Warum Camping?
Vor vielen Jahren saßen wir im Urlaub, in Amerika, in einem first-class Hotel. Das Zimmer war vom Feinsten. Das Bad war marmorgetäfelt, die Minibar reich befüllt, die Betten bequem, der Fernseher hatte etliche Kanäle, der Zimmerservice war jederzeit übers Telefon erreichbar und brachte auf Wunsch auch das Frühstück ans Bett. Ein großer Swimmingpool, Whirlpool, Open-Air-Konzert in der Gartenanlage, der Strand nur ein paar Meter entfernt, grandiose Aussicht direkt aufs Meer. Es war alles perfekt.
Also entschlossen wir uns spontan in unserem Mietwagen zu steigen und loszufahren. Wir fuhren etliche Kilometer an diesem Tag, die Landschaft flog draußen vorbei, wo es uns gefiel, da hielten wir an. Gegen Abend waren wir weit entfernt von unserem Hotel, irgendwo mitten in der Wüste. Seit Stunden war uns schon Niemand mehr begegnet, außer ein paar Wildeseln. Zum Zurückfahren war es viel zu spät und so übernachteten wir im Auto. Mitten in der Nacht wachte ich vor Kälte auf. Schlotternd stieg ich aus dem Auto, um meine steifen Glieder etwas zu lockern. Ich richtete meinen Blick zum nächtlichen Himmel. Ich glaube ich habe mit offenem Mund eine halbe Stunde so dagestanden. Der Anblick war phantastisch, ich habe nie wieder einen solchen Sternenhimmel gesehen... Am nächsten Morgen fuhren wir nicht etwa zurück zum Hotel. Nein, wir kauften einen warmen Schlafsack (der übrigens noch heute seine Dienste tut) und weiter ging es. Am Ende des Urlaubs hatten wir zwei Nächte in unserem Super-Hotel verbracht, ansonsten waren wir unterwegs und der Mietwagen hatte ein paar tausend Kilometer mehr runter. Wir hatten vieles gesehen: San Francisco, Los Angeles, San Diego, Las Vegas. Monument Valley, den Grand Canyon, Four Corners. Aber das alles war gar nicht so wichtig, denn wir stellten fest, das eigentlich der Weg schon das Ziel war. Es war der Spaß daran, unterwegs zu sein, ständig neue Eindrücke zu erleben, zu fahren auf endlosen Straßen. Vielleicht entstand zu dieser Zeit auch unsere Liebe zu US-cars. Jedenfalls ist uns eins damals klargeworden: wir halten es nicht lange an einem Ort aus und schon gar nicht in einem Hotel. So kamen wir zum Camping. ![]() |
Camping - die Vorteile
- Man ist nicht auf einen bestimmten Urlaubsort festgelegt. Wenns einem irgendwo nicht gefällt, fährt man einfach weiter.
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