Celebrity

Woody Allens Filme haben seit Jahrzehnten ihre Gemeinsamkeiten: Neurotische Haupt- und Nebenpersonen befinden sich auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, der großen Liebe oder einfach nur einer schnellen Affäre. Dies alles spielt sich ab in einem Geflecht aus Besessenheiten, Existenzängsten und Ehekrisen, die den passenden Rahmen für Allens kaputte Typen liefern. So natürlich auch in seinem neusten Film „Celebrity“, komplett in schwarzweiß gedreht und mit einem großen Staraufgebot versehen, wenn auch der Regisseur selbst dieses Mal leider nicht mitwirkt.

Lee (Kenneth Branagh), seines Zeichens Journalist und vom großen Durchbruch als Drehbuchautor träumend, versucht einfach nur sein Leben in den Griff zu bekommen und stolpert dabei von einer Pleite in die nächste. Seine Ex-Frau Robin (Judy Davis) verwindet die schmerzhafte Scheidung, lernt einen TV-Produzenten kennen und wird selbst zum Fernsehstar. Lee dagegen verlebt nervenaufreibende Stunden, wenn er Stars wie Melanie Griffith oder Leonardo DiCaprio sein Drehbuch andrehen will. Zahlreiche Affären und Pannen später, verliert Lee seinen Roman, den er einsichtig anstelle des Drehbuchs fertig geschrieben hat, durch seine rachsüchtige Ex-Freundin, die er gerade vor die Tür gesetzt hat, und strandet desillusioniert bei Winona Ryder.

Woody Allen ist mit „Celebrity“ einmal mehr ein ebenso ungewöhnlicher wie unterhaltsamer Film gelungen, der einige bittere Momente und Lebensweisheiten parat hält, aber dafür auch mit urkomischen Szenen brilliert. Die Welt der Prominenten, in der sich Handlung und Charaktere tummeln, wirkt gerade durch den oft nur kurzen Einsatz bekannter Schauspieler äußerst plastisch. Selbst der knapp zehn Minuten lange Gastauftritt von Teenie-Schwarm Leonardo DiCaprio wertet den Film nicht ab, es dürfte sogar die beste Szene sein, die der überschätzte DiCaprio je gespielt hat.


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