Gleichberechtigung
In vier von fünf Schweizer Haushalten kochen und putzen nach wie vor die Frauen, obwohl sie meistens auch berufstätig sind.
Von Susanna Ellner
Waschen, bügeln, putzen, aufräumen oder Mahlzeiten zubereiten: Damit beschäftigen sich in der Schweiz die Frauen 34 Stunden in der Woche. Die Männer legen im Haushalt dann Hand an, wenn es um das Spielen mit den Kindern oder deren Hausaufgaben geht. Auch erledigen sie handwerkliche und administrative Tätigkeiten. Der Arbeitsaufwand pro Woche beträgt 18 Stunden.
Gemäss einer Studie, die im Auftrag des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann erstellt wurde, ist dies jedoch viel zu wenig. Es werde den Frauen kaum ermöglicht, Familie und Beruf zu vereinbaren. In vier von fünf Haushalten tragen nach wie vor Frauen die Hauptverantwortung.
Zwar gehen heute acht von zehn Frauen im erwerbsfähigen
Alter einer regelmässigen Arbeit nach, doch ihre Berufstätigkeiten
beschränken sich grösstenteils auf Teilzeitpensen. Männer
hingegen richten ihre Kräfte voll auf das Berufsleben aus.
Im internationalen Vergleich schneiden die Schweizer ähnlich
ab wie die europäischen Männer. Mit der Kampagne "fairplay-at-home"
möchte das Büro für die Gleichstellung nun insbesondere
junge Leute für ein neues Rollenmodell begeistern. Dazu hat
es eine Broschüre herausgegeben und eine Internetseite aufgeschaltet.
Zu verbessern gilt es allerdings auch die Voraussetzungen für
Mütter in den Betrieben.