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La Turmalina
Unsere nächtliche Stadtrundfahrt dauerte nicht sehr lange, und nach ein paar holprigen Minuten auf sandigen Nebenstraßen fanden wir uns an einem Landungsteg wieder, und wir wurden in offenen Booten zu unserem Amazonasdampfer (und unser Zu Hause für die nächsten paar Tage), der "La Turmalina" befördert. Hell erleuchted lag unser kleines Cruiseschiff im tiefen Wasser des Amazonas-Nebenflusses. Ein nettes, kompaktes kleines Schiffchen.
Our nighttime sightseeing tour did not last for very long, soon we drove down a bumpy sandy road to a pier where we were transferred into open launches for our short trip across the river to our steamer "La Turmalina" (our home for the next few days). The little river boat, all lights blazing, was moored in the deeper channel of this Amazon tributary. She was a neat and compact little boat.
Zuerst wurden wir einmal in den großen Speisesaal des Schiffes gebeten, und wir hörten uns die Pläne für den folgenden Tag an, dann wurden wir zu unseren Kabinen geleitet, denn jetzt war es schon spät und eigentlich Zeit sich für die Nacht nieder zu legen; aber wir mussten unsere neue Umgebung natürlich erst einmal gründlich inspizieren, und so fanden sich bald alle 22 Passagiere auf dem Aussichtsdeck zu einem Abendumtrunk ein; über uns spannte sich ein gewaltiger Sternenhimmel, viele Sternbilder waren anders, und wir haben auch zum ersten Mal das berühmte "Kreuz des Südens" gesehen. Da wir uns nicht recht auskannten hatten wir ein kleines Ratespiel wo denn hier gerade Norden sei, und wir hatten soviele unterschiedliche Meinungen wie Leute auf dem Deck standen. Eine Frage an eines der Besatzungsmitglieder hat dann über die Himmelsrichtung schnell Klarheit geschafft. - Alles hier war neu und ungewohnt: Vom Ufer her konnten wir die mysteriösen Geräusche des Urwaldes hören (ungewöhnliche Vogelstimmen und sonstiges Geschrei) . Iquitos lag nicht weit weg und wir konnten ein paar Lichter dieser Großstadt über den Fluß (eigentlich ein Nebenarm des Amazons) herrüber funkeln sehen. - Aber zuerst haben wir uns einmal unseren Mitreisenden vorgestellt und schon bald waren wir in lustige und interessante Gespräche verwickelt. Die Atmosphäre war gelöst und freundlich, wir alle erwarteten gespannt wie sich dieses unser Abenteuer wohl enfalten würde.
First we were conducted into the boats large dining room, and here we got our itinerary and the program for the following day, then we were shown to our cabins, because by now it was rather late at night and normally a good time to turn in. But, of course, we had to inspect and explore our new surroundings first, so it did not take too long till almost all 22 passengers congregated on the observation deck for a night drink. Above us the vast sky filled with stars, many of the constellations were strange to us, but we did see for the first time the famous "Southern Cross". Since we were not familiar with the surroundings we wondered where right now True North would be, and we came up with as many opinions as there were people on deck at the time. A quick inquiry with one of the crew quickly clarified the questions of the northern direction. Much was different and unfamiliar here: From the banks of the river we heard the mysterious sounds of the jungle (there were strange birdcalls and other noises coming out of there). The city of Iquitos lay across the river and some of its night lights were sparkling across the waters of this Amazon tributary. - But first we introduced ourselves to our fellow travelers and it didn't take long and we were engaged in witty and interesting small talk and conversations. The atmosphere was jovial and friendly, everyone was eager to see how this our adventure would unfold.
Unser Kabine war zwar nicht sonderlich groß, aber wir hatten ein sogenanntes "matrimonial" Bett, also ein Ehebett drin, die meisten anderen Kabinen hatten zwei Einzelbetten. Da wir im Bug des Schiffes waren wölbte sich unser Fußboden etwas nach oben, also zum Einbauschrank mussten wir etwas bergauf laufen, aber das Bett war groß und (zum Glück) gerade. - Das kleine Badezimmer, welcher Luxus, war sogar mit richtigen Kacheln ausgestattet, und die Dusche war recht groß, man konnte sich also den Amazonas-schweiß gut und erfrischend hier abwaschen. Die ganze Kabine war mit Holz getäfelt, man sagte uns es sei Rosenholz gewesen, und die Dekoration bestand aus bunten tropischen Fischen und Schmetterlingen die aus Balsaholz gefertig waren. Auch die Außenseite des Fensters und der Tür (die war schön abgerundet) waren mit Schnitzereien verziert, und man konnte gut sehen daß all dies in Handarbeit gemacht wurde, man sah wo das Schnitzmesser mal nicht so genau wie eine programmierte Maschine gearbeitet hat. - Alles in Allem, man hatte sich sehr, sehr viel Mühe gemacht, und hier konnte man sich für eine wunderbare Amazonaswoche mal so richtig wohlfühlen und die andere, die industrialisierte Welt mal für ein Weilchen aussperren und vergessen.
Our cabin was not very large, but we ordered one of the few "matrimonial" beds, so we had a large double bed instead of the two single beds the other cabins were equipped with. Since we were located at the bow of the ship, our floorboards curved upwards somewhat with the lines of the boat, so walking to the little wardrobe involved a small climb towards the bow of the ship, but our bed was large and very level (and that was a relief). - The little bathroom was luxurious and even tiled, the shower was large and it was a real and refreshing luxury to wash off the sweat of the Amazon jungle after a long day of sightseeing. - The entire cabin was paneled with natural wood, we were told that it was rosewood which was used throughout the ship, and as decoration we found on the walls colorful tropical fish and butterflies (made out of balsa wood). The outside trim of the door (which was rounded on top) and the windows were also adorned with nice hand-made carvings, no programmed machine at work here, because one could see the carvers knife and its irregular cuts throughout the woodwork. - All in All, a very cozy and comfortable place; one could easily imagine this 'home' for one glorious Amazon-week, and to shut out the other, the industrialized World for a few quiet days.
Man dachte auch an die Kleinigkeiten im Leben, jeden Abend hatten wir neue Handtücher zurecht liegen, aber nicht nur das, man faltete die Handtücher (wie übrigens die Servietten beim Essen auch) in kleine Kunstwerke. Die Crew muss wohl einen extra Kursus in japanischer Origami gemacht haben um die Handtücher in solche kleinen Meisterwerke verwandeln zu können. Mal waren es kleine Stiefel, dann ein kleines Boot, oder ein Füllhorn (und später haben wir sogar von einem der Stewards etwas Nachhilfestunden bekommen wie wir selbst diese Falt-künste bewerstellingen können). -- Es ist jetzt ziemlich spät und man begiebt sich in die Kabinen, aber nicht ohne zu bemerken wieviele riesige und ungewöhnliche Nachtinsekten hier doch rumschwirren, da gibt es Motten mit 15cm Spannweite, und kleine (nur etwa 5 cm lange) Käfer die unentwegt in die Lampen sausen, und dann angeseuselt auf dem Rücken liegen und darauf warten daß eine gute Seele ihnen wieder auf die Beine hilft, und dann gibt es auch die kleinen aber bissigen Mosquitoes, und vor denen wurden wir ja schon gewarnt, und wir haben literweise Einreibmittel dabei. -- Aber jetzt ist erst mal genug, es ist spät, man ist müde, und unser erste richtige Amazonastag erwartet uns morgen.
The crew was very attentive to us, the small things in life were taken care of admirably, for instance the towels were changed every day and (like the napkins at dinner) were folded into small master pieces. They must have had a special class in Japanese origami in order to be able to fold and contort the towels into so many different shapes: there were little boots, or a little boat, or even cornucopias. Later, one of the stewards even taught us how to copy one of the little wonders in towel-folding-techniques. -- For now, it is growing rather late, and the passengers retreat to their cabins, but not without noticing all the myriads of huge and unusual night bugs and critters, there are moths with a wingspan of 6 inches, or small (maybe 3 inch long) bugs that dive-bomb into the lamps, only to lie dizzily on the ground with their little legs pointing to the sky, waiting for a good soul to turn them right side up again. And then there are also the little but hungrily biting mosquitoes, well we were warned about them, and we brought gallons of appropriate stuff to protect ourselves from these pesky little biters. - Enough for now, time to turn in, tomorrow is our first full day on the river. Time to say Good Night!
The River / Der Strom - "Rio de las Amazonas"
Als die ersten Spanier, damals mit den Conquistadores unter Francisco Pizzaro, die Städte der Inka ausplünderten und endlich kein Gold mehr fanden, da haben sie bald auch im Urwald nach dem blonden Weichmetall gesucht, und hier sind sie dann auch von einigen nicht so freundlichen Indianern mit Pfeilen und mit anderen Wurfgeschossen empfangen worden. Auf jeden Fall hatten die Spanier ihre Fernbrillen nicht mit, denn sie dachten die halb wild und fast nackten Angreifer seien Frauen gewesen, und so ist der Name des Flusses entstanden, "da wo die barbusigen Amazonen mit Bananen werfen", und so heisst dieser längste Fluß der Erde heute noch der "Rio de las Amazonas", oder der Amazonen-Fluß.
When the first Spaniards, then with the Conquistadors under Francisco Pizzaro, were done plundering the Inca cities of their gold, the turned their aim towards the jungle in search for that elusive soft and blond metal they were so mad about. Well, here they were attacked by a group of wild and almost naked indians, but the Spaniards must have forgotten their driving glasses, because they mistook the natives for the fabled bare-chested female warriors of antiquity throwing spears at them, thus the longest river in the world, to this day, is named after this incident as "Rio de las Amazonas", the river were half naked women throw stuff at unsuspecting intruders. Well the name stuck.
Technisch waren wir über 3000km (1990 Meilen) von der Mündung des Amazonas entfernt. Und erstaunlicher Weise ist das Gefälle auf diesen 3000 km nur etwa 200 m hoch, der Fluß fließt also gemühtlich und recht langsam, zuerst in Peru dann später in Brasilien, seinem Ziel im Atlantik entgegen. - Erstaunlich war auch daß der Fluß hier am Oberlauf in Peru immer noch so riesig und breit ist. Wir dachten mit unserem kleinen Boot würden wir mehr oder weniger unter dem Kanopee der großen Urwaldbäume im Schatten reisen, aber dem war nicht so, hier war der Fluß immernoch einen guten Kilometer breit (mehrere Male so breit wie der Rhein bei Köln), und wir mussten die Ferngläser nehmen um am Ufer etwas genauer erkennen zu können. (Später sind wir dann mit kleineren offenen Motorbooten in kleine Nebenflüsse gefahren, und hier ist dann in der Tat der Urwald über uns zusammen gewachsen und man hatte das Gefühl durch einen grünen Tunnel zu fahren. Aber davon mehr später). Der Name Amazonas wird erst dann benutzt wenn die zwei (riesigen) Nebenflüsse des Marañon und des Ucayali zusammenkommen um den Amazonas zu bilden. Unsere Erkundungsfahrt wird uns den Amazonas hinauf zu diesem Zusammenfluß führen und dann werden wir fast 300 Meilen (knapp 450 km) dem Ucayali Fluß folgen. Ein Teil dieser Strecke wird in einem großen Natur-Reservat sein, wo die Tiere und Pflanzen vom Abholzung und Ackerbau (Rodung mit Feuer) geschützt sind.
We started our trip upriver, from Iquitos, which is a distance of 1990 Miles from the mouth of the mighty Amazon. Interestingly the slope from Iquitos to the mouth of the river is only about 600 feet (approx. 200 Meters), so the river meanders lazily through the Peruvian, and later the Brazilian jungle towards the Atlantic ocean. We thought the river would be much narrower up here at its upper reaches, but we were surprised to see the river being almost three quarters of a mile wide, and to have to use binoculars to spot details on the opposite bank. (Later we did travel in smaller open boats into rather narrow and small side arms of the river and we indeed were travelling through spots where the canopies of the giant trees formed a green tube above our heads. This fit our mental picture of the jungle much better. But more of that later). - The name Amazon is only used after two (giant) tributaries, the Marañon and the Ucayali meet. Our little trip will take us approx. 300 miles out of Iquitos onto the Ucayali river. Some of that trip will be along and into a large nature reserve, where animals and plants are protected from clear-cutting and from slash and burn agriculture.
Während der Nacht ist unser Schiffchen schon ganz schön den Fluß aufwärts getuckert. Der Motor hat uns schön in den Schlaf gesummt, und die nötige Bettschwere nach dem langen Anreisetag, und dem leckeren Gute-Nacht-Trunk auf dem Aussichtsdeck, hatten wir natürlich auch. - Trotzdem konnte ich nicht richtig lange schlafen, schon um 6 Uhr morgens, hier wurde es über dem Urwald gerade hell, war ich schon auf den Läufen und mit Fernglas ausgerüstet machte ich mich auf Erkundungstour. Ein paar Treppen hoch und auf dem Sonnendeck wurde schon die erste Tasse Kaffe an die Frühaufsteher eingeschüttet. Einer der Crewleute hatte schon einen frischen Pot gemacht, und "aaahhhh" das tat gut. - Mit dem Fernglas haben wir dann erst mal die Bäume abgetastet, und es dauerte auch nicht sehr lange bis der erste gackernde Knubbel Papageien über das Schiff geflattert kam. Ich wusste zwar nicht um welche Sorte Papagei es sich handelte (das haben wir dann später von unseren sachkundigen Führern erfahren), aber so etwas das freut einen dann schon mächtig. Die kleinen Spektakel-macher mussten ihre Anwesenheit allen lautstart kundtun. Grün waren sie, mit gelben Bäuchen, und sie flogen recht niedrig, man konnte sie mit dem Glas also sehr gut beobachten.
During the night our boat made good head way moving up river. The noise of the engine lulled us to sleep, especially since we were nicely tired from the travel long day yesterday, and the night cap at the observation deck also made for sound sleeping during the night. Nevertheless I woke up early (6 am) and decided to explore my new surroundings. Outside the first rays of light were streaming through the top branches of the trees, and I was drawn to a freshly brewed pot of coffee on the observation deck. One of the crew already was pouring me a cup, "aaaahhhh" what a service. - With the binoculars we scanned the trees for birds and other wild life, and it didn't take long and a gaggle of parrots came flying over the boat. I did not know what kind of parrot they were (later our knowleable guides told us the names), but it was a pleasant surprise to see the first exotic birds right after getting up. They were a loud bunch and made their presence known with a barrage of screams and shouts. Green winged, with yellow bellies, they were, and with binoculars they were easy to observe.
Zuerst war es aber an der Zeit um ein gutes Frühstück in uns hinein zu gabeln. Es gab Büffet und man konnte sich soviel nehmen wie man mochte: Rühreier mit Speck und Würstchen, aber auch frische Früchte (besonders Bananen und Papaya) standen auf dem Speiseplan. Dazu eine gute Tasse Kaffee, und ein frisch gebackenes Weckchen, und so konnte man den Tag schon mal gut anfangen lassen. - Der Speiseraum mit seinen großen Glasfenstern bot einen wunderbaren Blick auf die herrliche Flußlandschaft, da machte das Essen wirklichen Spaß. Zumal wir beim kauen auch noch den ersten Delphin im Flußwasser springen gesehen haben (auf jeden Fall dachten wir so, denn wenn das kein Delphin war, dann ist da ein ganz riesiger Hering rumgesprungen).
But first it was time to spoon in a hearty breakfast, it was served buffet style and 'all you can eat': There were scrambled eggs with bacon and sausages, but also much fresh fruit (especially bananas and papayas were plenty). A good cup of coffee to wash it all down with, that was a good beginning for our day. - The diningroom, with its large windows offered a wonderful view of the river and the shore. It was delightful to have a meal in such marvellous surroundings, and as a special treat we saw the first river dolphin jumping out of the water (at least we thought it was a Dolphin, or it may have been one giant makerel jumping about out there).
Für Ausflüge hatte unsere La Turmalina zwei kleinere Beiboote mit starken Außenbordmotoren. In diesen Booten haben wir schon mal kleine Seitenarme erkundet, oder sind schon mal (da diese kleinen Boote wesentlich schneller sind als das große Flußschiff) vorausgeeilt um z.B. ein Dorf zu besuchen, und die Turmalina hat dann langsam mit uns aufgeholt bis wir wieder bei waren. So ein Ausflug zu einem der Flußdörfer war dann auch unser erster Landgang.
For excursions the La Turmalina had two smaller launches (skiffs) with strong outboard motors. In these boats we would explore smaller side streams of the river, or we would speed ahead of the larger boat to visit a village, and the Turmalina would catch up with us after a while. One of the river villages was the first excursion of our trip.
Die Morgenüberraschung / The Morning Surprise
Gleich an einem der ersten Morgen gab es für mich eine schöne und ungewöhnliche Überraschung. Wenn man in einem fremden schaukelnden Bett schläft und auch noch etwas Zeitverschiebung von Kalifornien in den Knochen hat, da wacht man gewöhnlich sehr früh auf. Draußen war gerade die Sonne über den Urwaldbäumen aufgegangen, und ich wollte doch einen ersten Eindruck von unserer neuen Umgebung haben, also habe ich mich aus unserer Kabine geschlichen und bin hoch auf das Aussichtsdeck (denn dort versprach man uns daß eine Thermoskanne mit Kaffee 24 Stunden für uns bereit stände). Mit dem Fernglas ausgerüstet habe ich mir die Landschaft angesehen, nach seltenen Vögeln Ausschau gehalten, und mich über die herrlichen Wolkenformationen gefreut. - Und als ich mir gerade die zweite Tasse Kaffee eingießen wollte sah ich dieses Insekt auf der Cocktail-Bar sitzen, gleich neben dem großen hölzernen Tucan. Es war eine herrlich leuchtend grüne Gottesanbeterin, insgesammt vielleicht 15 cm lang, die sich da graziös ihre spindeldürren und superlangen Beinchen putzte. Sie sah wirklich aus als betete sie - und ich habe genau hingesehen konnte aber nicht feststellen zu welcher Religionsgemeinde dieses Insekt gehörte. Aber so was Schönes das musste ich mir natürlich für eine geraume Weile bestaunen, aber leider hatte ich die Kamera in der Kabine gelassen, deshalb müsst ihr euch mit dieser Beschreibung begnügen. -- Solche netten Überraschungen am Morgen hat man gerne.
Right on one of the first
mornings on the boat I had this very pleasant and unusual surprise.
On a swaying boat, and considering that we were still working on a little
jet lag from California, one cannot sleep too well or too long. Outside
the first rays of the sun just peeked over the canopies of the jungle trees,
so I decided to sneak out of our room and go up onto our observation deck
to get a good eyeful of this morning mood (also we were told that a hot
thermos of coffee would be available there 24 hours of the day).
I took the binoculars and scanned the forest, and I enjoyed the marvelous
cloud formations that were building over the jungle. - I was just pouring
my second cup of coffee when I detected this large insect sitting right
on the cocktail bar counter, right next to the large wooden toucan bird.
It was a gorgeous fluorescent green Praying Mantis, maybe 5 inches long,
which was sitting there cleaning its elongated and daintily thin legs.
It really looked like this animal was praying - but despite me observing
very carefully I was not able to make out which denomination the prayer
was for. Well such beauty had to be enjoyed thoroughly, but unfortunately
I left our camera in the cabin, so you have to take my word for it.
-- Such nice surprises are a wonderful way to start a glorious morning.
The Village of the Ribereños / Das Dorf der Ribereños
Ribereños heißen die Leute die hier am Ufer des Amazonas in ärmlichen Hütten in kleinen Dörfern wohnen. Diese Leute sind teilweise indianischer Abstammung und teilweise haben sie spanisches Blut, es sind also Mestizen. Richtige Indianer gibt es hier am Fluß schon lange nicht mehr, die haben sich tief in das Innere des Dschungels zurückgezogen, und deren Kultur ist sehr gefährdet und vom Aussterben bedroht.
Ribereños is the name of the people living in small huts in a few villages along the Amazon river. They are of a mix of Indian and Spanish blood and ancestry (Mestizos). Real Amazon indians no longer can be found along the river, they were pushed deeply into the remote jungle, where their culture is extremely in danger of extinction.
Wir stiegen also in unser Beiboot, es passten gut zwei Dutzend Leute in so ein Boot, aber da man zwei dieser Dinger benutzte, lud man nur 12 oder so per Boot, das heisst wir saßen schön hinten damit das Gefährt so richtig flott übers Wasser huschen konnte. So rasten wir einige Meilen den Fluß aufwärts, dem kleinen Dorf entgegen. - Beim Landen wurden wir gleich von einer großen Kinderschar jeglichen Alters begrüßt: Für die waren "wir" die große Attraktion des Tages, da kamen die Weißen, die Leute mit den komischen bunten Haaren, die so eigenartig angezogen sind, mit ihren Kameras und anderen eigenartigen Dingen. - Wir stiegen aus, und lächelten freundlich, aber auch etwas verlegen einher.
We embarked into our launches, there was room for two dozen people there, but since the Turmalina had two of these boats, there were only 12 or so per trip. We sat towards the rear of the boat, for balance, so that the driver could skip over the waves at an extremely high rate of speed. In this manner we roared over the Amazon towards the village we were about to visit. - At the landing we were greeted by a large number of children of all ages, here "we" were the big attraction of the day, the weird Whites, the folks with the funny and colorful hair, the ones so unusually dressed, and adorned with cameras and other mysterious things. - Well, we disembarked, and we smiled, though being embarrassed a little at the same time.
Ich fühlte mich etwas komisch hier diesen Leuten so einfach in die Kochtöpfe zu sehen (und das haben wir wirklich getan, denn unser Führer wollte uns zeigen was man hier gerade am bruzeln war). Diese Leute hier leben sehr, sehr ärmlich. Die Häuser sind meist auf Stelzen (wegen den Schlangen sagt man), das Dach ist meist mit den Blättern einer Palmenart gedeckt, und das Leben spielt sich in einem großen offenen Raum (ohne Seitenwände) ab. Hier sitz man herum, oder man liegt in einer Hängematte und ruht sich aus, hier ist auch die Herdstelle wo vielleicht gerade etwas gekocht wird. Als Schlafgemach, hat man vielleicht (aber auch nicht immer) einen kleinen Teil des Raumes mit ein paar Matten abgetrennt). Viel Privatsphäre gab es hier wirklich nicht, und jeder wusste wohl gleich genau was jeder andere gerade tat. - Man hatte ein paar Hühner, vielleicht sogar ein Schwein, und man sah schon mal einige Hunde (die zermärgelt zwischen den ganzen Kindern) rumlaufen. Man legte auch kleine Gärten mit Mais und Manioc-(Tapioka)pflanzen und Bananenstauden an, und man hatte natürlich den Fluß vor der Türe der einen großen Reichtum an verschiedenen Fischen brachte. Obwohl diese Leute hier extrem arm waren, so haben sie doch ein recht gutes Leben, denn das Klima ist mild (das ganze Jahr über), der Fluß spendet Nahrung, und ein Garten liefert für eine Weile nahrhafte Früchte und Gemüse, jedenfalls für ein zwei Jahre, und dann wird einfach ein neuer Garten ein Stückchen weiter angelegt.
I felt rather awkward to gawk so closely at the life of these people and to literally see what is for dinner (since our guide was telling and showing us how these people live, looking into the cooking pot was part of the tour). These people here were dirt poor. Their houses were built on stilts (because of the snakes we were told), usually one large room, a roof thatched with the leafs of a certain palm tree, so all life takes place in that one main room. As a bed room, there sometimes was (but not always) a small compartment divided off by mats, but these people here didn't have much privacy at all, everyone knows every time what the others are doing. - One kept a few chickens, or even a pig, and we saw a few (rather emaciated) dogs running around among the children. These people here also planted small plots with corn (Mais) and Manioc (Tapioca) plants and Bananas, and of course there were the riches of the river with its multitude of different fish. Though these people are poor, they do seem to have a contented life, the climate is mild, the river nourishes, and the gardens, though only fertile for a few short years, yield enough fruit and vegetables for a comfortable life (and when the crops start to fail, one easily starts a new garden a few paces further down the way).
Was natürlich vor keinem Haus fehlen darf, und selbst die kleinsten der Kinder wissen schon von sehr früh an wie man so was bewegt und steuert, es ist das Einbaum-Kanu. Es ist das Hauptverkehrsmittel für die Leute die hier am Flusse wohnen. Jeder hat eins, und jeder weiß wie man damit auf dem Strom steuert. Es wird benutzt um die Bananen zum Markte zu fahren, um die Kinder in die Schule zu bringen, oder um den Doktor (oder den Medizinmann) zu holen wenn man sich mal nicht wohl fühlt. - A propos "Schule", die peruvianische Regierung hat hier in diesen Dörfern die Schulpflicht eingeführt (jedenfalls bis zum sechsten Schuljahr), und jede etwas größeren Ansiedlung hat ein ein- oder zweiräumiges Schulhaus (im Einheitsstil von der Regierung gebaut und mit reichlich Propaganda von innen und außen verziert). Wir haben auch so eine Zwergschule besucht, und haben uns von den Kindern ein paar Liedchen uns den ausländischen Gästen zu Ehren vorsingen lassen. Diese Besuche in den Dörfern sind von der Reisegesellschaft nicht vorher angesagt, die Dörfler wissen nicht das ein Trupp Touristen auf sie herfallen wird (auch werden die Dörfer oft gewechselt), so jeder Besuch ist ziemlich spontan und für diese Leute einmalig. Deshalb wurden wir auch gefragt ob wir nicht etwas für die hiesige Schule spenden könnten. Einige von uns haben eine Handvoll Kugelschreiber mitgebracht, andere hatten Schreibpapier dabei, und ich habe einen Stapel Karteikarten gestiftet für die Kinder hier. Es war wirklich sehr bewegend wie sich diese Leute hier über unsere Kleinigkeiten gefreut haben.
One thing that no house can do without, and that even the very young kids know how to handle and steer, is the dug-out canoe. It is the main means of transportation among the people of the river. Everyone has one, and knows how to navigate the mighty river in one of them. It is used to take the banana crop to the market, or to take the kids to school, or to call for the doctor (or the shaman) in case one is not feeling too well. - Speaking of school, the peruvian government instituted mandatory schooling (at least up to 6th grade) for all youngsters here. So each larger village has a standard one- or two room schoolhouse (build by the same government architect and liberally decorated inside and out with propaganda slogans). We visited one of these schools and the little ones greeted us with a few songs in honor of us foreign guests. These visits to the villages along the river are not pre-planned by the tour operators, and the villagers did not know that a troop of strange tourists would descend upon them (and the villages visited are changed frequently). We were asked if we could contribute some small items to the schoolhouse, and some of us brought a handful of ball-point pens, others some writing paper, and I contributed some 4x5 index cards to the cause. It was gratifying to see the eyes of the kids light up when we made our small gifts to them.
Nicht weit weg von diesem unserem ersten Dorf bekamen wir den ersten Eindruck vom Dschungel: Ein kleiner Pfad (von den Dörflern sauber für uns Touristen geputzt) führte ungefähr 200 m in den Urwald hinein zu einem kleinen See. Und hier hatten wir einen herrlichen Blick auf die berühmten gigantischen Seerosen (Victoria Regia) die es im Amazonasgebiet gibt. Die fast kreisrunden Blätter waren etwa 50 cm oder mehr im Durchmesser, und eine wunderschöne lilafarbige eintägige Blume schmückte diese Pflanze. Gesehen hatten wir so was schon mal im Tropenhaus im botanischen Garten in London (Kew Gardens), aber hier hatten wir es in freier Wildbahn, gleich vor uns. Welch ein unvergeßlicher Anblick. - Interessanter weise sind die Unterseite dieser Wagenrad-blätter mit winzigen aber scharfen Dornen versehen, weiß auch nicht so genau wozu das denn gut sein soll? - Man sagt übrigens daß kleine Kinder leicht auf diesen Blättern sitzen können, vielleicht kommt daher die Legende daß die Babies von einem Seerosenteich aus (mit Hilfe des besagten Storches) nach Hause verschickt werden?
Not far away from our village, reached by a path (neatly cleaned and maintained by the villages for us tourist) of about 200 yard into the jungle, was a lovely little lake. And here we saw the famous giant Amazonian water lilies (Victoria Regia). The almost perfectly round leaves have a diameter of about 2 feet or more, and a single purple flower (only flowering for a single day) graces the center of the plant. We have seen these rare plants in botanical gardens (e.g., at Kew Gardens in London), but here they were in all their splendor in the wild. Oh, what a sight to behold! - Interestingly the underside of these giant leafs are armed with vicious little thorns, don't really know why that is. - One claims that small children can sit on top of these leafs without sinking, maybe that is the origin of the lilly patch legend, where the proverbial stork picks up its load to deliver to houses around the world?
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