Ewiges Wandern

Seit langen Zeiten schon
Wandere ich auf diesem Planeten,
der meine Heimat ist,
durch Wüsten von Einsamkeit
schrecklich und strahlend schön zugleich,
wie endlose Dünen,
goldgelb leuchtend in den Sonnenfeuern.
Im fahlen Licht des Mondes und der Sterne
gehe ich Schritt für Schritt,
strecke aus meine Hände
nach grünen Oasen
die in weiter Ferne
verheißungsvoll winken,
irisierende Farbenpracht
voll trügerischer Hoffnung.
Erwartungsfroh zitternd
tauche ich meine Hand
in die frische Quelle,
fühle das Wasser
wie ein Labsal
kühl rinnen über meine Haut
schmecke es,
trinke es in vollen Zügen,
glaube mich am Ziel meiner Reise
und erwache mit dem nächsten Herzschlag
aus einer Fata Morgana,
so sinnberaubend schön
in eine graue Realität,
die mich auf weitere Pfade
durch unwegsame Wüsten schickt,
einsam
und allein.
 

"In uns ist alles"
Hölderlin - Hyperion




Berlin, 24. April 2001
Copyright 2001 by Gisela Bradshaw
 
 

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