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Naturheilkundliche
Methoden finden wir in einer der ältesten Medizinrichtungen -
der Humoraltherapie:
Humoraltherapie (Lat.: humore =
Säfte), darunter versteht man naturheilkundliche Methoden zur Entgiftung
und Entschlackung der Körpersäfte. Die Humoraltherapie wird auch
mit dem Begriff „Ausleitende Verfahren“ zusammengefasst.
Aschner - Methoden / Konstitutionstherapie
Der bedeutende Arzt Dr. med. Bernhard Aschner
(1883-1960), Dozent für Neurophysiologie und Gynäkologie, hat
durch intensive Forschung und Experimente einige alte Heilverfahren dem
Vergessenwerden entrissen und in mehreren Büchern beschrieben. Sie
werden als Humoral-Therapie (Angriff an den Körpersäften) bezeichnet
oder als »ausleitende Methoden«.
Heute weiß man darüber wesentlich
mehr als zu Aschners Zeiten durch die Forschung im Bereich der Fließeigenschaften
des Blutes und der Lymphe, der Nervenhormone (Übertragung der Reize
von Nerv zu Nerv) und der Reflexzonenlehre, als auch durch Forschungen
auf dem Gebiet der Immunologie (die Lehre über die Bildung von Abwehrstoffen).
Ausleitende therapeutische Verfahren
Um Gift- und Schlackenstoffe auszuleiten,
alte und chronische Prozesse zu lösen oder das Immunsystem und den
Organismus anzuregen können neben einer medikamentösen Therapie
auch folgende ausleitende Therapien eingesetzt werden:
Aderlass
Der Aderlass als das klassisches "blutentziehende
Verfahren" gehört zum uralten Therapiegut aller Kulturen. Früher
oft übertrieben und mit falscher Indikation angewandt ist er in Verruf
und somit lange in Vergessenheit geraten. |
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Wirkungsmechanismus des Aderlasses:
Zahlreiche Krankheiten werden von den Fließeigenschaften
des Blutes entscheidend beeinflusst. Der "große" Aderlass verdünnt
das Blut (hämorheologische Wirkung), reinigt das Blut von "schlechten
Säften" (antidyskratische Wirkung), entstaut und entgiftet (antiphlogistische
Wirkung). Der "kleine" Aderlass regt an und setzt Impulse, die den Organismus
dazu bringen Energie zu mobilisieren und das Immunsystem zu aktivieren
(Allergien / alte und chronische Prozesse). Durch lokale und Mikroaderlässe
wird lokale Blutfülle beseitigt und die lokale Mikrozirkulation gefördert.
Das Blutvolumen wird durch Rückresorption
von Flüssigkeit aus dem Gewebe sofort ersetzt, woraus ein erheblicher
Verdünnungseffekt in den kleinen Gefäßen mit Verbesserung
der Mikrozirkulation resultiert. Trotz des Verlustes an Sauerstoffträgern
steigt nach einem Aderlass die Sauerstoffversorgung! Stoffwechselstörungen
bessern sich lokal und am Reflexort. Auf Grund der heutigen eiweißreichen
Ernährung, nimmt die Zahl der Blutkörperchen zu. Durch die Verdünnung
wird erreicht, dass die Blutkörperchen sich nicht mehr zusammenballen.
Zur Anwendung kommen je nach Indikation
der große Aderlass, der kleine Aderlass und der Mikroaderlass.
1. Der große Aderlass
kommt bei Patienten, die sich in einem Füllezustand befinden, der
sogenannten Phletora (= Übergewicht, Bluthochdruck und viele weitere
Risikofaktoren) zur Anwendung.
Eingesetzt wird der große Aderlass
bei:
-
allen Erkrankungen mit einem erhöhten
Anteil der roten Blutkörperchen (Hkt. über 40%, Hb über
ca. 14,5%)
-
Bluthochdruck
-
Stoffwechselerkrankungen (Übergewicht,
Gicht)
-
Migräne
Vorgehen:
Aus einer großen Vene, meist in
der Ellenbeuge, werden beim große Aderlass ca. 350 - 550 ml Blut
entnommen. |
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2. Der kleine Aderlass kommt
bei Patienten, die sich in einem Zustand der Schwäche befinden, zur
Anwendung.
Eingesetzt wird der kleine Aderlass
bei:
-
Immunschwäche
-
Migräne
-
Allergien
-
alten und chronischen Prozessen
-
Krampfadern und Hämorrhoiden
-
Allgemeine körperliche Schwäche
-
Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Vorgehen:
Aus einer großen Vene, meist in
der Ellenbeuge, oder direkt an den Krampfadern werden beim große
Aderlass 50 - 150 ml entnommen.
3. Der Mikroaderlass kommt
bei lokalen Prozessen und Stauungen zum Ausleiten zur Anwendung.
Eingesetzt wird der Mikroaderlass bei:
-
Störungen der Mikrozirkulation der kleinen
Haargefäße
-
lokale Stauungen
-
Besenreißer
-
lokale Giftausleitung
Vorgehen:
Mit einer Lanzette wird das betroffene
Areal, nachdem es gründlich desinfiziert wurde, mehrmals eingestochen,
bis es zu einem kontinuierlichen Blutfluß kommt. Die Menge variiert
je nach Größe des betroffenen Areals zwischen 1 und 5 ml.
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Baunscheidtieren
Das Baunscheidtverfahren ist eine großflächige
Hautreiztherapie, die durch Sticheln und anschließendes Einreiben
mit einer speziellen Paste oder einem Öl eine lokale Reizung der Haut
verursacht. Es gehört zu den "Pustulantien", d.h. Hautreizmethoden,
die einen künstlichen Hautausschlag bewirken.
Geschichtlicher Hintergrund
Ohne Kenntnis der früheren Verfahren
wurde diese Methode vom Feinmechaniker Carl Baunscheidt vor etwa 100 Jahren
durch eigene Beobachtung entwickelt. Dazu bediente er sich eines Nadelinstrumentes,
des sogenannten "Lebensweckers" und eines hautreizenden Öles, dessen
Originalrezeptur nicht mehr bekannt ist. Durch ihn wurde das Baunscheidtverfahren
im 19. Jahrhundert weltbekannt, es wurden ihm über 50 Indikationen
zugeschrieben. |
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lndikationen des Baunscheidtverfahren
Das Baunscheidtverfahren fragt eigentlich
nicht nach dem Namen der Krankheit, wie Carl Baunscheidt sagte, sondern
geht davon aus, dass etwas Störendes aus dem Organismus wieder herausgehört. |
Sehr gute Erfolge werden heute bei folgenden
Hauptindikationen erzielt:
-
Schmerzen durch degenerative Veränderungen
des Bewegungsapparates.
-
Neuralgische Beschwerden und Schmerzen
-
Allgemeine Infektanfälligkeit und chronische
Infekte
-
akute und chronische Entzündungen (z.B.
chron. Harnwegsinfekte)
-
im Bauchbereich bei: Reizmagen ("nervöse
Gastritis"), Magenschwäche, exkretorische Pankreasschwäche, chron.
Obstipation Reizkolon, etc.
-
psychische Erkrankungen ( Psychische Labilität,
vegetative Dysregulationen, klimakterische Depressionen, Melancholie)
-
Bei Kindern: Infektanfällige Kinder mit
z.B. chron. Tonsillitis, Enuresis und Impffolgen in Form von Gelenkbeschwerden
und Adynamie (Schwäche)
-
Schwindel und Ohrensausen
Wirkungsweise
Beim Baunscheidtverfahren werden folgende
Hauptwirkungen unterschieden:
-
Hyperämie: Anregung der Durchblutung.
-
Lymphdrainageeffekt: Anregung des Lymphflusses.
-
Immunsteigerung Wirkung: Aktivierung des Immunsystems
durch die künstliche Entzündung (überwiegend sterile Eiterpusteln).
-
Tonisierung von "erschlafften" Organen und
allgemein von geschwächten Menschen. Als tonisierendes Verfahren ist
das Baunscheidtverfahren dem blutigen Schröpfen genau entgegengesetzt.
-
Wirkung auf das hormonale Geschehen über
eine massive Stimulierung von Hautreflexzonen
-
das Baunscheidtieren kann auch als kosmetisches
Verfahren zur Reduzierung der Orangenhaut (Zellulitis) eingesetzt werden
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Blutegel
Medizinische Hilfe aus der Natur
Die Blutegeltherapie ist eine spezielle
Form des kleinen Aderlasses. Wobei der therapeutische Effekt nicht nur
durch einen Blutverlust, sondern auch durch die Sekrete ausgelöst
wird, die der Blutegel in die Wunde lässt (sezerniert). |
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Geschichtlicher Hintergrund
Der Blutegel (Hirudo medicinalis officinalis)
wurde schon seit Jahrtausenden zu therapeutischen Zwecken verwendet. Wie
beim Aderlass hat man diese Therapie aber in den letzten Jahrhunderten
oft maßlos übertrieben, was schließlich eine Ursache für
den schlechten Ruf und das Verschwinden der Methode und des in Mitteleuropa
praktisch ausgerotteten Blutegels war. Heute wird das ca. 5 cm lange Tier
meist in Zuchtanstalten kultiviert oder aus Gegenden mit gering belasteter
Umwelt importiert.
Die Blutegeltherapie wird hauptsächlich
eingesetzt bei (Hauptindikationen der Blutegeltherapie)
-
Venöse Erkrankungen: Akute Venenentzündung
und Krampfadern (Thrombophlebitis, variköses Syndrom, postthrombotisches
Syndrom, Phlebothrombose)
-
akuter Gichtanfall
-
Infektionen: Gesichtsfurunkel und infizierte
Insektenstiche
Weitere Indikationen
Akute und chronische Mittelohrentzündung
(Otitis media), Mastoiditis, Glaukom, Angina pectoris bei vollblütigen
Patienten, akute Gallenblasenentzündung und Entzündung der Gallengänge
und Zustand nach Entfernung der Gallenblase, Bluthochdruck und "Präapoplex".
Hämorrhoiden, Wundheilungsstörungen durch postoperativen Lymphstau
(Handchirurgie) oder infizierte Wunden, akute und chronische Knochenhautentzündung
und vieles mehr.
Blutegelwirkung
Der Blutverlust durch Saugen des Tieres
(ca. 10 ml) und die Nachblutung (ca. 20-40 ml) entsprechen einem sehr sanften
und langsamen Aderlass mit Abnahme des roten Blutfarbstoffes, entsprechendem
Eiweißverlust und lokaler Entödemisierung. Der Blutverlust wird
durch Zwischengewebsflüssigkeit ersetzt, wodurch es zu einer deutlichen
Verminderung der Viskosität und Verbesserung der Fließeigenschaften
des Blutes (Blutverdünnung) besonders in der Endstrombahn kommt. Dieser
Effekt wird durch das vom Blutegel sezernierte Antikoagulans Hirudin verstärkt.
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Es kommt zu einer lokalen Wirkung durch
mehrere Blutegelwirkstoffe, die der Egel während des Saugens in die
Wunde sezerniert: |
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Hirudin hemmt die Blutgerinnung, wirkt
diuretisch und antibiotisch. Es hält die Wunde für den ca. 30
minütigen Saugakt offen und das Blut fließfähig.
-
Calin hemmt ebenfalls die Blutgerinnung.
Hat aber im Gegensatz zu Hirudin eine wesentlich längere Wirkzeit
und sorgt somit für die ca. 12 Stunden dauernde Reinigung der Wunde
durch Nachbluten.
-
Hyaluronidase ist ein "Ausbreitungsfaktor"
der dafür sorgt, daß sich die anderen Wirksubstanzen an den
Bißstelle ausbreiten können.
-
Eglin hemmt Verdauungsproteasen.
Bdellin
ist ein Plasminhemmer. Sie wirken zusammen mit Apyrase und Kollagenase
mit unterschiedlichen Wirkmechanismen an der Gerinnungshemmung mit. Darüberhinaus
haben einige dieser Substanzen entzündungshemmende, antibiotische
und weitergehende Eigenschaften.
-
Eine anästhesierende Substanz führt
zur Schmerzunempfindlichkeit (Analgesie) beim Saugen.
-
Hementin und Orgelase, die bei
einer verwandten Blutegelart (Haementeria ghilianii) nachgewiesen wurden
haben hyperämisierende Wirkung.
Die Blutegelwirkstoffe blockieren insgesamt
die bei Entzündungen oder Traumen aktivierten oft überschießenden
enzymatischen Vorgänge.
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Cantharidenpflaster
Das Cantharidenpflaster gehört zu
den blasenziehenden Mitteln ("Vesikantien"), die in verschiedener Form
seit Jahrtausenden verwendet worden sind. Der Cantharidenextrakt stammt
aus der Laufkäferart "Spanische Fliege" (Lytta vesicatoria) und wurde
bereits bei den Ärzten des römischen Reiches als Heilmittel eingesetzt.
Den
medizinhistorischen Stellenwert des Cantharidenpflasters dokumentiert ein
Ausspruch von Paracelsus, der sagte, dass "nur der den Namen Arzt verdiene,
der (mit einem Cantharidenpflaster) die Gicht heilen kann". Denn "wo die
Natur einen Schmerz erzeugt, dort will sie schädliche Stoffe anhäufen
und ausleeren. Wo sie dies nicht selbst fertigbringt, dort mache man ein
Loch in die Haut und lasse diese heraus."
Anwendung (Indikationen) des Cantharidenpflasters:
Sehr gute Ergebnisse gibt es meist bei:
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Wirbelsäulenleiden: Alle lokalen Wirbelsäulen-Syndrome
von der Halswirbelsäule bis zum Steiß, Schulter-Armsyndrom (nach
Durchführung der Schröpftherapie), nach Hexenschuß, Intercostalneuralgie,
M. Bechterew
-
Tumorschmerzen: Bei isolierten Knochenmetastasen.
-
Gelenkleiden: Arthrose, Gichtgelenke
-
Pleuraergüsse und -Verschwartungen
-
HNO: akute und chronische Mittelohrentzündung
bei Kindern, Mastoidherde, Nebenhöhlenentzündungen.
-
Klimakterische Depressionen
Befriedigende Erfolge gibt es bei:
-
Gelenkleiden: Arthrosen der kleineren Gelenke,
des Schultergelenkes, der Sprunggelenke
-
HNO: Akuter Hörsturz (Pflaster an Mastoid
und Nacken, dazu schröpfen), Schwindel, Tinnitus und Menierescher
Erkrankung.
Theorie der Wirkungsweise
Das Cantharidenpflaster ähnelt in
seiner Wirkung der Schröpftherapie und wird wegen seines Effektes
auf das Lymphsystem auch weißer Aderlaß genannt. Der Hautreiz
des Pflasters stellt eine künstliche Verbrennung zweiten Grades dar
und führt zu einer Brandblase. Im Grundgewebe kommt es zu einer Summierung
verschiedener Effekte:
Antiödematöser, entzündungshemmender
und schmerzlindernder Effekt: Das Cantharidenpflaster führt zu einer
direkten Entfernung von Lymphe, Schmerzmediatoren und "Stoffwechselschlacken"
(Ablagerungen von Toxinen, Antigen-Antikörper-Komplexen, sauren Radikalen
usw.) an die Hautoberfläche. Zu einer ähnlichen Wirkung kommt
es im Inneren des Körpers durch die einsetzende Durchblutungsanregung
und die Lymphdrainage nach innen. Je größer der Lymphverlust
während der Pflasterapplikation ist, desto weniger Schmerzen und Beschwerden
bestehen nachher.
Immunologische Wirkung: Zunächst
lokal, später auch im ganzen Organismus kommt es zur Aktivierung immunkompetenter
Zellen und Enzyme. In der Grundsubstanz wird eine Vielzahl Mediatoren und
Botenstoffe freigesetzt, die selbst wieder biologische Reaktionen anstoßen
können. Die immunologische Autoregulation im Zielgebiet, die durch
chron. Entzündungen blockiert ist, wird wiederhergestellt und kann
dann oft über Jahre anhalten.
Durchblutungsförderung: Die
regionale Verbesserung der Durchblutung und Steigerung der Bluteigenschaften
bewirkt bis zur völligen Abheilung der Hautoberfläche eine Erhöhung
von Temperatur und Stoffwechsel lokal und im Zielgebiet der Reflexzone.
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Schröpfen
Mit der Schröpftherapie lassen sich
über Hautareale innere Organe beeinflussen. Sie wird angewandt als
ausleitendes Verfahren zur Entlastung, oder Anregung des Organismus
Geschichtlicher Hintergrund:
Darstellungen von Schröpfgläsern
sind bereits aus dem alten Ägypten überliefert. Im klassischen
Griechenland war das Schröpfen so geschätzt, dass die Schröpfglocke
zum Emblem des Arztes wurde.
Wirkungsweise:
In der Praxis ist die Schröpfkopfbehandlung
der leichteste Zugang zum gestörten Gleichgewicht des Organismus.
Wenn man eine gezielte Schröpftherapie an den Schröpforten durchfuhrt,
verschwinden oft mit einem Schlage viele spezielle Leiden. An den Wirbelsäulensegmenten
entspringen Nervenfasern, die nicht nur zu einzelnen Organen ziehen, sondern
auch zu bestimmten Hautarealen (Headsche Zonen).
Über die Behandlung dieser Hautzonen, die in der Wirbelsäule
denselben Ursprung haben, lassen sich auch rückgekoppelt Wirkungen
auf die verknüpften Organe erzielen. Außerdem lassen sich die
Wirkungen der Schröpfbehandlung auch mit den Funktionsmechanismen
der Reflexzonen oder der Akupunkturpunkte am Rücken erklären.
Therapeutische Vorgehensweise:
Die gesundheitliche Störung spiegeln
sich nach einer gewissen Dauer und Intensität der Störung (Krankheit)
an vielen Stellen des Körpers, aber besonders. deutlich tastbar als
Verhärtungen, oder zu weichen Stellen, den sogenannten Gelosen
an den |
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Schröpforten wieder. Nach Inspektion
und Palpation (Abtasten) der auffälligen Hautzonen kann der Therapeut
die Schröpforte genau lokalisieren und die Art des Schröpfens
bestimmen.
Formen von Gelosen:
Es gibt drei Hauptqualitäten von Gelosen:
Fülle, Leere und Übergang. Sie imponieren beim Abtasten des Rückens
als Erhebungen, Muskelverhärtung oder sulzige Eindellungen.
Nach Inspektion und Palpation (Abtasten)
der auffälligen Hautzonen kann der Therapeut die Schröpforte
genau bestimmen.
Das blutige Schröpfen
Wirkungsweise des blutigen Schröpfens
Wesentliche therapeutische Angriffspunkte
sind der Blutfluss (Hämodynamik) und die Spannung (Tonus) im Stoffwechsel
und Energiestatus in der Reflexzone und im Zielort mit den Folgen:
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Verbesserter Fluss von Blut und Lymphe in
der Mikrozirkulation durch Entfernen der lokalen Blut und -Lymphstauung.
-
Senkung des Hämatokrits bei einer ausgiebigen
Schröpfung.
-
Spannungsabnahme der Gefäßwände
der glatten Muskulatur.
-
Drainage des lokalen Ödems und der Schmerzmediatoren
nach außen, durch die reaktive Durchblutungssteigerung nach innen.
-
Besserung alle Stoffwechselvorgänge im
Segment.
-
Massive Stimulierung verschiedener Hautrezeptortypen
mit Entspannung der Muskulatur und Schmerzreduktion im entsprechenden Segment
Das trockene Schröpfen
Wirkungsweise des trockenen Schröpfens
-
Beim trockenen (unblutigen) Schröpfen
werden nur Leeregelosen behandelt. Die Wirkung kommt wie beim blutigen
Schröpfen durch mehrere Effekte zustande: Forcierte Durchblutung (Hyperämie)
an der Haut, Unterhaut und am Bindegewebe durch den Saugvorgang mit Austritt
von roten Blutkörperchen aus den Gefäßen ins Gewebe, offensichtlich
ohne Verletzung der Kapillarwände.
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Auflösen von Sludge-Phänomenen (Mikrozirkulationsstörung,
bei vielen Krankheiten zu beobachten) im Kapillarbereich durch das Entfernen
einer größeren Menge von roten Blutkörperchen aus der Gefäßbahn,
zugleich vermehrter Einstrom von Lymphe in die Kapillaren.
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Hyperämie in der behandelten Zone und
im Zielgebiet über mehrere Tage mit Temperaturerhöhung,
-
Stoffwechselsteigerung und besserer Sauerstoffversorgung
-
Aktivierung des Immunsystems und von Resorptionsvorgängen
in der Haut, die zur Entfernung der Schlacken aus dem Bindegewebe notwendig
sind
-
Vegetative Funktionsanregung lokal und in
der Tiefe durch massive Reizung der in der Haut befindlichen neurovegetativen
Rezeptoren
-
Tonisierende Maßnahme, die "Energie
zuführt"
Dabei sind mehrere Vorgehensweisen möglich:
1. Trockenschröpfung mit stehenden
Gläsern.
Bei erschöpften, energiearmen und
sehr schmerzempfindlichen Patienten.
Das Schröpfglas mit erzeugtem Unterdruck
ohne vorherige Hautverletzung aufsetzen, Haut- und Unterhautgewebe ansaugen,
dadurch kommt es zu einer bläulichen Verfärbung.
Nachbehandlung mit einer Lymphsalbe möglich.
2. Saugglockenmassage
Ein Schröpföl wird auf die zur
Behandlung vorgesehene Körperfläche aufgetragen, die aufgesetzten
Schröpfkopf werden durch langsames Verschieben mit der eingesaugten
"Hautfalte" über die ganze Behandlungsfläche gezogen. Tonisierende
und Muskelspasmus lösende Wirkung der Massage
Wird angewandt bei: Restbeschwerden nach
Lungenfellentzündung, Magenschmerzen und Magen- und Darmerkrankungen.
Das trockene Schröpfung wird
Angewandt bei (Indikationen)
Soweit nicht schon angegeben, hat die Trockenschröpfung
mit stehenden Gläsern oder als Schröpfkopfmassage folgende Indikationen
und Orte:
Head Zonen:
segmentale Versorgung einiger innner
Organe (links) und (blau) Hautbezirke, in denen bei Erkrankung dieser Organe
durch viszerokutane Reflexe Hyperästhesie und Hyperalgesie auftreten
können; a: Zwerchfell (C4); b: Herz (C8, TH1); c: Speiseröhre
(TH4, TH5); d: Magen (TH8); e: Leber und Gallenblase (TH8-TH11); f: Dünndarm
(Th10); g: Dickdarm (TH11-L1); h:Harnblase (TH11-L1); i: Niere und Hoden
(TH10-L1) |
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C
TH
L |
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= Halswirbelsäulensegment
= Brustwirbelsäulensegment
= Lumbalsegment |
Die segmentalen Reflexbögen
Über die Schaltstelle Rückenmark
und Thalamus sind Organe, Muskulatur und Hautzonen miteinander vernetzt.
Von besonderer therapeutischer Bedeutung ist der cutiviszerale Reflexbogen,
der es ermöglicht, vom Hautsegment aus direkt auf das Organ einzuwirken.
Umgekehrt führen Organstörungen zu Veränderungen im zugeordneten
Dermatom, was für die Diagnostik von Bedeutung ist. Die Head´schen
Zonen zeigen diese Zuordnungen, die in der Segmenttherapie therapeutisch
genutzt werden.
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Chronische Schwächezustände, besonders
bei asthenischen Patienten.
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Durchblutungssteigerung von Haut, Unterhaut
und Bindegewebe, bei Narbennachbehandlung und zur Steigerung postoperativer
Resorptionsvorgänge, an den Extremitäten und bei Muskel- und
Gewebeschwund (Atrophie). Wirbelsäulen-Schmerzen (diffus oder umschrieben)
bei lokalem oder Wirbelsäulen-Syndrom.
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Rheumatische Erkrankungen der Wirbelsäule
z.B. M. Bechterew, Osteoporose und schmerzhaft verspannte Muskulatur.
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Nackenzone: Eine Schröpfkopfmassage (oder
eine blutige Schröpfung) wirkt hier bei lokalem Halswirbelsäulensyndrom
sehr gut.
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Dornfortsätze der oberen Brustwirbelsäule:
bei niedrigem Blutdruck und ständiger Müdigkeit,
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Magenzone: Oberbaucherkrankungen, funktionelle
Herzbeschwerden, akute und chronische Bronchialinfekte
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Leber-Galle-Bauchspeicheldrüse: Eine
Schröpfkopfmassage der Leberzone zur Durchblutungssteigerung bei allen
Energiemangelzuständen, Appetitlosigkeit und besonders bei Leberzirrhose
wirkt sich sehr günstig aus.
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Ganzer Rücken: Eine Behandlung des ganzen
Rückens ist sowohl als Trockenschröpfung in ein oder zwei zur
Wirbelsäule parallelen Linien im Abstand von 5-10 cm indiziert als
auch in Form einer Saugmassage bzw. Schröpfkopfmassage bei: Osteoporoseschmerzen,
diffusen Rückenschmerzen und Rückenmuskelschwäche.
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Lenden-Kreuzbeinbereich: lokale Rückenschmerzen,
Funktionsstörungen von Niere und Blase, Darm und Beinen.
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Oberkörper vorne: Bei akuten und chronischen
Bronchialinfekten. Auch bei Asthma bronchiale und Brustwirbelsäulen-Syndrom.
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Oberbauch: Funktionelle Oberbauchbeschwerden,
exkretorische Verdauungsschwäche.
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Unterbauch, Leiste und Oberschenkelinnenseite:
Funktionelle und organische Beschwerden des Darmes und der Urogenitalorgane.
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Oberschenkel-Außenseite bis zum Knie:
Hüftgelenksschmerzen und Verstopfung
Trockenes und blutiges Schröpfen
lassen sich gut miteinander kombinieren. Kombinationen von blutiger Schröpfung
oder Schröpfkopfmassage sind gleichermaßen in einer Sitzung
möglich.
nach oben
Die indische, chinesische, griechische
und römische Medizin sowie die Medizin aller Naturvölker und
die Ärzte des Mittelalters zählten diese Behandlungsverfahren
zu den unentbehrlichen Heilmethoden. Wer solche Kunstgriffe beherrscht,
kann mit schlagartigem Erfolg Wunderkuren verrichten, wie man es Hippokrates
und Paracelsus nachsagte. Wer mit Skepsis darüber hinweggeht, wird
öfter eine schlechte Prognose stellen, eine Krankheit für unheilbar
erklären oder zu einer eingreifenden mitunter lebensgefährlichen
Operation raten.
Vorbeugung
und Behandlung in der Naturheilpraxis
Naturheilverfahren
- Umweltmedizin - Psychotherapie
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