Württembergische Notarakademie Stuttgart,
Prüfungsjahrgang 1999
News
Homepage des Jahrgangs 1999 der Notarakademie Stuttgart


Sign Guestbook
View Guestbook

FAQ für Berufsstarter

(FAQ = Frequently Asked Questions)

Aufgrund von sehr detaillierten Fragen von Interessierten an dem Beruf des Bezirksnotars in
Württemberg, wird ab sofort hier auf der News-Seite eine Liste der FAQ für Berufsstarter
eingerichtet. Sollten noch Fragen offen sein, bitte ich um Email an untenstehende Adresse.
Diese FAQ richtet sich v.a. an Personen, die die Ausbildung zum Bezirksnotar absolvieren
wollen. Und nun die Fragen (in weißer Farbe) und die Antworten (in gelber Farbe).

weitere Fragen beantwortet vielleicht unser Infoblatt oder die Website des JuM BW.


1.Wie verlaeuft das Bewerbungsgespraech, muss man irgenwelche Tests
machen, Aufsaetze oder Rechenuebungen; wieviel Bewerber fallen auf
wieviele Ausbildungsplaetze?

Du machst einen Eignungstest (psychologisch, sprachlich, mathematisch) und führst
ein Bewerbungsgespräch bei erfolgreichem Test. Das Bewerbungsgespräch testet Dein Allgemeinwissen.

2.Was ist das Durchschnittsalter der Bewerber?

Ca. 20 Jahre alt

3.Wie hoch sind die Uebernahmechancen vom Land, werden nicht alle
uebernommen, und wenn nein , was sind die Uebernahmekriterien?

Als wir anfingen (vor 5 Jahren) wurde uns gesagt, daß alle übernommen werden.
Mittlerweile sind wir bei 4 von 31 Leuten, wobei wir mit 60 Absolventen auf der
Warteliste konkurrieren und nur die Note ausschlaggebend ist. Es werden - wie
jedes Jahr - so ca. 6-8 Stellen für alle 90 Stellenanwärter im Endeffekt werden.


4.Gibt es arbeitslose Bezirksnotare?

Es gibt keine Arbeitslosen unter uns Notariatsassessoren, soweit ich weiß jedenfalls.
Wir können bei freiberuflichen Notaren in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland tätig sein.
Außerhalb Württemberg dürfen wir den Notar allerdings nicht vertreten. Zudem gibt es ne Menge
Stellen in der freien Wirtschaft (Banken, Versicherungen, Bausparkassen, Betreuer, Rechtsabteilungen etc.).

5.Wie wuerdest Du die Ausbildung mit einem Jura Studium vergleichen?
Unterschiede, Gemeinsamkeiten?

Anforderungen schätze ich höher oder zumindest gelichwertig ein. Es wird zumeist fachbezogen gelehrt
und geprüft, also nicht so sehr allgemeines Wissen wie beim Jura-Studium. Unser Wissen auf dem Gebiet
des Zivilrechts ist in den meisten Gebieten wesentlich ausgeprägter und detaillierter als das der Volljuristen.
Im Strafrecht und Öffentlichen Recht (zählt bei den Juristen 1/8 in der Prüfung und bei uns 1/16) kennen
wir nur Grundsätze.

6.Wie ist das Klima unter den Auszubildenden? Herrscht ein
Konkurrenzdenken wie an der Uni?

Unser Kurs ist einer der wenigen, die es halbwegs auf die Reihe gebracht haben, nicht zu sehr konkurrent
zu sein. Es wurde bei uns nur in Ausnahmefällen mit unerlaubten Mitteln gearbeitet, in anderen Kursen war
das teilweise ziemlich mieß. Natürlich nehmen wir uns jetzt gegenseitig die Staats- und die Stellen in
Württemberg weg und das war jedem klar von Anfang der Ausbildung bis jetzt.


7.Gibt es Kooperationsvertraege mit anderen Unis in Stuttgart, z.B.
Benutzung der Uni-Bib oder hat die Akademie eine eigene Bibliothek

Direkt neben der Notarakademie ist die Württ. Landesbibliothek. Außerdem haben wir eine eigene kleine Bib
und Zugriff auf die ebenfalls in einem der Nachbargebäude untergebrachten Bibs des OLG und des LG Stuttgart.

8. Wie steht es mit der Anerkennung des Notarassessors in der
Privatwirschaft, vor allem im Vergleich zu Volljuristen. Gibt es auch
Moeglichkeiten international taetig zu sein, z.B. im europaeischen Ausland
oder in einer Botschaft?

Privatwirtschaft vgl. oben: ganz passabel und vergleichbar bzw. besser als Volljuristen. International siehts
eher schlecht aus, da unsere Studium ein FH-Studium ist und die Voraussetzungen zumindest für den höheren
auswärtigen Dienst nicht gegeben sind. Allerdings kenne ich einen Notar, der jetzt Botschafter in Caracass ist
(also irgendwie scheint es doch zu gehen). Dafür ist ein Jura-Studium sicher der bessere Weg, allerdings kommt
man in den auswärtigen Dienst nur mit Beziehungen, extrem guten Fremdsprachenkenntnissen (also nicht nur
Englisch und Französisch) und einen super-klasse Examen rein.

9.Wie beschreibst Du Deine Erfahrungen in der Praxisphase in den
Notariaten, lernt man da viel oder kocht man nur Kaffee wie ein
Praktikant? Welche Notariate haben den besten Ruf im Land?

Die Praxiszeit ist bei mir genial gut gewesen. Ich hatte Aufgaben wie ein fertiger Notarvertreter und habe extrem
viel lernen können. Ich kann Dir Notariate empfehlen, wenn Du soweit bist. Es gibt eigentlich in jedem Landesteil
welche, es hängt also davon ab, woher Du kommst.


10.Was macht ein Notarvertreter neben dem Bezirksnotar, ist er nur sein
Gehilfe?

Ein Notarvertreter ist fast völlig (also sachlich, finanziell usw.) unabhängig vom Bezirksnotar, m.a.W. sein eigener
Chef mit allen Befugnissen eines Notars. Der Notar ist allerdings seine Dienstaufsicht, d.h. bei Beschwerden etc.
kann er einschreiten, aber er kann nicht sagen, wie der Notarvertreter welche Arbeiten erledigen sollte.

11.Kann man Vergleiche mit der Berufsakademie ziehen; ist die Ausbildung
genauso stressig?

Stressig ist für meine Begriffe kein Ausdruck !!! Du mußt Büffeln und Arbeiten wie ein Verrückter und die Noten sind
- wie bei allen Juristen eben - bei einer Scala von 1-15 Punkten nur bei viel Glück, keinerlei Rechtschreibfehler, alles
richtig, mehr gewußt als der Aufgabensteller, also erst dann über 10 Punkten - aber daran gewöhnt man sich. Mit 7-9
Punkten hast Du ein gutes Examen.


12. Wie hoch ist die Durchfallquote in einem Jahrgang bzw. wie viele
brechen ab?

Abbruch: bei uns 2 von ursprünglich 33 (wegen Zwischenprüfungsnote u.a.), Durchfallen letztes Jahr 2 von 31. Ich glaube,
5 Punkte schafft man eigentlich schon, wenn man sich ein bißchen reinhängt.

13. Wie sind die Ausbilder im Allgemeinen: Gute Betreuung, Qualitaet?

Sehr unterschiedlich. Von allem was dabei, v.a. sind es Notare, die unterrichten, aber auch Volljuristen, Steuerberater,
Rechtsanwälte, Professoren.


14. Wie unterscheidet sich der Bezirksnotar vom Rechtspfleger, da es ja
eine Diskrepanz in der Ausbildungszeit gibt.

Ich würde nie im Leben Rechtspfleger werden wollen. Erstmal hat er nicht sehr attraktive Aufgaben unterhalb des
Richters zu erledigen und der Bezirksnotar ist Richter im Bereich Vormundschaftsgericht und Nachlaßgericht.
Außerdem ist der Rpfl. Gehaltsstufe A 9 bis maximal A 12 und der Notarvertreter fängt bei A 12 an und hat noch
nicht unerhebliche Provisionen.  Außerdem ist die notarielle Tätigkeit abwechslungsreich und interessant, wobei
Rechtspfleger meist nur auf einer Stelle sitzen und den ganzen Tag das gleiche machen.


15.Gibt es als Bezirksnotar neben der beamtenrechtlichen Besoldung auch
noch andere Verdienstmoeglichkeiten, z.B. private Beurkundungen, und ist das
erlaubt?

vgl. oben. Man kann neben der Tätigkeit als Notar auch noch Testamentsvollstreckungen etc. machen, wobei dies
dann der Genehmigung des Justizminiteriums bedarf (die aber idR. erteilt wird für bis zu 3 Tätigkeiten im Jahr)
.

16. Gibt es ansonsten andere Quellen, die den Beruf genauer darstellen.

Arbeitsamt, Justizministerium, unsere Webseite - mehr ist mir nicht bewußt.

17. Und bereust Du Deinen Schritt, diese Ausbildung gemacht zu haben?

Das kommt jetzt auf meine Prüfung an: Läuft sie gut und ich komme zum Staat, dann bereue ich überhaupt nichts.
Auch, wenn ich in der Privatwirtschaft eine Stelle bekomme mit Aufstiegschancen, wäre es ok. Allerdings könnte
ich nicht bei einem freiberuflichen Notar mein ganzes Leben als Assessor arbeiten (ohne Staatsstelle kann man nämlich
nie Notar werden !!!), sodaß ich in diesem Fall wahrscheinlich noch ein Jura-Studium mit diversen Anrechnungs-
möglichkeiten ranhängen werde. Das Jura-Studium hat einen Vorteil, nämlich, daß man Rechtsanwalt werden kann in
jedem Bundesland, allerdings ist das Jura-Studium so überfüllt, daß tausende von Abgängern keinen (und das heißt
wirklich keinen) Arbeitsplatz finden. Da bringt Dir auch die Befähigung zum Anwalt nichts !

18. Im Bewerbungsverfahren wird Mathe geprueft, hast Du geschrieben, wie
wichtig ist denn Mathe im Notarberuf? Ich frage deshalb, weil ich absolut
Mathe hasse und deshalb mit juristischen Berufen im Allg. liebaeugle, da ich
glaube ausser Pragraphen gibt es nicht viel Zahlen.

Mathe ist im Juristenberuf normalerweise nebensächlich, nur in dem Test prüfen sie eben,
ob Du halbwegs logische Zusammenhänge erkennen und lösen kannst.
Vielleicht kannst Du ja Latein "judex non calculat", d.h. der Richter (Jurist) rechnet
nicht.

19. Bezueglich den Notariaten: ich komme aus der Naehe von Friedrichshafen.
Ist das ein gutes Notariat? Und kommt man automatisch an das Notariat wo
man wohnt? Oder kann man auch z.B. nach Stuttgart oder Heilbronn? Gibt es
mehrere Notariate in Stuttgart, da ich anhand der Adressenliste gesehen habe,
dass einige aus Stuttgart kommen?

Das Notariat Friedrichshafen ist mir kein Begriff. Grundsätzlich kannst Du frei
wählen, wohin Du willst. Ich bin z.B. nach dem Studium I (9 Monate am Anfang der
Ausbildung) in Stuttgart geblieben und meine Notariate waren Stuttgart-Weilimdorf
und Fellbach. In Stuttgart gibt es ca. 20 Notariate (Stadtmitte und Vororte), von denen
einige empfehlenswert sind.

20. Bezueglich den Arbeitsgemeinschaften in der Praxis, sind die gut und wo
finden diese statt? Wer leitet Sie, auch ein Notar?

Die Arbeitsgemeinschaften finden/fanden an 4 Stellen im Lande statt: Stuttgart,
Plochingen, Ellwangen oder Heilbronn und Aulendorf, wobei es immer darauf
ankommt, wo die Notaranwärter wohnen und in welche AG sie wollen. Die AGs
sind auch unterschiedlich, aber im allgemeinen lernt man schon was. Diese
werden ausschließlich von Notaren und Notarvertretern geleitet.


21. Wann wird man vom Notarvertreter zum Notar befoerdert? Dienstjahre oder
ggf. freie Stelle?

Dienstjahre ca. 8-12, freie Stelle und Leistungsnachweise (gute Bewertungen,
Dienstzeugnisse, Note bei der Prüfung). Bekommt man nach der Prüfung das Angebot,
im Innendienst (OLG Stuttgart oder Justizministerium) zu arbeiten, verkürzt sich die
Wartezeit idR. auf ca. 5-8 Jahre.

22.Bezueglich dem nicht all zu guten Klima unter den Azubis, gibt es nicht
einen Ausschuss, der sich um diese Sachen kuemmern koente, eben wie ein
Studentenrat an der Uni?

Unsere Akademie ist für so eine Einrichtung zu klein. Nichtsdestotrotz gibt
es einen Ausbildungsausschuß, der sich allerdings mehr um die förmlichen
Dinge wie Studienpläne usw. bemüht und v.a. von Dozenten besetzt ist.

23. Stimmt es, daß man nur im Landesteil Wuerttemberg ausgebildet und
spaeter arbeiten kann, oder geht das auch in Baden?

Arbeit in Baden ist zumindest derzeit nicht möglich und wird auch wahrscheinlich
in Zukunft nicht möglich sein, da dort Volljuristen als staatliche Notare arbeiten.

24. Koennen die nicht so viele Leute einstellen, wie Sie letztendlich auch brauchen???
Komische Politik. Ich dachte eben der Reiz u.a. am Bezirksnotar sei der, am
Ende einen gesicherten Job zu haben und nicht wie viele tausende
Volljuristen mit miserablen Abschluss nicht wissen was tun.

Nun, einen Job hast Du ziemlich sicher, aber eben nicht beim Staat. Bei den Volljuristen gibt es z.B.
in diesem Jahr keine einzige Staatsstelle und das bei  schätzungsweise 1000 Abgängern !! Da
sind wir vom Staat aus noch ziemlich gut bedient. Außerdem verdient man als Notarvertreter in der
freien Wirtschaft oder bei freiberuflichen Notaren als Anfangsgehalt ca. 70.000-90.000 DM brutto.
Davon kann ein Volljurist nur träumen - die sind mit 50.000 DM hoch zufrieden, wenn sie in
einer Kanzlei einsteigen.

25. Also Deine Antworten haben mich bis jetzt schon etwas abgeschreckt, wenn
diese Ausbildung noch stressiger ist als ein Uni-Studium. Mein aelterer Bruder
keucht schon die ganze Zeit wie stressig seine Kurse an der Uni sind,
obwohl er immer soooo viel Ferien hat.

Das ist eben der Unterschied: Bei uns hast Du eben 26 Tage Urlaub im Jahr und keine Semester-
ferien, wo man dann auch mal nen Monat oder 2 ausspannen kann. Wir mußten unsere Referate,
Hausarbeiten etc. immer nebenher machen und lernen sowieso. Vor der Prüfung hat man 3 Wochen
vorlesungsfreie Zeit - also ein Zuckerschlecken ist das nicht, aber auch nicht unmöglich. Die Haus-
arbeiten sind nicht so langwierig wie die an der Uni und die Klausuren sind auch nicht unbedingt so
wahnisnnig viele.

26.. Braucht man wie beim Auswaertigen Amt Kontakte, um die Ausbildung
machen zu koennen, oder besteht eine reale Chance bei guten Test genommen zu
werden?...Ich weiss Du sitzt wohl nicht im Auswahlausschuss, aber vielleicht ist
Dir in dieser Richtung etwas zugetragen worden.

Ich hatte mich damals auch für den gehobenen Dienst im AA beworben und
hatte dort auch einen Ausbildungsplatz angeboten bekommen (wohl aufgrund
guten Abi-Schnitts mit LK Englisch und Französisch und gutem Test).
Allerdings habe ich mir von Bekannten sagen lassen, daß man im
gehobenen auswärtigen Dienst nicht die Aufgaben erfüllt, die man
sich erhofft. Praktisch läuft das dann wohl so ab, daß der gehobene Dienst
(fast) alle Arbeit erledigt und aber nicht bei offiziellen Anlässen eingeladen
ist, darüberhinaus dauernd versetzt wird und auch keine großen Aufstiegschancen
hat. Da einem die Befähigung zum Richter fehlt, kann man auch nie Botschafter
oder Kunsul werden.

27.Wie ist das mit den tausenden von Stunden Unterricht, ich meine sieht
ein Tag in der Theorie wie ein Schultag aus, z.B. von 8 bis 14 Uhr, wieviel
Stunden sind es am Tag und bleibt da noch genuegend Zeit zum Lernen?

Also im Vorstudium (9 Monate) und im Hauptstudium (18 Monate) hast Du
richtigen Unterricht von 8.15 Uhr bis 13.10 Uhr. In den AGs ist es unterschiedlich,
aber in der Regel ein ganzer Arbeitstag Unterricht (so von 8.30 - 16.00 Uhr).
Während der Studienzeit bleibt schon Zeit zum Lernen, aber der Unterricht ist
extrem kraftraubend, da meist dicht gedrängter Stoff und viel zu verarbeiten.

28.Bezueglich Lernmethoden: Mein Bruder schwoert auf direktes Lernen aus
seinen Buechern, eine Bekannte von ihm, die Jura studiert, sagt, dass sie auf
Karteikarten steht und dies bei Juristen auch beliebt ist. Ich weiss das ist
keine 100 % Bezirksnotar-Frage, aber wie lernst Du z.B. die Paragraphen
auswendig?

Zum Ersten ist das Auswendiglernen von Paragraphen nicht erforderlich, da
man Gesetze in den Klausuren / Prüfungen benützen darf. Zum anderen ist
Verständnis und logisches Herleiten wohl wesentlich wichtiger als angelernte
Phrasen. Auswendiglernen bringt eigentlich nur was im Strafrecht, wenn man
Definitionen lernt, die nicht im Gesetz stehen oder im Zivilrecht, wenn man
Gerichtsentscheidungen nach Anspruchsvoraussetzungen abklappert. Manchmal
muß man auch noch ein paar Dinge zum Gesetzestext dazuwissen, etwa
eine Voraussetzung, die nicht im Gesetz steht oder eine von der Rechtsprechung
entwickelte Erweiterung. Ich selbst lerne nicht anhand von Karteikarten (obwohl
das einige im Kurs tun), ich lerne anhand der meist ganz gut brauchbaren
Aufschriebe, unterstützt von Kommentaren zu den wichtigen Teilfragen und
am Anfang des Studiums mit nem ganzen Haufen von Lehrbüchern. Zur
Examensvorbereitung habe ich mir auch ein paar Bücher mit Fallsammlungen
angeschafft.

29.Du erwaehntest in der ersten Mail, dass Ihr mit 60 Leuten auf der
Warteliste konkurrieren muesstet, wieso so viele, woher sind die denn, von den
letzten Jahrgaengen???

Die Leute sind alle von den letzten Jahrgängen. In der Zeit, als der Osten wieder
zum Westen gekommen ist und bis ca. 6-7 Jahre danach wurden alle Abgänger
eingestellt, sogar mit 4 Punkten noch und jetzt können sie nur noch Leute mit
9 Punkten und besser einstellen. Deshalb haben sich viele mit 7 und 8 Punkten
auf die Warteliste setzen lassen, um vielleicht doch irgendwann noch mal ne Chance
zu bekommen, da wesentlich schlechtere Notarvertreter (Prüfungsschnitt !) im
Staatsdienst sind.
Leider gibt es auf der Warteliste aber auch Leute mit einem 10 bzw. 11 - Punkte-
Examen (was eigentlich fast nicht machbar ist !!), die nach dem Studium erst mal
in die freie Wirtshcaft gegangen sind, aber sich die Rückkehr nach 2-3 Jahren in
den Staatsdienst vorbehalten haben - dies ist i.ü. eine übliche Vorgehensweise.
Also ist es möglich, daß wir Pech haben und viele guten Leute kommen dieses
Jahr zurück.


30.Man muss ein Gesundheitszeugnis bei der Bewerbung vorlegen, ist die
Untersuchung genauso streng wie z.B. der Polizei? Ich habe naemlich gelesen,
dass bei einer nur geringen Wirbelsaeulenkruemmung man untauglich ist und ich
fuerchte, da ich Rueckenprobleme habe, das waere das Aus fuer eine Bewerbung.
Ansonsten, was untersucht der Amtsarzt?

Ist nur ne allgemeine Untersuchung, ob du schwerwiegende Gesundheitsschäden
hast. Kein Grund, auch nur irgendwas zu befürchten. Das mit der Wirbelsäulenkrümmung
ist der größte Nonsens !


31.Du bist sicher, wie andere auch ganz schoen im Land rumgekommen. Wie
machen die Leute das mit dem Wohnen, gibt das Land was dazu oder stellt es
Wohnraum...wie flexibel muss man da sein?

Also Flexibilität ist gefordert. Es wird sogar verlangt, daß man mindestens einmal
während der Ausbildung umzieht und daß die Praxisstationen mindestens 50 km
voneinander entfernt liegen (wer nach Stuttgart zum Studium I umzieht, hat bei
der Notariatswahl aber freie Auswahl). Zuschüsse vom Land gibt es da nicht, aber
wir verdienen ja ganz ordentlich - also das Geld ist meistens kein Problem.

32.In der Regel, wie gross ist so ein Notariat. Wer arbeitet da alles. Sicher
gibt es Unterschiede zwischen laendlichen und staedtischen Notaren?

Es gibt Ein-Mann-Notariate und auch Notariate mit über 10 Notaren (z.B. Stuttgart).
Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Notariaten gibt es v.a.
in der Größe und auch im Aufgabenbereich. Deshalb wird empfohlen, ein
ländliches und ein städtisches Notariat zu wählen für die Praxis.


33.In der Praxisphase, arbeitet man da wie ein Beamter, d.h. von 8 bis 16
Uhr mit Pause, oder ist das auch verschieden, wie in der Wirtschaft.

Ein Notariat ist zwar eine Landesbehörde, jedoch hat der Notar ja nicht unerhebliche
Privateinnahmen und er ist insoweit auch Freiberufler/Selbständiger. Deshalb ist im
Notariat eine große Portion Engagement gefordert. So gibt es wenige Notare, die
sich als Beamter verstehen. Die meisten sehen sich als Unterneher und so ist dann
auch die Arbeitsweise und die Arbeitszeit. Ich selbst bin in der Praxiszeit auch des
öfteren weit nach 17 Uhr aus dem Geschäft gekommen. Normale Arbeitszeiten sind
8.00 bis 17.00 Uhr, wobei es sich bei vielen Notaristen eingebürgert hat, daß der
Notaranwärter einen freien Nachmittag zum Lernen zusaätzlich zu dem einen Tag
AG gewährt bekommt. Das ist aber Verhandlungssache.

34. Ich persoenlich faende die Arbeit mit Vormundschaften interessant, gibt
es da Moeglichkeiten sich waehrend der Ausbildung zu spezialisieren oder
gibt es da bestimmte Notariate, die hauptsaechlich mit Familiensachen dienen?
Oder ist der Notar doch hauptsaechlich ein Grundbuch-Beamter?

Spezialisation ist nur auf eigene Faust möglich. Das Vormundschaftsgericht
ist nur ein Teil der täglichen Arbeit. Außerdem gibt es Bestrebungen, das
Vormundschaftsgericht zurück zum Amtsgericht (Rechtspfleger) zu verlegen.
Als Vormundschaftsrichter hat man soziale Aufgaben zu erledigen, aber auch
die Überwachung von Betreuern und Vormündern zuerledigen, was manchmal
ganz schön zeitraubend ist neben der Arbeit als Grundbuchbeamter, Nachlaß-
richter und Notar. Ich persönlich finde die notarielle Tätigkeit am interessantesten,
da man beim Beurkunden ständig mit etwas Neuem konfrontiert wird und die
Arbeit nicht langweilig wird. Grundbuch, Nachlaß- und Vormundschaftssachen
sind im wesentlichen sich wiederholende Tätigkeiten. Als Notarvertreter macht
man idR. das Grundbuch alleine und die anderen Tätigkeiten in Arbeitsteilung
mit dem Notar. Allgemein ist die Gewichtung etwa 1/3 Beurkundung und
2/3 gerichtliche Tätigkeiten. Es gibt aber auch Notariate mit Schwertpunkt
Vormundschaftssachen, z.B. in Orten mit vielen Heimen oder mit einer
psychiatrischen Klinik. Als Notarvertreter kann man es sich aber i.a. nicht
genau raussuchen, wohin man versetzt wird (man wird allerdings auf Wunsch nicht
alle paar Wochen 100km weg versetzt). Ich denke, Du solltest in der Ausbildung
erst mal abchecken, was Dir wirklich am besten gefällt. Die meisten Notarvertreter
machen die vormundschaftsgerichtliche Tätigkeit nur widerwillig.


35.Wegen der Wahlstation, was hast Du gemacht? Sollte man, wenn man
keinen Platz beim Land in Aussicht hat, sich bei einer Firma bewerben (z.B.
Rechtsabteilung) wo man vielleicht hinmoechte?

Das machen viele, die Tätigkeit bei einem freiberuflichen Notar ist während der
Wahlstation am Ende der Ausbildung allerdings nicht erlaubt. Aber das sieht man
dann während des Studiums, was man am liebsten machen möchte.


36. In wie weit spielt Betriebswirtschaft eine Rolle in der Ausbildung, da
man ja auch Gesellschaftsrecht und so hat?

In der Praxis spielt Betriebswirtschaft und Steuerrecht eine nicht zu unterschätzende
Rolle. In der Ausbildung werden diese Stoffgebiete zwar behandelt, aber nur rudimentär.
Da haben wir dem Ausbildungsausschuß schon etliche Vorschläge zur Verbesserung
der Ausbildung unterbreitet.

37. Was ist man eigentlich wahrend der Ausbildung? Student und Beamter?

Ja, Student und Beamter auf Widerruf. Du kannst also die Vorzüge eines Studenten-
ausweises genießen und bist aber in der staatlichen Beihilfe für Beamte. Du zahlst weder
Renten- noch Arbeitslosenversicherung und benötigst neben der Beihilfe nur eine
private Krankenversicherung (Privatpatient !) in Höhe von 50 % der Leistungen, das macht
im Monat ca. 130-150 DM Krankenversicherungsbeiträge aus. Allerdings muß man bei
einer Privatversicherung - und das ist der Nachteil - die Rechnungen selber zahlen und
bekommt die Beträge dann erstattet. Nach Abschluß der Ausbildung wird man, falls
man nicht zum Staat kommt, in der Rentenversicherung nachversichert. Falls man je
nicht sofort einen Job finden sollte, hat man allerdings keinen Anspruch auf Arbeitslosen-
geld, sondern nur auf Arbeitslosenhilfe.


38. Meine Mutter hatte mich gestern gefragt, ob man denn nicht auch als
Notarassessor promovieren koenne, und ob der Abschluss wie ein
Staatsexamen ist- schliesslich wird man ja vom Justizministerium geprueft,
wie all die Examenskandidaten von Jura in Baden-Wuerttemberg?

Promotion ist möglich für besonders gute Absolventen.

39.Du schreibst, die Hauptaufgabe des Bezirksnotars sei das Grundbuch: Wird
das heute am PC gefuehrt oder muss man noch richtig klassisch zu Papier und
Feder greifen und mit kalligraphischer Virtuositaet die Eintragungen
taetigen?

Die Hauptaufgabe ist das Grundbuch nicht, aber ca. 1/4 des Geschäfts. In vielen
Notariaten wird das Grundbuch über den PC geführt, aber die Eintragungen werden
noch ausgedruckt und auf Papier unterschrieben. Bis zum Jahre
2003 ist das elektronische Grundbuch flächendeckend in BW geplant.


40. Wie wuerdest Du einen klassischen Notaranwaerter beschreiben. Ich
frage deshalb, weil ich natuerlich etwas skeptisch gegenueber Beamten bin,
von den Erfahrungen, die man z.B. mit dem Finanzamt macht. M.a.W. ich bin
nicht gerade konservativ, eher etwas ausgeflippt- sind die Auszubildenden
eher spiessig (ich moechte Dich an dieser Stelle nicht beleidigen, echt bin nur
neugierig!)? Ich weiss naemlich, dass die Auszubildenden von den
Berufsakademien eher einen schlechten Ruf haben, eingebildet und nicht gerade homogen,
sprich teamfaehig. Kann man sogar von Einzelgaengertum sprechen, da Du ja
gesagt hast, daß der Notarvertreter im Endeffekt sein eigener Boss ist?

Bei uns gibt es alles an Rasse, Arten und Geschlechtern :-))
Manchmal fragen wir uns, wie die Leute beim JuMi uns ausgewählt haben, da
sehr viele unterschiedliche Leute da sind - vom Spießer bis zum Techno-Freak.

41. Gibt es unter den Auszubildenen auch Arbeitsgruppen? Denn das habe
ich schon gelernt hilft super, macht Spass und das Lernen geht einfacher,
wenn man sich gegenseitig pruefen und abfragen kann.

Auf freiwilliger Basis gibt es in den Kursen einige Arbeitsgruppen, besonders
im Studium II.


42. Gibt es in der Theorie-Phase begleitend zum Unterricht Skripte oder
Aehnliches, oder muss man alles mitschreiben?

teils - teils

43. Wie hat man sich das in der Praxis vorzustellen, gibt der Notar Dir
einen Fall oder Aufgabe, und Du musst dann ganz alleine Arbeiten? Wie
laeuft das Zusammenspiel mit den Ausbildern- haben die ueberhaupt genuegend
Zeit, um auf die Probleme der Anwaerter einzugehen, schliesslich haben sie ja
viel um die Ohren?

Das ist wiederrum sehr unterschiedlich. In den meisten Notariaten bekommst Du
einen Haufen Fälle, die Du dann mit zunehmendem "Dienstalter" immer selbständiger
bearbeitest; danach wird das Ganze besprochen und vom Chef bzw. Notarvertreter
unterschrieben. Die meisten Lehrchefs nehmen sich Zeit für die Anwärter. Außerdem
sitzt Du in den Terminen mit drin und führst als Fortgeschrittener auch Deine eigenen
Kundengespräche.


44. Stimmt es, daß ein Bezirksnotar gleich fuer mehrere Gemeinden
zustaendig ist und daher jeden Tag woanders ist oder hat er ein festes
Buero?

Im Ausnahmefall kann das so sein. In den städtischen Gemeinden gibt es aber eher wenige
sog. Außenstellen; die Leute kommen ins Büro.


45. Wie modern sind die Arbeitsplaetze? Sind das so richtige Amtsstuben
oder eher schoene Bueros mit PC und so?

Die Städte und Gemeinden bezahlen die Arbeitsplätze, manche Notare legen dabei noch
eigenes Geld mit rein, so daß im allgemeinen die Ausstattung ganz ordentlich ist. Mit dem
elektronischen Grundbuch wird im Moment auch die PC-Ausrüstung auf den neuesten Stand
gebracht.


46. Du schreibst es gibt 26 Tage Urlaub, kann man die nehmen wann man
will oder gibt es da Vorschriften.

Während der Praxis ja, während des Studiums gibts Sammelurlaub, sprich Ferien.

47. Was passiert, wenn zwei Auszubildende auf das selbe Notariat wollen,
weil es einen so guten Ruf hat? Und bewirbt man sich einfach bei einem
Notariat oder geht das ueber das Justizministerium?

Manche Notare nehmen auch mehrere Anwärter. Normalerweise holt man sich
im Notariat eine Einverständniserklärung und beantragt dann die Zuweisung
übers JuM.

48. Du hast von dem "Innendienst" geschrieben, wo man 5-8 Jahre nur noch
warten muss auf eine Stelle als Notar .Was ist der Innendienst, Verwaltung oder
was?

Verwaltung im OLG, Personalabteilung im JuM, DV-Stelle im OLG (Computer-
Ausstattung und Betreuung) etc.


49 Haben alle Anwärter gute Abi-Noten...kann man fast schon von Elite sprechen???

Die meisten haben sehr gute Abi-Schnitte zwischen 1,2 und 2,0. Aber es
gibt auch einige Ausnahmen. Elite wäre übertrieben, aber 90 % der Jura-Anfänger
hätten bei uns wohl keine Stelle bekommen. In meinem Jahrgang wurden die
33 Stellen verteilt unter ca. 1200 Bewerbern (diese Zahl ist im Umlauf und
nicht öffentlich bestätigt, kommt aber meines Erachtens ungefähr hin).
Heutzutage sind es nicht mehr so viele Bewerber und sie legen jetzt mehr
wert aufs Vorstellungsgespräch und den Test als auf die Abi-Note.

50. Braucht man irgendwelches juristisches Vorwissen oder haben Azubis
von Euch schon in irgend einer Form Ahnung von Jura. Glaubst Du es waere
sinnvoll ein Praktikum in dieser Sache zu machen, denn ansonsten kann ich ja
nichts nachweisen, dass mich juristische Fragen interessieren.

Du brauchst kein Vorpraktikum machen, da bei uns die Praktika ja sehr lange
dauern. Als Einstellungsvoraussetzung oder als Vorteil würde ich ein Praktikum
auch nicht gerade ansehen. Nichtsdestotrotz solltest Du im Bewerbungsgespräch
Dein Interesse an dem Notar-Job und der Juristerei kurz darlegen können. Ich hatte
z. B. einen Nachbar, der Notar war.


51. Findest Du die Grundbucharbeit nicht zu trocken, abgesehen von den
sicher spannenden Beurkundungen?

Grundbuch kann auch ganz angenehm sein und es kostet Dich nicht so viel Denkarbeit
und Anstrengung wie Beurkundungssachen; wenn man allerdings nur Grundbuch macht,
ist es langweilig (deshalb schaut man, daß man von allem Geschäft was abbekommt).
Meistens machen die Notariatsangestellten die Seriengeschäfte im Grundbuch-Bereich,
sodaß die Fälle von Notarvertretern / Notaren meist noch die interessantesten sind.


52. Wo liegt jetzt eigentlich der Unterschied zwischen einem
Volljuristen, der Notar ist und einem Bezirksnotar. Wenn also Herr A mit
Frau B einen Ehevertrag abschliessen moechte oder Ihr ein Haus verkaufen
will, kann er da waehlen, ob er zum Bezirksnotar geht oder zu einem
Freiberuflichen?

JA, der Freiberufler macht nur Beurkundungen und erhält alle
Einnahmen in seine Tasche, der Bezirksnotar hat alle Befugnisse eines Notars
und macht darüberhinaus die gerichtlichen Tätigkeiten, erhält aber nur ca. 1/7
der Einnahmen aus den Beurkundungen zusätzlich zum Grundgehalt.


53.Wann muss ein Buerger denn zum Bezirksnotar?

In Nachlaß- und Vormundschaftsfällen

54. Und kann ein Bezirksnotar auch fuer seine Dienste werben?

nein

55. Mir ist jetzt echt noch unklar, wann der Bezirksnotar staatliche
Aufgaben verfolgt, d.h. wann muss er handeln bzw. wann muss man zu ihm,
und wann handelt ein freiberuflicher Notar...etwas komplexe Frage, sorry!

Staatliche Aufgaben im Vormundschafts-, Nachlaß-, und Grundbuchbereich
und öffentliche Aufgaben bei Beurkundungen. Grundsätzlich müssen alle
Notare beurkunden, wenn sie dazu von Kunden aufgefordert werden. Darüber-
hinaus muß der Bezirksnotar auch noch von amts wegen die vorbezeichneten
gerichtlichen Aufgaben wahrnehmen. Zum Notar muß man eben in den Fällen,
wo das Gesetz vorschreibt, daß man etwas nur durch notarielle Beurkundung
verkaufen kann, wie z.B. Grundbesitz oder z.B. die Gründung einer GmbH geht
nur über den Notar.


56. Wie lange sind denn die Klausuren (waehrend der Theorie und in den
AG's) und wieviele schreibt man da, gleich mehrere in einer Woche oder
sind sie eher verteilt.

Die Klausuren sind meistens 5 x 60 min. Während Studium I ca. 10 Klausuren,
Studium II 20, Examen 8, Praxiszeit in 2 1/2 Jahren ca. 15 Klausuren.
Meistens sind die Klausuren gut verteilt.


57. Also das Abi ist fuer mich schon ein kleiner Alptraum, wie soll dann
diese Ausbildung werden...5 Jahre Stress?

Kommt natürlich darauf an, wie schnell Du begreifst und wie gut Du Dir Sachen
merken kannst. Man lernt hier Baustein für Baustein und daraus ergibt sich
(oder besser: sollte sich ergeben) dann ein mosaisches Gesamtbild. Je
besser Du kombinieren kannst, umso weniger mußt Du lernen. Der Stress für
mich war eher die Anwesenheitspflicht im Kurs und die Tatsache, daß alles
von der ersten Minute an prüfungsrelevant ist. Im Abi handelst Du eben ein
paar Themen ab, aber nicht die genze Schulzeit.


59. Gibt es sowas wie eine Begruessung fuer die neuen Anwaerter von den
aelteren oder wird da irgenwie was organisiert, gibt es vielleicht sogar eine
Art Patenschaft von den Aelteren um fuer Fragen der Neuen bereit zu sein
oder Aehnliches. Wie war den Deine erste Zeit auf der Akademie, eher befremdend
oder hast Du schnell Zugang zu allem gefunden?

Es gibt Akademie-Feste. Begrüßung der neuen Anwärter durch den zweit-ältesten
Hauptkurs, Begrüßung des neuen Hauptkurses durch den alten, Weihnachtsfeier,
Fasching, etc. Ich selbst hatte relativ schnell ein paar Freunde gewonnen.


60. Gibt es ein Verzeichnis, wo alle Notariate des Landesteils
Wuerttemberg augefuehrt sind?

Ja, gibt es beim JuM und für jeden Notar / Notarvertreter.

61. Keiner von meinen Freunden hat von dieser
Ausbildung gehoert...wie ist es bei Dir, ist die Ausbildung bei Deinen
Freunden bekannt und finden die das gut was Du machst und ueberhaupt (als
wirklich letzte Frage) wie bist Du zum Bezirksnotar gekommen?

Meine Freunde kennen die Ausbildung natürlich durch mich. Ich selbst bin hierzu
wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Während des Zivildienstes bekam man nämlich
für jeden Test und für jedes Vorstellungsgespräch einen Tag frei. Und so hab ich mich
bei tausend Stellen beworben; außerdem ist der Vater eines Freundes Lehrer und
dessen Lieblingsschülerin ist zu der Zeit gerade Notarvertreterin geworden ! So wurde
ich durch ihn auf die Ausbildung aufmerksam. Außerdem war mein früherer Nachbar auch
Notar.

62. Wie wird man außerhalb von Württemberg Notar und welche Arten von Notaren
gibt es ?

Außerhalb von Württemberg wird man nur durch ein Jura-Studium Notar. In Bayern
schließt sich an ein 1er-Examen dann ein Assessoriat von ca. 3 Jahren an nach welchem
man dann bayerischer Nurnotar ist (das ist vergleichbar mit dem württ. Freiberufler), in den
meisten anderen Bundesländern wird man als besonders befähigter Rechtsanwalt
irgendwann auch mal Notar. In Norddeutschland ist jeder 5 Jahre lang zugelassene
Rechtsanwalt Notar, allerdings mit praktisch ganz wenigen Fällen, da es dort viel zu
viele Notare gibt. In Württemberg gibt es sowohl den sog. Anwaltsnotar (Rechtsanwalt und Notar),
als auch den Bezirksnotar und auch den öffentlichen (freiberuflichen) Notar. Der öffentliche
Notar in Württemberg kommt aus den Reihen der Bezirksnotare (die besten werden dann
öffentlicher Notar) - man sagt, öffentliche Notare hätten "die Lizenz zum Gelddrucken".
In Baden gibt es dann noch den Richter-Notar.



weitere Fragen beantwortet vielleicht unser Infoblatt oder die Website des JuM BW.

 

Sign Guestbook
View Guestbook

Home page

This document maintained by bw_notary@oocities.com.
Copyright © 1998, 1999  Notarakedemie Stuttgart, Jhrg. 1999