Fluß ohne Wiederkehr
Heut morgen wacht ich auf
aus einem Traum,
in dem ich fiel in
einen großen Fluß,
dessen reißend' Flut
zurück mich brachte
an die Gestade
längst vergangner Zeiten.
Dort sah ich mich
und all die anderen,
die ich einst traf,
jung und schön,
mit Glanz im Blick
und schnellem Schritt.
Ich hörte uns sprechen
mit hellen Stimmen,
sah uns lachen,
weinen,
streiten.
Und ich erinnert‘ mich,
als ob es gestern wär.
Aufgewacht
aus diesem seltsam‘ Traum
wußt‘ ich, dass nichts
vergessen geht
in unserem Leben.
Eingeritzt ist alles
auf wundersame Weise
in unserem Lebensbaum,
auf dem unerschrocken wir durchqueren
den wilden Fluß "without
return"
der unser Leben ist.
River of no return
This morning
I woke up
out of a dream
In which I fell into the torrents
of a river
sweeping me back
into the past.
There I saw myself and all the
others
I ever met before
young and beautiful
walking about with bursting
energy
and shining brightness in the
eyes.
I heard us talking with clear
voices,
saw us laughing,
loving,
crying.
And I remembered all
as if it just happened yesterday.
Waking up
Out of this dream so strange
I knew that nothing ever
will be lost in our lifes
that all there is and ever will
be
is deeply carved
into our life tree’s dark rough
bark
carrying us
through the wild waters
of this river
of no return,
our life.
"In uns ist alles"
„There is all in us“
Hölderlin - Hyperion
Berlin, den 14.04.02