Corihuayrachina - Ausgrabung in den Anden

Forscherteam bei der Untersuchung eines Totenschädel

Archäologen fanden kürzlich in den Anden, ca. 35 Km südwestlich vom Machu Picchu, die Ruinen einer Inka-Stadt.
Auf etwa 4000 Meter Höhe entdeckte man mehr als 100 Gebäuderuinen, eine Silbermine, eine Pyramide, Mausoleen, eine große Plattform und einen Bewässerungskanal von 8 Km Länge. Die Ruinenstadt ist etwa 6 Quadratkilometer groß.
Es wird vermutet, daß sie bis 1572 noch bewohnt war!


1999 stoßen der britische Archäologe Peter Frost und der Amerikaner Scott Gorsuch in den peruanischen Anden auf die Überreste einer Inka-Stadt.
Im Juni 2002 brachen sie mit einer Expedition der National Geographic Society erneut zu den Ruinen auf.
Die Stadt, der man den Namen Corihuayrachina gab, erstreckt sich über sechs Quadratkilometer, meist auf steilem Gelände.
Das Gebiet ist lediglich über einen viertägigen Fußmarsch durch unwegiges Gelände zu erreichen.

Während der ersten Probegrabungen, die die Forscher durchführten, wurden Inka-Keramiken aus verschiedenen Epochen zu Tage gefördert. Ebenso fanden sie menschliche Überreste, sowie auch verschiedene Steinwerkzeuge.
Wie der Archäologe Peter Frost feststellte, ist es zur Zeit noch nicht möglich, exakte Angaben über die Entstehung und der ehemaligen Bewohner von Corihuayrachina zu machen.

Es wird vermutet, das sich die Inka aus zwei Gründen für die Lage der Stadt entschieden:
1. durch die in der Nähe befindlichen Silberminen.
2. durch die Eignung für Zeremonien.

Die Lage der Stadt ist der einzige Ort, von wo aus man alle schneebedeckten Gipfel, die sich in der Gegend befinden, sehen kann. Es wird angenommen, dass dort religiöse Zeremonien sowie auch Himmels- und Sonnenbeobachtungen stattfanden.

Als die Spanier ihren Vernichtungszug gegen die Inka führten, zogen sich einige der Inka-Herrscher immer weiter zurück. Die Spanier drangen um 1572 zwar bis nach Vilcabamba vor, in deren Nähe sich auch Corihuayrachina befindet, doch konnten sie die letzten Stätten der Inka-Herrscher nur unvollständig beschreiben. Die Kenntnis um die Lage der letzten Inka Städte ging mit der Zeit immer weiter verloren.

Es wurden bereits auch Vermutungen angestellt, ob es sich bei der neu entdeckten Inka-Stadt um die Überreste der legendären letzten Inka-Befestigung handeln könnte. Diese Vermutungen wurden bisher jedoch weder bewiesen noch widerlegt und ob eine Verbindung zwischen diesen beiden Orten besteht, muß erst noch herausgefunden werden.

Anhand der gefundenen Keramiken läßt sich vermuten, laut dem Archäologen Frost, das die Stadt bereits sehr viel früher bewohnt sein mußte, als bisher angenommen wurde.

Noch im Jahre 2002 wollen Peter Frost und sein Forscherteam zurück in die Anden um die Ruine zu kartographieren.
Ebenfalls sind neue Ausgrabungen geplant, deren Funde sicher mehr Aufschluß über Corihuayrachina geben können.