HONG KONG

Von Kalkutta flog ich nach Hong Kong. Am Flughafen traf ich diesen Burschen hier:

Peachos

Peach (von mir auch Bruce Willis oder Mister Bob Dubelina genannt) kam extra von der fernen kalten Schweiz nach Hong Kong um ca. 10 Tage mit mir zusammen Hong Kong und einen kleinen Teil Chinas zu erkunden. Trotz begrenzter Zeit haben wir ne Menge erlebt und hatten eine super Zeit zusammen!!!

Hong Kong war fuer mich ein echter Kulturschock! Ich kam direkt vom armen und dreckigen Kalkutta in diese hochentwickelte moderne Stadt Hong Kong...ich hatte also einen Kulturschock im umgekehrten Sinn! "Back to the civilisation" sozusagen!!!
Die Leute rennen herum, mit schicken Anzuegen, in der einen Hand den Aktenkoffer, in der anderen das Handy, das sich staendig bemerkbar macht....
Die Gebaeude sind alle sehr neu, modern und hoch hier. Vom nahegelegenen Berg, kurz "Peak" genannt, hat man (bei gutem Wetter) eine fantastische Aussicht. Hier leicht bewoelkt, jedoch trotzdem eindruecklich...

Hong Kong

Gewaltig diese riesigen Gebaeude. Als Schweizer -nicht gewoehnt an Grosstaedte- kommt man ganz schoen ins Staunen. Hier zwei weitere Prachtsexemplare. Der "Turm" links ist das beruehmte Gebaeude der "Bank of China".

Hong Kong

Der offentliche Verkehr ist sehr gut durchorganisiert und man kommt schnell von A nach B. Naja, eigentlich ist die Organisation der oeffentlichen Verkehrsmittel mit derjenigen zu Hause vergleichbar! Aber nach all den armen Laendern, die ich bereist habe auf meinem Trip, faellt es mir besonders auf, was es heisst sich an einem Ort der sogenannten "modernen" Welt aufzuhalten...

Hong Kong

Obwohl Hong Kong durchaus mit einer europaeischen Stadt vergleichbar ist, entdeckt man bei genauerem Hinschauen doch ab und zu Details, die einem zeigen, dass es sich hier trotz allem um eine chinesiche Stadt handelt. Hier ein kleines Beispiel: Das Baugeruest an dieser Fassade besteht aus Bambusrohren!

Hong Kong

Hong Kong war schon vor rund 400 Jahren ein bedeutender Handelsplatz zwischen China und Europa fuer verschiedene Gueter (hauptsaechlich Tee und Seide).
Opium wurde in Asien und Europa lange nur als Heilmittel verwendet. Doch die Briten, die Indien besetzten, brachten das in Bengalien gewonnene Opium nach China, welches sich bald ueber grosse Teile Chinas als Droge verbreitete. Das Opiumgeschaeft der Briten florierte und zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es sogar zum wichtigesten Teil der Geschaefte mit den Chinesen.
Als die Chinesen den teuren Handel zu umgehen versuchten in dem sie eine englische Lieferung beschlagnahmten, nutzten die Briten den Vorfall als Grund die Chinesen anzugreifen. Zwei britische Kriegsschiffe wurden ausgesandt, die eine chinesische Flotte von 29 Schiffen versenkten. Der folgende erste Opiumkrieg endete 1841 mit der Abgabe der Hongkong-Insel an England. Im folgenden zweiten Opiumkrieg ging die Halbinsel Kowloon 1860 an die Briten ueber. Im Jahr 1898 wurde zwischen England und China ein 99-jaehriger Mietvertrag der neuen britischen Territorien unterzeichnet. Im Jahr 1984 wurde beschlossen nach dem Auslaufen des Mietvertrags (1997) Hong Kong an China zurueckzugeben. Da sich Hong Kong in der Zwischenzeit jedoch "europaeisch" entwickelt hatte und somit nur schwer wieder ins kommunistische System Chinas integrieren liess, einigte man sich darauf, dass Hong Kong sein wirtschaftliches und politisches System waehrend weiteren 50 Jahren weiterfuehren darf. Hong Kong wurde also zu einer sogenannten "speziellen administrativen Region" der Volksrepublik China und man einigte sich auf die Abmachung "Ein Land, zwei Systeme".
Ob die Wiederintegration Hong Kongs effektiv so unkompliziert verlaeuft wie urspruenglich geplant bleibt zu hoffen, denn gerade vor zwei Wochen hat Peking beschlossen, dass Gesetzesaenderungen in Hong Kong zuerst von Peking abgesegnet werden muessen. Dies hat in Hong Kong in einigen Kreisen Bestuerzung und Besorgnis ausgeloest. Die Wiederintegration wird wohl noch einigen Leuten Kopfzerbrechen bereiten...

Hong Kong ist auch heute noch ein wichtiger Handelsplatz verschiedenster Gueter. Neben grossen Containern, die per Frachtschiff ihre Besitzer wechseln, wird auch allerlei Krimskrams direkt auf der Strasse verdealt. "Hello, do you need a faked watch? Do you want a suit? Very special price! Or are you looking for something special? I can organise it for you!" Diese Sprueche hoert man etwa 50-100 Mal am Tag, wenn man durch die Strassen von Hong Kong zieht und Auslaender ist (denn die haben ja Kohle!!!).
Peach und ich haben schon in der Schweiz abgemacht, dass wir uns in Hong Kong treffen werden und uns dort einen Anzug machen lassen wollen. Das haben wir dann auch tatsaechlich in die Tat umgesetzt! Schliesslich bekommt man nicht ueberall einen massgeschneiderten Anzug fuer ca. 220 Fr., oder? Hier beim Anprobieren...

Businessman mit langen Haaren

...der eine Aermel fehlt noch -doch keine Angst, der kommt auch noch dran! Hier wird gerade Mass genommen und mit Nadeln abgesteckt...
Und noch was: ja, ich weiss, dass meine Haare schon ein bisschen lang sind, doch ich werde sie dann schon irgendwann wieder schneiden lassen ;-)
Den Anzug gibts das erste Mal am 7.August anlaesslich der Hochzeit von Andrea und Kaedu zu bestaunen....

Hong Kong by night....

Hong Kong

Hong Kong

Hong Kong

Peach, der bei ABB in Baden arbeitet, hat bei der ABB Servicestelle in Hong Kong fuer uns einen Besuch organisiert. So gingen wir uns die Servicestelle anschauen und spaeter hatten wir auch noch die Gelegenheit ein Frachtschiff mit einem ABB Turbolader zu besichtigen.

Hong Kong

Hier im Motorraum des riesigen Schiffes. Der Motor hat 9 Zylinder und ca. 40 MW (54'000 PS). Schon eindruecklich so ein grosses Ding. Das laesst das Herz eines Maschineningenieurs hoeher schlagen!!!

Hong Kong

Hier Peach im Fachgespraech mit Timothy dem ABB Mitarbeiter, der uns rumgefuehrt hat.

Hong Kong

Auf diesem Bild ist die Welle sichtbar, die vom Motor nach hinten zur Schiffsschraube fuehrt. Da staunt der Laie!

Hong Kong

Am Abend wurden wir dann von ABB Hong Kong auch noch zum Nachtessen eingeladen...nicht schlecht, he?

Tja, so haben wir einiges erlebt in Hong Kong. Nach einigen Tagen gings dann aber weiter Richtung China -mehr dazu im naechsten Bericht...

Gruesse von Bruce Willis und James Dean aus Hong Kong

20.04.04, Hong Kong, China