Können Pflanzen ihre Temperatur regeln? |
Ein Kratzen im Hals, Kopfschmerzen und die Nase läuft, wenn es einen so richtig erwischt hat zieht der menschliche Organismus die Notbremse: Zum Abtöten der Viren wird die Körpertemperatur erhöht, man bekommt Fieber. Ein ähnliche Erscheinung wurde ach bei einigen Pflanzenarten wie beispielsweise dem Lotos oder der asiatischen Voodoo-Lilie entdeckt. Sie sind in der Lage, ihre Temperatur nach oben zu treiben - als Abwehrreaktion gegen Viren oder Pilzbefall. Auch eine Pflanze hat also ein Immunsystem, mit dem sie sich wehrt. Darüber hinaus haben amerikanische Wissenschaftler jetzt noch ein Phänomen in Zusammenhang mit der Temperaturregelung entdeckt: Die Insektenheizung. Zur Blüte kann die Pflanze nachts ihre Temperatur auf 35 Grad Celsius hochfahren (das bedeutet eine Steigerung der eigenen Temperatur um fünfzehn bis zwanzig Grad). So bleibt ihre Temperatur trotz der Nachtkühle unveränderlich. Der Grund: Die fleißigen Bestäuber sollen sich wohl fühlen. Legen Bienen oder Käfer einen nächtlichen Stopp auf dem warmen Blütenkelch ein, hält die Hitze sie munter. Öffnet sich die Blüte am nächsten Morgen, ist der Flieger sofort startklar und voller Pollen für die nächste Bestäubung. Steif und starr durch die kalte Nachtluft wäre er eine leichte Beute für jeden Vogel. |
Quelle: P.M. Fragen und Antworten 1/2003 |
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