Wogans Auftrag

12) Gefangen II

Florian
"Dokshar!!!" ruft Tarak erstaunt aus.
"Richtig, richtig alter Freund!" "Ich bin nicht dein Freund!"
"Aber Tarak denk doch an die alten Zeiten." Der Bogenschütze grinst hämisch.
Gabrok zerrt Tarak an seinem Umhang. "Du kennst ihn?" Tarak sieht ihn an und brummt: "Ja. Er gehörte früher zu unserem Clan. Doch mit der Zeit langten ihm die Ideale und unsere Gemeinschaft nicht mehr. Er wollte mehr. Er fing an sich Räuberbanden anzuschließen und mit ihnen auf Beutezug zu gehen. Er zog unseren Namen in den Schmutz. Schließlich schnappten unsere Krieger ihn, brannten ihm seine Tätowierung aus, nahmen ihm Schwert und Pferd ab und verstießen ihn. Bis heute hat keiner mehr was von ihm gehört."
"Wie du siehst bin ich nicht untätig gewesen. Nachdem ihr mich rausgeschmissen habt bin ich mit einigen Banden herumgezogen bis ich auf Horvath traf. Er wusste meine Künste zu schätzen." Während er das sagt senkt er den Bogen herunter, nimmt den Pfeil in die Hand und dreht ihn vorsichtig. Dabei grinst er teuflisch.
"Ich hätte es schon früher wissen müssen. Kein anderer hätte den Pfeil so präzise schießen können." grollt Tarak und Gabrok schreckt hoch. "Du... du meinst er hat Wogan getötet?" "Ja, das war eine meiner Glanzleistungen. Aber keine Angst, ihr werdet bald bei ihm weilen."
"Ich werde dich töten!!" Bardon geht auf Dokshar zu und will schon zu seinem Dolch greifen. "Das würde ich an ihrer Stelle nicht tun. Mein Pfeil würde euch durchbohren noch ehe ihr euren Dolch ziehen könntet. Und nun setzt euch." Und mit einem Blick auf seinen Kumpanen. "Und du gehst und holst mir Horvath! Beeil dich!!" Der Kumpan verschwindet um die Ecke und unsere Gruppe ist nun allein mit Dokshar. Tarak stumpt Gabrok vorsichtig an und beginnt zu flüstern. "Hey, Gabrok. Du hattest doch vorhin einen Spruch parat. Ich glaube das wäre die richtige Gelegenheit."
Gabrok sieht ihn erstaunt mit offenem Mund an, dann antwortet er verlegen: "Ich würde es ja gerne tun und mir liegt der Spruch auch auf der Zunge, aber ich habe ihn vergessen." "Vergessen! Oh, Mann! Wie kann man nur so schusselig sein?" Tarak überlegt kurz und wendet sich dann an Bardon. "Bardon, was immer jetzt auch passiert, vertrau mir."
"Da bin aber mal gespannt." Tarak schaut kurz seine Gefährten an und fängt dann an laut zu schimpfen. "Na toll, besser könnte der Tag gar nicht aussehen!! Stundenlang durch dieses Stadt gehetzt, dann so nah am Ziel und nun darauf warten getötet zu werden! Besser könnte es wirklich nicht aussehen! Und wem haben mir das alles zu verdanken! Ihm!" Mit diesen Worten deutet er auf Gabrok, der erst entrüstet schaut und dann aufspringt. "Ich? Wieso ich? Ich hab doch nichts getan!" "Nichts getan, nichts getan... Eine Herde Elefanten hätte sich nicht dümmer anstellen und eher leiser anschleichen können." "Hast du eben dumm gesagt?" keucht der Zauberlehrling "Ja, das habe ich du Holzkopf!" Diese Beleidigung ist zuviel für Gabrok. Er stumpt Tarak kurz an. Tarak stumpt zurück, aber der Stoß ist so heftig das Gabrok krachend in einem Stapel Bretter landet. Er erschreckt sich, wedelt wild mit dem rechten Arm und das einzige, was ihm entfährt ist "Mentum...!" ihm fällt der Spruch wieder ein und so schaut er Dokshar an und ruft  "Mentum, Dentum, Klinikum!" Der imaginäre rechte Haken trifft Dokshar hart, so hart das dieser zurückgeschleudert wird. Tarak setzt mit einer Reihe Tritten nach so das der Gegner wieder unsanft zu Boden gebracht wird. Bardon nutzt die Chance, schnappt sich eins der Bretter die am Boden verstreut liegen und zieht es anschließend Dokshar über den Schädel so das dieser ins Land der Träume geschickt wird. Tarak will erneut zuschlagen doch Abraxa hält ihn zurück. Denn schon sind laute Stimmen und Schritte zu vernehmen die sich unseren Helden nähern. "Los lasst uns abhauen!" ruft Bardon den anderen zu und sie verschwinden schnell im Labyrinth der engen Gassen der Stadt.  

Bernd
Die drei eilen zum Lager und verschnaufen dort. Als sie sehen, dass sie die Einzigen sind, machen sie es sich gemütlich und warten auf Shimor und Kissmett. Gabrok zieht sich schmollend weit weg von Tarak. Während dessen fängt Abraxa an, das Feuer für die Abendmahlzeit zu machen. Bardón nimmt den jungen Kämpfer beiseite und meint zu ihm: "Vielleicht solltest du noch einmal mit ihm reden..." und zeigt mit dem Daumen hinter sich auf Gabrok. "Er ist ein wenig... hm... sagen wir mal empfindlich, was seine Künste angeht. Auch wenn du es nicht wirklich böse gemeint hast, es hat ihn damit getroffen." Der Kämpfer nickt kurz und geht zu Gabrok.
Bardón schaut derweil besorgt in Richtung der Stadt, in der Shimor und Kissmett gegangen sind. Der Nachmittag bricht schon an und die beiden lassen sich noch nicht blicken. Er wendet sich Abraxa zu und schlendert ihr entgegen. Sie blickt fragend auf und so greift Bardón entschlossen zu dem Holz neben der Feuerstelle und legt mit verbissener Mine nach. Doch Abraxa ahnt was... 

Abraxa
"Sind lange weg." Abraxa sieht Bardón an, der ungeduldig am Feuer hockt. "Ich vermute es ist etwas passiert. Eigentlich hätten sie längst zurück sein müssen." Während die anderen ebenfalls warten, scheint Bardón immer nervöser zu werden.
"Warte noch eine Stunde. Sie müssen glaubwürdig sein. Können nicht einfach weg gehen. Wenn sie dort übernachten müssen? Vielleicht werden sie festgehalten?"
"Das passt mir nicht. Schick doch bitte  Rara nochmals los. Wenn sie den Raben sehen, machen sie sich vielleicht bemerkbar und geben ihm eine Nachricht. Wenn nicht..." Abraxa nickt dem schwarzen Vogel zu, der sich sogleich in die Luft schwingt und seine Runde dreht. "Wenn nicht?" setzt Abraxa fragend fort. "Ich denke lieber nicht darüber nach. Warten wir eine Stunde. Dann lassen wir uns etwas einfallen."
Abraxa nickt Bardón zu. "Geduld ist die Tugend des Alters. Sie kommen zurück."
"Deine Worte in den Ohren der Götter." Bardón legt Abraxa freundschaftlich die Hand auf die Schulter und wendet sich wieder den anderen zu.
Die nächste Stunde vergeht in langem Warten, als endlich der Schatten des Raben über dem Himmel zu ihnen herunter stößt. Krächzend landet er neben der alten Hexe und plustert sich auf. "Keiner da," krächzt er, "Kein Zeichen von Leben, rara, haben sie mir gegeben." Erschrocken sieht Bardón zu Abraxa herüber, dann zu den anderen.

Bernd
Tarak hat gerade kameradschaftlich seinen Arm auf Gabroks Schultern gelegt und beide scherzen ein wenig. 'Na, die haben jedenfalls keine Sorgen!' denkt er sich. Des adeligen Abenteurers Blick schweift gedankenverloren weiter, als er plötzlich stockt und stutzt. War da nicht eben ein bekanntes Gesicht gewesen? Seine Augen suchen die Umgebung noch einmal genauer ab - und da bemerkt das bekannte Gesicht. Es ist der Bettler, der Kissmett und Shimor zu dem Bettlerkönig bringen wollte. Er geht gerade eiligst in eines der Tore rein, die die Ein- und Ausgänge in der Stadtmauer bilden.
Sofort steht Bardón unbemerkt von den anderen auf und hastet ihm hinterher. Fast hätte er den Bettler aus den Augen verloren, als er ihn gleich darauf wiederfand, während dieser aus einem Haus heraus kam. Der Bettler blickte sich dabei um und da es für Bardón in dieser fast menschenleeren Gasse keine Versteckmöglichkeit gab, erkannte der Bettler den Abenteurer sofort. Mit schreckgeweiteten Augen wendet er sich um, um die Flucht zu ergreifen. Bardón schaltet schnell und läuft sofort hinterher.
Er verfolgt den Bettler durch einige dunkle und enge Gassen und über eine belebte, breite Straße hinweg, auf welcher gerade Markt ist. Der Bettler verursacht ein kleines Chaos, als er beim zurückblicken auf seinen Verfolger in einen Händler läuft, welcher gerade mehrere Kisten mit Gemüse schleppt. Beide fallen hin und das Gemüse kullert über die ganze Breite der Straße. Der Bettler rafft sich blitzschnell auf, noch bevor der Händler ihn ergreifen kann und flüchtet weiter ehe Bardón in Greif-Nähe ist. Die Jagd geht weiter und Bardón kommt dem Bettler immer näher. Als der Abenteurer meint, dass er nah genug dran ist setzt er zum Sprung an. Er erwischt den Bettler am Mantel und bringt ihn so aus dem Gleichgewicht, so dass der stürzt. Bardón ist gleich über ihn und greift nach den Mantelaufschlägen, um ihn daraufhin durchzuschütteln. "Wo sind meine Freunde?! Warum flüchtest du?! Hast du was mit den beiden angestellt?! Wo sind sie?!" Der Bettler sieht ihn mit Panik an und stößt einen gellenden Pfiff aus. Bardón schüttelt ihn noch mal und bellt "Los! Sprich! Und lass diesen Unsinn  mit dem Pfeifen!" Doch der Besiegte grinst ihn wie ein Raubtier an, welches seine Beute in die Nege getrieben hat. Bevor Bardón verstehen kann warum der Bettler, welcher ja unter ihm liegt, so siegessicher scheint, erhält er einen Schlag auf den Kopf. Wie vom Blitz getroffen geht der Abenteurer zu Boden, dann wird es Nacht um ihn...  

Bernd ISL
Im Gefängnis ergeht es Kissmett und Shimor auch nicht anders:  

Adrian
"Schade, die Idee war echt nicht schlecht - so was nennt man Pech. Aber ich will verflucht sein, wenn ich nicht aus so einem verdammten improvisierten Knast rauskomme. Ich bin schon ganz woanders aus- und eingebrochen - da werden wir das Ding hier ja auch noch schaffen", denkt sich Kissmett auf dem Weg zu den Zellen, die auch schon zu sehen sind. Dort angekommen wird Shimor, der gehörig flucht, in eine Zelle mit Eisenstangen verfrachtet. Dann wird die Tür geschlossen und eine Zelle nebenan geöffnet, in die Kissmett etwas unsanft reingeworfen und die Tür verschlossen wird. "He, ihr könnt mir die Fesseln abnehmen, damit ich wenigstens mal in Ruhe kacken kann?" ruft Kissmett einem der Wächter zu, der sich gerade in Position stellt. Dieser verzieht daraufhin nur das Gesicht zu einem breiten Grinsen und meint ganz locker: "Nein, Kissmett wir kennen dich oder zumindest deinen Ruf! Deshalb bleib'n deine Fesseln dran, aber die von deinem Freund können wir abmachen" "Ja dann macht wenigstens die ab, wenn ich schon hier leben muss wie ein Hund, muss Shimor das nicht wirklich auch."
Shimor streckt daraufhin seine Hände durch die Gitterstäbe und lässt sich von den widerlichen Stricken befreien, die ihm schon langsam in die Handgelenke schneiden. Mit einem erleichterten Seufzen bedankt sich Shimor dafür.
"Wache, kannst du mir 'nen Gefallen tun? Ich hab vorhin in der Menge Dullskamp gesehen - richte ihm doch 'nen schönen Gruß von mir aus und sage ihm er schuldet mir noch Geld! Das kann er gleich bei mir vorbeibringen!" meint Kissmett mit selbstzufriedenem Gesichtsausdruck. "Dullskamp.... mmh, ich richt's ihm aus, aber jetzt halt die Klappe", brummelt der Wächter und dreht sich wieder um.
Kissmett schaut sich jetzt erst in seiner Zelle um und bemerkt den halbverschimmelten Strohballen hinter sich und eine Schüssel mit schlecht riechendem Wasser, das wohl schon seit Monaten dort steht. Von den Nachbarzellen ist er mit Steinwänden abgetrennt, während durch ein kleines mit einem Eisenstab versehenes Loch langsam das Licht verschwindet und der Abend einklinkt. Kissmett kniet sich auf den feuchten Boden in eine sowieso schon dunkle Nische und überprüft das in seiner Ärmelbundfalte versteckte kleine Messer, das eigentlich zum Durchschneiden diverser Stricke von Beuteln mit Geld ist. Dieses Messer windet er mit seinem Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand aus eben dieser Falte langsam heraus. Dann schneidet er sich damit langsam die Stricke auf, die er daraufhin zwar wieder um die Hände legt, so dass es aussieht als ob er immer noch gefesselt ist, er aber jederzeit die Stricke losmachen kann. Kissmett steht auf und geht zu den Gitterstäben, durch die er die schon fast eingenickte Wache sieht. Kissmett brüllt drauflos: "He, Wache! Bring mir mal was Gescheites zu Trinken. Das Wasser hier ist schlecht - ich hab 'nen höllischen Brand! Bei Taras Titten, das eine sag ich dir, wenn ich nicht bald was Ordentliches zu Trinken bekomme, kann ich für nichts mehr garantieren." Der erschrockene, inzwischen wieder vollkommen wache Wächter brummelt kurz herum und geht dann ein paar Schritte. Dann erscheint er mit einem Eimer und einer Schale, tritt an die Gitterstäbe heran, schöpft Wasser und reicht die Schale durch das Gitter. Diese Gelegenheit wird von Kissmett prompt benutzt. Er reißt den Arm samt Schale nach vorne in seine Zelle hinein und die inzwischen losen Stricke legt er mit einer verblüffenden Geschwindigkeit um den Hals des Wächters. Nun zieht er die Stricke so weit zu, dass der Mann keine Luft mehr bekommt. Der Wächter sinkt bewusstlos zu Boden. 'Reingefallen durch seine eigene Dummheit - wenn er meinen Ruf als Ausbrecher kennt, war er wirklich dumm.' Dies denkt sich Kissmett, während er nach den Schlüsseln des Bewusstlosen angelt, damit erst seine, dann Shimors Zelle aufschließt und die beiden sich erst mal in den dunklen Gängen davonmachen...  

Antje
"Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Dullskamp?" brummte Shimor, als er mit Kissmett durch die dunklen Gänge schlich. "Das ist ein sehr bekannter Weinhändler hier in der Stadt." Kissmett grinste. "Er ist sehr bekannt hier bei den Wachen.  Keine Ahnung wo er den Wein herhat, aber man sagt, es gäbe keinen besseren. Besonders das Schlafmittel, das er unliebsamen Leuten hereinmischt, wird immer gerne genommen. Eine Ladung davon unter die Wachen gemischt und sie wachen nicht vor Morgen früh auf. Das einzige, was wir jetzt finden müssen, ist der Weinkeller. Wir können nicht vorne bei den Wachen heraus, das Tor ist zu stark bewacht. Wir müssen eine Möglichkeit finden, sie einzuschläfern.
Dullskamp lässt es sich nicht nehmen und arbeitet alleine dort und räumt alle Flaschen eigenständig ein, weißt du. Allerdings weiß keiner von ihnen, dass er sich auch, wie gesagt, auf alle möglichen Tränke und Tinkturen versteht."
Shimor grinste: "Ha, da bist du bei mir an den richtigen geraten! Meine Nase kann Wein auf 300 Fuß Entfernung riechen und das durch meterdicke Wände hindurch." Er wies in die Richtung eines dunklen Ganges. "Hier geht es lange, das steht außer Frage."  

Adrian
"Meinst du wirklich das es hier lang geht...? Nein, weißt du Dullskamp und ich haben eine Zeitlang zusammen gearbeitet wir haben viel zusammen erlebt. Naja, irgendwann hatten wir einen Auftraggeber, der wollte etwas bestimmtes, was wir ihm besorgen konnten. Dullskamp übernahm die Wachen und ich die Schlösser. Natürlich hatten wir mehr mitgenommen als wir mussten. Wir gaben den Gegenstand bei unserem Auftraggeber ab und wollten die übrige Beute später teilen. Dullskamp hatte mich aber niedergeschlagen und ist mit der kompletten Beute abgehauen. Ich habe ihn Jahre später hier in dieser Stadt wiedergetroffen wir hatten uns versöhnt - allerdings konnte er mir die Hälfte der Beute nicht wiedergeben und so hatten wir dann ausgemacht, dass er mir ab und an einen Gefallen tut, womit ich eigentlich auch zufrieden bin." Shimor und Kissmett schleichen um eine Biegung immer dem feinen Weingeruch nach den Shimor wirklich gut riechen kann. Nach einiger Zeit erreichen die beiden eine Holztür mit der Aufschrift "Dullskamp". Kissmett drückte die Türklinge herunter und gegen die Tür selbst "Abgeschlossen!" brummt Kissmett "Verflucht, Shimor, tu mir mal den Gefallen und guck mal ob jemand kommt. Ich mach derzeit mal die Tür auf." Shimor geht an die Ecke zurück, während Kissmett einen versteckten Verschluss an seinem Ärmel aufmacht und einen kleinen Bund feiner Dietriche rauszieht. Dann schaut er prüfend das Schlüsselloch an murmelt so etwas wie "Mmh, ein zweier und ein fünfer, wer hätt's gedacht! Dullskamp wird sich nie ändern!" Es macht klick und einmal klack und die Tür schwingt auf. "Shimor, komm die Tür ist offen!" Kissmett verschwindet in der Tür und Shimor folgt mit einem fragenden Blick. Kissmett grinst ."Man lernt so allerhand wenn man seit frühester Kindheit auf der Strasse gelebt hat. Dullskamp wird uns helfen hier herauszukommen. Das Ding ist besser gesichert als die sichersten Gefängnisse und deshalb brauchen wir seine Hilfe. Und er wird sie uns leisten..."

Bernd (ISL)
Im Lager vor den Toren der Stadt bei Abraxa und Gabrok ist Tarak unterdessen unruhig geworden:  

Florian
Tarak steht am Feuer und wärmt sich die Hände. Ein paar Meter von ihm entfernt sitzen Abraxa und Gabrok, die sich ebenfalls aufwärmen und dabei in die Glut des Feuers starren. Ungeduldig schaut er immer wieder in Richtung Stadttor. Abraxa ist es, der das als erstes auffällt. "Was ist den los?"
Tarak räuspert sich und brummt "Bardon ist schon längst überfällig. Das beunruhigt mich."
"Er wird schon kommen." beruhigt ihn die Alte, doch der junge Kämpfer bleibt skeptisch "Das glaube ich nicht. Ich geh ihn suchen!" Mit diesen Worten eilt er zu seinem Pferd, nimmt sein Schwert und will davoneilen als Gabrok aufspringt und ruft "Ich werde am besten mitkommen!" "Nein, bleib du lieber hier. Wer weiß, vielleicht kommen diese Banditen zurück und dann wäre Abraxa allein hier. Ich kann schon auf mich allein aufpassen."
Gabrok nickt und setzt sich wieder und Tarak zieht darauf hin los. Ohne Ziel durchstreift er die Stadt und hält die Augen offen. Vorbei an fahrenden Händlern, Gauklern, Verkaufsständen an denen die unterschiedlichsten Waren angeboten werden. Er zieht so durch die Straßen der Stadt als er plötzlich an einer Ecke einen Bettler sitzen sieht. Schnell huscht er in eine Nische und fängt an den Bettler zu beobachten. Es dauert nicht lange, bis ein zweiter Bettler vorbeikommt und mit dem am Boden Sitzenden zu reden beginnt. Kurz darauf steht dieser auf und folgt dem Anderen.
"Schnell hinterher!" denkt sich Tarak, bevor die zwei Gestalten in der Menschenmenge untertauchen können. Er folgt die Beiden bis zu einem großen Platz in dessen Mitte ein großer Brunnen steht. Auf dem Rand des Brunnens und um ihn herum tummelt sich eine Gruppe Bettler, die die Vorbeigehenden um ein paar Almosen bitten oder dem einen oder anderen ab und zu die "Geldkatze" aus dem Mantel zieht. Die beiden ersten Penner gehen zielstrebig auf den Brunnen zu, beratschlagen sich kurz und die ganze Gruppe zieht anschließend davon. Tarak verfolgt sie weiter. Meter um Meter durch enge Gassen, verstopfte Straßen bis die ganze Gruppe vor einem Torbogen stehen bleibt. Schnell verschwindet die Gruppe durch diesen. Tarak huscht schnell hinter ein vorbeifahrendes Fuhrwerk, das ihm solange Deckung bietet, bis er sich hinter einem Stapel Kisten verstecken kann. Von dort aus kann er den Torbogen gut einsehen. Er sieht wie die Gruppe um einen Mann steht, der gar nicht dazu gehören scheint. Saubere und gepflegte Kleidung, wie sie nur die gehobene Klasse der Stadt trägt, elegante Erscheinung. Allzu lange kann Tarak nicht überlegen, denn der Tross setzt sich nun wieder in Bewegung. Die "Karawane" zieht weiter durch die Stadt, bis die Gruppe erneut einen Stop einlegt und vor einer Taverne stehen bleibt.
Schnell bleibt unser Held vor einem Stand mit feinen Stoffen stehen als er eine Hand auf seiner Schulter spürt. Er erschreckt sich und dreht sich schnell um. Ein Mädchen in seinem Alter steht ihm gegenüber. Blonde, lange Haare, gut gebaut, hübsches Gesicht. "Mann, wie kannst du mich so erschrecken?" fährt er sie an. "Oh, tschuldigung. Das tut mir leid. Bist du allein hier?" schnurrt sie verlockend "Was, wer ich?" Tarak reckt den Hals um die Bettler nicht aus den Augen zu verlieren. "Ja, du!" sagt sie und tippt Tarak mit einem Finger auf die Brust und fährt fort "Oder besser ausgedrückt, was macht ein so hübscher, junger Mann allein in so einer Stadt?" "Geschäftlich." murmelt Tarak, ohne sich von seinen Beobachtungen abhalten zu lassen. "Gesprächig bist du ja nicht gerade. Aber wie es aussieht hast du bessere Vorzüge!" Sie grinst schelmisch und streichelt ihm über den Arm. "Komm mit, ich hab da oben ein Zimmer und für ein paar Goldmünzen werde ich dich glücklich machen." fährt sie fort und packt ihm am Arm. "Lass mich los! Ich kann nicht!" faucht der junge Kämpfer das Mädchen an und reißt sich von ihr los. In diesem Moment kommt die Gruppe Bettler wieder aus der Gaststätte und direkt auf ihn zu. 'Mist!' denkt er sich 'Gleich sind sie da und das Mädchen hängt immer noch wie eine Klette an mir.' Schon sieht er die ersten Bettler in seiner Nähe, gleich werden sie ihn bestimmt erkennen. Nur noch eine Chance! Geistesgegenwärtig packt er die blonde Schönheit, nimmt sie fest in seine Arme und gibt ihr einen langen Kuss, bis die Gruppe an Ihnen vorbeigezogen ist. Dann lässt er sie fallen, verabschiedet sich mit einem "War schön deine Bekanntschaft gemacht zu haben!" und stürmt Ihnen nach. Zurück bleibt ein perplex am Boden sitzendes Mädel.
Flink hat Tarak die Gruppe der Bettler wieder eingeholt, denn die Verfolgten haben an einem der Stadttore wieder Station gemacht und beratschlagen sich erneut. Glück für unseren Helden das neben den Gestalten ein Pferdefuhrwerk steht. Schnell reiht er sich in das Gewühl der Menschenmenge ein und rutscht in einem günstigen Augenblick unter den Karren. Von dort aus kann er in aller Ruhe, ohne vorzeitig entdeckt zu werden den Worten der Gestalten lauschen. "Also, hier trennen sich unsere Wege vorerst." hört er den Edelmann sagen. "Wo hin geht ihr ?" "Nach Westend. Dort gibt es jemand der mir helfen wird." "Hoffen wir's. Geht nun."
Tarak sieht den Adligen in einer Seitengasse verschwinden. Die Bettler sehen sich kurz um und verschwinden dann in die andere Richtung, hinaus aus der Stadt. Tarak rollt unter dem Karren hervor und folgt Ihnen vorsichtig. Der Weg führt ihn in Richtung einiger Berge und Hügel. Die Bettler scheinen gar nicht stehen bleiben zu wollen, bis sie schließlich einen großen, rauhen, Felsen erreichen. In den Fels ist ein riesiges Tor gehauen durch das die Gruppe nun den Fels und eine Art Höhle betreten. Tarak schleicht ihnen nach, weiter in die Höhle hinein. Der sandige Boden endet und Steinfliesen bedecken den Boden. Fackeln an den Wänden bringen Licht in die Dunkelheit. Tarak sieht gerade noch wie die Bettler auf eine große steinerne Tür zugehen und hinter ihr verschwinden als er von links Stimmen auf sich zukommen hört. Gerade noch kann er hinter einem großen Fels in Deckung gehen und sich verstecken...  

zurueck nach oben

Zurück Weiter