Die wichtigsten

Massenorganisationen

der

 DDR

  

Inhaltsverzeichnis: 

 

1. Die FDJ( Freie Deutsche Jugend)

 

   -     allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

-         Merkmale

-         Ziele                                        

                                   2. Die Jung und Thälmann Pioniere

-         allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

-         Merkmale

-         Ziele 

3. Der FDGB(Freier Deutscher Gewerkschaftsbund)

-         allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

-         Merkmale

-         Ziele      

 

                                   4. DFD( Demokratischer Frauenbund Deutschlands)

                                     -         allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

-         Merkmale

-         Ziele

                                    5. DSF( Gesellschaft für Deutsch- Sowjetische Freundschaft)

-         allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

-         Merkmale

-         Ziele  

                                   6. Zusammenfassende Tabelle für alle 5 Massenorganisationen

                                   ( FDJ, FDGB, Jung- u. Thälmann- Pioniere, DFD, DSF)        

                                   7. Begriffserklärung( rote Zahlen)

           

 1. Die Freie Deutsche Jugend (FDJ)

 

1. allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

 

Die FDJ war eine sozialistische Massenorganisation in der DDR. Als Gründungsdatum gilt der 7.3.1946.                     1. Vorsitzender der FDJ ist damals Erich Honecker geworden.  Er versprach „den überparteilichen(1) Charakter unserer Organisation wie unseren Augapfel zu hüten“. Dieses Versprechen konnte jedoch durch die Bedingungen des Kalten Krieges nicht gehalten werden.

Aber auch der von der sowjetischen Besatzungsmacht und den Kommunisten energisch bestrittene Weg zur kommunistischen Dominanz in der Sowjetischen Besatzungszone(SBZ) führte zu großen Streitigkeiten.

So kam es, dass auf der 11. Zentralratstagung, am 28.1.1948, 2 CDU und 2 LDPD Ratsmitglieder aus der FDJ austraten.

1952 wurde die FDJ eine Massenorganisation der SED, dass heißt das die SED ab sofort die alleinige Verfügungsgewalt über die FDJ hatte.

Die Freie Deutsche Jugend wurde immer wieder vom Westen als Kampfreserve der SED bezeichnet. Was eigentlich totaler quatsch ist, in Amerika wird man an Schulen auch zur angeblichen Demokratie erzogen, und hier eben zum Sozialismus. Das Zeichen der FDJ war eine blaue Fahne mit einer aufgehenden Sonne.

Der Gruß der FDJ hieß : „Freundschaft“.                                                                         

                                                                                                                 

 

Mit dem Ende der DDR endet auch die FDJ. Nach dem Berliner Kongress (am 26./27.1.1990) wurde der Verband umorganisiert. Die neue Verbandsbezeichnung hieß von nun an „fdj“, alles in kleinen Buchstaben. Dies verhalf aber trotzdem nicht mehr zum erwünschten Umschwung.

In der BRD war die FDJ schon seit 1951 wegen Verfassungsfeindlichkeit verboten wurden.

 

2. Merkmale der „Freien Deutschen Jugend“

 

Die FDJ war eine Jugendorganisation in der DDR, in die man mit ca. 14 Jahren (Anfang der 8. Klasse) eintreten konnte. Man gehörte ihr dann in der Regel bis zum 25. Lebensjahr an.

Es gab sogenannte Grundorganisationen (GO) in der FDJ, welche in Dörfern, Genossenschaften, Betrieben und Bildungseinrichtungen bestanden. Diese GO wurden wieder in Gruppen unterteilt welche von ehrenamtlichen Funktionären geführt wurden. Das höchste Gremium der FDJ war das aller 5 Jahre (immer nachdem SED- Parteitag) zusammentretende Parlament, welches den Zentralrat der FDJ wählte.

Daran erkennt man das der strukturelle Aufbau demokratisch war.

Heute ist es so üblich, dass die Jugendweihen über den Jugendweiheverein und die Eltern organisiert werden , in der Zeit der DDR organisierte so etwas der Freundschaftsrat und die Schule. 

3. Ziele der FDJ 

Die FDJ wollten einerseits die Kinder und Jugendlichen zu „vorwärtsdrängenden“(2)  Sozialisten erziehen, aber auch möglichst große ökonomische Effekte erzielen. Dies fand durch mehr oder weniger originell ausgetüftelter Aktionen statt.  Ein Beispiel ist dafür  die von der DVP(Deutschen Volkspolizei) vorbereitete Aktion „Hugo Leichtsinn“, die dazu aufrief nach fahrlässig handelnden Verkehrsteilnehmern zu fanden.

Ein anderes Beispiel wäre die „Aktion Ochsenkopf“, bei der alle nach Westen gerichteten Fernsehantennen in Richtung Osten gerichtet wurden, um kein westliches Fernsehen mehr zu empfangen. Dies Aktion empfing aber vorwiegend Unverständnis.

Auf große Resonanz hingegen traf die Aktion „stärkster Lehrling“, welche eine populäre Sportveranstaltung in der DDR war.

Es gab aber natürlich noch viel mehr Aktivitäten (z.B. Kinder- und Jugendspartakiaden, FDJ- Singeclubs u.v.a.). Aber unter der Führung der FDJ vollbrachte die Jugend der DDR auch andere sehr gute Leistungen, z.B. der Aufbau des Eisenhüttenkombinat Ost.

Die führenden Positionen wurden aber natürlich von SED- Parteimitgliedern geführt (z.B. Erich Honecker)(3)

Somit wurde die Machtposition der SED gestärkt und hatte somit immer die überhand, da es nicht nur in der FDJ sondern auch in anderen Massenorganisationen so war.

 

2. Jung- und Thälmannpioniere (JP) 

1. allgemeines (Entstehungszeit, Symbolik) 

Die Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ wurde am 13.12.1948 auf Beschluss des Zentralrates der FDJ gegründet.

In der Gesamtheit der Pionierorganisationen waren alle Kinder und Jugendliche zusammengefasst. Die Aufnahme in den Kreis der Jungpioniere erfolgte mit dem Schulbeginn in der ersten Klasse. Bei der Aufnahme legte man das Pionierversprechen ab:

Ich verspreche, ein guter Jungpionier zu sein. Ich will nach den Geboten der Jungpioniere handeln!

Jedes neue Mitglied erhielt das Statut. Dies war ein kleines Buch in dem alles Wissenswerte über die Pionierorganisationen stand. So zum Beispiel auch die Gebote der Jungpioniere:

Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.
Wir Jungpioniere lieben unsere Eltern.
Wir Jungpioniere lieben den Frieden.
Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.
Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen überall tüchtig mit.
Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.
Wir Jungpioniere singen und tanzen, spielen und basteln gern.
Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.
Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch.
Wir Jungpioniere bereiten uns darauf vor, gute Thälmannpioniere zu werden.

 

Der Pioniergruß hieß: „Seid ihr bereit! – Immer bereit!“  Wobei die rechte Hand vertikal zur Stirn gehoben wurde

 

Das Pionierabzeichen bestand aus den Buchstaben „JP“, darüber die Inschrift „Seid bereit“ und darüber 3 lodernde Flammen. Die Pionierfahne war blau, wie die Fahne der FDJ. Sie trug das Pionierabzeichen und die Aufschrift „Für Frieden und Sozialismus“, sowie den Namen der Pionierfreundschaft.

 

Die Jungen Pioniere trugen ein blaues Halstuch ( Die blaue Mütze bekam man nur für sehr gute Leistungen). Ebenfalls ein Symbol war das weiße Hemd(Bluse) mit dem Pionierabzeichen.

Mit dem Eintritt in die 4. Klasse konnte man dann Thälmann Pionier werden. Dazu musste aber wieder ein Gelöbnis abgelegt werden.

Ernst Thälmann ist mein Vorbild. Ich gelobe zu lernen, zu arbeiten und zu kämpfen, wie es Ernst Thälmann lehrt. Ich will nach den Gesetzen der Thälmannpioniere handeln. getreu unserem Gruß bin ich für Frieden und Sozialismus immer bereit.

Mit dem Gelöbnis änderten sich auch die Gebote der einstigen Jungpioniere in die Gesetze der Thälmannpioniere:

1.      Wir Thälmannpioniere lieben unser sozialistisches Vaterland, die Deutsche Demokratische Republik.

2.      Wir Thälmannpioniere tragen mit Stolz unser rotes Halstuch und halten es in Ehren.

3.      Wir Thälmannpioniere lieben und achten unsere Eltern.

4.      Wir Thälmannpioniere lieben und schützen den Frieden und hassen die Kriegstreiber.

5.      Wir Thälmannpioniere sind Freunde der Sowjetunion und aller sozialistischen Brudervölker und halten Freundschaft mit allen Kindern der Welt.

6.      Wir Thälmannpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.

7.      Wir Thälmannpioniere lieben die Arbeit, achten jede Arbeit und alle arbeitenden Menschen.

8.      Wir Thälmannpioniere lieben die Wahrheit, sind zuverlässig und einander Freund.

9.      Wir Thälmannpioniere machen uns mit der Technik vertraut, erforschen die Naturgesetze und lernen die Schätze der Kultur kennen.

10.  Wir Thälmannpioniere halten unseren Körper sauber und gesund, treiben regelmäßig Sport und sind fröhlich.

11.  Wir Thälmannpioniere bereiten uns darauf vor, gute Mitglieder in der Freien Deutschen Jugend zu werden.

Mit dem Aufstieg zum Thälmann- Pionier änderten sich aber auch die Bekleidmerkmale. Anstatt eines blauen Halstuches bekam man jetzt ein rotes Halstuch.

2. Merkmale der Jung- und Thälmann Pioniere

Die Pionierorganisation war die einheitliche politische Massenorganisation der Kinder und wurde von der FDJ auf der Grundlage der Beschlüsse der SED geleitet. Jeder Schüler konnte bis zum 14. Lebensjahr Mitglied in der Pionierorganisation werden. Alle Jung- und Thälmann Pioniere bildeten eine Pionierfreundschaft. Sie teilten sich auf in Jung- Pioniere (1.-3. Klasse) und Thälmann Pioniere (4.-7. Klasse). In den Thälmann Pioniergruppen wird einmal im Jahr ein Gruppenrat gewählt. Er plante und organisierte die Tätigkeit der Gruppe.  Ebenfalls jedes Jahr wurde ein Freundschaftsrat gewählt, dieser leitete die Pionierfreundschaft und achtete auf die Einhaltung der

Pioniergebote und -gesetze. Die Pionierfreundschaften arbeiteten eng mit der  FDJ- Grundorganisation der Oberschule zusammen. Da man, nachdem man ein Pionier war, zur Freien Deutschen Jugend übertreten konnte.

In den Schulen gab es in der Regel einen hauptamtlichen Pionierleiter.

 3. Ziele der Jung- und Thälmann Pioniere       

Die Ziele und Aufgaben der Pionierorganisation waren im Statut der FDJ und im Statut der Pionierorganisation festgelegt. Sie wurden entsprechend der gesellschaftlichen Anforderungen durch Beschlüsse genau bestimmt.

Die Jung- Pioniere haben zum Beispiel Altstoff gesammelt. Daran erkennt man, dass man auch wieder ökonomischen Nutzen aus diesen Organisation ziehen wollte und dies auch getan hat.

Des weiteren organisierte der Freundschaftsrat Pionieraktivtagungen, Appelle, Demonstrationen, Umzüge, Wettbewerbe, Rechenschaftslegungen, Pionierfeste , Schülerwettstreite, Leistungsvergleiche, Feierstunden und Elterntreffen. Des weiteren sorgte er dafür das Pioniervorhaben verwirklicht werden konnten, unterstützte Klubs, Arbeitsgemeinschaften und Schulsportgemeinschaften.

  

3. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB)

 

1. allgemeines(Entstehungszeit, Symbolik)

 Am 6.10.1945 erlaubte die SMAD (Sowjetische Militäradministration) in der SBZ die Bildung von Gewerkschaften. Auf einem Gründungskongress im Februar (9-11.2) des Jahres 1946 konstituierte(bildete) sich darauf hin der FDGB. Man konnte natürlich wieder freiwillig in den FDGB eintreten, die die es aber nicht taten, hatten geringere Chancen auf einen beruflichen Aufstieg. Der FDGB war auch in der „Nationalen Front“(4) vertreten, hatten aber anders als der von Einzelhändlern gegründete DGB(Deutsche Gewerkschaftsbund), einen größeren politischen Einfluss.

Im Freien Deutschen Gewerkschaftsbund galt das Prinzip >Ein Betrieb, eine Gewerkschaft<.

Das Symbol des FDGB ist eine rote Fahne (oder Schild) mit einem Händeschütteln und der Aufschrift FDGB.

               

2. Merkmale des FDGB    

 

Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund war die größte Massenorganisation in der DDR. In dem FDGB war ein Grossteil der Betriebe der DDR vereinigt, damit gehörten ihm natürlich auch alle Arbeiter und Angestellte dieses Betriebes an. Es gab zwar auch einen Anteil von Einzelhändlern, dieser war jedoch verschwindend gering.

Der FDGB ist in 9 Industriegewerkschaften ( Bau-Holz, Bergbau, Chemie, Druck und Papier, Metall-Metallurgie, Textil- Bekleidung- Leder, Wismut, Eisenbahn und, Energie- Post- Transport) und 7 andere Gewerkschaften ( Handel- Nahrung- Genuss, Land und Forst, Kunst, stattliche Verwaltung, Gesundheitswesen, Unterricht und Erziehung, und Wissenschaft) unterteilt.

Der FDGB wurde 1949 in den Weltgewerkschaftsbund (WGB) aufgenommen.

  

3. Ziele des FDGB

Der FDGB sollte als „Schule des Sozialismus“(wollte zeigen wie und das der Sozialismus funktioniert) dienen und den Willen der Partei in die Arbeiterklasse tragen und außerdem sollte er als Interessenvertretung aller Werktätigen für die Hebung des Lebensstandards der Bevölkerung sorgen.

Dies tat er durch soziale- und kulturelle Dienstleistungen (Feriendienst des FDGB, Einrichtungen von Bibliotheken, Theatergruppen, Betriebssportgemeinschaften u.a. ).

Aber der FDGB ließ sich auch zum Organisator der Hennecke-Bewegung (zur Erhöhung der Arbeitsleistungen) und zum Führsprecher von Leistungslöhnen machen und rechtfertigte die Umstellung auf Schichtarbeit.

Der FDGB war auch schon wie bei 1. gesagt in der „Nationalen Front“ vertreten. Die Führungspositionen waren größtenteils auch von SED- Parteiabgeordneten besetzt. Auch dadurch wurde die Machtposition der SED weiterhin, weil sie somit ja eigentlich 2 mal vertreten war.

  

4. Der Demokratische Frauenbund Deutschlands (DFD)

 1. allgemeines (Entstehungszeit, Symbolik) 

Seit dem Sommer 1945 bestanden sehr viele antifaschistische Frauenausschüsse in der SBZ und in Berlin. Deshalb veranstaltete man vom 7.-9.3.1947 (internationaler Frauentag) einen „Deutschen Frauenkongress für den Frieden“ in Berlin. Als offizielles Entstehungsdatum gilt der 8.3.1947.

Der DFD sollte anfangs auch erst einen überparteilichen Charakter haben, wurde aber schon sehr zeitig von der SED als Massenorganisation vereinnahmt.

Das Emblem des Demokratischen Frauenbundes Deutschlands bestand aus denn Buchstaben DFD, wobei das „F“ besonders deutlich vorgehoben war. Der Hintergrund war blau.

 

2. Merkmale des DFD 

Es war eine Massenorganisation, die für die Gleichberechtigung und Rechte der Frau kämpfte. Der DFD war in der Nationalen Front der DDR und der Internationalen Demokratischen Frauenföderation vertreten. Außerdem hatte er in allen Volksvertretungen der DDR eine eigene Fraktion.

An oberster Stelle des DFD stand der Bundeskongress, welcher laut Statut aller 4 Jahre tagen sollte.

Das zweit höchste Organ war der Bundesvorstand, danach kamen Bezirks- und Kreisvorstände sowie die Stadtbezirks- und Ortsleitungen.

1989 waren rund 1,5Mio Frauen im DFD zusammen geschlossen. Dabei betrug der Anteil derer, die älter als 50 Jahre waren, knapp die Hälfte.

Im März 1990 wandelte sich der DFD zum >Demokratischen Frauenbund e.V.<.  

3. Ziele des DFD

 In den Volksvertretungen setzte er sich für die Realisierung des Verfassungsgrundsatzes(  wäre vergleichbar mit Artikel 3, § 2, im heutigem GG) Gleichberechtigung der Frau ein.

Die Bezirks-, Kreis- und Ortsorganisationen widmeten sich vor allem der Ehe-, Erziehungs- und Familienberatung und bemühten sich um die Entlastung berufstätiger Frauen. Aber er wirkte auch an dem von der Volkskammer, am 27.9.1950, verabschiedeten Gesetz >Gesetzt zum Schutz von Mutter und Kind und über die Rechte der Frauen< mit. Außerdem bot der DFD ein breites Kultur- und Bildungsprogramm an und schuf seit 1967 eigene >Frauenakademien<. Einige Dinge, die der DFD durchgesetzt hatte, gingen leider nach der Wiedervereinigung(3.10.1990) verloren. (z.B. Straffreiheit des Schwangerschaftsabbruchs in den ersten 12 Wochen, umfassende Versorgung mit Kindertagesstätten)

Ein Grossteil der DFD- Führungspersonen waren natürlich wieder SED- Parteimitglieder, wodurch die SED immer eine Mehrheit hatte(ist bei fast allen Massenorganisationen so, die in der Nationalen Front vertreten sind).

5. Die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft(DSF)

 

1. allgemeines (Entstehungszeit, Symbolik)

 

Die Amerikaner oder Briten wurden vom Westen Deutschlands vielfach sehnlichst erwartet, aber im Ostdeutschland sah man den Russen eher mit Bangen entgegen. Das lag erstens an der antisowjetischen Propaganda im 3. Reich .

Deshalb wollte die sowjetische Besatzungsmacht ihr Image etwas aufpolieren. So entstand am 30.6.1947 die >Gesellschaft zum Studium  der Kultur der Sowjetunion<, die sich am 2.7.1949 in >Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft< umbenannte.

Die Parole der DSF hieß „Von der Sowjetunion lernen heißt siegen lernen“.

Das Emblem der DSF war die Flagge der DDR und die der Sowjetunion und die Aufschrift „Für Deutsch-Sowjetische Freundschaft“.

 

2. Merkmale der DSF 

Die DSF war zwar als Massenorganisation anerkannt, war aber hingegen anderer Massenorganisationen nicht in der Nationalen Front vertreten, d.h. aber nicht ,dass sie nicht von der SED geleitet wurde. Sie war hingegen die größte Freundschaftsgesellschaft der DDR. Die DSF war in Grundeinheiten, Kreis- und Bezirksorganisationen gegliedert mit einem aller 5 Jahre tagendem Kongress berufenen Zentralvorstand an der Spitze. In den 80er Jahren war die DSF die 2. größte Massenorganisation nach dem FDGB, sie hatte 1989 rund 6,3mio Mitglieder. Die Mitglieder trafen sich in sogenannten Zirkeln z.B. >zur Erlernung der russischen Sprache< außerdem verfügten sie über Freundschaftshäuser und organisierten Freundschaftsreisen in die UdSSR.

 3. Ziele der DSF 

Sie wollte wie gesagt das Image der UdSSR etwas aufpolieren, ansonsten wäre der Gedanke an einen Aufbau des Sozialismus sinnlos gewesen. Außerdem wollte man sich einem Studium sowjetische Erfahrungen in allen Bereichen der Gesellschaft widmen.

Man versuchte das Vertrauen durch Aufklärung wieder aufzubauen, z.B. durch sowjetische Ausstellungen oder Filme.

Dies führte dann tatsächlich zu einem besseren Umgang und zu mehr Verständnis. Zwar waren viele Freundschaftsbekundungen nur oberflächig, die DSF wirkt deshalb auf keinen Fall kontraproduktiv.

Sie half schon zum besserem Verständnis untereinander und das war auch eines ihrer Hauptziele.

  

6. Zusammenfassende Tabelle

 

 

FDJ

JP

FDGB

DFD

DSF

Entstehungszeit

7.3.1946

13.12.1948

9-11.2.1946

8.3.1947

30.6.1947

Symbolik

Blaue Fahne mit aufgehender Sonne, darüber die Buchstaben FDJ

Buchstaben JP, Aufschrift „Seid  bereit“, darüber 3 lodernde Flammen, blaue und rote Halstücher

Roter Hintergrund, Buchstaben FDGB und Händeschütteln

Emblem mit den Buchstaben DFD, wobei das „F“ besonders vorgehoben war, blauer Hintergrund

Flagge der DDR und die der Sowjetunion, Aufschrift „für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

Merkmale

Jugendorganisation der DDR, man konnte mit ca.14 Jahren (Anfang der 8.Klasse)eintreten, demokratischer Strukturaufbau,  SED hatte alleinige Verfügungsgewalt

Kinder- und Jugendorganisation der DDR, war eng mit der FDJ verbunden, Einteilung in Jung- und Thälmann Pioniere, SED hatte wieder Verfügungsgewalt

Vereinigte einen großen Teil der Betriebe der DDR, größte Massenorgani-sation der DDR, Verfügungsgewalt bei der SED

Massenorgani-sation, die für die Gleichberechtigung der Frau kämpft, Verfügungsgewalt besitzt die SED

Nicht in der Nationalen Front vertreten, trotzdem von der SED geführt, 2. größte Massenorga-nisation in der DDR

Ziele

Man wollte „vorwärtsdrängende Sozialisten“ erziehen, und möglichst große ökonomische Effekte erzielen

Erzielen ökonomischer Effekte, auf kleinerer Basis, Ziele werden durch gesellschaftliche Anforderungen bestimmt

Man wollte den Willen der Partei (SED) zur Arbeiterklasse tragen, sollte als „Schule des Sozialismus“ dienen

Realisierung des Verfassungs-grundsatzes Gleichberechtigung der Frau, berufstätige Mütter entlasten

Image der UdSSR wieder stärken

  

7. Begriffserklärung  

(1)    überparteilich: kann von einer Partei nicht beeinflusst werden, Partein haben keine Verfügungsgewalt, „steht über der Partei“  

(2)  „vorwärtsdrängende“ Sozialisten: Ein Jugend, die sich später für den Sozialismus einsetzten soll (ihn nicht nur akzeptieren)  

(3) Erich Honecker: geb. 25.8.1912, gestorben 29.5.1994; ab 1971 1. Sekretär des Zentralkomitees der SED   

(4)    Nationale Front: gesamter Zusammenschluss diverser Parteien und Organisationen der DDR,

ist ein >Bündnis aller Kräfte des "Volkes"