![]()
Einmal Hanoi und zurück
am 11. – 13. Mai 2002
Ich staunte nicht schlecht, als mir meine Schwester in Hong Kong beim Frühstück eröffnete:
„Ich dachte, wir fliegen am Wochenende mal rüber nach Hanoi! Ich habe gehört, das soll sehr interessant sein, und man soll prima einkaufen können!“
Fast hätte ich mich an meinem Frühstückbrötchen verschluckt, so verdattert war ich.Als ich dann hörte, daß der Flug mit Unterkunft ganz preiswert und absolut erschwinglich sei, war ich beruhigt und fing an, mich auf diesen exotischen Trip zu freuen.
Er sollte an meinem letzten Wochenende stattfinden, das heißt ich würde sofort nach unserer Rückkehr nach Hongkong umsteigen und via London nach Berlin zurückfliegen. Summa summarum war dies eine Flugzeit von über 18 Stunden. Aber irgendwie würde ich alles schon bewältigen, dachte ich mir.
In Hanoi Airport, einem recht ärmlich aussehenden, aber picobello sauberen Flughafen angekommen, wurden wir durch eine strenge Kontrolle geschleust und unsere Pässe von den argwöhnischen Augen spartanisch aussehender Flughafenbeamten auf Herz und Nieren geprüft. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen sahen die vietnamesischen Flugbegleiterinnen einfach zauberhaft aus in ihren chicen, der Landestracht nachempfundenen offiziellen Uniformen. Uniformen kann man diese eigentlich nicht nennen. Dafür war diese Kleidung bestehend aus einer langen, fließenden Hose mit einer bis zum Boden reichenden, eng geschnittenen, körperbetonten Toga mit einer Art chinesischem Stehkragen viel zu elegant. In der Regel haben die Vietnamesinnen wunderbare zierliche und schlanke Figuren mit überlangen Beinen. Sie sahen allesamt wie eine Schar aparter Mannequins, die mit Grazie und Charme ihre wunderschönen Modelle vorführen.
Vor dem Flughafen wartete eine weiße Limousine mit Fahrer in Livree auf uns. Einfach unglaublich! Das hatte ich in meinem Leben noch nicht erlebt. Hanoi Hilton Opera stand mit leuchtenden Ziffern auf der Rückscheibe des Wagens. Kapitalismus pur in einem armen, sozialistischen Land, ging mir kurz durch den Kopf. Doch dann nahm ich dankbar die Wasserflasche, die mir der Fahrer freundlich reichte und setzte mich in den Fond des Autos.
Los ging unsere Fahrt: der Fahrer kannte sich bestens aus. Wir durchquerten die Vororte von Hanoi, die eigentlich mehr sehr ärmliche Dörfer waren mit windschiefen Hütten, ungepflasterten Wegen (die sich bei heftigen unweigerlich in ein Schlammfeld verwandeln müssen), vorbei an Lasten tragenden, ausgemergelten Gestalten (die Lasten werden rechts und links an einer über den Schultern getragenen Bambusstange befestigt, eine Art des Transports, der typisch ist für dieses Land). Es roch so wie damals in der DDR, nach einem Zweitaktmotorgemisch. Auf den vorbeiziehenden Reisfeldern links und rechts kauerten arbeitende Gestalten, meist Frauen mit ihren großflächigen, nach oben spitz zulaufenden runden Strohhüten. Diese wurden uns später an jeder Ecke angeboten und auch von vielen Touristen gerne gekauft. Wir sahen davon aus Platzgründen ab. Außerdem fragten wir uns, wo wir solche Hüte später zu Hause tragen sollten.
Fast eine Stunde ging unsere Fahrt durch weites Land, vorbei an grünen Feldern, auf denen Wasserbüffel grasten, vorbei an Obstständen, Garagengeschäften, vor denen Männer saßen und ihre Pfeifen rauchten. Merkwürdige schmale, teilweise sehr pittoreske Häuser mit Fenstern nur hinten und vorne, fielen mir besonders auf. Fast alle Häuser waren so gebaut, einige waren recht ärmlich ausgestattet, aber sehr viele sahen mit ihren kunstvollen, blumengeschmückten Balkonen, Simsen und Türmchen aus wie aus einem Märchen. Es war ein Stil, den ich bis dahin noch nie gesehen hatte. Später klärte man mich auf, was es mit der Bauweise dieser Häuschen auf sich hatte.Endlich standen wir vor dem Hanoi Hilton Opera, einem im Halbkreis angelegten Prachtbau.. Von dem Fenster meines exquisit ausgestatteten Hotelzimmers sehe ich direkt auf ein parkähnliches Gelände mit prachtvollen lila blühenden Büschen und die herrliche weiße Marmorfassade der Oper und rechts davon auf zwei wunderbare Gebäude, die mit ihren Türmen und langgestreckten, von großen Fenstern unterteilten Seitenteilen aussahen wie Basiliken. Leider habe ich nicht herausfinden können, welchen Zweck diese Bauten erfüllten. So konnte ich mich „nur“ an dem prächtigen Ausblick erfreuen, wenn ich morgens als erstes zum Fenster ging. Links von der Oper war ein großer runder Platz, offensichtlich eine wichtige Verkehrsader. Schon sehr früh setzte ein heftiger Verkehr ein, der in erster Linie aus Fahrrädern, Motorbikes und ab und zu aus dreibeinigen Vehikeln bestand.
Die Stadt wimmelt nur so von diesen billigen, knatternden Fahrzeugen, die sich, teilweise schwer beladen mit Gütern und Menschen, völlig unkontrolliert ihren Weg durch die engen Gassen bahnen. Es ist eine Art Roulettespiel in Hanoi, eine Straße zu überqueren. Entweder es klappt oder es klappt nicht. Wenn die Fahrzeuge zu dicht an einen herankommen, hilft nur eins: stehen bleiben, sich nicht bewegen und die Leute auf ihren Gefährten um einen herumfahren lassen.
Zu meinem Erstaunen sahen wir dann auch einige Europäer, die es gewagt hatten, sich auf einem Moped in dieses Gewühl zu stürzen und genauso ohne Regeln und ohne Helm durch dieses Chaos zu bewegen. Später, anläßlich eines sehr traurigen Anlasses bekamen wir dann zu hören, daß Vietnam die meisten Verkehrstote hat. Die Leute verunglücken und sterben tagtäglich reihenweise. Jeder, der nach Vietnam reist, sollte sich vor Augen führen, daß er mit großer Wahrscheinlichkeit in irgendeinen Verkehrsunfall verwickelt werden kann. Wir hatten Glück, wurden aber Zeugen eines grauenhaften Unfalls, von dem ich später berichten werde.Gleich nach unserer Ankunft und einer kalten Dusche stürzten wir uns in das Getümmel von Hanoi. Vorbei an sehr edel wirkenden Kunstgalerien (in einer dieser kaufte ich am letzten Tag ein sehr schönes Bild mit Lackmalerei), unzähligen Geschäften mit Seidensachen, Seidenjacken, - Blusen und was sonst noch das Herz begehrt, Kunstgegenständen und so weiter liefen wir und kamen uns vor wie in einem Märchen aus Tausend und einer Nacht.
Ganz besonders süß fand ich die bunt bemalten kleinen Wasserpuppen. Auch hier möchte ich auf einen Internetbeitrag verweisen:
Unter http://www.schwarzaufweiss.de ist eine kleiner Bericht über die Tradition dieser Wasserpuppen. Ich erstand nach längerem Handeln ein Paar, einen Mandolinespieler und eine kleine Tänzerin. Beide haben, wie alle Marionetten, eine Schnur, die, wenn man an ihr zieht, die Puppen in Bewegung setzt. In diesem Geschäft haben wir gesehen, daß die vietnamesischen Geschäftsleute am liebsten Amerikanische Dollars und zu unserem Erstaunen auch Euros akzeptierten. Da das vietnamesische Geld, der Dong, nicht viel wert ist und man für den Gegenwert von zum Beispiel 50 Euros ein Rieselbündel zerfledderte Dongs in die Hand gedrückt bekommt, waren wir froh, doch um einiges bequemer mit einer westlichen Währung zahlen zu können.Und so kauften wir denn nach Herzenslust ein, wirklich sehr hübsche Dinge zu recht günstigen Preisen ein.
Unseren Hunger stillten wir dann in einem typisch vietnamesischen Lokal, das offensichtlich auch in dem Reiseführer für arme junge Leute (Loneley Planet) angepriesen war. Denn die Preise für unser Essen waren sensationell! So billig hatten wir alle seit Jahren nicht mehr gegessen. Für umgerechnet ca. 3 Euro können sich zwei Leute den Bauch vollschlagen und sogar noch einen Wein dazu trinken. Und gut und schmackhaft war das Essen auch noch. In bester Laune raten wir mit wohl gefüllten Mägen unseren Fußmarsch zum Hilton an. Das Abendessen, für das wir in dem noblen Restaurant Gutscheine hatten, war überteuert und nichtssagend, so daß wir beschlossen, künftig lieber in einem der kleinen guten Stadtlokale zu essen.
Auch die in einem exquisit aufgemachten Flyer angebotene Fuß- und Thaimassage , die auch ein Teil unseres Packages war, entpuppte sich als Nepp und statt der versprochenen und bezahlten halben Stunde wurden wir nur knappe 20 Minuten von einer mürrisch blickenden Angestellten „bearbeitetet“. Ein schlechter Service in einem Luxusrestaurant, der uns sehr befremdete.
Dafür aber waren die kleinen Häppchen und der exzellente Wein, die wir jeden Abend gegen 17.00 h in der Executive Lounge von bildhübschen und überaus freundlichen Vietnamesinnen gereicht bekamen, absolut Spitze. Auch diese jungen Frauen waren überaus chic gekleidet in ihren langen bordeauxfarbenen Togas und den langen eng anliegenden Beinkleidern.
Ein Teil der Package-Buchung war ein Ausflug am Sonntag zu der Halong Bay, eine Küstenlandschaft, die von der UNESCO zum Kulturerbe ernannt worden ist und die ca. 200 km nordöstlich von Hanoi liegt. (Es empfiehlt sich, im Internet am besten mit der Suchmaschine Google einmal Hanoi und Halong Bay aufzurufen. Es gibt da viele Beiträge und Reiseberichte auch zum Teil auch mit wunderschönen Fotos, die die Schönheit und den Reiz dieser Küste widerspiegeln.)
Wieder wurden wir von einer Limousine, dieses Mal mit acht Sitzen, mit Fahrer und einem zusätzlichen Guide abgeholt. Wir machten es uns in dem großen Wagen bequem und genossen die leider etwas lange Fahrt – sie dauerte mindestens 3 Stunden - quer durch das Land. Unser junger Guide, der sich als studierter Mann mit einem hohen militärischen Rang entpuppte und ein recht gutes Deutsch sprach, war eifrig bemüht, all unsere Fragen ausführlich zu beantworten. Er hatte auch eine Antwort auf meine Frage nach dem Baustil der vietnamesischen Häuser. Ganz einfach: es liegt daran, daß Land und Boden sehr teuer sind, und daß man aus dieser Not einen eigenen vietnamesischen Baustil entwickelt hat. Man baut auf kleinstem Raum. Das Haus ist sozusagen ein Miniaturhaus, ist aber mit seinem Balkon, den Giebeln, den Türmchen und seinem ornamentenreichen, schönen Anstrich ein ausgesprochener Blickfang. Wenn Leute mehr Geld haben, bauen Sie ein Doppelhaus, das dann in seiner Größe unseren europäischen Maßen mehr entspricht. Wir fuhren an vielen entzückend aussehenden Häuschen vorbei und zu gerne hätte ich eine schöne Aufnahme davon gemacht. Die Häuschen tauchten auf und waren dann aber in Sekundenschnelle wieder meinen sehnsüchtigen Blicken entschwunden. In Hanoi selbst habe ich dann ein paar Aufnahmen von diesen Häusern machen können.
An der Halong Bay angekommen stiegen wir in glühender Hitze auf ein wunderschönes braunes Holzboot, das Platz für mindestens 20 Leute vorhielt. Aber auch dieses Mal waren wir die einzigen Gäste. Die Crew bestand aus zwei Bootsführern und einer jungen Frau, die sich später als unsere Köchin entpuppte.
Wir schipperten langsam vom Ufer weg und gelangten nach kurzer Zeit zu unserem ersten Ziel: einer riesigen Tropfsteinhöhle. Wir wanderten durch die Höhle und bewunderten die vielen Stalagmiten und Stalagtiten, die die wundersamsten Figuren gebildet hatten. Viele Tausende von Jahren und abertausende von kalkhaltigen Tropfen im steten Fluß waren notwendig, um diese bizarren Gebilde tief im Bauch des Berges entstehen zu lassen. Und meist wurden solche Höhlen per Zufall entdeckt: eine Ziege oder ein Schaf verschwindet oder ein Mensch. Die Suche beginnt und was man findet ist eine kleine Spalte oder ein Loch, gerade groß genug, um ein Tier oder einen Mann zu verschlucken.
Unsere Bootsfahrt ging weiter und entführte uns in eine märchenhafte fjordähnliche Insellandschaft. Immer wieder tauchten neue Inselchen auf. Kleine Sampas tuckerten an uns vorbei, schwer beladen mit Obst und Gemüse. Komorane tauchten emsig nach Fischen. Die Ruhe in diesem Inselreich war einfach herrlich. Ich war begeistert und schoß ein Foto nach dem anderen.
Das Wetter war leider nicht so, wie wir es uns gewünscht hätten, und nach ein paar Stunden fing es sogar leise an zu regnen. Das tat unserer Laune aber keinen Abbruch, zumal wir mit einem herrlichen mehrgängigen Menü verwöhnt wurden. Ein Fischgericht löste das andere ab: Lobster, Hummer, Octopus, gegart, gebraten und gegrillt. Noch nie in meinem Leben hatte ich ein derart üppiges Fischessen genießen dürfen. Und der Wein erst! Er war trocken, würzig und schmeckte einfach herrlich zu dem exquisiten, frisch gefangenen Fisch. Unser Guide, den das opulente Essen offensichtlich auch müde gemacht hatte, verstummte langsam und sank, eingelullt durch das eintönige Getucker des Schiffsmotors und dem leisen Rauschen der Wellen, in einen tiefen Schlaf.
Inzwischen hatte es angefangen, sehr heftig zu regnen, so daß wir froh waren, endlich wieder das Ufer nahen zu sehen.Die Rückfahrt war lang und in dem grauen Licht des herabfallenden Regens auch langweilig. Wir dösten vor uns hin, und auch unser Guide hatte aufgehört, uns mit Wissenswertem über sein Land zu füttern.
Ich betrachtete unseren Fahrer, einen sehr hübschen, jungen schwarzhaarigen Mann mit Mandelaugen, der wie eine Statue unbewegt, mit aufmerksamen Blick auf die Straße schaute. Angeschnallt war er nicht. Er fuhr sehr konzentriert und wechselte nur ab und zu ein paar Worte mit unserem Guide. Der Fingernagel seiner rechten Hand war mindestens 8 cm lang. Ich habe bis heute nicht herausgekriegt, welche Bewandtnis dieser lange Nagel haben könnte.Der Verkehr wurde heftiger, und auch der Regen hatte sich in einen sintflutartigen Sturzbach verwandelt. Immer wieder wurden wir von hupenden Motorbikes, auf denen ganze Familien, alle ohne Helme, saßen, überholt. Angesichts dieses chaotischen Verkehrsgeschehens gab unser Guide dann auch zu, daß das undisziplinierte Verkehrsverhalten der Leute in Vietnam ein großes Problem und ein Hindernis in der touristischen Entwicklung seines Landes sei. Eine Feststellung, die wir kurze Zeit später in der brutalsten Form bestätigt sahen.
Eine lange Fahrzeugschlange hatte sich gebildet und alle Fahrzeuge kamen nur schneckenartig langsam vorwärts. Um uns herum ein Knäuel von Mopeds, Motorbikes, Fahrrädern, Autos, das sich langsam vorwärts gen Hanoi wälzte.Von Weitem sahen wir dann, daß es Unfall war, der den ganzen Verkehr aufhielt.
Langsam fuhren wir weiter und näherten uns einer großen Traube von Menschen und zwei Fahrzeugen, einem großen Laster, dessen Anhänger sich von der umgestürzten Zugmaschine gelöst hatte und einen total zerschmetterten weißen PKW. Auf dem Anhänger, hoch oben, hatte sich unter einer großen grauen Plane eine große Ansammlung von gaffenden Leuten versammelt, die schreiend und johlend, ein breites Grinsen über die Gesichter in den PKW starrten. Langsam fuhr unser Wagen an dem Autowrack vorbei. Drei Menschen lagen darin, eine dunkelhaarige junge europäisch aussehende Frau, neben ihr ein Mann und am Steuer ein Vietnamese. Alle drei lagen tot da, unbedeckt, und der Regen rann über ihre zerfetzten mit Blut überströmten Gesichter.Dieses grauenvolle Bild verfolgte uns noch eine lange Zeit. Und wie so oft stellte ich mir die Frage nach dem Warum: warum hat es ausgerechnet dieses schöne junge Paar getroffen? Warum mußten Sie einen solch teuren Preis zahlen für das bißchen Vergnügen, ein exotisches Land wie Vietnam zu bereisen?
Auch uns hätte es treffen können, darüber waren wir uns klar. Nachdenklich und traurig beendeten wir alle diesen Ausflug und noch immer, wenn ich an diesen Tag denke, sehe ich dieses schreckliche Bild des Todes vor mir.Unser letzter Tag in Hanoi war angebrochen. Wir versuchten, nicht mehr an den traurigen Vorfall auf unserer Rückfahrt zu denken und beschlossen, uns noch ein bißchen in Hanoi umzusehen. Da eine brütende Hitze herrschte, bei der jede Bewegung Schweißströme verursachte, nahmen wir ein Taxi, das uns zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Hanois fuhr: dem Ngoc Son Tempel, dem Mausoleum Ho Chi Mins, das von grimmig blickenden Militärs bewacht wurde.
Nach unserer Sight seeing Tour, die bei immer größer werdenden Hitze zu einer ziemlichen Tortur wurde, bummelten wir ein letztes Mal durch die Straßen der Stadt und brachten unsere letzten Dollars unter das Volk. Meine Schwester entdeckte eine kleine Kunstgalerie, die von zwei jungen Leuten, einer Frau und einem Mann, geführt wurde. Es stellte sich heraus, daß die junge Frau des öfteren nach Hong Kong reist, und so war es eine Selbstverständlichkeit für beide, Visitenkarten auszutauschen. Diese Galerie verkaufte sehr interessante Lackbilder, sehr geschmackvolle, minimalistisch bemalte Lackvasen, Kästchen, kurzum, man hätte am liebsten alles gekauft.
Inzwischen war die Hitze aber so groß geworden, daß uns der Stoff direkt auf der Haut klebte, und der Schweiß in Bächen den Rücken herunterfloß. Auf einmal hatten wir nur noch den Wunsch nach einer kühlen Dusche und frischer Kleidung.Auf dem Nachhauseweg zum Hotel erstand ich dann noch mein Bild, und zwar in der Galerie, die wir am Ankunftstag auf unserem ersten Ausflug in die Stadt gesehen hatten: ein Lackbild gemalt auf Holz in wunderschönen warm leuchtenden Farben. Das Motiv ist, was sollte es auch anders sein, eine Ansammlung dieser märchenhaften vietnamesischen Häuschen, die mich so beeindruckt hatten, stilisiert mit wenigen Strichen dargestellt. Eine schöne Erinnerung an diesen Abstecher nach Hanoi.
Copyright © 2002 by Gisela Bradshaw
Berlin, im Juli 2002/Gis