Mohrenwäsche
Heldengedenktag in Piemburg, der kleinen Hauptstadt von Zululand: Alle Jahre wieder nutzen
Briten und Buren, Zulus explizit ausgeschlossen, die Gelegenheit, die Gegenwart zu vergessen
und alte Hassgefühle aufleben zu lassen. Kommandant van Heerden, Piemburger Polizeichef,
steckt in einer Zwickmühle. Einerseits wird von ihm als echtem Afrikaander eine Rede auf der
Kundgebung der Nationalistischen Partei zum Thema Heldentum erwartet, als hoher Funktionär
muss er sich aber auch im Settlers Park sehen lassen, wo die Söhne Englands feiern. Nachdem
er auf beiden Veranstaltungen seinen Verpflichtungen nachgekommen ist, verabschiedet van
Heerden sich in den wohlverdienten Kurzurlaub, um sich ungestört seinen anglophilen
Neigungen hinzugeben und mit der britischen Möchtegern-Upper-Class auf Golfplätzen zu
verlustieren. Sein Stellvertreter Luitenant Verkramp, Leiter der Sicherheitsabteilung, wittert
seine grosse Chance. Verkramp hofft endlich vom blossen Stellvertreter aufzusteigen zu einer
echten Autoritätsperson, was seinen Fähigkeiten sowieso viel angemessener wäre. Seine
Mission: Angewiesen vom Staatssicherheitsministerium BOSS, will er gegen Rassenmischung
zwischen Polizeibeamten und Bantufrauen vorgehen, und überhaupt allen Staatsfeinden und
Kommunisten endgültig den Garaus machen. Seine Methoden: Strategisch wichtige
Einrichtungen der Stadt in die Luft jagen und ausgesuchte Bürger der Stadt einbuchten.
Unterstützt und abgelenkt wird er von der sexsüchtigen Psychiaterin Dr. von Blimenstein -
Schuhgrösse 47 -, die seine sexuellen Wunschvorstellungen Wirklichkeit werden lässt. Ihre
Therapie zur Verhinderung der ungewünschten Liaisons trägt allerdings bloss dazu bei, dass die
Polizeibeamten homosexuelle Seiten entwickeln. Zur Eindämmung der Verkrampschen Paranoia
und zur apokalyptischen Klimax kommt es erst nach der Rückkehr van Heerdens. Deutlichstes
Zeichen der Gesundung Verkramps: Er löst die Verlobung mit Frau Dr. von Blimenstein. Van
Heerden stellt die alte Ordnung wieder her, schafft es, sich mit seinen Vorgesetzten wieder gut
zu stellen und pflegt die strategische Allianz mit der Ärztin - der ganz normale Wahnsinn hat
Piemburg wieder.
Schwanenschmaus in Porterhouse
Hier geht es um das konservative College Porterhouse in Cambridge, das der neue Leiter Sir
Godber Evans modernisieren will. Natürlich wird ihm erbitterter Widerstand geleistet,
insbesondere vom Hauptportier Skullion. Der Leser wird mit herrlichen Verwicklungen und
sprühenden witzigen Einfällen überschüttet. Gegenüber dem grotesk witzigen Wilt sind die
Ansprüche in diesem Roman gesteigert: Ich fertigte mir im Laufe der Lektüre einen mehrseitigen
Anhang an (den ich dann auf die vier Seiten kürzte, die die britische Ausgabe hinten als Leerseiten
hat). Nicht jeder deutsche Leser weiß schließlich, was es mit der "Guy Fawkes Night" auf sich hat.
Das 20 Jahre alte Schwanenschmaus in Porterhouse ist zur Erhöhung der Lebensqualität am
Wochenende sehr zu empfehlen. Dann gleich drauf Der Campus zum Vergleich!
Kurzbeschreibung:
Sir Godber, der neue Rektor des ehrwürdigen Porterhouse College, plant Ungeheuerliches: Er will
die heiligen Hallen vom Staub der Jahrhunderte befreien. Porterhouse soll wieder zu einem Hort
der Bildung werden. Das Ende der berühmten Freßgelage ist in Sicht, dafür werden als Gipfel der
Neuerungen Studentinnen zugelassen. Doch Sir Godber hat seine Rechnung ohne den
Oberpförtner Skullion gemacht...
Puppenmord oder Bis daß ihr Tod ihn scheidet
Henry Wilt findet kein Ventil. Weder privat, noch beruflich - und auch an der nagelneuen, obzön
schäumenden Gummipuppe nicht! Um unentdeckt zu bleiben, greift Henry zur Klinge. Der
panische Versuch mißlingt, denn die Wilkinson Patentklinge erweist sich als schnittsicher. Das
Debakel nimmt seinen Lauf, und die Phantasien, denen der frustrierte Berufsschullehrer,
unterdrückte Ehegatte und werdende Vierlings-Papa nachhängt, werden nicht nur wüster, sondern
geradezu mörderisch...
Der Renner
Sex und Explosionen, Leidenschaften und Brandstiftung, Schiffsuntergänge und das dicke Geld -
das sind die Zutaten, die zur Erfolgsgeschichte eines anonymen Manuskripts gehören, an das ein
windiger Literaturagent gerät. Er setzt eine beeindruckende Maschinerie in Bewegung und stürzt
alle Beteiligten auf der wilden Jagd nach dem Bestseller in die aberwitzigsten Situationen. Denn zu
jedem Bucherfolg gehört auch ein Autor, und der muß schnellstens gefunden werden. Als man
schließlich in einem erfolglosen Möchtegern-Autor einen Kandidaten auserkoren hat, liest der zu
allem Überfluß auch noch das Werk, das man ihm untergeschoben hat, und ist entsetzt über den
äußerst deftigen Inhalt. Doch jede Distanzierung kommt zu spät: Der Roman mit seinem Namen
hat bereits den Siegeszug auf die Bestsellerlisten der Welt angetreten...
Familienbande
Lockhart Lawse ist ein hartnäckiger, ehrlicher, aufrechter,
furchtloser und einfallsreicher Mann - für die Ehe also denkbar ungeeignet.
Als er in einem Anflug von Leichtsinn die unglaublich naive Jessica Sandicott heiratet
und sich alsbald mit dem ganz normalen Alltag eines Pendlers, mit Spesenabrechnungen,
Steuerhinterziehung und Arbeitslosenunterstützung konfrontiert sieht, beschließt er,
der Gesellschaft den Krieg zu erklären...
Bloody Mary
Leichenschmaus im Porterhouse, oder Lady Mary will es endlich wissen. Der köstlichste
Krimi-Cocktail der Saison. Man nehme: eine genial verdrehte Krimi-Story, einen höllisch scharfen
Schuß Parodie auf das altehrwürdige britische College(un)wesen samt Spleens und exzentrischen
Professoren und würzt alles mit einer Prise rabenschwarzen Humors. Das Ergebnis: eine wahrhaft
köstlichgiftige „Bloody Mary", ein Krimi-Cocktail von ungeheurer Leichtigkeit, Hinterhältigkeit und
skurrilem Wahnwitz, der das Zwerchfell ebenso erschüttert, wie er den Geist beflügelt. Ein
fulminanter Lesespaß, der Tom Sharpe einmal mehr als Altmeister des wahren britischen Humors
ausweist. Denn eine derart hintersinnige Tour de Force beherrscht nur er. Am Porterhouse College
ist der Teufel los!" Der Rektor und Ex-Pförtner sitzt im Rollstuhl und braucht dringendst einen
Nachfolger, das Collegevermögen ging bei Casinobesuchen flöten, und durch die heiligen Hallen
spukt ein höchst dubioses Filmteam. Aber am schlimmsten treibt es Lady Mary Evans, Witwe des
früher Rektors von Porterhouse, Denn die exzentrische alte Dame ist felsenfest überzeugt, ihr Gatte
sei einem infamen Komplott seiner Kollegen, erlegen. Um endlich die Wahrheit ans Tageslicht zu
bringen, stiftet sie dem College anonym sechs Millionen Pfund samt einem Lehrstuhl. Ihre einzige
Bedingung: der Lehrstuhl soll der Erforschung von Leben und Sterben ihres Mannes gewidmet
sein. Und dafür scheint der ziemlich weltfremde Hinrichtungsexperte Osbert genau der Richtige zu
sein ...