Woher kommt der Uhrzeigersinn? |
Warum tickt die Uhr im Uhrzeigersinn und nicht entgegen des Uhrzeigersinns? Warum wandert der Zeiger also rechtsherum und nicht linksherum? Noch hat kein Wissenschaftler eine schlüssige Erklärung dafür gefunden, noch hat kein Historiker ein kaiserliches Dekret aufgespürt, das die Laufrichtung der Zeiger festlegte. Möglicherweise war es reiner Zufall, dass vor ein paar hundert Jahren, als sich die Zeigeruhren verbreiteten, ein Uhrmacher die Richtung des Uhrzeigersinns so und nicht anders konstruiert und damit für alle Zeiten vorgegeben hat. Eine andere Erklärung klingt plausibler: Eine der ersten Uhren war die Sonnenuhr. Wenn wir einen Stock in den Boden rammen und den Schatten beobachten, dann wandert er in der Richtung um den Stock herum, den wir heute als Uhrzeigersinn bezeichnen. Auch an vielen Kirchtürmen war eine Sonnenuhr mit entsprechend wanderndem Schatten angebracht, die die Menschen auf den Uhrzeigersinn hin schulte. Als dann die ersten mechanischen Uhren entwickelt wurden, schien es nur logisch, die Zeiger in eben diese Richtung wandern zu lassen. Ohne besseres Wissen scheint zudem die Sonne selbst im Uhrzeigersinn zu „wandert“ – ein weiteres Argument für die Konstrukteure erster mechanischer Uhren, den Lauf der Zeiger dem wichtigsten, Leben spendenden Himmelsgestirn anzupassen. Inzwischen ist der Uhrzeigersinn so stark in uns verankert, dass bei Versuchen, in denen eine Wanduhr in einem Aufenthaltsraum unmerklich gegen den Uhrzeigersinn läuft, die Testpersonen sich darin unbehaglich fühlen, ohne genau zu wissen warum. |
Quelle:
P.M. Fragen & Antworten 1/2004 |
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