So manches Jahr
So manches Jahr
Hab ich geschaut auf Dich,
Du schöner alter Baum.
Hab Dich gesehn in
Frühling, Sommer,
Herbst und Winter.
Sah Deine Blätter
sprießen,
wachsen
und vergehn.
Auch heute
ruht mein Blick auf Dir.
Es ist Herbst geworden.
Ein kalter Wind
raschelt leise durchs Geäst.
Goldene Blätter segeln,
fallschirmgleich, zur Erde.
Wieder ist es Zeit zu gehen.
Du weißt es,
und bist bereit dazu.
Eines Tages werd auch ich
Abschied nehmen müssen,
so wie Du.
Eins nur ist gewiß:
Wenn das Sichtbare verschwindet,
bleibt uns als Trost,
Liebe und Erinnerung.
Inspiriert zu diesem Gedicht wurde ich bei
einem Spaziergang über einen alten Friedhof(Heiligenbösch)
mit wunderschönen Skulpturen und besonders
einer Grabinschrift, die da lautete:
„Wenn das Sichtbare verschwindet, bleibt uns
als Trost Liebe und Erinnerung“.