Ulrichskirchen
im Laufe der Zeit

(zusammengestellt aus der Ortschronik)

 

 

Die Urgeschichte unseres Ortes ist nicht erforscht.
Die ältesten Funde stammen aus der Altsteinzeit.
Ca. 400 v. Christus siedelten hier die Kelten. Sie lebten auf der Anhöhe des Kirchenplatzes in Erdhütten. Heute zeugen nur mehr die Opfersteine neben der Kirche von dieser Zeit.

823 wurde der Ort unter dem Namen "Nerden" erstmals erwähnt. Ludwig der Fromme schenkte ihn der Diözese Passau.

1045: Der Name Ulrichskirchen wird erstmals genannt: Somit wird dieses Jahr als Gründungsjahr angenommen. Am Marktplatz wurde der Pranger (Zeichen des Marktrechtes, zur Schaustellung straffälliger Personen) aufgestellt.

Von nun an blühte der Marktflecken unter den Grafen Vohburg auf. Im Zuge des Investiturstreites ging die Herrschaft auf die Kranichberger über. Als diese keine Nachkommen haben, fällt der Besitz dem Kloster Heiligenkreuz zu.

Der Markt bestand damals neben der Kirche aus 28 Häusern und 2 Meierhöfen.   

1230: Irmfried I. (mit Eufemia von Kuenring verheiratet), erbaute das heute bestehende Schloss Ulrichskirchen.

Kriege und friedlichere Zeiten wechselten immer einander ab:

1260: König Bela von Ungarn belagerte den Markt Ulrichskirchen, konnte ihn nicht einnehmen.

1328: die Verbündung der Habsburger Otto v. Österreich mit Karl von Ungarn und Johann von Böhmen gegen seinen Bruder Friedrich brachte arge Verwüstungen.

1458: Ulrichskirchen wurde  von böhmischen Truppen und Anhängern des Räubers Ludwenko Eitzinger niedergebrannt.

1529: Heimsuchung der Gegend durch die Türken - Verteidiger Ulrichkirchens war Julius Graf Hardegg.

1558: Beginn der Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten.

1619: während des 30-jährigen Krieges wurde der Markt vom kaiserlichen Heer auf dem Rückzug überflutet - Markt und Schloss brannten teilweise ab., die Bevölkerung litt unter den Gräueln.

1645: In Ulrichskirchen fanden erste Gespräche über den Frieden statt.
1648 war der Krieg beendet.

1683: zur Zeit der 2. Türkenbelagerung nahm Ulrichskirchen viele Vertriebene auf.

1695 erhielt Ulrichskirchen vom damaligen Kaiser Leopold I. ein Wappen:         
 

Napoleon I. führte Krieg mit den Habsburgern (Schlachten von Dürnkrut, Jedenspeigen, Deutsch Wagram):
1797, 1805 und 1809 war im Schloss ein Militärspital eingerichtet, was trotz vieler Belastungen für die Bevölkerung ein Vorteil war. Es gab kaum Schäden, da auch Franzosen hier behandelt wurden und der französische General Soult, Herzog von Dalmatien, im Pfarrhof wohnte.

Viele verstorbene Soldaten wurden am Mühlratz beerdigt.
Dort steht heute das Soldatenkreuz.

 

 

 

 
1848: das Revolutionsjahr verlief in Ulrichskirchen ruhig.

1850: Erstmals wurde ein Bürgermeister gewählt.

1866: Die Preußen standen vor Ulrichskirchen - der Markt wurde geplündert und großer Schaden verursacht. Im September des Jahres wütete die Cholera im Ort.

1914: Zu Ausbruch des 1. Weltkrieges zählte Ulrichskirchen 1200 Bewohner. Infolge des Einzugs vieler Männer zum Kriegsdienst kam es zu schweren Beeinträchtigungen in allen Bereichen des täglichen Lebens. Wie in Kriegszeiten üblich zahlten die kleinen Leute Zeche. Viel Kriegsteilnehmer kehrten nicht mehr zurück - zum Gedenken an sie wurde nach dem Zusammenbruch der Monarchie das Kriegerdenkmal errichtet.

Nach der großen Wirtschaftskrise, dem Bürgerkrieg und dem Ständestaat kam 1938 die Besetzung Österreichs. Der 2. Weltkrieg brachte auch Ulrichskirchen wieder einmal Not und Entbehrungen.


Heute ist Ulrichskirchen ein schöner Platz zum Leben.

  

  

 

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