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Altenfaehr nach der Schlacht Das Orkheer hatte Albernias Aufgebot umgangen. Keine Truppen standen in Weidenau oder Altenfaehr, die Orks dort aufzuhalten. Die Orken waren am Grossen Fluss entlang marschiert und hatten in Eichenfurt, seinem Geburtsort schwere Verwüstungen angerichtet. In Eichenfurt wurden 5 Büttel der Flusswacht durch die Orks erschlagen, Häuser, Höfe und Läden geplündert; ausserdem wurde die Schanze am Grossen Fluss dem Erdboden gleichgemacht; die dort verschanzten 6 Waffenknechte, die kleine Besatzung des Kontrollpostens am Fluss, die nicht rechtzeitig gewarnt werden konnte, fanden ebenfalls den Tod. Glücklicherweise konnten die Bewohner von Eichenfurt währenddessen flüchten, sodass es keine Verschleppungen gab. Die Menschen der Ortschaft und aus den Weilern am Fluss flüchteten bis nach Faehrwacht und suchten Schutz in der Wasserburg. Auch Altenfaehr wurde zum grossen Teil von den Bewohnern verlassen, als die Orks anrückten. Doch sammelte sich hier der Grossteil der nicht eingerückten Schützen der Flusswacht. Da die Hauptmacht der Orks glücklicherweise auf der anderen Seite des alten Flussarms marschierte, kam es so zu einem Scharmützel der Schützen mit einer Bande marodierender Orks, die jedoch vertrieben werden konnten, als eine Gruppe von Axtschwingern aus Grauweiden und Spiessträgern aus Hoppingen zu Hilfe kam. Dabei kamen jedoch weitere 13 Bauern ums Leben. Inzwischen hatte sich Albernias Aufgebot das Orkheer in Eilmärschen wieder eingeholt, sodass es die Orken im Delta des grossen Flusses in der Stadtmark Havena, nahe der Grenze nach Altenfaehr zum Kampf stellen konnte. Die Männer und Frauen aus Altenfaehr hatten sich gut gehalten, hart gekämpft und doch war der Sieg knapp und er war teuer erkauft. Mehr als jeder dritte würde nicht zurückkehren zu seinen Leute daheim, jeder zweite hatte zum Teil schwere Verletzungen davongetragen. Weibel Tarkon Eisenarm würde nicht auf seinen Posten zurückkehren, Orkäxte hatten ihn niedergetreckt, der mit seinen beiden Hornissen einen tödlichen Geschosshagel in die Reihen der Feinde gelenkt hatte, bis der Sturmangriff kam. Auch Korporal Joru Fleckschäfter würde nicht mehr zu seiner alten Mutter zurückkehren in das kleine Häuschen in Truhjebor, mit seinen Freunden Alik und Bjor und weiteren Spiessträgern fand er den Tod, als der seinem Baron und einem kleinen Kontingent Albernischer Landwehr zum Angriff gegen die Orks, die sich anschickten, die albernischen Ritter zu umzingeln folgte. Viele fielen, Bekannte und Unbekannte, und noch mehr erhielten schmerzenden Wunden. Die Hälfte der Burgwache war gefallen, wie durch ein Wunder war der junge Fähnrich, der krampfhaft und stolz, doch mit tränenüberströmtem Gesicht die Fahne der Baronie gehalten hatte, als einziger neben dem Magier unverletzt geblieben. Auch der Baron hatte mehrere Schnitte und Prellungen davongetragen, jedoch hatte ihn RONdras Hilfe, sein Kampfgeschick sowie die Hilfe seiner Männer und Frauen von schweren Verletzungen oder dem Tod bewahrt, dem er vielfach ins Auge blickte. Nach der Schlacht, von Müdigkeit und Blutverlust gezeichnet, sammelte er die verbliebenen Männer und Frauen seiner Baronie um sich und sprach zu ihnen. Er lobte Ihre Standfestigkeit und Ihren Mut, wie darauf hin, wie viel mehr Menschen hätten fallen müssen, wenn es nicht gelungen wäre, den Orken an dieser Stelle Einhalt zu gebieten. Dann wies er die unverletzten an, die Gefallenen zu bergen; einer der Waffenknechte solle die Namen aufschreiben, sowie ihre Herkunft. Altenfaehr hatte schwer gelitten! Aber der Sieg war vollständig! Doch unter erschwerten Umständen erfochten, die Militärreform längst überfällig, die Landwehr trotz aller Warnungen und Mahnungen nicht einsatzbereit, das Meldereiterwesen in erbärmlichem Zustand, dann noch die albernischen Truppen abkommandiert ins ferne Darpatien! Wenn die Abilachter Reiter nicht gewesen wären… RONdra möge wissen, wie die Schlacht ausgegangen war. Er hatte mit dem jungen Baron Reto gesprochen… Dieser nichtswürdige Mühlinger-Ugo! Befehl oder nicht Befehl, hatte der denn kein Hirn im Schädel? Der Baron konnte es nicht glauben. Hatten mittelreichische Truppen den albernischen Truppen eine Schlacht geliefert, ja fürwahr, es war ein Schlachten gewesen! Als ob es nicht genug richtige Feinde gäbe! Bei RONdra, wo bleibt denn die Ehre! Der Baron hatte mit einem albernischen Kontingent im Laufe seines Lebens oft genug für das Mittelreich und seine Kaiser gekämpft, doch jetzt begannen ihn seine dabei erhaltenen Narben zu schmerzen. Es ist eine Schande! Wenns nach mir geht, dann werden keine aufrechten Albernier mehr fürs Mittelreich kämpfen, bis diese Sache ausgestanden ist! Erklärung der Edlen und Barone Albernias, Begründet im Angesichte der Heiligen und Unteilbaren Zwölfe ward das Reich Rauls des Großen. Gemeinsam fochten die Heere Albernias und Garetiens gegen Dämonenmacht über viele Jahrhunderte. Doch bedroht sind alte Werte, denn Unrecht ist geschehen dem Verbündeten. Denn war es nicht Unrecht, von unseren Frauen und Männern zu verlangen, ihr Land zu verlassen, während der Ork bereits an Albernias Grenzen stand? War es nicht Unrecht, die gleichen Männer und Frauen mit Waffengewalt daran zu hindern, zurückzukehren? Und warum wurde unseren Soldaten keine Gnade gewährt, wie unser Marschall es erbat? Und schließlich: Ist es nicht Unrecht, auch jene zu bestrafen, die keine Schuld trifft? Darum: Lasst unseren Marschall und seine Soldaten auf der Stelle frei! Wenn wir schon fechten ohne die Hilfe des Reiches, sollen wenigstens unsere Söhne und Töchter nach Albernia zurückkehren dürfen. Bestraft auch nicht jene, die vorher das Heer verlassen haben, wie von Mühlingen es tat, den man nicht ohne Grund den Blutigen nennt. Und darum - zu guter Letzt: Entlasst Marschall von Mühlingen, auf dass der Stein des Haders aus unserer gemeinsamen Wehr entfernt wird. Gegeben auf dem Schlachtfeld zu Havena, 1. Firun 33 Hal |