Maitag
Berlin - In mehrere deutschen
Städten hat es am 1. Mai die befürchteten Krawalle gegeben.
Am stärksten waren Berlin und Frankfurt betroffen, wo die
Polizei Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke einsetzte,
um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen. Während sich
die Krawalle in Frankfurt an einer Demonstration der rechtsextremen
NPD entzündeten, nutzten die Gewalttäter in Berlin ein
Volksfest im Stadtteil Kreuzberg als Ausgangspunkt für ihre
Randale. Dutzende Personen wurden festgenommen. Zudem gab es zahlreiche
Verletzte.
Um die in den vergangenen Jahren am 1. Mai in Berlin üblichen
Straßenschlachten zu verhindern, hatte Innensenator Eckart
Werthebach (CDU) die "Revolutionäre 1. Mai Demonstration"
der Autonomen verboten und die Rekordzahl von 9000 Polizisten
aufgeboten. Angesichts der Bestätigung des Verbots durch
die Gerichte hatten die Autonomen ihre Anhänger dazu aufgerufen,
andere Kundgebungen und Feste in Kreuzberg für ihre Aktionen
zu nutzen.
Gut gekleidete Bürger gegen die Polizei
Darunter waren eine Demonstration, die weitgehend friedlich zu
Ende ging, und auch das Fest auf dem Mariannenplatz, aus dem heraus
sich kurz vor 18.00 Uhr ein Steinhagel auf die mit einem Großaufgebot
anwesende Polizei ergoss. Die Polizisten gingen mit Wasserwerfern
und Schlagstöcken gegen die mehrere hundert zum Teil vermummten
Steinewerfer. Nach gut einer Stunde verschoss sie auch Tränengas.
Die Angreifer, darunter auch gut gekleidete Bürger und Kinder,
stürzten mehrere Autos um und zündeten ein Fahrzeug
an. Sie lösten Pflastersteine aus den Straßen, um die
Polizei in immer neuen Wellen anzugreifen. Zudem demolierten sie
Marktstände, zündeten sie an und nutzten Stangen als
Knüppel. Über dem Platz stand am Abend eine schwarze
Rauchwolke. Es gab mehrere Verletzte. Zahlreiche Angreifer wurden
aufgegriffen und abgeführt. Zahlen gab es zunächst nicht.
APA/Reuters/dpa/mb