Tränen
sind in allen Dingen

Tränen sind in allen Dingen
in der Zeit des Wartens auf das Glück,
in der Zeit der Erinnerung an ein Glück.
Tränen sind in meinen Träumen,
die mich führen
zu Orten sinnberaubender Schönheit,
die ich glaube zu kennen,
von denen ich zuvor  bereits so oft geträumt,
zu  Menschen, die ich einst geliebt
und verlassen muß,
wieder und wieder,
sobald ich diese Sehnsucht spür.
Tränen fallen wie Regentropfen
dumpf pochend
auf das Dach des Lebens
legen sich  wie Morgentau
auf meine  Wangen
wenn ich erwache aus dem Traum,
der irgendwann
vor langer Zeit
Stück meines eigenen  Lebens war.
 
 


Lyrik zwischen Tag und Traum:

Dieses Gedicht schrieb ich am 20.  Mai 2002 um 3.28  Uhr nach einem Traum
über einen zauberhaften
Ort, den ich wiedersehen durfte:  Ein reißender  unterirdischer Fluss, in dem ich
wagemutig und furchtlos schwimme, wo ich Personen treffe, die ich einst gekannt und geliebt
habe und sofort wieder verlassen muß, weil dieser magische Ort
für immer geschlossen wird.
 
 

Berlin, 20. Mai 2002
Copyright © 2002 by Gisela Bradshaw
 

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