Dienstag, 29.06. 7.Tag

Willkommen in Casablanca

10:00 Uhr - Wir sind wach und alles ist noch da. Wir fahren nochmals in die Innenstadt von Casablanca, um evt. Rick's Cafe zu finden. Doch die Stadt zeigt sich von ihrer schlechtesten Seite. Statt dem "schau mir in die Augen, Kleines" fällt uns nur "ich hau dir auf die Augen, Casablanca" ein. An Casablanca ist wirklich nur der Name romantisch, ansonsten ist es eine normale Großstadt (übrigens ohne altes Stadtviertel) mit absolut nervendem Verkehr.
Das Auto gibt beim Schalten ein merkwürdiges Knack-Geräusch von sich, also beschließen wir, die Stadt zu verlassen und wieder Richtung Tanger zu fahren. Jetzt heißt es nur noch zurück auf die richtige Straße finden.
Mitten im dicksten Innenstadtverkehr hält uns ein Polizist an. Er quatscht uns auf Französisch voll, wir verstehen natürlich kein Wort. Nachdem er sämtliche Papiere gesehen hat, versucht er uns klar zu machen, daß wir angeblich eine rote Ampel überfahren hätten. Das Kuriose daran ist, das da überhaupt keine Ampel war! Wir können uns also denken, was los ist. Der liebe Herr Polizist denkt, er kann von ein paar Touristen ein bißchen Geld erpressen. Wir bleiben stur und stellen uns dumm. "Tut uns ja leid Herr Wachtmeister, aber wir verstehen leider kein Wort". Das geht noch eine Weile so weiter. Er versucht es auf Englisch, aber wir schütteln nur die Köpfe. Leider verstehen wir nichts! Schließlich gibt er es irgendwann auf und läßt uns weiterfahren. Puh, Glück gehabt!
12:50 Uhr - Wir sind wieder auf der Straße Richtung Rabat und Tanger.
Am Nachmittag finden wir in dem kleinen Küsten-Städtchen Asilah endlich einen Campingplatz, direkt am Meer.
Glücklich stürmen wir nach dem Zeltaufbau den Strand. Kurze Zeit später quatschen uns zwei Typen an. Der Eine ist Berber, der Andere Marokkaner. Sie sprechen Beide Englisch, also klappt die Verständigung ganz gut. Ein Amerikaner gesellt sich auch noch dazu (Multikulturell) und wir kommen so richtig ins Gespräch.
Später zeigen uns die Drei in die alte Stadt und wir gehen auf die Stadtmauer von Asilah, von der man einen tollen Ausblick auf das Meer und den Sonnenuntergang hat. Am Abend sitzen wir zusammen in einem Cafe. Dort lernen wir auch noch einen Deutschen kennen, er ist Hamburger und wohnt in Marokko. So sind wir eine lustige Truppe und unterhalten uns bis in den frühen Morgen. Wir beschließen ein paar Tage hier zu bleiben.


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Mittwoch, 30. 06. 8. Tag

Wir wachen früh auf, weil es unerträglich heiß wird, im Zelt. Wir sind noch etwas angeschlagen von der letzten, zu kurzen Nacht. Im Cafe in Asilah treffen wir wieder auf den Berber, den Marokkaner und den Ami. Die Stimmung ist hier ruhig am Morgen. Gemütlich trinken wir Kaffee mit den Anderen.
Der Marokkaner begleitet uns später auf den Markt. Dieser gleicht einem orientalischem Basar. Merkwürdige Früchte, die wir gar nicht kennen gibt es hier. Fisch, Pfefferminz, Feigen, Melonen oder auch lebende Hühner oder Kaninchen werden angeboten. Nur das Fleisch das verkauft wird ist voll mit Fliegen und sieht nicht appetitlich aus. Wir kaufen Brot und Feigen.
Den Nachmittag verbringen wir am Strand, ein bißchen bräunen und ausruhen.


Donnerstag, 01. 07. 9. Tag

Wir haben festgestellt, daß die Besitzer den Campingplatz rund um die Uhr bewachen. Sie achten darauf, daß kein Unbefugter das Gelände betritt. Ein guter Service! Die sanitären Anlagen hier lassen zwar noch zu wünschen übrig, aber dafür kostet der Tag für zwei Personen, ein Zelt und ein Auto auch nur 34 Dihar.
Wir frühstücken heute im kleinen Cafe des Campingplatzes. Es gibt sogar Baguette mit Butter und Marmelade. Den Rest des Tages relaxen wir.
Am Abend ist Strand-Party und noch bis in den frühen Morgen klingen die Bongos.


Freitag, 02. 07. 10. Tag

Wir frühstücken wieder im Campingplatz-Cafe. Später, am Strand, treffen wir wieder auf den Marokkaner. Heute weht ein stürmischer Wind aus Norden. Man nennt ihn hier Sharky und er treibt den Sand vor sich her. Wir kommen uns vor wie Beduinen, in einem Sandsturm, in der Sahara. Der Sand ist einfach überall.
Als wir mittags kurz zum Campingplatz gehen, ist unser Zelt schon halb auseinandergeflogen. Wir müssen es abbauen, die Heringe halten nicht, es ist einfach zu stürmisch.
Wir gehen mit zu Freunden des Marokkaners, die in der Nähe wohnen. Leider sprechen diese nur Arabisch und so gestaltet sich die Verständigung schwierig. Das Haus in dem sie wohnen ist ärmlich eingerichtet. Es gibt auf dem kahlen Steinfußboden nur eine Matraze, eine Holzkiste, auf der ein kleiner Ferseher steht und einen flachen Tisch.
Abends sitzen wir noch ewig in einem Cafe, an der Stadtmauer von Asilah. Wir essen Schichtkebab, Brot und Salat. Wir quatschen noch die halbe Nacht mit dem Marokkaner. Morgen wollen wir den Heimweg antreten.
Den Namen unseres Marokkanischen Freundes können wir uns einfach nicht merken. Er begleitet uns später noch bis zum Campingplatz. Good Bye, vielleicht sieht man sich mal wieder und Danke für alles!
Wir schlafen in dieser Nacht im Auto, denn der Sharky weht immernoch zu stark.


Samstag, 03. 07. 11. Tag


Wir früstücken in Ruhe und beschließen die Nachmittags-Fähre in Tanger zu nehmen. Vorsichtshalber fahren wir zeitig los, als wir Tanger erreichen steuern wir gleich den Hafen an. Nach den ersten Paßkontrollen dürfen wir vschon mal in Richtung Kai fahren, wo das Fährschiff liegt. Dort warten wir erstmal zwei Stunden. Hin und wieder kommt Jemand, der die Papiere sehen will. Zwischendurch will der eine oder andere "Beamte" auch etwas Geld für seine Mühe. Murrend bezahlen wir nur ein paar Dihar. Scheinbar war das zu wenig, denn die nächste halbe Stunde verbringen wir damit, das Auto mal 100 Meter vor oder 200 Meter zurückfahren zu müssen. Weiter warten - wir kommen uns schikaniert vor.
Dann kommt der Zoll. Wir müssen das gesamte Auto ausräumen. Alles wird durcheinandergewühlt. Das Auto wird abgeklopft. Trotz unserer Proteste wird sogar die Innenverkleidung teilweise abgebaut. Wir sind bedient. Echt genervt müssen wir den Capri sebst wieder einräumen und werden noch gedrängelt, schneller zu machen. Also schmeißen wir alle Klamotten, so durcheinander wie sie sind, wieder in den Wagen. Dann endlich haben wir alle Kontrollen überstanden und dürfen zur Fähre, die um 17:20 ablegt.
Die Überfahrt wird stürmisch, denn der Sharky bläst noch immer und türmt die Wellen auf 3-4 Meter auf. Wir bleiben an Deck, denn im stickigen Innenraum der Fähre ist die Schwankerei noch schlimmer. Das Schiff gleicht einer Achterbahn und nach zwei Stunden Überfahrt sind wir froh wieder an Land zu kommen.
Nach dem Einlaufen in Tarifa pflückt uns nochmal der spanische Zoll. Da unser Auto jedoch noch reichlich durchwühlt aussieht, hat man ein Einsehen und wir dürfen nach 15 Minuten Kontrolle weiterfahren.
Wir fahren wieder Tarifa-Camping an und gehen nach diesem Nerven aufreibenden Tag früh schlafen.


Sonntag, 04. 07. 12. Tag


Wir ruhen uns heute aus, denn morgen wollen wir ein großes Stück Richtung Heimat fahren. Beim Essen kochen führen wir unseren üblichen Kampf gegen die Ameisen. Kaum riechen diese etwas Fressbares, kommen sie in Schaaren, von allen Seiten. Heute können wir auch endlich mal wieder ausgiebig duschen und endlich wieder auf einer Toilette sitzen.


Montag, 05. 07. 13. Tag


Gegen 11:30 Uhr fahren wir los. Beim Bezahlen der Campingplatz-Gebühren müssen wir feststellen, das ab 1. Juli die Preise, Saison bedingt, erhöht wurden. Wir zahlen zusätzlich 1000 Peseten mehr für den Standplatz. In sengender Hitze treten wir unsere Heimfahrt an.
Nachdem nach ein paar Stunden der Wagen richtig heiß ist, bekommen wir ein Problem. Die Ameisen, die ohne unser Wissen, nachts heimlich Motorraum und Schweller besiedelt haben, kommen nun in den Innenraum gekrochen, weil es ihnen zu heiß wird. Wir müssen anhalten und die Meute im Fußraum erstmal unschädlich machen. Weiter gehts.
Eine Stunde später - schon wieder Ameisen-Alarm. Wir halten wieder an und entfernen etliche, bis keine mehr zu sehen ist.
Eine weitere Stunde später - wieder das Ameisen-Problem. Wo kommen die bloß alle her? soviele können doch gar nicht mehr da sein. Wir halten an einer Tankstelle und bekämpfen sie mit einem Staubsauger. Keine Ameise mehr zu sehen - weiter gehts.
Eine Stunde später - wieder wagen unsere Feinde einen Angriff. Wir haben keine Ahnung, wo sie die Reserven hernehmen. Diesmal untersuchen wir unser Auto ganz genau. Als Einer von uns kräftig gegen den Schweller klopft, fällt ein richtiges Ameisennest samt Brut herunter. Die Biester hatten angefangen sich häuslich einzurichten. Wir fahren weiter. Mit den Ameisen ist jetzt endlich Ruhe, der arme Capri ist sein Ungeziefer-Problem los.
Wir fahren an diesem Tag noch 900 Km, bis kurz hinter Alicante, wo wir auf einem Rastplatz übernachten.


Dienstag, 06. 07. 14. Tag


Wir frühstücken im Cafe des Rastplatzes.
Wir fuhren heute über 1200 Km. Ab der französischen Grenze weht ein stürmischer Wind, der den Capri beutelt und unseren Treibstoffverbrauch auf 18 L steigert. Außerdem wird es immer kühler. Wir fahren bis nach Mitternacht und schaffen es tatsächlich die deutsche Grenze zu erreichen. Auf dem ersten deutschen Rastplatz halten wir an und kochen uns bei Mondschein noch ein Süppchen. Es sind frische 7°C und wir frieren, also ab ins Bett und schlafen.


Mittwoch, 07. 07. 15. Tag


Gegen 11:00 Uhr fahren wir weiter. Wir wollen noch einen Freund in Schöppenstedt besuchen. Wir hatten für den Rückweg mehr Zeit eingeplant, falls was schiefgeht und so können wir diesen Besuch noch machen.
Gegen 18:30 Uhr kommen wir in Schöppenstedt an und übernachten auch dort.


Donnerstag, 08. 07. 16. Tag


Die letzten 250 Km Richtung Heimat. Gegen 12:30 Uhr sind wir zu Hause.
Unser Capri hat tapfer über 7000 Km durchgehalten und uns sicher zurück gebracht. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer, aber jetzt machen wir es uns erstmal gemütlich.

ENDE