Die Schriftrollen von Qumran





Entdeckung Sprachen der Schriftrollen



Die Entdeckung


Im Jahre 1947 wurden die Schriftrollen von Qumran eher zufällig durch Beduinen entdeckt.
Die drei gehörten dem Stamm der Ta'amireh an und hüteten in der Gegend von Qumran ihre Schafe.
Eines der Tiere lief ihnen davon und die Beduinen folgtem dem Schaf, um es wieder einzufagen.
Das verängstigte Tier lief hinauf bis zu den Felsenhöhlen von Qumran und hatte sich dann anscheinend in einer der Höhlen versteckt.
Als sie in einer Höhle das Schaf vermuteten, warfen sie einen Stein hinein, um zu testen, wie tief die Höhle war.
Das nächste was sie zu hören bekamen, war das Geräusch von zerbrechendem Ton.

Neugierig geworden stiegen sie in die Höhle.
Im Schein von einer provisorischen Fackel entdeckten sie einige Tonkrüge und natürlich auch den zerbrochenen Krug.
In den Scherben lag etwas zusammengerolltes und nachdem sie es etwas genauer untersucht hatten, stellten sie fest, das es eine mit Schriftzeichen versehene Haut war.

Die Beduinen öffneten noch weitere Tonkrüge und bemerkten, daß auch in ihnen Schriftrollen aufbewahrt waren.
Aus verständlichen Gründen wollten die Beduinen ihren Fund ersteinmal geheim halten und nahmen daher nur drei der Schriftrollen mit sich.

Natürlich bleibt solch ein Fund nicht wirklich geheim, vorallem dann nicht, wenn diese Schriftrollen auf einem Markt zum Kauf angeboten werden.

Am 28. Januar 1949 wurde die Höhle dann von Soldaten der Arabischen Legion unter der Führung von Akkash el-Zebn sozusagen wieder gefunden.

Und eine erste "professionelle" archäologische Grabung wurde dann in der Zeit vom 15.Februar - 05.März des selben Jahres, durchgeführt.
Und auch sie brachten einige der Schriftrollen aus den Höhlen mit.

Die Verantwortlichen der Grabung G.Lankaster Harding und Pater Roland de Vaux gingen von einem einmaligen Fund aus.
Die Beduinen jedoch, die diese Gegend gut kannten, waren sich sicher, das es noch weitere Rollen gab.

Und wie sich später herausstellte, war diese Annahme richtig.
Im Jahre 1951 wurden weitere Schriftrollen entdeckt.

Und wie es bei solchen Funden leider immer wieder üblich ist, stellte man fest, das bereits illegale Grabungen stattgefunden hatten.
Auch die Besitzansprüche der Schriftrollen waren nicht eindeutig geklärt. Der Staat Palästina und natürlich Israel beanspruchten die Schriften ebenso für sich, wie Vertreter des christlichen Glaubens, und im besonderen der Vatikan.

Um weiteren Streitigkeiten und vor allem den illegalen Grabungen zuvor zu kommen, beschloß man, eine Gruppe von internationalen Archäologen vor Ort zu schicken und dort die Verantwortung zu übernehmen und mit den Forschungen zu beginnen.

Bis 1956 waren dann zehn Höhlen mit Schriftrollen gefunden worden. Es sollen in dieser Zeit bis zu 900 Schriftrollen gefunden worden sein.
Doch im Gegensatz zu den ersten Schriftrollen, die man in Qumran gefunden hatte, waren die meisten dieser Schriftstücke in zigtausende von Bruchstücken zerfallen.

Die Angehörigen des Wissenschaftlichen Teams, das man extra zur Übersetzung der Schriftrollen gegründet hatte, mußte vorerst einmal über 80000 "Rollenschnipsel" zusammenfügen und so die Rollen wieder lesbar machen.



Die Sprache der Schriftrollen


Der überwiegende Teil der Schriftrollen aus Qumran ist in hebräisch geschrieben und wie es den Anschein hat, wurde jede sechste Rolle in aramäisch geschrieben.
Zur Zeit, als die Rollen geschrieben wurden, war das Hebräische díe wichtigste, literarische Sprache der Juden.
Einige der Texte aus Qumran lassen die Vermutung aufkommen, das das Hebräische zu dieser Zeit, zumindest bei den Schreibern der Rollen, nicht nur eine geschriebene Sprache war, sondern sie auch noch aktiv gesprochen wurde.

Diese Rollen waren in einer Art des hebräischen geschrieben, die man als "Missing-Link" bezeichnen könnte.
Sie bildet einen nachvollziehbaren Übergang zum gesprochenen Hebräisch aus biblischen Zeiten und dem Hebräisch der Rabbiner, was dann eine logische Weiterentwicklung der alten Sprache wäre.

Die Schriftrollen von Qumran belegen auch, dass in der Spätzeit des zweiten Tempels (Tempel von Jerusalem),die Juden unterschiedliche Dialekte der hebräischen und der arameischen Sprache verwendeten.
Für die schriftlichen Aufzeichnungen jedoch verwendeten sie meistens die alte Sprachform des biblischen Hebräisch.


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