James Bond - Die Welt ist nicht genug

Sonderlich aufregend ist es eigentlich nicht, was im neusten Bond so passiert. Der gute 007 hat sich mal wieder eines bösen Schurken zu erwehren, der wie üblich die Weltherrschaft anstrebt, vernascht nebenbei drei Frauen - Bond, nicht der Schurke, der bekommt nur eine - und rettet schließlich die Welt. Alles irgendwie schon dagewesen, alles schon gesehen. Aber natürlich auch gerade das, was von einem Film mit dem James-Bond-Siegel erwartet und seit Jahrzehnten auch geboten wird. Warum also meckern?

Nachdem er unfreiwillig am Tod ihres Vaters beteiligt war, stellt sich Superagent James Bond (Pierce Brosnan) uneigennützig der Millionenerbin Elektra King (Sophie Marceau) als Leibwächter zur Verfügung. Die wurde einst von Bösewicht Renard (Robert Carlyle), der dank einer Kugel im Gehirn keinerlei Schmerzen mehr verspürt, entführt und scheint sich auch jetzt wieder im Visier ihres früheren Peinigers zu befinden. Zumindest soll ihre geplante Öl-Pipeline eine wichtige Rolle in Renards finsteren Plänen spielen, der die Welt mit einer Atombombe erpressen will. Elektras undurchsichtige Rolle im Verwirrspiel um Entführungen und Morde führt den guten James direkt in die Arme der Nuklearwissenschaftlerin Dr. Christmas Jones (Denise Richards), die ihm prompt behilflich ist, das ganze Schlamassel in die richtigen Bahnen zu leiten.

Tatsächlich ist also alles wie gehabt, daran ändert auch die Regie von Michael Apted ("Nell") nichts. Bond wird in die unwahrscheinlichsten Situationen manövriert, rettet sich mit einem Lächeln auf den Lippen und stürzt sich sofort in die nächste Katastrophe. Als Mini-Schmankerl gibt's immerhin einen Kurzauftritt von John Cleese, der sich in dreißig Sekunden besser in Szene setzt als Sophie Marceau im ganzen Film. An "Golden Eye", den ersten und besten Bond mit Pierce Brosnan, kommt die "Die Welt ist nicht genug" bei allem Bemühen nicht heran. Schön wäre es, könnten sich die Macher dazu aufraffen, im unweigerlich kommenden nächsten 007 die festgetretenen Pfade zu verlassen und zumindest für winzige Überraschungseffekte zu sorgen.


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