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23. 01. 98
Zuchtinformation Fütterung "Kaninchen"
Kartoffel
Diese Gruppe von Futtermitteln, zu denen die Rüben und Kartoffeln gehören, ist höchst verdaulich und bekömmlich, da größere Rohfaserteile fehlen. Kartoffelschalen, die dem Kaninchen hauptsächlich gefüttert werden, sind der wertvollste Bestandteil der Küchenabfälle. Ihre Verdaulichkeit und ihr Nährwert sind beachtlich. Man kann sie unbedenklich roh verfüttern. Dagegen hat die Kartoffelpelle" der gekochten Kartoffeln gar keinen besonderen Futterwert. Die Kartoffel und ihre Schalen zeichnen sich durch ihren hohen Gehalt an Stärkemehl aus - 65 % der Trockensubstanz sind stickstoffreiche Kohlehydrate. Ihr Gehalt an Kalk ist unbedeutend, während Phosphorsäure in geringen Mengen in ihnen vorhanden ist. Wer sich die große Mühe des Abkochens nicht täglich machen möchte, kann die Kartoffelschalen auch zusammen mit den Schalen von Obst, Möhren, Kohlrabi usw. in der Sonne oder am Ofen trocknen und dann verfüttern. Die Kaninchen nehmen diese Trockenmischung gut an. Man sollte Schalen überhaupt in den Monaten besonders reichlichen Anfalls trocknen und für die Zeit aufheben, in der der Haushalt wenig Schalen abwirft (Winterfütterung bei Frost). Das Kaninchen ist nicht in der Lage, das rohe Stärkekorn (Amylum) restlos aufzuschließen. Deshalb empfiehlt es sich, die Kartoffeln und ihre Schalen zu kochen, wenn sie vornehmlich für die Mast vorgesehen sind. Dabei werden allerdings die im Jugendstadium wichtigen Vitamine zerstört, so daß man dem wachsenden Tier besser rohe Schalen und Kartoffeln gibt. Es hat sich als günstig erwiesen, den gekochten heißen Kartoffeln rohe unterzustampfen. Damit werden Brennstoffe gespart, und der Fütterungseffekt wird erhöht. Wenn man Kartoffelschalen verfüttert, müssen einem alten Ratschlag zufolge die Keime vorher entfernt werden, denn das in ihnen enthaltene Solanin ist ein lähmendes Gift für Gehirn, Rückenmark und Herz. Es scheint indessen, als ob dieses Gift bei Kaninchen wenig wirksam sei, denn Wintersen berichtete, er habe in voller Absicht gekochte Kartoffelkeime in großer Menge verfüttert, ohne irgendwelche Nachfolgeerscheinungen zu beobachten. Wir haben an Tieren, die zur Schlachtung vorgesehen waren, gewaschene Kartoffelkeime verfüttert, ohne das sich Schäden eingestellt haben - bei Dunkelkeimen gar nicht. Anders war es bei Lichtkeimen, in denen das Gift Solanin konzentriert vorkommt.
Rüben
Die Rübe (Futter-, Zucker-, Kohl und Mohrrüben, Rote Rüben) sind ein wertvolles und zugleich diätetisches Futtermittel. Die Mohrrüben oder Möhren gelten auch als mildes Mittel gegen Darmwürmer. Der Kalk- und Phosphorsäuregehalt ist bei den Wurzelfrüchten sehr gering. Wer im Winter vorwiegend Rüben füttert, sollte deshalb als Ausgleich gutes Heu und Kalkpräparate reichen. Rote Rüben ergeben anfangs leichten Durchfall, ebenso die Mohrrübe, wenn sie in größeren Mengen an ungewöhnte Tiere verfüttert werden. Der Wert der Rüben liegt in ihrem Stärkeanteil, der bei Möhren 69 %, Runkelrüben 70 % und Zuckerrüben 85 % ausmacht. Möhren und Runkelrüben haben zudem einen Eiweißgehalt von 10 % und kommen in ihrem Nährwert fast an Hafer heran. Sie sind ein gutes Futter und schaffen ein glänzendes Fell. Rüben kann man frisch oder gedörrt verfüttern. Als frische Erdfrucht (Runkel- oder Futterrübe) werden sie für den Winter in frostfreien, feuchtkühlen Kellern oder in Erdmieten aufbewahrt. In diesem Zustand sind sie für das fehlende Grünfutter ein hochwertiger Ersatz und führen dem Kaninchen so viel Wasser zu, wie es braucht. Besonders gut haltbar werden die Rüben durch einen Fabrikationsvorgang gemacht, indem man sie schnitzelt und dörrt. Sie werden als Rübenschnitzel" in den Handel gebracht. Es gibt Zuckerrübenschnitzel mit und ohne Zuckergehalt. In der ländlichen Fachsprache werden sie als Zuckerschnitzel" und Rübenschnitzel" auseinandergehalten. Der Futterwert der Rübenschnitzel ohne Zuckergehalt ist herabgesetzt. Man unterscheidet Rübenschnitzel - vollwertig und Diffusionsschnitzel, denen der Zucken entzogen ist. Die Rübenarten gelten in der Landwirtschaft als die höchstverdaulichen Futtermittel. Die Kleintierversuchsanstalten messen den Rübenschnitzeln den Wert eines Kraftfuttermittels für Kaninchen bei. Daraus geht hervor, wie hoch sie deren Fütterungswert einschätzen. In der Tat kann das Kaninchen durch ein Gemisch von getrockneten Kartoffelschalen und Rübenschnitzeln in Verbindung mit Grünfutter bzw. Heu in höchsten Mastzustand gebracht werden. Die getrockneten Zuckerschnitzel sind für das Kaninchen ein Leckerbissen, den es z. B. dem Hafer vorzieht. Das bestätigt die Erfahrung, daß das Kaninchen mehr Kohlehydrate als Eiweiß benötigt. Wenn man Zuckerschnitzel mit Hafer vermengt reicht, pflegen die Kaninchen die Schnitzel herauszufressen und Teile des Hafers liegenzulassen. Ich gebe diese hochwertigen Futtermittel deshalb stets getrennt, sofern ich über beide verfüge. Das Schnitzelmehl", das bei der Fabrikation der Rübenschnitzel entsteht, verweigern die Kaninchen, wenn man es ihnen unvermischt reicht. Es wird daher am besten dem Weichfutter bzw. Dem Schalenfutter beigegeben. Züchtervereine, die Land für ihre Zuchten haben, sollten auch Zuckerrüben anbauen. Man kann die Rüben gesammelt in den Zuckerfabriken abliefern und in Zuckerschnitzel umtauschen. Bei anderen Tierarten sollen die Schnitzel vor ihrer Verfütterung in Wasser gequollen werden. Das ist bei unseren Kaninchen nicht nötig. Man füttert die Rübenschnitzel am besten trocken und kann sie vorher mit getrockneten Schalen aus Haushaltsabfällen vermengen. Das Kaninchen schlingt" nicht wie viele anderen Tiere sein Futter hinunter, sondern kaut Schnitzel nach Schnitzel. Dadurch werden die Rüben nicht nur gut zerkleinert, sondern auch gründlich eingespeichelt. So wird ein übermäßiges nachträgliches Quellen der Substanz im Magen vermieden, was beim Pferd so gefährlich werden kann. Die Topinambur, die Kaninchenkartoffel", gilt ebenfalls als eine wertvolle Futterpflanze. Botanisch gehört sie zu den Sonnenblumen. Ihre Eigenart ist es, kartoffelähnliche Knollen zu bilden. Die Topinambur schenkt bis zum Herbst Kraut und frische Triebe, einen markhaltigen Pflanzenstamm und zur Reifezeit die Knollen. Letztere können roh verfüttert werden. Alle genannten Pflanzenteile enthalten eine sehr leicht verdauliche Zuckerart, das Inulin. Die im Sommer gewonnenen grünen Triebe stellen - in Bündeln getrocknet - ein ausgezeichnetes Rauhfutter dar.
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Lit.: K. Dorn, Rassekaninchenzucht", 7. Auflage 1989, ISBN 3-7402-0071-5