Nach eine langen Entscheidungskrimi haben sich
gleich 3 (!) Leute (Delphine, Felix und meine Wenigkeit) zu einem 10 -
tägigen Trip nach Ost Malaysia, also nach Borneo durchgerungen. Eine
Woche Vorlesungen läßt man doch nicht so einfach mal ausfallen... Nach einem Buchungsexodus durch mehrere Nächte (statt 3 Flügen haben wir gleich mal 9 gebucht...reiner Optimismus) waren dann endlich alle Vorbereitungen getroffen. Zusammen mit einem Malaysier machen wir uns Freitag Nacht auf den Weg von Singapur nach Kuala Lumpur...was man nicht alles tut, um einen billigen Flug zu bekommen. |
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Als Transportmittel für die 3 stündige Fahrt
haben wir den Bus genommen. Gerade als wir es uns (einigermaßen)
gemütlich gemacht haben...es ist jetzt 2 Uhr Nachts...gibt es einen Knall,
Bus schlingert auf den Seitenstreifen und bleibt stehen. Weil es nach
verbrannten Reifen riecht werden wir von Panik schiebenden Malaysiern noch
schlaftrunken aus dem Bus geschaufelt. Die erste Vermutung eines
Reifenplatzers bestätigt sich nicht, wie sich unschwer erkennen läßt.
Vielmehr hat ein getunter, tiefergelegter Honda Civic Type R Plus (was weiß
ich) relativ unsanft das Heck des Busses "touchiert" und ist dort erstmal
steckenbeblieben. Der Fahrer ist auf der Autobahn hinter dem Steuer
eingeschlafen...soviel zu Geschwindigkeitsbeschränkungen ;) Wenigstens ist niemand verletzt worden... |
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Nach mehren vergeblichen Befreiungsversuchen
kommt nach etwa einer Stunde die Polizei. Mit jeep und Seilwinde kommt der
Wagen dann endlich frei. Teurer Spaß für CU 200... Der Mentalität entsprechend wird die Fahrt dann mit dem etwas ledierten Bus fortgesetzt. |
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Netterweise können wir Bei dem Malaysier zu
Hause übernachten...zusammen mit ungefähr 100 Katzen und einem verplanten
Hund. Am nächsten Tag fährt er uns über einige unfreiwillige Umwege zum
Flughafen. Der Flug verläuft erstaunlich problemlos, allerdings bekommt Delphine am Gepäckband einen halb zerzausten Rucksack zurück...das ist mehr als ärgerlich... In der Bank passt ein freundlicher Sicherheitsbeamter auf uns auf. Mit seinem Gewehr kann man auf 1000m einen Elefanten mit einem Schuß erledigen ...
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Nach einigen Runden mittlerweile gekonnten
feilschens wird die Fahrt in unser "Basekamp" am Fuße des Mountain Kinabalu
auf ca. 1800m fortgesetzt.
Nach 24 Stunden sind wir endlich da ... der Weg ist das Ziel. In unserem Hostel treffen wir einige Malasysier aus Kota Kinabalu, die zum Feiern übers Wochenende gekommen sind. Zum Abendessen gibts Barbecue mit Hähnchen...eine willkommene Abwechslung zu Reis und Nudeln... |
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Nach dem Essen feiern wir noch ein bisschen mit den Malaysiern, dann gehts relativ früh ins Bett, morgen solls schließlich schuf den Berg gehen. In unserem Zimmer treffen wir aber erstmal auf ein paar Italiener und einen ordentlichen Käfer, der alle 10 Zimmergäste für die nächsten paar Minuten auf Trab hält. |
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Am nächsten Tag haben können wir dann den ersten Blick auf den Berg werfen ... fein :)...Mt. Kinabalu 4095.2m Wir besorgen uns zusammen mit einem Japaner und einem Waliser den obligatorischen Bergführer, der wie schon vorher befürchtet absolut nutzlos ist. Ohne ihn dürfen wir aber nicht auf den Berg steigen. Er läuft den ganzen Weg nur hinter uns her. Wegen seinen rudimentären Englischkenntnissen beschränkt sich die Kommunikation nur auf das Notwendigste. |
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Nach diversen Formalitäten im Park Office stiefeln wir dann um 10 Uhr endlich los. Zusammen mit ungefähr 150 anderen Mitstreitern starten wir auf etwa 1800m...eine einzige Rennstrecke. Unten gehts die meiste Zeit durch den Urwald, der hier bis auf gut 3000m reicht. Da der Weg an einigen Stellen sehr steil ist und da es in Borneo fast jeden Tag regnet ist besteht ein Großteil der Wegstrecke aus Treppenstufen. |
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Alles Material wird hier noch von Trägern auf die Hütten gebracht...Gasflaschen Getränkepalletten und auch Gepäck von "Bergtouristen", die ihr Zeug nicht selber tragen wollen. |
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Zwischendurch gibts schon die ersten schönen Ausblicke |
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Zwischendurch treffen wir noch auf ein paar
Riesenregenwürmer, gegen 13 Uhr haben wir dann unsere Hütte auf 3300m
erreicht. Normalerweise macht man sich jetzt einen gemütlichen Nachmittag und bricht dann erst wieder um 3 Uhr früh zum Gipfel auf, um den Sonnenaufgang mitzuerleben. Nach einem guten Mittagessen mit vielen Spaghettis entschließen wir uns Nachmittags noch aufzubrechen um zu versuchen den Gipfel zu erreichen. |
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Wir beziehen unsere Sparhütte ohne Alles ... nur Feuchtigkeit und Kälte gibts im Überschuss ... um 15 Uhr brechen wir dann auf zum Gipfel. Der Japaner steigt aus...er will morgen früh zum Sonnenaufgang aufsteigen. |
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Leider haben wir nicht bedacht, dass der nächste Wegabschnitt durch einen durch ein Zaun und Tor versperrt ist. Ohne Guide darf man nicht weiter. Der will heute aber absolut nicht mehr auf den Gipfel. Nach einigen Überredungskünsten mit Händen und Füßen sperrt er uns letztendlich die Tür auf und wir machen uns ohne ihn weiter auf den Weg. |
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Wir erreiche recht schnell die Baumgrenze ...
jetzt siehts endlich mal richtig wie in den Bergen aus. Das Wetter scheint
zu halten, gibt sogar ein paar richtig schöne Ausblicke... ab 3600m bekomme ich Kopfschmerzen... vor weniger als 24 Stunden waren wir noch auf 0 m. |
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Im Hintergrund die Ugly Sisters |
Donkey Ears |
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Um 18 Uhr sind wir dann auf dem Gipfel...die letzten Meter sind ganz schön zäh...vor weniger als 24 Stunden waren wir noch auf Seehöhe, dazu noch ordentliche 2300 HM von 1800 auf 4095,2m. und vor allem sind wir "alleine zu viert" am Gipfel...in knapp 12 Stunden werden es 50 sein, dazu noch bei schlechtem Wetter, wie sich später herausstellt. Die Bilder vom Gipfel brauch ich wohl nicht weiter zu kommentieren. |
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Auch Ratten gibts am Gipfel, kein Wunder bei etwa 50 Leuten täglich |
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Nach ein paar Minuten haben wir auch einen echt sehenswerten Sonnenuntergang... |
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Nachts machen wir den Abstieg... Delphine sieht noch nicht ganz so überzeugt aus... Gegen 21 Uhr sind wir wieder bei unserer Hütte, da gibts erstmal selbst mitgebrachtes Mi Goreng, jamjam. Unseren Plan am nächsten Morgen nochmal zum Sonnenaufgang aufzusteigen verwerfen wir nach einer ziemlich unschönen Nacht in unserer kalten und feuchten Hütte. Keiner will nach um 3 Uhr früh aus den Federn und sich nochmal schinden. Wir beschließen auszuschlafen.. |
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Beim Abstieg haben wir wirklich schönes Wetter und damit auch ein paar nette Aussichten. |
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Runter läuft alles glatt. Da es keine Heli oder ähnliches gibt werden gestrandete oder verletzte Bergtouristen Huckepack wieder nach unten gebracht. Unten schauen wir noch auf die Tafel mit der Bestenliste des letztjährigen Kinabalu Marathons. Die schnellsten waren 3 Europäer. Sie sind die 2300 HM in gut 2 Stunden und 40 Minuten rauf und runtergelaufen... |
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Unten angekommen sind wir doch ziemlich gerädert. Allerdings freuen wir uns schon auf unsere wohl verdiente Entspannungspause in Poring bei den heißen Quellen... to be continued... |