Sturmzeit

Ein Sturm rast über’s weite Land,
lässt bunte Drachen steigen
hoch in die luft’gen  Höhn
des grauumflorten Himmels.
Erbarmungslos fegt er
durch buntgefärbte Wälder,
reißt mit sich  letzte goldne Blätter
auf seiner Höllenfahrt.
Raben rauschen mit heisrem Schrei
Westwärts,
tiefschwarze Sendboten
des nahenden Winters.
Des Sturmes Eiseshauch
peitscht mein Gesicht,
lässt mich vor Kälte beben.
Ein Sturm  hat uns verweht,
getrennt für alle Zeiten.
Am fernen Horizont such ich Dich,
doch ich seh‘ Dich nicht mehr.
Dies ist keine Zeit
für Dich und mich,
diese Zeit der Stürme,
diese Zeit des Abschieds
von dem,
was einstmals war.
 
 
 

..“und die Welt fängt an zu singen, trifftst Du nur das Zauberwort“
Joseph von Eichendorff   - aus dem Leben eines Taugenichts –
 



Geschrieben am 29.10.00 unter dem großen Windrad im
wunderschönen, rauhen Hunsrück, meiner ehemaligen Heimat..

Rötsweiler-Nockenthal, 29.10.01
Copyright Gisela Bradshaw 2001

 

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