Woher kommen die Ringe des Saturns? |
Wie eine riesige Schallplatte kreisen die Ringe um den Saturn, ohne ihn zu berühren. Zigtausend Kilometer sind sie breit, aber nur rund einen Kilometer dick. Die Pioneer- und Voyager-Missionen (Pioneer 11 1979, Voyager 1 1980 und Voyager 2 1981) offenbarten, dass es sich um Tausende von einzelnen Ringen handelt, gebildet aus unterschiedlichen Partikeln - vom Staubkorn bis zum hausgroßen Eisbrocken. Zusammengehalten werden die Ringe durch komplexe Anziehungskräfte zwischen Saturn und seinen mehr als 30 Monden, von denen einige auf der Schallplatten-Ebene mitkreisen. Doch wie die Ringe entstanden sind, ist noch nicht ganz klar. Die meisten Planetenforscher gehen davon aus, dass es sich um die Trümmer eines Mondes in spe handelt, der dem Saturn so nahe kam, dass er sich nicht bilden konnte. Bei der Geburt des Planeten, vor Milliarden von Jahren, war es nur Staub, der sich in einer Scheibe senkrecht zur Rotationsachse um den entstehenden Saturn drehte. In größerer Entfernung konnte sich der Staub zu mehreren Monden zusammenklumpen. Doch nahe dem Planeten wurden große Brocken immer wieder durch die enorme Gravitation zerrissen. Andere Erklärung: Die Ringe sind Relikte eines Himmelskörpers, den der Saturn, ebenso wie einige seiner Monde, vor Urzeiten einfing - bis der Körper zu nahe kam und im Gravitationsfeld zerschellte. Allerdings besitzen auch Jupiter und Uranus, die anderen Giganten unseres Sonnensystems, Ringe wie der Saturn, wenn auch nicht so ausgeprägt. Das könnte dafür sprechen, dass ein solches Phänomen grundsätzlich nicht auftritt, wenn Großplaneten entstehen. Endgültige Gewissheit soll die Raumsonde Cassini bringen. Sie wird den Saturn im Sommer 2004 erreichen. |
Quelle: P.M. Magazin, Februar 2003 |
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