Wie aus einem Chevy ein Wohnmobil wird



Ausbau

Als wir den silbergrauen Chevy kauften, war dieser noch als Bürofahrzeug ausgestattet. Das hieß also, daß wir ihn wohntauglich machen mußten. Nach unseren Erfahrungen mit dem alten Van (er war bereits ausgebaut als wir ihn erwarben), wollten wir diesmal den Ausbau von Grund auf selbst machen, nach unseren Vorstellungen. Alles sollte praktisch und gut aufgeteilt sein, denn einige Einbauten beim alten Van, hatten sich als umständlich erwiesen.


So sollten Frisch- und Abwassertanks außerhalb des Autos installiert werden. Da Silver Shadow ein erhöhtes Dach hat, durfte das Gewicht der Tanks sowieso nicht zu hoch liegen. Es war genug Platz vorhanden und es bot sich an, die Tanks unter dem Wagen anzubringen, um so den Schwerpunkt weiter nach unten zu verlagern.


Es gibt Kunststofftanks in vielen verschiedenen Größen und Formen und es erwieß sich als gar nicht so einfach die passenden zu finden. Außerdem mußte eine Halterung geschweißt werden, die den Belastungen bei hoher Geschwindigkeit, eventuellen Bodenunebenheiten und dem Gewicht bei voller Befüllung, gewachsen war. Desweiteren muß man einplanen, auch mal einen Schotterweg entlangzufahren, es sollte also auch ein gewisser Steinschlagschutz für die Tanks vorhanden sein. Am Ende hatten wir einen 100 L Frischwasser- und einen 55 L Abwassertank unter dem Auto.

Da wir in früheren Jahren, nach längeren Standzeiten und bei niedrigen Außentemperaturen, oftmals Ärger mit der Batterie hatten, entschlossen wir uns zu einer Zweiten. Diese wurde ebenfalls unter das Auto montiert und dient ausschließlich der Versorgung aller Stromverbraucher im Auto. Die Starterbatterie bleibt dabei unangetastet, denn es ist wahrlich kein Spaß, wenn man irgendwo im hohen Norden das Auto nicht mehr starten kann. Die Bord-Batterie wird zusätzlich von zwei Solarzellen Folienmodulen gespeist, von denen jedes, bei optimaler Sonneneinstrahlung, 55 Watt pro Stunde produziert. Die Solarzellen sind mit einem Spezialkleber auf dem Dach des Vans angebracht.

Energieversorgung 600 m Leitungen...

Bei Standzeiten auf einem Campingplatz mit 230 Volt Anschluß übernimmt automatisch ein 400 VA Netzgerät die Versorgung aller Geräte. Beim Fahren erledigt natürlich die Lichtmaschiene (110 A) diesen Job. Zur Überwachung der Lade- und Entladeströme, sowie der Füllstände der Tanks, sind im Van entsprechende Kontrollanzeigen installiert. Ein zusätzliches Bauteil (Tiefentladungs-Relais) schützt die Batterie vor Schäden.

Weitere Ausbauten waren:
Ein Kühlschrank (60 L), wahlweise betreibar mit Gas, Strom, 12 V
Eine Gasheizung (Trumatic 4000 E)
Ein Waschbecken mit Brause
Ein 3-Flammen Gas-Herd
Eine Gasflasche (11 Kg)
Etwa 600 Meter Leitungen wurden verlegt
Ein Farbfernseher
Ein 10fach CD-Wechsler
Ein 4fach Lautsprechersystem

Arbeitsstunden


Anschließend wurden, aufgrund des höheren Gewichtes, durch Einbauten, Gepäck und Fahrradträger, die Federn des Vans verstärkt.

Wir mußten nun noch beim TÜV vorfahren, die Achsauflastung und die Sonderzulassung als Wohnmobil wurden in den Fahrzeugbrief eingetragen.

Die Gesamtausgaben für den Umbau beliefen sich am Schluß auf ca. 5000 Euro, dazu kamen nochmals 1.500 Euro für TV und Hifi, jede Menge eigene Arbeitsstunden und sechs Kästen Bier.

Unser besonderer Dank gilt unseren Freunden Rudi und Bernd, ohne deren Hilfe dieses Projekt nicht durchführbar gewesen wäre !



Waschbecken & Herd Kühlschrank

Blick durch die Seitentür Blick durch die Hecktür

Die Solarzellen auf dem Dach