Großer Preis von Belgien
30.8.1998
Der Grand Prix in Spa am 30.8.1998 hat durch die hohe Ausfallsquote für ein Umdenken
in der Formel 1 gesorgt. Bernie Ecclestone hat sich anschließend an den Grand Prix mit
der Sicherheitskommission und der Rennfahrergewerkschaft an einen Tisch gesetzt, um das
längst fällige Stelzenessen nachzuholen, jedoch wurde das Gespräch von den
Ereignissen während des Grand Prix derart überschattet, daß das Thema
unweigerlich wieder auf das Rennen zurückkommen mußte, und einige Regeländerungen
beschlossen wurden:
- Die Rennautos werden ab nächstem Jahr beim Großen Preis von Belgien mit
Gummiaufprallschutz versehen sein müssen, wie sie bei Autodromanlagen in
Vergnügungsparks üblich sind.
- Es wird keinen Massenstart mehr geben, sondern die Autos werden aus der Box in Abständen
von 5 Sekunden starten.
- Bernie Ecclestone überlegt, den Kurs in Spa nach dem Vorbild von Monte Carlo (wo es
jedoch nur teilweise durchgeführt wurde) zu überdachen.
- Für Coulthard und Nakano wurde eine neue Regel eingeführt: Die Zeit, die man in den
Boxen verbring, wird im nächsten Rennen gutgeschrieben. Damit will man allzu große
Eile bei den Boxenstops vermeiden. Vor allem David Coulthard kommt diese Regelung zugute, da
er nun Tankstops durchführen kann, ohne auf die Uhr zu sehen. Er überlegte bereits,
seine Tankstops bei Shell durchzuführen, und nicht in der McLaren-Box.
- Die Entscheidung, ob nächstes Jahr ein neues Team in der Formel 1 zugelassen wird,
fiel negativ aus. Die Antragssteller, die Pop-Band "Crash Test Dummies" begründeten
ihre Bewerbung mit den Worten: "Das Catering von Do&Co ist einfach großartig,
Mmmmm Mmmmm Mmmmmm!"
- Die Meldung von "Täglich Alles", daß statt eines Formel 1 - Rennens nächstes
Jahr in Spa eine Ruder-Regatta stattfinden soll, dementierte Ecclestone aufs heftigste.
Auch einige Rennteams zogen aus den Ereignissen in Spa Konsequenzen:
- Ferrari testete einen Wagen für Schumacher, der ein Reserverad hinter dem Cockpit
trägt, jedoch erwies sich diese Konstruktion im Windkanal als derart negativ für den
cw-Wert, daß darauf verzichtet wurde. Als man Schumacher das Reserverad ins Cockpit legen
wollte, verweigerte er dies mit der fadenscheinigen Ausrede, daß er dann "keinen Platz
mehr" habe, um an sein "Gaspedal zu kommen". Es stellt sich nun die Frage, ob es für
Schumacher unumgänglich ist, daß er auch während eines Grand Prix an sein Gaspedal
kommt, oder ob er es bis zum Ende eines Rennens aushält, wo er dann mit seiner Freundin die
Funktion des Gaspedals testen kann.
Für Irvine wird nun eine neue Frontpartie entwickelt, wo der Frontflügel aus Gummi besteht,
was ihm ermöglichen soll, daß er nach einem Ausritt ins Kiesbett auch noch den Grip(s)
behält.
- Benetton kündigte die Zusammenarbeit mit Knight Industries (dem Entwickler des
legendären KITT) auf: Als Fisichella in der 30. Runde die "Turbo-Boost" Taste betätigte,
wurden zwar - wie vorgesehen - die Vorderräder seines Rennwagens abgesprengt, allerdings
sorgte der Nachbrenner für keinen Vorwärts-, sondern für einen
Seitwärtsschub, sodaß er die Autobushaltestelle versäumte, und den Weg in die Box
als "Hitchhiker" antreten mußte, und das bei dem fürchterlichen Wetter auf einem
Motorrad.
- Bei Willams wird es nächstes Jahr wieder neue Team-Farben geben. Nachdem das Team den
unglücklichen Wechsel von blau-weiß auf rot vollzogen hatte, um Ferrari gegenüber
besser gewappnet zu sein, ließ Frank Willams heute verlauten: "Es war ein schwerwiegender
Irrtum. Ein blaues Auto war heute schneller als wir (Anm. d. Red.: Alesi auf Sauber), und
infolgedessen haben wir erkannt, daß der Farbwechsel ein eklatanter Fehler war. Dieses
Rennen hat uns gezeigt, daß gelbe Autos einfach schneller fahren als rote und sogar als
blaue, und wir werden die Konsequenzen daraus ziehen".
- Auch bei McLaren-Mercedes hat dieser Grand Prix für Aufruhr gesorgt. Ron Dennis ist
auf der Suche nach einer Firma, die perfekte Tarnanstriche für die Rennautos herstellen
kann, damit es Schumacher nicht mehr möglich ist, die beiden Autos des Teams zu
identifizieren. So soll verhindert werden, daß die beiden McLaren von Schumacher aus dem
Rennen "geschossen" werden.
Auch für einige Fahrer ergaben sich nach dem Rennen neue Wendungen:
- Michael Schumacher erhielt drei Jobangebote: Die Betreiber einer Autodromanlage im Prater
versuchten ihn als Animateur zu verpflichten, jedoch lehnte er ab, da er sich ohne Boxenfunk
dauernd auf der Strecke verirrte.
Das zweite Angebot kam vom IDV (internationaler Dreirad-Verband), wo er nächstes Jahr als
Fahrer in einem Top-Team starten sollte, allerdings verweigerte Ferrari die Freigabe, da der
italienische Traditionskonzern, der ja erst kürzlich Schumachers Vertrag verlängerte,
selbst ein Renn-Dreirad konstruiert.
Bernie Ecclestone versuchte Schumacher zu überzeugen, daß er nächstes Jahr als
Safety-Car-Fahrer fungiert, da er in dieser Funktion von keinem überholt wird und auch
die Wahrscheinlichkeit, daß er auf jemanden auffährt, extrem gering ist. Weiters
würde es ihm die Möglichkeit geben, immer an der Spitze des Feldes zu fahren.
Schumacher meinte darauf: "Ich setzte mich doch in keinen grauen Mercedes! Frag lieber
Hakkinen!"
- Nachdem Villeneuve beim Grand Prix zwei derartig formvollendete Pirouetten vorführte,
wurde er ins kanadische Eiskunstlaufteam einberufen.
- Alexander Wurz erhielt eine ganz besondere Auszeichnung in der Formel 1: Nachdem er
vergeblich versuchte, David Coulthard zu überholen, wurde ihm nach Schumacher als zweitem
Fahrer in der Formel 1 die "goldene Brechstange" verliehen. Wurz meinte im Interview: "Ich habe
wirklich viel riskiert, aber dieses Risiko hat sich ausgezahlt. Endlich darf ich mich auch als
Gewinner dieses wirklich besonderen Preises rühmen."
© by Fischziege, 30.8.1998
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