hat auch sein Wort bestätigt, um unsren Zweifel wegzunehmen.

Petrus sagte, „Und wir haben desto fester das prophetische Wort…Und das sollt ihr für das Erste wissen, daß keine Weissagung in der Schrift geschieht aus eigener Auslegung". Ja, Menschen schrieben die Bibel, aber „es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht".

Drei Gruppen schrieben die Bibel: Mose, die Propheten, und die Apostel. Es gab jemand von jeder Gruppe auf dem Berge, der die Verklärung Jesu sah. Mose, der Prophet Elia, und dann drei Apostel: Petrus, Jakobus, und Johannes. Aber weder Mose noch ein Prophet noch ein Apostel schrieb seine eigene, menschliche Gedanken.

Wir haben über Mose in die erste Lesung gehört. Er sah den Ruhm des HERRN, bevor Jesus auf dieser Erden lebte. Als er auf den Berg ging, sagte Gott, „Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib daselbst, daß ich dir gebe steinerne Tafeln und Gesetze und Gebote, die ich geschrieben habe, die du sie lehren sollst". Gott wollte nicht, daß Mose die eigenen Gedanken schreibe. Mose mußte schreiben was Gott sagte. Die Propheten schrieben auch nur was Gott sagte. Deshalb begannen sie immer mit, „und des HERRN Wort geschah zu mir und sprach", oder, „so spricht der HERR". Auch die Apostel haben nur nach dem Wort Gottes geschrieben, wie Petrus hier sagt.

Der HERR enthüllt seinen Ruhm in seinem heiligen Wort. Gott sprach zu den drei Jüngern auf dem Berge. Er spricht auch zu uns in seinem Wort. Die Menschen haben von Gottes geredet, getrieben von dem heiligen Geist. Gott sprach; die Menschen schrieben. Durch die Wirkung des Heiligen Geistes, haben sie die gerade Worten bekommen, die sie schreiben sollten. Der Heilige Geist benutzte den Stil und die Sprache des Menschen, um zu uns zu sprechen. Dennoch sind sie Gottes Worten. Wir brauchen nicht genau zu verstehen, wie wir das Wort bekommen haben. Aber wir sollen für das Erste wissen, daß Gott selbst, nicht Menschen, spricht zu uns in dem Wort der heiligen Schrift. Durch das Wort enthüllt der HERR uns seinen Ruhm.

Wir sollen auch wissen, wie das Wort uns hilft. Petrus schrieb, „ihr tut wohl, daß ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint in einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen". Kämpfst du mit den eigenen Sorgen Tag für Tag? Bist du müde von dem täglichen Leben? Vielleicht wanderst du zurück in die Finsternis.

Im Michigan kennst du die Finsternis. Sehr oft, wegen des Wetters, verliert man in Michigan das Licht im Hause. Wenn wir kein Licht haben, müssen wir in der Finsternis wandern. Wenn wir nur in der täglichen Routine leben, wandern wir in der Finsternis. Wir können unsre Arbeit sehen. Wir können unsre Gesundheit sehen. Wir können unser Geld sehen. Aber wir können nicht das Kreuz sehen. Wir jammern und beklagen uns, weil wir das Kreuz nicht ansehen. Wir brauchten ein Licht, das unsre Augen aufhebt, auf daß wir den Ruhm des HERRN sehen können.

Jesus und sein Wort sind unser Licht. Der Psalm sagt, „dein Wort ist meine Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege". Wenn du Hilfe gebrauchst, lese das Wort Gottes. Wenn du unser Ziel vergißt, als ich manchmal vergesse, dann sehe den Ruhm des HERRN in seinem Wort. Nur Gottes Wort führt uns nach Himmel. Nur das Wort stellt unsre Aufmerksamkeit an der Wiederkunft Jesu.

Wir brauchen Gottes Wortes Licht, bis wir seinen Ruhm mit eigenen Augen auf dem heiligen Berge sehen können. Im Himmel werden wir den Ruhm des HERRN sehen, wie die Jünger ihn durch Jesu Verklärung sahen. Petrus, Jakobus, und Johannes konnten nicht auf dem Berge bleiben. Sie sahen den Ruhm Jesu nur eine kurze Weile. Aber wir, zusammen mit ihnen, werden endlich seinen Ruhm durch alle Ewigkeit sehen. Der Ruhm des HERRN ist das ewige Licht des Himmels. Wir werden in der Wärme und Liebe unsres Retters ruhen.

Darum achte auf das Wort. Ergreife das Wort mit aller Stärke. Hast du Licht in deinem Hause jeden Tag oder nur am Sonntag? Willst du Gottes Wortes Licht in deinem Leben nur am Sonntag haben? In seinem Wort enthüllt der HERR seinen Ruhm und gibt uns die Kraft unsres täglichen Leben zu führen. Wenn wir wegen der kalten, dunklen Jahreszeit bedrückt sind, kann das Evangelium unsre Herzen wärmen. Wenn wir einsam fühlen, können wir mit Jesus auf den Berg gehen. Wenn das tägliche Leben uns überwältigt, können wir unsre Augen aufheben und sehen, daß der HERR seinen Ruhm enthüllt.