ðHgeocities.com/Baja/Dunes/3939/vzift.htmgeocities.com/Baja/Dunes/3939/vzift.htmdelayedxEGÔJÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÿÈÿ¿»6OKtext/htmlÀÃg»6ÿÿÿÿb‰.HFri, 23 Jan 1998 11:33:17 GMTZMozilla/4.5 (compatible; HTTrack 3.0x; Windows 98)en, *EGÔJ»6 Verein Zuchtinformation Fütterung Trinkwasser

23. 01. 98

Zuchtinformation  Fütterung "Kaninchen"

Trinkwasser

Bedeutung des Wassers

Wasser ist ein lebenswichtiger Faktor, der das Leben der Pflanzen und Tiere maßgeblich beeinflußt. Es ist Quellungsmittel der Eiweiße, Lösungsmittel vieler Stoffe und Träger der chemischen und physikalischen Vorgänge in der Zelle. Das Wasser ist an der Wärmeregulierung im Organismus beteiligt und findet sich in den Körperzellen, im Blut, in der Lymphe und in den Verdauungssäften. Selbst in den Knochen ist es enthalten. Der Säugetierkörper besteht zu 60 bis 70 % aus Wasser. Bei Neugeborenen ist der Wassergehalt noch höher. Mit den Ausscheidungen durch Lungen- und Hautatmung sowie Harn und Kot gehen dem Körper täglich beträchtliche Mengen an Wasser verloren, die unbedingt ersetzt werden müssen, wenn nicht schwere Schäden einsetzen sollen, denen bald der Tod folgen kann. Bei ungenügender Wasserversorgung nehmen die Tiere weniger Futter (namentlich Trockenfutter) auf, die Verdauung und die Resorption der verdauten Nährstoffe werden verzögert, der Abgang der stickstoffhaltigen Stoffwechselprodukte durch den Harn wird erschwert, das Blut wird dickflüssig, und die Körpertemperatur steigt. Wassermangel als Durst wird schlechter vertragen als Hunger. Bei Hunger werden Lebendmasseverluste bis zu 40 % überstanden; bei Durst führt bereits ein Verlust von 10 % der Lebendmasse zu erheblichen Störungen. Bei einem Verlust von mehr als 22 % Körpermasse durch Wassermangel kann der Tod eintreten. Bei Wassermangel sind die Symptome recht unterschiedlich und äußern sich als Durchfall, Verstopfung, Wachstumsdepression und Apathie. Eine zu reichliche Wasseraufnahme ist bei natürlichen Futterverhältnissen nicht zu befürchten, es sei denn, daß die Tiere ein zu stark gesalzenes oder ein zu wässriges Futter erhalten. Unter normalen Verhältnissen, wenn Trinkwasser nach Belieben geboten wird, nehmen die Tiere eine angemessene, gleichbleibende und portionierte Wassermenge auf.

Deckung des Wasserbedarfs

Der Wasserbedarf der Tiere wird mit dem Trinkwasser, mit dem Wasser der Futterstoffe und mit dem Oxydationswasser gedeckt. Trinkwasser soll frisch und frei von Beimengungen bekannter Art sein. Wasser aus stehendem Gewässer ist nicht zu empfehlen, es enthält Keime, die zu Krankheitserregern werden können oder die Verdauung stören. Das Trinkwasser wird ebenfalls mit Keimen angereichert, wenn der Napf nicht gereinigt wird und der Kot und die Futterreste in Fäulnis übergehen. Das Wasser soll gut temperiert sein, denn es muß nach der Aufnahme durch die Tiere auf Körpertemperatur gebracht werden, wozu eine beachtliche Wärmemenge notwendig ist. Selbsttränken haben den Vorteil, daß die Tiere beliebig portionsweise trinken können, daß das Wasser die Umgebungstemperatur annimmt und speziell bei Nippeltränken auch nicht verschmutzt werden kann. Gibt man dem Trinkwasser Salz oder Zucker (1 Teelöffel = 5 g auf 8 bis 10 l) zu, wird es lieber aufgenommen als solches ohne Zusätze. Soloxin im Trinkwasser hat bakterizide Wirkung und macht die Tiere widerstandsfähiger (3/4 Tablette auf 8 bis 10 l Wasser, nach 2 Wochen 1 Woche aussetzen). Die Futtermittel haben einen unterschiedlichen Wassergehalt (Wassergehalt + Trockensubstanz = 100), der sich nach den Futterstoffen, ihrem Entwicklungszustand, nach der Jahreszeit und nach der Aufbewahrung richtet:

Klee, grün = 80 bis 85 %,

Futterrüben = 84 bis 92 %,

Heu und Körner = 12 bis 16 %,

Zuckerrüben und Kartoffeln = 75 %.

Junge Pflanzen haben einen höheren Wassergehalt als ausgewachsene, ebenso Knollen und Wurzeln im Herbst gegenüber dem Frühjahr, besonders in trockenen Lagerräumen. Eine weitere Quelle für das Wasser ist die Oxydation der organischen Nährstoffe im Organismus. Nach Scheunert (1951) ist die auf diese Weise entstandene Wassermenge ausreichend, um etwa 1/6 des Bedarfs zu decken. Damit hängt auch zusammen, daß fette Tiere Durst- und Hungerperioden besser überstehen als magere. Der Wasserbedarf richtet sich dach den Futtermitteln, nach der Leistungsbeanspruchung, nach Alter und Rasse sowie nach der Umgebungstemperatur. Viele Züchter und Halter sind auch heute noch der Meinung, daß die Kaninchen gar kein oder kaum Wasser benötigen. Diese Ansicht ist nur richtig, wenn die Tiere ausschließlich Grünfutter oder Rüben mit Heu und Kraftfutter bekommen. Sobald der Anteil der wasserreichen Futtermittel zugunsten der Trockenfuttermittel in der Ration eine bestimmte Grenze überschreitet, müssen die Kaninchen Wasser bekommen, wenn ein Leistungsabfall verhindert werden soll. Bei den derzeitig geforderten Leistungen unserer Bestände reichen die konventionellen Futterstoffe nicht mehr aus, um den erhöhten Nährstoffbedarf zu decken. Sie müssen durch Kraftfuttermittel mit niedrigem Wassergehalt (10 bis 16 %) ergänzt werden. Damit wird das Tränken notwendig, bei alleiniger Pelletfütterung sogar unumgänglich. Mit einer Tagesration von 500 g Grünfutter nehmen die Kaninchen 400 g Wasser auf, mit 120 g Pellet oder Kraftfutter bzw. Heu aber nur 14 bis 18 g Wasser. Nach Kellner (1950) gehören Pferd und Kaninchen entsprechend ihrer Lebensweise zu den Wassersparern mit trockenem Kot. Für diese Tierarten sind für 1 kg Trockensubstanz des Futters 2 bis 3 kg Wasser erforderlich. Das überschüssige Wasser wird vom gesunden Tier schnell mit dem Harn wieder ausgeschieden. Von Niehaus (1965) wird folgernder Tagesbedarf genannt:

Ausgewachsene Kaninchen mittlerer Rassen: ca. 0,25 l Wasser

Häsinnen kurz vor dem Werfen: ca. 1,0 l Wasser

Häsinnen 8 Jungtiere säugend (3 Wochen): ca. 1 bis 1,25 l Wasser

Häsinnen 8 Jungtiere säugend (6 Wochen): ca. 2,0 l Wasser.

Entsprechend ihrer Leistungen haben die Häsinnen im letzten Trächtigkeitsstadium einen hohen Wasserbedarf, wenn die Entwicklung der Föten und die Bildung des Fruchtwassers sprunghaft vor sich geht. Besonders hoch ist der Wasserbedarf nach der Geburt. Bei mittelgroßen Rassen hat die Häsin bei 8 Jungtieren a’ 50 g mit 80 % Wassergehalt 320 g Wasser und etwa 80 g Fruchtwasser = 400 g Wasser = 10 % der Lebendmasse verloren. Dieses Wasserdefizit muß unbedingt ausgeglichen werden. Vom 12. Bis 14 Laktationstag erzeugt die Häsin 250 bis 280 g Milch pro Tag. Die Kaninchenmilch ist mit 67,8 % Wassergehalt relativ wasserarm. Dennoch gibt die Häsin damit 190 g Wasser zusätzlich ab, das ihr wieder zugeführt werden muß. Von der 9. Bis 14. Woche nimmt die Körperentwicklung mit 33 bis 41 g pro Tag bei Jungtieren mittelgroßer Rassen einen „stürmischen" Verlauf, der gekennzeichnet ist durch die Bildung von Muskelfleisch. Mageres Fleisch, also Muskelfleisch, enthalten 76,4 % Wasser (Fettgewebe nur 12 %). Daraus läßt sich erkennen, daß junge und besonders frohwüchsige Fleischkaninchen einen höheren Wasserbedarf haben als ältere und als solche Kaninchen mit geringerer Wachstumsintensität, so daß auch Alter und Rasse bei der Wasserversorgung zu berücksichtigen sind. Bei höhrer Umgebungstemperatur steigt der Wasserbedarf. Nach amerikanischen Versuchen (bei Niehaus, 1965) benötigen Kaninchen pro kg Lebendmasse bei 9°C Umgebungstemperatur täglich 76 cm³ Wasser, bei 28°C 120 cm³ Wassser/kg Lebendmasse. Das bedeutet, daß der Wasserbedarf in beheizten Ställen und im Sommer höher ist als in Außenanlagen oder im Winter. Interessant ist auch, daß Kaninchen, die der Sonne ausgesetzt sind, zwischen 12 und 23 g Wasser in der Stunde „transpirieren", im Schatten dagegen nur 2 bis 3 g/Stunde abgeben. Die erhöhte Wasserabgabe erfolgt zum Teil als Schweißabsonderung über die in der Haut vorkommenden Schweißdrüsen, obwohl man beim Kaninchen, beim Schwein und bei der Ziege niemals Schweiß findet. Viel grö0er ist bei diesen Tiere die Sekretbildung an der Lippe und Nase, die mit einer Schweißabsonderung verglichen werden kann und der Wärmeregulierung dient. Durch Verdunstung wird dem Körper Wärme entzogen. Dieser Wärmeverlust tritt als Verdunstungskälte in Erscheinung. Die Verdunstung von 1 g Wasser als Schweiß entzieht dem Körper 0,5 bis 0,6 Kalorien. Durch die Verdampfung des Schweißwassers kann der Tierkörper überschüssige Wärme abgeben und sich vor Überhitzung schützen. Schweiß kann nur dann ergiebig verdunsten und Abkühlung herbeiführen, wenn die Außenluft warm, bewegt und relativ trocken ist. Ist die Luft nahezu gesättigt, sind die Ställe also schlecht belüftet, leidet das Wohlsein der Tiere und die werden leistungsunfähig. Wenn die Außentemperatur ein gewisses Maß übersteigt, erliegen sie dem Hitzschlag. Die Wärmeregulierung durch die Schleimhaut der Atemwege (einschließlich Mundhöhle und Zunge) spielt besonders beim Kaninchen eine große Rolle. Es zeigt sich eine erhöhte Atemfrequenz. Durch die Erwärmung der großen eingeatmeten Luftmassen wird dem Körper Wärme entzogen, und gleichzeitig nimmt die Wasserverdunstung von der Lungen-, Mundhöhlen- und besonders Zungenoberfläche zu. Das Hecheln, auch als Hacheln bezeichnet, bewirkt, daß die gewechselte Luftmenge von 1 l auf 25 bis 37 l pro Minute zunimmt und die verdunstete Wassermenge 100 g pro Stunde und kg Lebendmasse erreichen kann. Die Wasseraufnahme derTiere richtet sich nach ihrem Durstgefühl, das reflektorisch durch den Anstieg der Kochsalzkonzentration in den Körperzellen ausgelöst wird. Auch die Gewöhnung spielt eine Rolle. Die Kaninchen sind dem Wasser gegenüber wenig wählerisch, es sollte aber frisch und frei von Fremdstoffen (auch frei von Urin und Kotteilchen) sein und beständig zu Verfügung stehen. Selbsttränken erlauben es den Tieren sooft und soviel zu trinken, wie sie wollen. Gesunde Kaninchen trinken nur so viel, wie ihnen bekommt. Sporadisch gereichtes Wasser hat zur Folge, daß die Tiere hastig trinken und mehr Trinken als sie zunächst benötigen, Darmkatarrh und Durchfall bekommen. Anzeichen des Durstes bei Kaninchen sind Lecken am Draht, Verschmähen von Trockenfutter und im Extremfall die Aufnahme der eigenen flüssigen Exkremente aus der Einstreu.

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Lit.: K. Dorn, „Rassekaninchenzucht", 7. Auflage 1989, ISBN 3-7402-0071-5


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