Florian
"Dokshar!!!" ruft Tarak erstaunt aus.
"Richtig, richtig alter Freund!" "Ich bin nicht dein
Freund!"
"Aber Tarak denk doch an die alten Zeiten." Der Bogenschütze grinst hämisch.
Gabrok zerrt Tarak an seinem Umhang. "Du kennst ihn?" Tarak sieht ihn
an und brummt: "Ja. Er gehörte früher zu unserem Clan. Doch mit der Zeit
langten ihm die Ideale und unsere Gemeinschaft nicht mehr. Er wollte mehr. Er
fing an sich Räuberbanden anzuschließen und mit ihnen auf Beutezug zu gehen.
Er zog unseren Namen in den Schmutz. Schließlich
"Wie du siehst bin ich nicht untätig gewesen. Nachdem ihr mich
rausgeschmissen habt bin ich mit einigen Banden herumgezogen bis ich auf Horvath
traf. Er wusste meine Künste zu schätzen." Während er das sagt senkt er
den Bogen herunter, nimmt den Pfeil in die Hand und dreht ihn vorsichtig. Dabei
grinst er teuflisch.
"Ich hätte es schon früher wissen müssen. Kein anderer hätte den Pfeil
so präzise schießen können." grollt Tarak und Gabrok schreckt hoch.
"Du... du meinst er hat Wogan getötet?" "Ja, das war eine meiner
Glanzleistungen. Aber keine Angst, ihr werdet bald bei ihm weilen."
"Ich werde dich töten!!" Bardon geht auf Dokshar zu und will schon zu
seinem Dolch greifen. "Das würde ich an ihrer Stelle nicht tun. Mein Pfeil
würde euch durchbohren noch ehe ihr euren Dolch ziehen könntet. Und nun setzt
euch." Und mit einem Blick auf seinen Kumpanen. "Und du gehst und
holst mir Horvath! Beeil dich!!" Der Kumpan verschwindet um die Ecke und
unsere Gruppe ist nun allein mit Dokshar. Tarak stumpt Gabrok vorsichtig an und
beginnt zu flüstern. "Hey, Gabrok. Du hattest doch vorhin einen Spruch
parat. Ich glaube das wäre die richtige Gelegenheit."
Gabrok sieht ihn erstaunt mit offenem Mund an, dann antwortet er verlegen:
"Ich würde es ja gerne tun und mir liegt der Spruch auch auf der Zunge,
aber ich habe ihn vergessen." "Vergessen! Oh, Mann! Wie kann man nur
so schusselig sein?" Tarak überlegt kurz und wendet sich dann an Bardon.
"Bardon, was immer jetzt auch passiert, vertrau mir."
"Da bin aber mal gespannt." Tarak schaut kurz seine Gefährten an und
fängt dann an laut zu schimpfen. "Na toll, besser könnte der Tag gar
nicht aussehen!! Stundenlang durch dieses Stadt gehetzt, dann so nah am Ziel und
nun darauf warten getötet zu werden! Besser könnte es wirklich nicht aussehen!
Und wem haben mir das alles zu verdanken! Ihm!" Mit diesen Worten deutet er
auf Gabrok, der erst entrüstet schaut und dann aufspringt. "Ich? Wieso
ich? Ich hab doch nichts getan!" "Nichts getan, nichts getan... Eine
Herde Elefanten hätte sich nicht dümmer anstellen und eher leiser anschleichen
können." "Hast du eben dumm gesagt?" keucht der Zauberlehrling
"Ja, das habe ich du Holzkopf!" Diese Beleidigung ist zuviel für
Gabrok. Er stumpt Tarak kurz an. Tarak stumpt zurück, aber der Stoß ist so
heftig das Gabrok krachend in einem Stapel Bretter landet. Er erschreckt sich,
wedelt wild mit dem rechten Arm und das einzige, was ihm entfährt ist "Mentum...!"
ihm fällt der Spruch wieder ein und so schaut er Dokshar an und ruft
"Mentum, Dentum, Klinikum!" Der imaginäre rechte Haken trifft Dokshar
hart, so hart das dieser zurückgeschleudert wird. Tarak setzt mit einer Reihe
Tritten nach so das der Gegner wieder unsanft zu Boden gebracht wird. Bardon
nutzt die Chance, schnappt sich eins der Bretter die am Boden verstreut liegen
und zieht es anschließend Dokshar über den Schädel so das dieser ins Land der
Träume geschickt wird. Tarak will erneut zuschlagen doch Abraxa hält ihn zurück.
Denn schon sind laute Stimmen und Schritte zu vernehmen die sich unseren Helden
nähern. "Los lasst uns abhauen!" ruft Bardon den anderen zu und sie
verschwinden schnell im Labyrinth der engen Gassen der Stadt.
Bernd
Die drei eilen zum Lager und verschnaufen dort. Als sie sehen, dass sie die
Einzigen sind, machen sie es sich gemütlich und warten auf Shimor und Kissmett.
Gabrok zieht sich schmollend weit weg von Tarak. Während dessen fängt Abraxa
an, das Feuer für die Abendmahlzeit zu machen. Bardón nimmt den jungen Kämpfer
beiseite und meint zu ihm: "Vielleicht solltest du noch einmal mit ihm
reden..." und zeigt mit dem Daumen hinter sich auf Gabrok. "Er ist ein
wenig... hm... sagen wir mal empfindlich, was seine Künste angeht. Auch wenn du
es nicht wirklich böse gemeint hast, es hat ihn damit getroffen." Der Kämpfer
nickt kurz und geht zu Gabrok.
Bardón schaut derweil besorgt in Richtung der Stadt, in der Shimor und Kissmett
gegangen sind. Der Nachmittag bricht schon an und die beiden lassen sich noch
nicht blicken. Er wendet sich Abraxa zu und schlendert ihr entgegen. Sie blickt
fragend auf und so greift Bardón entschlossen zu dem Holz neben der Feuerstelle
und legt mit verbissener Mine nach. Doch Abraxa ahnt was...
Abraxa
"Sind lange weg." Abraxa sieht Bardón an, der ungeduldig am Feuer
hockt. "Ich vermute es ist etwas passiert. Eigentlich hätten sie längst
zurück sein müssen." Während die anderen ebenfalls warten, scheint Bardón
immer nervöser zu werden.
"Warte noch eine Stunde. Sie müssen glaubwürdig sein. Können nicht
einfach weg gehen. Wenn sie dort übernachten müssen? Vielleicht werden sie
festgehalten?"
"Das passt mir nicht. Schick doch bitte Rara nochmals los. Wenn sie
den Raben sehen, machen sie sich vielleicht bemerkbar und geben ihm eine
Abraxa nickt Bardón zu. "Geduld ist die Tugend des Alters. Sie kommen zurück."
"Deine Worte in den Ohren der Götter." Bardón legt Abraxa
freundschaftlich die Hand auf die Schulter und wendet sich wieder den anderen
zu.
Die nächste Stunde vergeht in langem Warten, als endlich der Schatten des Raben
über dem Himmel zu ihnen herunter stößt. Krächzend landet er neben der alten
Hexe und plustert sich auf. "Keiner da," krächzt er, "Kein
Zeichen von Leben, rara, haben sie mir gegeben."
Bernd
Tarak hat gerade kameradschaftlich seinen Arm auf Gabroks Schultern gelegt und
beide scherzen ein wenig. 'Na, die haben jedenfalls keine Sorgen!' denkt er
sich. Des adeligen Abenteurers Blick schweift gedankenverloren weiter, als er plötzlich
stockt und stutzt. War da nicht eben ein bekanntes Gesicht gewesen? Seine Augen
suchen die Umgebung noch einmal genauer ab - und da bemerkt das bekannte
Gesicht. Es ist der Bettler, der Kissmett und Shimor zu dem Bettlerkönig
bringen wollte. Er geht gerade eiligst in eines der Tore rein, die die Ein- und
Ausgänge in der Stadtmauer bilden.
Sofort steht Bardón unbemerkt von den anderen auf und hastet ihm hinterher.
Fast hätte er den Bettler aus den Augen verloren, als er ihn gleich darauf
wiederfand, während dieser aus einem Haus heraus kam. Der Bettler blickte sich
dabei um und da es für Bardón in dieser fast menschenleeren Gasse keine
Versteckmöglichkeit gab, erkannte der Bettler den Abenteurer sofort. Mit
schreckgeweiteten Augen wendet er sich um, um die Flucht zu ergreifen. Bardón
schaltet schnell und läuft sofort hinterher.
Er verfolgt den Bettler durch einige dunkle und enge Gassen und über eine
belebte, breite Straße hinweg, auf welcher gerade Markt ist. Der Bettler
verursacht ein kleines Chaos, als er beim zurückblicken auf seinen Verfolger in
einen Händler läuft, welcher gerade mehrere Kisten mit Gemüse schleppt. Beide
fallen hin und das Gemüse kullert über die ganze Breite der Straße. Der
Bettler rafft sich blitzschnell auf, noch bevor der Händler ihn ergreifen kann
und flüchtet weiter ehe Bardón in Greif-Nähe ist. Die Jagd geht weiter und
Bardón kommt dem Bettler immer näher. Als der Abenteurer meint, dass er nah
genug dran ist setzt er zum Sprung an. Er erwischt den Bettler am Mantel und
bringt ihn so aus dem Gleichgewicht, so dass der stürzt. Bardón ist gleich über
ihn und greift nach den Mantelaufschlägen, um ihn daraufhin durchzuschütteln.
"Wo sind meine Freunde?! Warum flüchtest du?! Hast du was mit den beiden
angestellt?! Wo sind sie?!" Der Bettler sieht ihn mit Panik an und stößt
einen gellenden Pfiff aus. Bardón schüttelt ihn noch mal und bellt "Los!
Sprich! Und lass diesen Unsinn mit dem Pfeifen!" Doch der Besiegte
grinst ihn wie ein Raubtier an, welches seine Beute in die Nege getrieben hat.
Bevor Bardón verstehen kann warum der Bettler, welcher ja unter ihm liegt, so
siegessicher scheint, erhält er einen Schlag auf den Kopf. Wie vom Blitz
getroffen geht der Abenteurer zu Boden, dann wird es Nacht um ihn...
Bernd
ISL
Im Gefängnis ergeht es Kissmett und Shimor auch nicht anders:
Adrian
"Schade, die Idee war echt nicht schlecht - so was nennt man Pech. Aber ich
will verflucht sein, wenn ich nicht aus so einem verdammten improvisierten Knast
rauskomme. Ich bin schon ganz woanders aus- und eingebrochen - da werden wir das
Ding hier ja auch noch schaffen", denkt sich Kissmett auf dem Weg zu den
Zellen, die auch schon zu sehen sind. Dort angekommen wird Shimor, der gehörig
flucht, in eine Zelle mit Eisenstangen verfrachtet. Dann wird die Tür
geschlossen und eine Zelle nebenan geöffnet, in die Kissmett etwas unsanft
reingeworfen und die Tür verschlossen wird. "He, ihr könnt mir die
Fesseln abnehmen, damit ich wenigstens mal in Ruhe kacken kann?" ruft
Kissmett einem der Wächter zu, der sich gerade in Position stellt. Dieser
verzieht daraufhin nur das Gesicht zu einem breiten Grinsen und meint ganz
locker: "Nein, Kissmett wir kennen dich oder zumindest deinen Ruf! Deshalb
bleib'n deine Fesseln dran, aber die von deinem Freund können wir
abmachen" "Ja dann macht wenigstens die ab, wenn ich schon hier leben
muss wie ein Hund, muss Shimor das nicht wirklich auch."
Shimor streckt daraufhin seine Hände durch die Gitterstäbe und lässt sich von
den widerlichen Stricken befreien, die ihm schon langsam in die Handgelenke
schneiden. Mit einem erleichterten Seufzen bedankt sich Shimor dafür.
"Wache, kannst du mir 'nen Gefallen tun? Ich hab vorhin in der Menge
Dullskamp gesehen - richte ihm doch 'nen schönen Gruß von mir aus und sage ihm
er schuldet mir noch Geld! Das kann er gleich bei mir vorbeibringen!" meint
Kissmett mit selbstzufriedenem Gesichtsausdruck. "Dullskamp.... mmh, ich
richt's ihm aus, aber jetzt halt die Klappe", brummelt der Wächter und
dreht sich wieder um.
Kissmett schaut sich jetzt erst in seiner Zelle um und bemerkt den
halbverschimmelten Strohballen hinter sich und eine Schüssel mit schlecht
riechendem Wasser, das wohl schon seit Monaten dort steht. Von den Nachbarzellen
ist er mit Steinwänden abgetrennt, während durch ein kleines mit einem
Eisenstab versehenes Loch langsam das Licht verschwindet und der Abend
einklinkt. Kissmett kniet sich auf den feuchten Boden in eine sowieso schon
dunkle Nische und überprüft das in seiner Ärmelbundfalte versteckte kleine
Messer, das eigentlich zum Durchschneiden diverser Stricke von Beuteln mit Geld
ist. Dieses Messer windet er mit seinem Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand
aus eben dieser Falte langsam heraus. Dann schneidet er sich damit langsam die
Stricke auf, die er daraufhin zwar wieder um die Hände legt, so dass es
aussieht als ob er immer noch gefesselt ist, er aber jederzeit die Stricke
losmachen kann. Kissmett steht auf und geht zu den Gitterstäben, durch die er
die schon fast eingenickte Wache sieht. Kissmett brüllt drauflos: "He,
Wache! Bring mir mal was Gescheites zu Trinken. Das Wasser hier ist schlecht -
ich hab 'nen höllischen Brand! Bei Taras Titten, das eine sag ich dir, wenn ich
nicht bald was Ordentliches zu Trinken bekomme, kann ich für nichts mehr
garantieren." Der erschrockene, inzwischen wieder vollkommen wache Wächter
brummelt kurz herum und geht dann ein paar Schritte. Dann erscheint er mit einem
Eimer und einer Schale, tritt an die Gitterstäbe heran, schöpft Wasser und
reicht die Schale durch das Gitter. Diese Gelegenheit wird von Kissmett prompt
benutzt. Er reißt den Arm samt Schale nach vorne in seine Zelle hinein und die
inzwischen losen Stricke legt er mit einer verblüffenden Geschwindigkeit um den
Hals des Wächters. Nun zieht er die Stricke so weit zu, dass der Mann keine
Luft mehr bekommt. Der Wächter sinkt bewusstlos zu Boden. 'Reingefallen durch
seine eigene Dummheit - wenn er meinen Ruf als Ausbrecher kennt, war er wirklich
dumm.' Dies denkt sich Kissmett, während er nach den Schlüsseln des
Bewusstlosen angelt, damit erst seine, dann Shimors Zelle aufschließt und die
beiden sich erst mal in den dunklen Gängen davonmachen...
Antje
"Wer zum Teufel ist eigentlich dieser Dullskamp?" brummte Shimor, als
er mit Kissmett durch die dunklen Gänge schlich.
Dullskamp lässt es sich nicht nehmen und arbeitet alleine dort und räumt alle
Flaschen eigenständig ein, weißt du. Allerdings weiß keiner von ihnen, dass
er sich auch, wie gesagt, auf alle möglichen Tränke und Tinkturen
versteht."
Shimor grinste: "Ha, da bist du bei mir an den richtigen geraten! Meine
Nase kann Wein auf 300 Fuß Entfernung riechen und das durch meterdicke Wände
hindurch."
Adrian
"Meinst du wirklich das es hier lang geht...? Nein, weißt du Dullskamp und
ich haben eine Zeitlang zusammen gearbeitet wir haben viel zusammen erlebt. Naja,
irgendwann hatten wir einen Auftraggeber, der wollte etwas bestimmtes, was wir
ihm besorgen konnten. Dullskamp übernahm die Wachen und ich die Schlösser. Natürlich
hatten wir mehr mitgenommen als wir mussten. Wir gaben den Gegenstand bei
unserem Auftraggeber ab und wollten die übrige Beute später teilen. Dullskamp
hatte mich aber niedergeschlagen und ist mit der kompletten Beute abgehauen. Ich
habe ihn Jahre später hier in dieser Stadt wiedergetroffen wir hatten uns versöhnt
- allerdings konnte er mir die Hälfte der Beute nicht wiedergeben und so hatten
wir dann ausgemacht, dass er mir ab und an einen Gefallen tut, womit ich
eigentlich auch zufrieden bin." Shimor und Kissmett schleichen um eine
Biegung immer dem feinen Weingeruch nach den Shimor wirklich gut riechen kann.
Nach einiger Zeit erreichen die beiden eine Holztür mit der Aufschrift "Dullskamp".
Kissmett drückte die Türklinge herunter und gegen die Tür selbst
"Abgeschlossen!" brummt Kissmett "Verflucht, Shimor, tu mir mal
den Gefallen und guck mal ob jemand kommt. Ich mach derzeit mal die Tür
auf." Shimor geht an die Ecke zurück, während Kissmett einen versteckten
Verschluss an seinem Ärmel aufmacht und einen kleinen Bund feiner Dietriche
rauszieht. Dann schaut er prüfend das Schlüsselloch an murmelt so etwas wie
"Mmh, ein zweier und ein fünfer, wer hätt's gedacht! Dullskamp wird sich
nie ändern!" Es macht klick und einmal klack und die Tür schwingt auf.
"Shimor, komm die Tür ist offen!" Kissmett verschwindet in der Tür
und Shimor folgt mit einem fragenden Blick. Kissmett grinst ."Man lernt so
allerhand wenn man seit frühester Kindheit auf der Strasse gelebt hat.
Dullskamp wird uns helfen hier herauszukommen. Das Ding ist besser gesichert als
die sichersten Gefängnisse und deshalb brauchen wir seine Hilfe. Und er wird
sie uns
Bernd
(ISL)
Im Lager vor den Toren der Stadt bei Abraxa und Gabrok ist Tarak unterdessen
unruhig geworden:
Florian
Tarak steht am Feuer und wärmt sich die Hände. Ein paar Meter von ihm entfernt
sitzen Abraxa und Gabrok, die sich ebenfalls aufwärmen und dabei in die Glut
des Feuers starren. Ungeduldig schaut er immer wieder in Richtung Stadttor.
Abraxa ist es, der das als erstes auffällt. "Was ist den los?"
Tarak räuspert sich und brummt "Bardon ist schon längst überfällig. Das
beunruhigt mich."
"Er wird schon kommen." beruhigt ihn die Alte, doch der junge Kämpfer
bleibt skeptisch "Das glaube ich nicht. Ich geh ihn suchen!" Mit
diesen Worten eilt er zu seinem Pferd, nimmt sein
Gabrok nickt und setzt sich wieder und Tarak zieht darauf hin los. Ohne Ziel
durchstreift er die Stadt und hält die Augen offen. Vorbei an fahrenden Händlern,
Gauklern, Verkaufsständen an denen die unterschiedlichsten Waren angeboten
werden. Er zieht so durch die Straßen der Stadt als er plötzlich an einer Ecke
einen Bettler sitzen sieht. Schnell huscht er in eine Nische und fängt an den
Bettler zu beobachten. Es dauert nicht lange, bis ein zweiter Bettler
vorbeikommt und mit dem am Boden Sitzenden zu reden beginnt. Kurz darauf steht
dieser auf und folgt dem Anderen.
"Schnell hinterher!" denkt sich Tarak, bevor die zwei Gestalten in der
Menschenmenge untertauchen können. Er folgt die Beiden bis zu einem großen
Platz in dessen Mitte ein großer Brunnen steht. Auf dem Rand des Brunnens und
um ihn herum tummelt sich eine Gruppe Bettler, die die Vorbeigehenden um ein
paar Almosen bitten oder dem einen oder anderen ab und zu die
"Geldkatze" aus dem Mantel zieht. Die beiden ersten Penner gehen
zielstrebig auf den Brunnen zu, beratschlagen sich kurz und die ganze Gruppe
zieht anschließend davon. Tarak verfolgt sie weiter. Meter um Meter durch enge
Gassen, verstopfte Straßen bis die ganze Gruppe vor einem Torbogen stehen
bleibt. Schnell verschwindet die Gruppe durch diesen. Tarak huscht schnell
hinter ein vorbeifahrendes Fuhrwerk, das ihm solange Deckung bietet, bis er sich
hinter einem Stapel Kisten verstecken kann. Von dort aus kann er den Torbogen
gut einsehen. Er sieht wie die Gruppe um einen Mann steht, der gar nicht dazu
gehören scheint. Saubere und gepflegte Kleidung, wie sie nur die gehobene
Klasse der Stadt trägt, elegante Erscheinung. Allzu lange kann Tarak nicht überlegen,
denn der Tross setzt sich nun wieder in Bewegung. Die "Karawane" zieht
weiter durch die Stadt, bis die Gruppe erneut einen Stop einlegt und vor einer
Taverne stehen bleibt.
Schnell bleibt unser Held vor einem Stand mit feinen Stoffen stehen als er eine
Hand auf seiner Schulter spürt. Er erschreckt sich und dreht sich schnell um.
Ein Mädchen in seinem Alter steht ihm gegenüber. Blonde, lange Haare, gut
gebaut, hübsches Gesicht. "Mann, wie kannst du mich so erschrecken?"
fährt er sie an. "Oh, tschuldigung. Das tut mir leid. Bist du allein
hier?" schnurrt sie verlockend "Was, wer ich?" Tarak reckt den
Hals um die Bettler nicht aus den Augen zu verlieren. "Ja, du!" sagt
sie und tippt Tarak mit einem Finger auf die Brust und fährt fort "Oder
besser ausgedrückt, was macht ein so hübscher, junger Mann allein in so einer
Stadt?" "Geschäftlich." murmelt Tarak, ohne sich von seinen
Beobachtungen abhalten zu lassen. "Gesprächig bist du ja nicht gerade.
Aber wie es aussieht hast du bessere Vorzüge!" Sie grinst schelmisch und
streichelt ihm über den Arm. "Komm mit, ich hab da oben ein Zimmer und für
ein
Flink hat Tarak die Gruppe der Bettler wieder eingeholt, denn die Verfolgten
haben an einem der
Tarak sieht den Adligen in einer Seitengasse verschwinden. Die Bettler sehen
sich kurz um und verschwinden dann in die andere Richtung, hinaus aus der Stadt.
Tarak rollt unter dem Karren hervor und folgt Ihnen vorsichtig. Der Weg führt
ihn in Richtung einiger Berge und Hügel. Die Bettler scheinen gar nicht stehen
bleiben zu wollen, bis sie schließlich einen großen, rauhen, Felsen erreichen.
In den Fels ist ein riesiges Tor gehauen durch das die Gruppe nun den Fels und
eine Art Höhle betreten. Tarak schleicht ihnen nach, weiter in die Höhle
hinein. Der sandige Boden endet und Steinfliesen bedecken den Boden. Fackeln an
den Wänden bringen Licht in die Dunkelheit. Tarak sieht gerade noch wie die
Bettler auf eine große steinerne Tür zugehen und hinter ihr verschwinden als
er von links Stimmen auf sich zukommen hört. Gerade noch kann er hinter einem
großen Fels in Deckung gehen und sich verstecken...