Der Templerorden





Um keinen anderen christlichen Orden, ranken sich so viele Mythen, wie um den Templerorden.
Auf dieser Seite, möchten wir versuchen, Ihnen die Geschichte, den Untergang und die Geheimnisse, dieses Ordens etwas näher zu bringen.



Ordensgründung Ordensstruktur Die Kreuzzüge Ordensaktivität Ende des Ordens Der Prozeß


Ordensgründung



Da es keine erhaltenen Aufzeichnungen über das genaue Gründungsjahr des Templerordens mehr gibt, läßt sich dafür nur ein geschätztes Datum anführen.
Die meisten Berichte, beziehen sich dabei auf das Jahr 1118, also wollen auch wir uns an dieses Datum halten.
Der Gründer des Ordens, war ein Ritter aus der Champagne/Frankreich. Sein Name war Hugue de Payens.
Gemeinsam mit acht anderen Rittern, beschloß er, sein Leben Gott zu weihen und von da an, alle Feinde des Christentums zu bekämpfen.
Zur Hauptaufgabe, ihres neu gegründeten Ordens, machten sie sich den Schutz, der Pilger, die auf dem Weg ins heilige Land waren.
In Outremer unter dem Beisein von Balduin II. ( Patriarch von Jerusalem ), legten sie einen Schwur ab. Von nun an, wollten sie für immer im Dienste Gottes stehen.
Balduin II: nahm die Dienste der christlichen Ritter, gerne an. Er überließ ihnen sogar seinen Palast, um ihn als Ordenshaus zu nutzen.
Dieser Palast, war der Tempel von Jerusalem. Der sich auf dem angeblichen Standort, des salomonischen Tempels befand.
Das neue und auch erste Ordenshaus, gab ihnen auch den Namen: Heilige Ritter vom salomonischen Tempel ( Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis ), oder kurz:
Die Tempelritter


Die Gründung des Templerordens, fiel in eine unruhige Zeit. Der erste Kreuzzug, hatte zwar in einem Triumph geendet und Jerusalem, war wieder in den Händen der Christen, doch die Stadt war noch immer nicht, vor Angriffen geschützt.
Es gab tausende von Christen, die sich auf den Weg in die heilige Stadt machten.
Doch noch bevor viele von ihnen ihr Ziel erreicht hatten, wurden sie angegriffen.
Daher wurde die Aufgabe, die sich der neugegründete Orden selbst auferlegt hatte, auch von Balduin unterstützt.
Auf dem Konzil von Troyes, im Jahre 1129, wurde der Templerorden offiziell anerkannt.
Die Mischung aus Mönch und Ritter, wurde damals recht gerne gesehen und nach dem Konzil, wurde der Orden mit reichlich Länderein, Schenkungen und natürlich auch finanziellen Mitteln, von wohlhabenden, adligen Gönnern unterstützt.
Später zeichnete sich der Orden durch eine geschickte Finanzwirtschaft aus und wurde der reichste Orden, seiner Zeit.

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Ordensstruktur

Die Ordensregeln, die Hugue de Payens aufgestellt hatte, wurden von Bernhard von Clairvaux redigiert und mit einer Vorrede versehen.
Zwei Versionen der Templerregel sind bekannt. Eine in Latein und die zweite in Französisch.
Orientiert haben sich die Templer an den strengen regeln, der Zisterziener.
Die Novizen mußten vor ihrer Aufnahme ein Gehordams-, Armuts- und Keuschheitsgelübbde ablegen.
Wie auch die Zisterziener, wurden bei dem Templerorden, die Haare kurzgeschoren. Doch es war ihnen erlaubt, einen Bart zu tragen.
Um auch von anderen an ihrer Kleidung erkannt zu werden, trugen sie weiße Mäntel. Ihr berühmtes Tatzenkreuz, wurde erst später hinzugefügt. Das war um 1147 unter Papst Eugen III.
Gegliedert war der Orden nach streng hierarchischen Regeln.

Es gab drei Stände: die Kämpfenden, die Betenden und die Arbeitenden.
Die Kämpfenden wurden abermals unterteilt. Dort gab es die eigentlichen Ritter, die sogenannten Chevaliers, sowie die dienenden Brüder, die man Sergeanten nannte.
Die Sergeanten waren leichter bewaffnet und hatten eine weniger starke Panzerung. Außerdem verfügten sie über weniger Kampferfahrung, als die Ritter.

Über den Rang, den ein neuer Rekrut in der Gemeinschaft der Templer einnahm, entschied die Herkunft, sowie der Besitz.
Je höher die Stellung und das Ansehen der entsprechenden Familie war und vorallem, wieviel Mitgift sie dem Rekruten mitgaben, entschied darüber, ob er den weißen Mantel, eines Ritters tragen durfte, oder die braunen und schwarzen Mäntel der dienenden Brüder.
Meist konnten nur Rekruten aus Adeligen Familien den Besitz aufbringen, um ein vollwertiger Templer Ritter zu werden.
So kam es, daß in der Regel, 10 dienende Brüder, einem Ritter unterstanden.
An der Spitze, der Templerorden, stand immer der Großmeister, der die Führung des Ordens übernahm und auf Lebenszeit gewählt wurde.
Der Stellvertreter, der Großmeisters, wurde Seneschall genannt.
Ihre Aufgabe war es, die zivilen und administratorischen Aufgaben des Ordens zu verwalten und auszuführen.
Nach dem Seneschall, folgte in der Hierarchie, der Marschall. Dieser wiederum, war zuständig, für die Diziplin des Ordens, der Arbeitsaufteilung, der Rüstung und Pferde.
Obwohl der Großmeister in jedem Fall, den Oberbefehl über seinen Templerorden hatte, führte jeweils der Marschall im Kampf den Angriff.



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Die Kreuzzüge



Die Christen und Moslems, kämpften seit Jahrhunderten, um die Vorherrschaft in Jerusalem.
Die Stadt wurde gleich von drei verschiedenen Weltreligionen beansprucht.
Von den Juden, den Christen, sowie von den Anhängern, des Islam.
Dies führte zu ständigen Auseinandersetzungen und ging dann in die Kreuzzüge über.
Ein Schreiben, von Alexios I., dem Kaiser von Byzanz, daß er an Papst Urban II. schickte, war der eigentliche Auslöser für den ersten Kreuzzug.
In diesem Schreiben, bat er um Hilfe. Die Seldschuken bedrohten sein reich und er erhoffte sich Beistand im Kampf.
Auf dem Konzil im November 1095 in Clermont, rief der Papst, die Christenheit auf, an dem heiligen Krieg teilzunehmen.
Jerusalem, die heilige Stadt, sollte von den Ungläubigen befreit werden.
Wenn auch aus den verschiedensten Beweggründen, folgten viele dem Aufruf von Urban II.
Man versprach den Teilnehmern, daß ihnen alle ihre Sünden vergeben werden und daß im Paradies ein Platz auf sie wartet.
Und natürlich lockte auch die Aussicht, auf eine reichhaltige Beute im fernen Orient.

Nur wenige, der Menschen, die sich auf den Weg in die heilige Stadt machten, waren militärisch ausgebildet, oder vorbereitet, auf die lange, strapazenreiche Reise.
Doch trotz der schwierigen Umstände, erreichten sie im Jahre 1099 Jerusalem.
Und nach einigen Wochen der Belagerung, fiel die Stadt in die Hände der Kreuzritter.

Durch religiöse Differenzen, zwischen der byzantinischen und der latainischen Kirche, verschlechterte sich jedoch die Beziehung zwischen den Kreuzrittern und dem Kaiser von Byzanz.
Hinzu kam auch noch, daß sich, in den eroberten Gebieten, viele Fürsten niederließen.
Alexios I. war gezwungen, den neu gegründeten Kreuzritterstaaten, die Unabhängigkeit von Byzanz zu gewähren.
Zu diesen Kreuzritterstaaten gehörten Antiocha, Edessa, Tripolis und natürlich Jerusalem.

In den ersten Jahren nach dem Kreuzzug, befanden sich die Christen in einer glücklichen Position.
Einerseits, schweißte ihr religiöser Eifer sie zusammen und auf der anderen Seite, waren die Moslems untereinander sehr zerstritten.
Das hinderte die Anhänger des Islams natürlich, gemeinsam gegen die Christen vorzugehen.
Selbst Bündnisse, mit den Christen, waren für einige der Moslems kein Problem, doch nur so lange es ihren Zwecken nützlich war und sie sich davon einen Vorteil erhofften.


Doch dieser glückliche Zustand, endete für die Christen im Jahre 1143.
In Outremer starben die zwei wichtigsten Führer der Christen.
Der Kaiser von Byzanz, sowie auch Fulko, der König von Jerusalem.
Sie hatten erkannt, wie wichtig es war, daß die Christen zusammenhielten und keine Streiterein untereinander ausbrachen.

Doch der Gouverneur von Mossul und Aleppo, Din Zengi, nutzte das entstanndene Machtvakuum aus und griff die Festung Edessa an.
Durch einige Zerwürfnisse, zwischen Graf Joscelin II., dem Fürsten von Antiocha und Graf Raimund, und deren Weigerung, Hilfe zu schicken, fiel Edessa 1144 in die Hände von Din Zengi.
Dieser Vorfall wurde allgemein als eine neue moslemische Bedrohung angesehen.
Viele der Fürsten verkauften ihre Länderein im Gebiet der Kreuzzüge, die fast ausschließlich von den Templern aufgekauft wurden.
Und da es schien, das die Moslimen untereinander einigen würden, begannen in Europa die Vorbereitungen zu einem neuen Kreuzzug.

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Der zweite Kreuzzug (1147 - 1149)

Bernhard von Clairvaux war es, der in Europa die Massen für einen neuen Kreuzug mobilisierte. Mit seiner Rede, die er in Jahre 1146 hielt, gelang ihm das, was Papst Eugen III. vergeblich versucht hatte.
Die Menschen waren wieder bereit, für den christlichen Glauben in den Krieg zu ziehen und das heilige Land von den Moslimen zu befreien.

Hauptsächlich mit religiösem Fanatismus bewaffnet, zogen die einfachen Leute auf dem Landweg in Richtung heiliges Land.
Die Wohlhabenden nahmen den Seeweg, der um einiges teurer war.

Und auch die Tempelritter bereiteten sich eingehend auf den neuen Kreuzzug vor.
Am 27. April 1147 kamen 130 Templer unter dem Vorsitz des Großmeisters von Frankreich, Eberhard von Bares, zusammen.
Auch Papst Eugen III. nahm an dieser Versammlung teil.
Bei dieser Gelegenheit, gewährte er den Tempelrittern, das rote Tatzenkreuz immer auf ihren Mänteln tragen zu dürfen.
Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, das sich die Templer auf einem permanenten Kreuzzug befanden.

Für die angreifenden Türken, war das schlecht organisierte und undisziplinierte Kontingent der Kreuzfahrer, die sich auf dem Landweg ins heilige Land begaben, eine leichte Beute.
Nur dem Eingreifen der Templer, die mit der Organisation der Verteidigung begannen, ist es zu verdanken gewesen, daß noch ein Großteil des Heeres gerettet wurde.
Da die Templer zu den wenigen Berufssoldaten gehörten, genossen unter den Menschen ein hohes Ansehen. Einerseits durch ihre militärischen Fähigkeiten und zum anderen wegen ihrer religiösen Mission, auf der sie sich befanden.
Doch auch die militärischen und organisatorischen Fähigkeiten der Tempelritter, konnten nicht verhindern, daß sich der Zweite Kreuzzug zu einem wahren Desaster entwickelte.
Als die bis dahin neutrale Stadt Damaskus von den Kreuzfahrern unüberlegt angegriffen wurde, erlitten die Christen eine schwere Niederlage.
Danach folgten gegenseitige Beschuldigungen, von denen auch die Templer nicht verschont wurden.
Doch durch den Zuspruch des Deutschen Kaisers, sowie auch des französichen Königs, die die militärische und vorallem auch die finanzielle Hilfe der Templer hervorhoben, wurde ihr Ruf wieder weitgehend hergestellt.

Nach dem Tod des Herrschers Zengi, übernahm sein Sohn Nureddin das Erbe und wie sich heraus stellte, war er ein noch gefährlicherer Gegner als sein Vater.

Im Jahre 1162 wurde dann Amalrich der neue König von Jerusalem. Er war der Bruder des früheren Königs Balduin III. und war durch die Hilfe des Templerordens an die Macht gekommen, die ihn bei den Machtstreitigkeiten mit seiner Mutter Melisende unterstützten.

Im Jahre 1163 unternahm Amalrich einen Feldzug gegen Ägypten.
Zu diesem Zeitpunkt war Kairo der Schauplatz für Streitigkeiten zwischen den Wesiren Schawar und Dargam, die anstelle des eigentlichen Kalifen herrschten.
Dieser Feldzug nach Ägypten veranlasste Nureddin, die Abwesenheit des neuen Königs von Jerusalem, auszunutzen.
Nureddin hatte so genug Zeit, fast ungestört, mehrere Städte zwischen Tripolis und Antiocha zu erobern.
Die folgenden Jahre waren ausschließlich von Streitigkeiten innerhalb der Christen geprägt, die ausschließlich um den Thron in Jerusalem gingen.
Am 4. Juni 1187 erlitten die Christen bei Hattin eine schwere Niederlage. Man hatte die gesamte Heeresmacht und auch die Armeen der Templer und Hospitalier aufgeboten. Doch der Sieg gehörte dem Sultan Saladin.

Nicht nur die Niederlage, mußten die Templer verkraften. Ihr Großmeister Gérard de Ridefort brachte zudem noch Schande über den Orden.
Während die Templer, welche die Schlacht überlebt hatten und in Gefangenheit gerieten, sich lieber haben häuten und enthaupten lassen, zog es ihr Großmeister vor, sich aus der Gefangenschaft freizukaufen.
Ridefort veranlasste das die Festung von Gaza an den Sultan Saladin übergeben wurde.
Widerwillig folgten die Templer dem Befehl ihres Großmeisters, obwohl die Übergabe ein grober Verstoß gegenüber den Regeln des Templerordens war.

Noch im gleichen Jahr gelang Sultan Saladin auch die Eroberung von Jerusalem. Sobald er die Herrschaft über die Stadt übernommen hatte, versklavte er die Bevölkerung.

Durch das Verhalten des Großmeisters hatte das Ansehen der Templer enorm gelitten, zu dem beschuldigte man sie, keine ausreichenden finaziellen Mittel für den Freikauf der Bevölkerung von Jerusalem, bereitgestellt zu haben.
Jedoch wurde dabei außer Acht gelassen, das die Ordensstatuten den Templern untersagten, jemanden aus der Gefangenschaft frei zu kaufen. Dies galt für die einfache Bevölkerung ebenso, wie für jeden der Templer und sogar für den Großmeister.
Außerdem hatte der Templer orden nie so ein großes Interesse, den Bedürftigen zu helfen, so wie es zum Beispiel die Johaniter taten.



Der erneute Verlust Jerusalems versetzte Europa in eine Art Schock und ließ abermals den Kreuzzuggedanken aufkommen.
Frankreich und auch England veranlaßten eine neue Steuer, um so finanzielle Mittel, für einen weiteren Kreuzzug aufzutreiben. Es war die sogenannte Saladinzehnte.
Doch die Kreuzfahrer, wie Friedrich Barbarossa, der im Mai des Jahres 1189 aufgebrochen war und bei der Reise ums Leben kam, ließen auf sich warten.
Auch Richard Löwenherz brauchte lange, um Jerusalem zu erreichen. Erst im Jahre 1191 traf er in Akkon ein, wo er sich dann auch gleich an der Belagerung der Stadt beteiligte.

Die Moral der christlichen Kämpfer wurde wieder aufgebaut, als es ihnen gelang, im September des gleichen Jahres nach langer Zeit endlich wieder eine Schlacht zu gewinnen.

Im August des Jahres 1192, nachdem erneut eine Diskusion um den Thron von Jerusalem aufgekommen war, schloß Richard Löwenherz einen Friedensvertrag mit Sultan Saladin.
Der Hauptgrund für diesen Vertrag war die tatsache, das sich die templer, sowie auch die Hospitaler geweigert hatten, Jerusalem zu belagern, da sie es als aussichtslos ansahen.

Zwar starb Sultan Saladin noch im selben Jahr, doch hatten die christlichen Kämpfer ihr eigentliches Ziel, die Eroberung Jerusalemsm nicht erreicht.

Bei der Heimfahrt nach Europa, bat Richard Löwenherz die Templer darum, sich während der Reise so kleiden zu dürfen wie sie, um unerkannt nach Hause zu gelangen.
Da er sich in Feindschaft mit einem Stauferkaiser bafand, befürchtete Löwenherz einen Angriff und wollte sich durch die Verkleidung als Templer davor schützen.
Doch trotz aller Vorsicht, wurde er in der Nähe von Wien erkannt und dann vom östereichischen Herzog Leopold, der als Vertreter des Stauferkaisers unterwegs war, gefangen genommen.
Erst nachdem eine riesige Summe an Lösegeld bezahlt wurde, ließ man Richard Löwenherz wieder frei.

Das einzige, was man als Errungenschaft dieses Kreuzzuges, der als dritter Kreuzzug angesehen wird, erreicht hatte, war die Anerkennung des Deutschherrenordens im Jahre 1198.

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Ordensaktivität



Der Schutz der Pilger, die Verteidigung der heiligen Stadt, sowie ihre Festung in Outremer, war zwar noch immer das Hauptbetätigungsfeld des Templerordens, aber nach und nach begannen sie, ihren Machtbereich auszuweiten.
Wie viel Einfluß sie auf die Politik eines Landes nehmen konnten, hing im großen Maße von ihrem Verhältnis zum jeweiligen Herrscher des Landes ab.
In England zum Beispiel hatten die Templer seit jeher ein gutes Verhältnis zu den Herrschenden Familien, da auch aus vielen der adligen Familien, Mitglieder bei den Templern waren.
Sie besaßen in England ein hohes Ansehen und hatten auch entsprechenden Einfluß auf die Politik.

In Frankreich dagegenwar es anders. Die französichen Könige hatten keine so guten Beziehungen mit den Templern und versuchten den Machteinfluß des Ordens auf ihre Politik meist gänzlich zu verhindern.

In England dagegen wuchs ihre Macht immer mehr an.
Unter der Herrschaft von König Stephen, die im Jahre 1135 begann und die direkte Nachfolge von Heinrich I. bildete, breiteten sich die Ordenshäuser der Templer immer mehr in England aus.
Viele der englischen Adels Familien schenkten dem Orden zahlreiche Länderein.
Der Lord of Derby schenkte ihnen die Grafschaft Bisham und auch die Frau des Königs (Stephan) überließ dem Orden Grundbesitz in Essex und Oxford, um einige Beispiele zu nennen.
Aber zahlreicher anderer Grundbesitz ging ebenfalls in ihren Besitz über.

In England hatten die Templer ihren Hauptsitz ursprünglichen in Holborn. Heute befindet sich die U-Bahnstation Holborn an der Stelle, wo sich einst das Fundament befand.

Später verlegten sie ihr Hauptquartier zum sogenannten neuen Tempel. Noch heute trägt das Gebiet an der Themse den Namen Temple und sogar die alten Straßen haben bis heute ihren ursprünglichen Namen behalten. So gut wie jede dieser Straßen trägt das Wort Temple in sich.

Auch unter der Regentschaft von Heinrich II. wurden die guten Beziehungen zu den Templern fortgesetzt und sein Sohn Richard Löwenherz wurde als Ehrentempler angesehen, obwohl er dem Orden nicht als aktives Mitglied angehörte.
Richard residierte in ihren Festungen, segelte auf ihren Schiffen mit und befand sich häufig in der Begleitung der Templer.
Sogar König Johann (King John), der Bruder und Erzfeind von Richard Löwenherz, respektierte den orden und war ihm ergeben.
Wie auch sein Bruder, suchte Johann oft die Festungen und Behausungen der Templer auf.
In den Jahren 1212 - 1216 machte er das Londoner Ordenshaus sogar zu seinem offiziellen Sitz.

Aymeric de St.Maur, der damalige Großmeister von England, übte auf König John einen enormen Einfluss aus und hatte so auch großen Anteil an den Entscheidungen des Königs.
Ihm ist es zum großen Teil dann auch zu verdanken gewesen, das im jahr 1215 die Magna Charta unterzeichnet wurde.
Auch seine Unterschrift findet man auf dem Dokument.

Als König John starb, war Aymeric de St.Maur als sein Testamentsvollstrecker eingesetzt, was das ungeheure Vertrauen des Königs in den Orden untermauerte.

Ein weiteres Privileg, das der Templerorden in England genoß, war ihr Sitz im Parlament.
Dort hatten sie sogar den Platz des obersten Barons inne.

Da die Templer von der Steuerzahlung befreit waren, hatten sie in allen Besitztümern des Ordens das typische Templerkreuz, das ihren gesammten Besitz kennzeichnete und der Besitz daher nicht versteuert werden mußte.
Auch Straßen-, Brücken-, oder Flußzölle mußten sie nicht entrichten.
In den Ortschaften, die sozusagen unter ihrer Herrschaft standen, übernahmen sie ebenfalls die Rechtsprechung.
Verbrechen wurden in ihren eigenen Gerichten abgeurteilt.

Ihre Haupteinnahmen in England bezogen sie außer von den zahlreichen Spenden der Adligen Familien, hauptsächlich durch den Verkauf ihrer selbsterzeugten Wolle und natürlich dem Transport von Pilgern, die sie auf ihren Templerschiffen mitnahmen.

Die meisten Mitglieder des Templerordens stammten aus Familien des Hochadels oder zumindest aus einflußreichen Familien.
Dadurch war der Orden immer auf dem neuesten Stand politischer Ereignisse und oftmals übten sie auch Einfluß aus, ohne dabei aber als Drahtzieher in Erscheinung zu treten.
Durch ihr politisches und vorallem ihr militärisches Geschick gewann der Orden immer mehr an Einfluß, was ihnen auch immer mehr Gegner einbrachte.

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Das Ende des Templerordens



Nachdem die Festung Akkon im Jahre 1291 gefallen war, verlegte der Templerorden sein Hauptdomizil nach Zypern.

Erst zwei Jahre später und mit einem neuen Großmeister wandte sich der Templerorden wieder an die Öffentlichkeit um für einen neuen Kreuzzug zu werben.
Der neue Großmeister Jaques de Moley bekam jedoch eine Absage für einen weiteren Kreuzzug. Man war zu der Überzeugung gekommen, dass die zeit der Kreuzzüge endgültig vorbei sei.

So versuchten die Templer auf Zypern eine Art eigenen Staat zu gründen, der unter ihrer Herrschaft stehen sollte, so wie es die Deutschherren in Preußen oder die Johanniter auf Rhodos geschafft hatten.
Doch durch die verschlechterte Lage in Europa war auch dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt.
Die adligen, sowie auch die kirchlichen Führer in Europa begannen öffentlich darüber zu diskutieren, ob wirklich immer noch mehrere Ritterorden notwendig seien.
So entstannt auch die Idee, dass man unter Umständen den Templerorden und die Johanniter zu einem Orden zusammen legen sollte.

Natürlich stieß dieser Vorschlag bei den Templern wie auch bei den Johannitern auf Ablehnung.
1305 schrieb daher Jaques de Moley ein Gutachten für Papst Clemens V., in dem er das Für und Wider eines Zusammenschlußes der beiden Orden ausführte.
Wie nicht anders zu erwarten, kam de Moley in diesem Gutachten zu der Überzeugung, dass ein Zusammenschluß außer Frage stand.
Doch zu diesem Zeitpunkt ahnte der Großmeister noch nicht, dass der Untergang seines Ordens bereits in Planung war.

Die Hauptverantwortlichen für den späteren Untergang der Templer waren Phillip IV., auch Phillip der Schöne genannt, sein Berater Nogarat, sowie natürlich auch Papst Clemens V.

Aus welchen Gründen genau Philipp IV., der chronisch unter Geldmangel litt, so um die Auflösung des templerordens bemüht war, ist leider nicht genau belegt. Es wird jedoch weitläufig angenommen, das einer der Hauptgründe der Reichtum der Templer war, den er sich auf diese Art aneignen wollte. Bereits in der Vergangenheit war Philipp gegen Juden und lombardische Bankiers vorgegangen, um auf diese Weise wieder zu finanziellen Mitteln zu kommen. Aber auch weitere Gründe sind nicht auszuschließen.
Wie auch Richard Löwenherz, ersuchte Philipp die Templer um Aufnahme als Ehrenmitglied. Jedoch wurde dem französichen König dieses Previleg verweigert. Auch die Befürchtung, dass die Macht der Templer in seinem Land zu groß werden könnte und sie einen Staat im Staat gründen wollten, mag ihn zu diesen Handlungen getrieben haben.

Philipp IV. 'Der Schöne'

Papst Clemens V. hatte seinerseits mehr Interesse daran, den Ruf des Heiligen Stuhls zu retten, der unter Papst Bonifaz VIII. drohte in Verruf zu geraten, als dem Templerorden seine Hilfe zu gewähren.
Die Drohung Philipps, abermals den Ketzerprozeß gegen Bonifaz zu eröffnen, bestärkte ihn, dem französichen König seine Unterstützung zuzusagen.

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Der Prozeß



Da sich die Gerüchte um den Templerorden immer mehr häuften und viele ihren frommen Lebensstil anzweifelten, fiel es Papst Clemens nicht schwer, Gründe für eine gründliche Untersuchung des Templerordens zu finden.
Jaques de Moley selbst sogar, bat den Papst um eine Untersuchung, weil er so hoffte, die Gerüchte aus der Welt zu schaffen.
Am 24. August 1307 ließ Clemens V. dem französichen König mitteilen, dass man ein Verfahren gegen den Templerorden eingeleitet hat.
Auch die Templer erreichte diese Nachricht und doch wurden sie von den Ereignissen, die darauf folgten überrascht.

An einem Freitag den 13. wurden die Mitglieder des Templerordens in Frankreich verhaftet.


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