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Dez. 97  - 5. Dezember 1997 Energy Deutschland 
 
Deutsche Energy-Kette hat Probleme  
    Der mit täglich 1,55 Millionen jungen Hörern "Reichweiten-Millionär" der Media-Analyse hat Probleme: In der Kette der Energy-Radios kriselt es. Neben Stationen in Berlin, Hamburg, München und Nürnberg gehören zum deutschen Netzwerk der französischen Muttergesellschaft NRJ auch ein Sender in Sachsen und das Satellitenradio EuroStar mit UKW-Stützfrequenzen in Rheinland-Pfalz. Europaweit verfügt die französische NRJ-Gruppe über Radios in Frankreich, Finnland, Schweden, der Schweiz und Belgien. Ab Januar 1998 kommt mit einem leistungsstarken Radio in Wien auch Österreich hinzu. 
    Eigentlich ist das von Ludwigshafen aus über den Satelliten Astra verbreitete Radio Energy bis zum Jahr 2002 lizensiert. Doch die fünf rheinland-pfälzischen Antennenfrequenzen zwischen Trier und Koblenz waren 1996 nur befristet bis 31. Dezember 1997 von der LPR vergeben worden. Nun sind sie als Teil einer dritten Landeskette ausgeschrieben, wobei es bei den elf Kandidaten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen EuroStar und dem einheimischen Radio Rockland gibt. Bei der jüngsten Sitzung der LPR-Versammlung Anfang Dezember erhält der vorgeschlagene Bewerber Rockland, hinter dem unter anderem das Deutsche Rockradio mit Peter Maffay und Marius Müller-Westernhagen steht, nicht die erforderliche Mehrheit. Trotzdem soll Radio Energy die UKW-Frequenzen Ende des Monats räumen. 
    Ungemach  droht ebenfalls einem weiteren Glied des deutschen NRJ-Netzwerks. Zwar gehört das Berliner Radio Energy 103,4 mit klaren Zuwächsen bei Hörern und Werbeeinnahmen zu den erfogreichsten Sendern der Kette. Trotzdem wurde Ende November plötzlich die Senderleitung ausgewechselt. Dagegen protestierte die Belegschaft, die neben Arbeitsplatzabbau auch Verlust an Lokalkolorit durch stärkere Vernetzung aller Energy-Stationen in Deutschland und Europa befürchtet. 
    Nach Angaben der Berliner Zeitung "Tagespiegel" soll die ohnehin dominierende NRJ weitere Gesellschafteranteile in Berlin übernommen haben. Der Streit um die Senderführung ist nun in eine neue Phase eingetreten, da der gefeuerte Geschäftsführer Hartmut Horst drei Prozent der Anteile des einzig verbliebenen Berliner Energy-Gesellschafters übernommen hat. "Offiziell ist bei uns kein Anteilswechsel angezeigt", verlautete aus der MABB. Zu klären sei auch, wie sich Einflußverhältnisse und Programmzulieferungen verändern könnten, bevor die im September im Medienrat in Aussicht gestellte Frequenzverlängerung für weitere sieben Jahre wirksam werde. 
    Trotz der Probleme wirbt die Energy-Kette grenzenlos optimistisch und bundesweit mit dem Slogan weiter "Hier treffen Sie die junge Zielgruppe". Und "das schnellste Radio Berlins", Energy 103,4, startete am Montag seine "große Winteraktion". Bei der hilft ein Pannenteam allen motorisierten Berlinern. Nur: Wer hilft Energy? 
    Quelle: ADN
 
Dez. 97Jan. 98 
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