Das Problem der Namensschreibweisen in Ostpreussen:

Ortsnamen:

Abgesehen davon, dass unter einem identischen Namen oft mehrere Orte in Ostpreussen existierten, kann auch die Schreibweise in den Akten und Kirchenbüchern erheblich abweichen. So taucht etwa der Ort "Abschruten" auch als "Abschrutten, Petzinken, Peczinken, Pitzincken, Bitzingen..." auf. "Mallwischken" als "Malwischken " oder "Mallwen". Und aus Gattawitzen wurde schliesslich Stirnlau(g)ken = Stirnen. Vor allem die Veränderung der Ortsnamen in der Zeit des Nationalsozialismus erschweren für den Familienforscher die Suche erheblich. Angaben über den Kirchspielort sind daher für die Identifizierung von grossem Nutzen.

 

Familiennamen:

Die Festlegung der Schreibweise geschah erst mit der Einrichtung der Standesämter in Ostpreussen 1874. Probleme mit der Schreibweise in den Kirchenbüchern tauchen vor allem mit den Glaubensflüchtlingen oder den Einwanderern aus anderen Gebieten auf. Da ihr Dialekt fremd war, schrieb der Pfarren den Namen eben so, wie er ihn verstand. Auch das Suffix "in" bei weiblichen Namensträgern (Maria Bach war die Bachin, Anna Stamm die Stammin usw.) ist eine ostpreussische Eigenart. Nicht immer ist dabei der eigentliche Name eindeutig auszumachen, wenn der Vater nicht bekannt ist. Heißt die "Lipkatin" nun "Lipkat" oder "Lipkatis"? Meist werden die Eigennamen im Kirchenbuch in lateinischen Buchstaben geschrieben, die übrigen Einträge dagegen in deutscher Schrift. Nur kann man nicht immer sicher sein, dass bei den Namen nicht doch hin und wieder deutsche Buchstaben hineingerutscht sind.

 

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