Wahlen - eine Perle der Eifel! Oder gibt es Zweifel? |
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enttäuscht, wenn ich behaupte, dass der waschechte Wahlener gar kein Eifeler ist? Seinerzeit schrieb ein selbsternannter "Heimatforscher" namens E. Klippel, dass wir von den Zigeunern abstammen würden. Neben manchen ensthaften und glaubhaften Argumenten scheint tatsächlich dafür zu sprechen, dass wir echten Wahlener recht rastlos und gesellig die Nachbardörfer seit ewigem Gedenken heimsuchen, um deren Ortsfeste zünftig mit zu gestalten. Dabei soll es auch öfters zu handfesten Auseinandsersetzungen und Messertstechereien gekommen sein ... typisch Zigeuner, wird der eine oder andere denken.... und geklaut haben die doch wohl auch wie die Raben!? Räumen wir zunächst einmal mit Vorurteilen auf: Erstens: Der Begriff "Zigeuner" ist immer noch ein Schimpfwort. Ich distanziere mich heftig von diesem Sprachgebrauch. Reden wir also von Sinti oder Roma als unseren potentiellen Vorfahren. Zweitens: Dass Sinti oder Roma, die "fahrenden Leute" also, grundsätzlich schlechte oder schlechtere Menschen seien als ihr -oder wir, gehört selbstverständlich ins Reich der Phantasie. Dies ist eine sehr üble Form von Verleumdung. Drittens: Wir alle sind Fremde - fast überall !!! Tatsache ist, dass die Wahlener seit Urzeiten den Spitznamen "De Kroohe" führen - und das mit großem Stolz - wo doch dieser Vogel, - wenn denn eventuell der Rabe oder die Rabenkrähe gemeint sein sollte - also die Krähe der Unglücksvogel schlechthin ist. Was mag das wohl bedeuten?........................ ........................... ..........................Steigen wir aus dem Reich der Legende auf festen Erdengrund zurück. Frau Käthe Schmidt, die ehemalige Lehrerin schrieb 1965: ... Der Name "Wahlen" stammt von einem Damian Wahlen, der 1210 vom Kloster Steinfeld für die Gemarkung Wahlen eingesetzt wurde. Sein Hof wurde Hornhof genannt. ...". Weit gefehlt, auch diese zeitliche und namentliche Zuordnung ist leider falsch. Karl Guthausen schreibt in seinem Buch:"Die Siedlungsnamen des (ehemaligen) Kreises Schleiden 1967 auf Seite 70: "Wahlen a. 1187 Wahlen a. 1328 Walen a. 1503 Waelen" "Orte wie Wahlen, Wallenthal u.ä. versucht N. Reinartz mit der Einwanderung der Wallonen zum Bergbau in der Eifel im 11./12. Jahrhundert in Zusammenhang zu bringen. Doch lässt die Tatsache, dass es auch anderweitig solche Walenorte gibt, eine solche Einengung nicht zu. Althochdeutsch walah bedeutet 'Fremder', besonders Romane oder Kelte. In der Regel sind es wohl Kelto-Romanen, die in den von germanischen Stämmen den Römern entrissenen Gebieten zurückgeblieben waren." Soweit Guthausen. Der Ort Wahlen scheint aber doch wesentlich älter zu sein. In einer Urkunde des Kölner Erzbischofs Philipp (von Heinsberg) vom 15. 12. 1187 (XVIII Kal. Januarii nach röm. Schreibweise) [Lacomblet I S. 328], die ich vor Jahren mit Erlaubnis meines ehemaligen Schulleiters Pater Dr. Dionysius Glehn SDS im Klosterarchiv Steinfeld einsehen durfte, wird Wahlen in genau dieser Schreibweise bereits erwähnt. Da zu diesem Zeitpunkt bereits 5 "Mansos" genannt werden, muss der Ort natürlich älter sein. Es muss sich um unseren Ort Wahlen handeln, da in dieser Quelle die Besitzungen des Klosters durch den Erzbischof bestätigt werden. Dabei wird konsequent die Reihenfolge der Benennung von Ortschaften im Süd-Nord-Verlauf beibehalten. Vor Wahlen werden Willerscheid bei Müdscheid, Streithagen (Stritterhof bei Marmagen) , Sleytholz, Heisteren Reytbach (Reipach bei Kall, Nettersheim, Marmagen, Herle, Walebure (Walenborn) aufgelistet, - jetzt Wahlen, - dann Langenrode (Lanzerath), Igeze (Eicks) ... bis Tulpeto (Zülpich). Eine ältere Benennung des Ortes wurde (von mir)noch nicht gefunden. Wenn jemand irgendwelche Quellen hat, möge er sich melden. Auch bitte ich um Geduld - viele Anfragen verzögern dieRückmeldungen. |
Fortsetzung demnächst |