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Verregnete Weihnachtszeit

Tja, es regnet mal wieder. Und diesmal richtig, ich glaube was wir regentechnisch gesehen die letzten 6 Monate nicht hatten, soll jetzt innerhalb kuerzester Zeit wieder wettgemacht werden. Ungemuetliche Sache ist das, aber wem sage ich das. In Kalifornien ist das allerdings doch recht gefaehrlich wenn es viel regnet, denn es gibt auf den Strassen keine Abflusskanaele die das Regenwasser aufnehmen koennten. So bleibt dann halt das ganze Wasser auf den Strassen, und man schlingert sich dann mit dem Auto so durch und hofft dass auf der Nebenfahrbahn gerade keiner kommt. Gluecklicherweise ist unser Auto ein kleiner Wasserfloh und liebt Unterbodenwaesche. Ausserdem fallen immer gleich tausende von Baeumen um und es gibt jeden Morgen neue Ueberraschungen auf den Strassen. Wenn man denkt man kennt jetzt die ganzen Schlagloecher die der letzte Regen ausgewaschen hat, tja, bumps, ist man schon wieder in einem neuen haengengeblieben. Unsere Reifen freuen sich und unser Autoreparaturguy auch, denn dann verdient er mehr. Das mit den Schlagloechern ist nicht lustig, die sind teilweise echt 10 cm tief und vor lauter Regen nicht zu sehen. Also ich kann mich nicht erinnern, dass es in D so schlechte Strassenverhaeltnisse gibt. 

Und hier noch Impressionen von unserem Weihnachsbaum.

 

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Silvester in New York

New York laesst sich eigentlich in drei Worten zusammenfassen: Touristen, Anstehen und Dreck. Es ist wirklich nicht die allerguenstigste Zeit um sich New York zu Silvester anzusehen, man bekommt einen ganz komischen Eindruck von der Stadt: naemlich dass etwa 2 Millionen Touristen die gleiche schlaue Idee hatten, den Jahreswechsel in der Stadt, die niemals schlaeft, zu verbringen. 

Wenn man genug Bares oder viele Kreditkarten hat, dann kann man in NY ziemlich viel Geld loswerden. Logischerweise habe ich auch ein bisschen geshoppt, aber das hielt sich dann doch wegen mangelnder Fluessigkeit in meinem Geldbeutel in Grenzen. 

Ganz NY besteht eigentlich aus drei Geschaeftsketten: Starbucks, GAP, und Citibank. Ich weiss ja nicht was es mehr gibt, aber eines der drei ist echt an jeder Strassenecke. Das ist schon heftig wie viele GAP's und Starbucks es gibt, von Starbucks weiss ich dass es 121 alleine in Manhattan gibt, das ist 1 Starbucks auf alle 10,000 Leute. Allerdings glaube ich dass sie bei der Rechnung die Touristen mitgezaehlt haben, denn Starbucks ist wirklich ueberall und so viele Leute wohnen nicht in Manhattan. 

Natuerlich haben wir uns auch einiges angeschaut, wobei wir, man glaubt es kaum, jeweils unendlich lange anstehen mussten. Am ersten Tag (28.12.) war unser "allerbester" Wartetag. Erstmal sind wir morgens um 6 nach einem Red Eye Flug in NY angekommen, aber konnten unser Zimmer noch nicht beziehen. Also haben wir unsere Koffer nur deponiert und sind dann mit haengenden Augenlidern losgezogen um NY am morgen zu erkunden. Unser Hotel war direkt am Grand Central Bahnhof, also super zentral gelegen und wir konnten fast ueberall hinlaufen. Unser erstes Ziel war Times Square und Broadway, wo sich schon morgens ewig viele Leute getummelt hatten. Nachdem wir die ganze Times Square Gegend erkundschaftet hatten und wussten wo der Silvester Ball runtergelassen wird, sind wir zum Empire State Building gelaufen. Die Fuesse begannen langsam zu kochen und die Muedigkeit hat sich dann auch bemerkbar gemacht; aber nachdem wir unser Hotel erst um 12 Uhr beziehen konnten und es erst 11:15 war, dachten wir, na dann koennen wir auch noch schnell das Empire State Building besichtigen da es dort einen super Ausblick auf die Stadt gibt. Denkste!! Die gleiche Idee hatten an dem Tag auch 25 000 andere Leute (ohne Witz, ich habe einen Aufpasser gefragt) und von daher standen wir erstmal 1 Stunde draussen in der Kaelte in der Schlange um Tickets zu kaufen und dann im Gebaeude noch mal 2 Stunden bis wir endlich oben auf dem Ausblick waren. Das war der absolute Wahnsinn wie die einen in dem Gebaeude herumgeschleust haben. Leider war es auf dem Ausblick dann genauso ueberfuellt, wie die Schlange schon angedeutet hatte, von daher konnte man nicht so gut in Ruhe die Stadt beobachten. Abends standen wir dann nochmal in der Schlange, diesmal fuer Broadway Tickets. Normalerweise kosten Broadway Tickets zwischen $80-200 und fuer Leute wie uns die zwar alles sehen, aber nicht viel ausgeben wollen gibt es sogenannte Rush Tickets die man bei den jeweiligen Theatern etwa 2 Stunden vor Beginn der Vorstellung fuer einen relativ guenstigen Preis bekommen kann. Wir wollten unbedingt das Musical "Rent" sehen und dafuer gab es Rush Tickets fuer $20. 2.5 Stunden vor Beginn der Vorstellung muss man sich am Theater anstellen und seinen Namen fuer eine Lotterie angeben. 2 Stunden vor Beginn der Vorstellung werden dann 34 Karten verlost. So standen wir dann halt mit etwa 200 Gleichgesinnten 30 Minuten in der Kaelte nur um mal wieder kein Glueck zu haben. Dafuer haben wir dann in einem Riesenkino am Broadway Lord of the Rings-The Two Towers angeschaut, was auch nicht schlecht war. 

Am Sonntag den 29. 12. haben wir uns den Stadtteil Yorkville angeschaut. Angeblich soll das ein deutsch-russisch-osteuropaeisches Viertel sein mit vielen deutschen Lokalen, nur muessen die irgendwie alle in letzter Zeit geschlossen worden sein, denn wir haben nicht ein einziges entdeckt. Danach ging es zum Schneewandern in den Central Park, also Schnee hatte es dort genug, wir haben sogar ein paar Schneemaenner gesehen. Ausserdem waren wir an diesem Tag noch am Rockefeller Center wo wir eigentlich ganz romantisch Eislaufen gehen wollten, doch dank der etwa 10 000 anderen Leute die schon in der Schlange standen wollten wir uns dann doch lieber nicht anstellen. Abends sind wir nochmal bei der "Rent" Verlosung angestanden, hatten aber wieder Pech und sind dann nach SoHo gefahren, das in den letzten Jahren ein richtig nettes Kuenstler und Schicki micki Viertel geworden ist. Leider sind wir dort fast verhungert, denn nachdem wir grundsaetzlich nicht in die ersten Lokale gehen. die wir sehen (es koennte ja noch was besseres kommen...), kam aber leider nicht. Wir waren dann ganz schlau und dachten wenn es in SoHo keine tollen Lokale gibt die wir auch finden, dann fahren wir halt schnell ins benachbarte Little Italy denn da muss es sicherlich ein paar Italiener geben. Von wegen. Little Italy haben wir nicht gefunden, wahrscheinlich sind wir an einem falschen U-Bahn Ausgang rausgegangen, dafuer haben wir uns in nicht gerade der allerfeinsten Gegend wiedergefunden. Lustig war das nicht gerade in so einer dunklen Gegend in der man sich nicht auskennt herumzulaufen. Gerade als uns vor lauter suchen schon fast der Magen durchgebrochen ist und wir beschlossen hatten doch umzukehren, da uns die Gegend nicht ganz geheuer war, haben wir dann noch einen Chinesen gefunden, der auch echt lecker war. Jedenfalls haben wir an dem Tag gelernt dass das Little Italy in NY definitiv nicht mit Little Italy in SF zu vergleichen ist, wo es einen leckeren Italiener neben dem anderen gibt und man sich vor lauter Auswahl nicht entscheiden kann. 

Am Montag den 30.12. haben wir uns vormittags das United Nations Gebaeude angesehen. Diesmal war die Schlange sogar noch einigermassen ertraeglich. Die Fuehrung, die wir mitgemacht haben war sehr interessant. Leider konnte man nicht an einer Sitzung des Sicherheitsrates teilnehmen, die sind aus Sicherheitsgruenden fuer die Oeffentlichkeit gesperrt. Aber in die Tagungssaele durften wir zumindest reinschauen. Danach sind wir zur Wall Street gefahren, allerdings war ich ganz enttaeuscht, denn man hat fast keine Broker in schicken Anzuegen durch die Strassen hetzen sehen vor lauter leger beturnschuhten Touristen. Wir sind auch am Hafen entlang gelaufen wo wir eigentlich eine Faehre nehmen wollten zur Statue of Liberty, doch das Dilemma der letzten Tage hat sich wiederholt und wir haben keine Tickets mehr fuer den Tag bekommen da schon riesige Menschenmassen anstanden. Das glaubt man echt nur wenn man das gesehen hat wieviele Menschen da unterwegs waren. Logischerweise haben wir auch Ground Zero einen Besuch abgestattet. Im benachbarten World Financial Center war gerade eine Ausstellung mit den architektonischen Vorschlaegen wie Ground Zero gestaltet werden soll. Ausserdem waren wir in der St. Paul's Kirche die wirklich nur einen Steinschlag vom WTC weg ist und an deren Mauer die ganzen Suchanzeigen und Fotos gleich nach 9-11 ausgestellt waren. Abends waren wir zum dritten mal bei Rent angestanden. Nachdem ich ja mittags den Glueck bringenden goldenen Bullen vor der New York Stock Exchange gestreichelt hatte, dachten wir dass wir diesmal bestimmt Glueck haben. Von wegen, nix wars. Dafuer wollten wir uns nach einem sehr leckeren brasilianischen dinner den Film "Chicago" in einem anderen Riesenkino anschauen. Wenn wir schon nicht ins richtige Musical kommen, dann wollten wir uns wenigstens eines auf der Leinwand anschauen. Da Martin die Adresse falsch aufgeschrieben hatte, haben wir das Kino allerdings nicht gefunden und sind wie die Verrueckten in der Gegend rumgerannt, fanden es aber nicht. Als wir dann frustriert (ich: ziemlich meckernd und stinkig) auf dem Weg zurueck ins Hotel waren, sind wir zufaellig an einem kleinen Comedy Club vorbeigelaufen, wo einige Leute davor gewartet hatten. Ohne zu wissen, wer oder was dort gespielt wird haben wir uns einfach an die die Ende der Schlange angestellt, was sich spaeter als eine super Entscheidung herausgestellt hat. Nicht nur haben wir fuer schnaeppchenhafte $5 eine super professionelle Comedy Show gesehen, sondern auch noch eine sehr nettes Australischen Paerchen aus Perth kennengelernt mit denen wir nach der Vorstellung noch was trinken waren. 

Am Silvester Tag haben wir es locker angehen lassen. Nachmittags haben wir nur ein bisschen im Pool geplanscht und in der Sauna ein paar Pfunde weggeschwitzt. Danach habe ich meinen Geldbeutel etwas erleichtert und meinen Koffer etwas erschwert, Martin war im Hotel mit der Zeitung geblieben, der musst seine Fuesse schonen und wollte nicht mein Shopping mitmachen. Abends hatten wir fuer 8 Uhr einen Tisch bestellt und danach Karten fuer einen Club gekauft. Wir hatten mittlerweile die Schnauze voll von so vielen Menschenmassen und keine Lust auf 2 Millionen am Times Square. Der Club wo wir waren war echt ganz gut, mit Ausnahme dass man in NY ja ueberall rauchen darf was uns tierisch genervt hat (ja wir sind in der Hinsicht mittlerweile verwoehnt). Um Mitternacht gab's nichts besonderes, es wurde nur von 30 nach unten gezaehlt und das wars dann auch schon. Wir sind so gegen 1:30 gegangen und noch mal zum Times Square gelaufen um zu sehen was noch so uebrig geblieben ist und die Atmosphaere von NY an Neujahr zu erkunden. Zurueck im Hotel haben wir den Fehler begangen den Fernseher anzumachen wo ausgerechnet nachts alle neuen Folgen von Sex and the City gezeigt wurden die wir noch nicht gesehen hatten. Drei Folgen haben wir noch durchgehalten, um 4:30 ging dann nichts mehr. 

An Neujahr hat es eigentlich den ganzen Tag wie aus Kuebeln gegossen und wir sind ziemlich nass geworden bei dem Versuch ueber die Brooklyn Bridge nach Brooklyn Heights zu laufen. Auf der Haelfte der Bruecke haben wir aufgegeben, da es echt zu nass fuer Brueckenwandern war. Unser Versuch Nachmittagstickets fuer "Chicago" zu bekommen scheiterte an der gleichen Idee von anderen Leuten denen es zu nass draussen war, so dass wir den Film dann um 10:00 abends geschaut haben und den Nachmittag auf dem Hotelzimmer verbracht haben. 

An unserem letzten Tag sind wir nur noch ein bisschen in Greenwich Village und SoHo gebummelt, bevor es dann auch schon auf zum Flughafen und zurueck in rauchfreie sonnige Kalifornien ging. 

Alles in allem kann man New York nicht in 5 Tagen entdecken, noch nicht mal das wichtigste. Es sei denn man steht nicht wie wir immer erst um 11 Uhr auf sondern um 7, aber man will sich ja schliesslich auch erholen von den naechtlichen Ausfluegen. New York ist sicherlich eine beeindruckende Stadt, aber wenn ich waehlen koennte ob ich in NY oder SF leben moechte, dann wuerde ich ohne zu zoegern SF waehlen. Der Gestank und der Dreck ist echt nicht ertraeglich auf Dauer und das koennen noch nicht mal die tollen Shopping Gegenden wettmachen. 

 

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