Disclaimer
. Wie immer : keiner der Charaktere gehört mir und ich verdiene hiermit auch
kein Geld. Ausserdem gibt´s bei mir nix zu holen ;-)
Kennt
ihr das ?
Ruruoni
Kenshin : Dunkelheit
Er
konnte es nicht aufhalten. Es kam langsam. Langsam und dennoch unaufhaltsam.
Sein
Atem ging schwer und schmerzte. Blut . Es floss aus seinem Körper und mit ihm
seine Kraft.
Er
musste weiter kämpfen.
Nie
war er dem Tod so nahe gewesen. Nie war soviel auf dem Spiel gestanden. Er
musste siegen. Doch damit würde er sich selbst verlieren
Feuer.
Überall Feuer. Blutroter Himmel.
Er
verlor sich. Es kam näher. Nur so konnte er jetzt noch siegen. Durch Verrat. Er
hob sein Schwert Klammerte sich an das letzte schwindende Licht. Es war zu
stark. Er war zu schwach um sich vor sich selbst zu schützen.
Verrat. Er hatte sich selbst verraten. Himura
Kenshin verblasste. Und aus der Tiefe seiner Selbst erschien Battousai der
Attentäter.
Die
Sonne versank langsam in der Abenddämmerung. Eine unheimliche Ruhe legte sich
über das Land.
Kaoru
blickte gedankenversunken in den Sonnenuntergang. Es war so ein friedlicher
Abend nach diesem schrecklichen Tag.. Sie hatten zwar gesiegt, aber es war noch
nicht vorbei. Keiner konnte sich richtig über ihren Sieg über die zehn
Schwerter freuen. Alle warteten angespannt zwischen den Trümmern des Aoiya auf
ihre Rückkehr . Die Rückkehr von Kenshin, Sano und Aoshi.
Kenshin.
Er
hatte es ihr versprochen. Er hatte ihr versprochen mit ihr gemeinsam nach Tokyo
zurückzukehren. Er würde dieses Versprechen nicht brechen. Das sagte sie sich
jedenfalls immer wieder. Und dennoch...die Angst überkam sie. In den letzten
Wochen hatte Kaoru gelernt ihre Angst um Kenshin zu verdrängen, doch nun konnte
sie sie nicht mehr zurückhalten. Kenshin würde zurückkommen ...oder nicht.
Makoto Shishio war nicht zu unterschätzen. Doch viel mehr Angst hatte sie vor
dem Kampf den Kenshin mit sich selbst führte.
„Sie
sorgen sich immer noch um ihn, nicht wahr?“
Kaoru
blickte aus den Gedanken gerissen auf.
„Wie
bitte?“
Neben
ihr stand Seijuro Hiko,13. Meister der Hiten Mitsurugi. Seit seinem Kampf mit
Fuji wartete er hier mit ihnen auf Kenshin.
„Sie
brauchen sich keine Sorgen zumachen.“
Kaoru
war nicht überzeugt. Sie blickte wieder in die Ferne .
Doch
niemand war zu sehen.
„Darf
ich Sie was fragen?“ Ihre Stimme klang erschöpft. „Haben Sie sich überhaupt
schon einmal um Kenshin gesorgt.? Ich meine...Was ich meine ist, hatten sie
schon jemals Angst um Kenshin? Angst um sein Leben?“
Hiko
nippte an seinem Sake.
„Hm...“
Kaoru
betrachtete ihn erwartungsvoll. Sein Gesicht zeigte keine Regung. Doch
plötzlich umspielte ein Lächeln seine Mundwinkel.
„Ja...“
begann er, „ja, ich hatte einmal wirklich Angst um ihn.“
„Und...sagen
Sie mir auch warum?“
„Nun,
es war das einzige mal das ich gedacht habe, Kenshin könnte es möglicherweise
nicht schaffen. Es war im Winter...Kenshin war erst neun Jahre alt, es war der
erste Winter den er bei mir verbrachte. Unsere Vorräte gingen zu Neige und wir
mussten hinunter ins Dorf. Auf dem Rückweg kamen wir in einen Schneesturm, den
schlimmsten den ich bisher erlebt habe. Es schneite so arg, das man nicht mal
seine Hand vor Augen sehen konnte. Und
obwohl es selbst mir schwer fiel, gegen den tobenden Eiswind anzukommen, und
jeder Schritt eine Qual war, ging Kenshin tapfer weiter.“
Sano
hatte Mühe dem Geschehen zu folgen. Er stemmte sich unter Schmerzen auf und sah
Kenshin wenige Meter vor Shishio stehen. Es war der entscheidende Moment. Der
nächste Zug würde den Kampf entscheiden. Und obwohl es für Sano klar war, das
Kenshin derjenige sein würde, der diesen Zug meistern würde, beschlich ihm ein
beklemmendes Gefühl. Er konnte es nicht genau definieren. Irgendetwas stimmte
nicht.
Die
Zeit schien still zu stehen. Kein Geräusch ausser das Lodern der Flammen . Ein
Moment vollkommender Ruhe und Stille. Dann war er vorüber.
Und
es begann.
Zuerst
hörte er es nur ganz schwach. Das Geräusch des Windes. Er kam immer näher und
plötzlich war er da, ein tobender Sturm, der um sie herumbrauste. Er hüllte sie
ein in seine Kälte und Stärke . Und in
der Sekunde als der Wind am stärksten war, zog Kenshin sein Schwert.
Der
Sturm tobte um sie wie ein wütender Dämon. Eiskalter Wind peitschte ihnen den
unerbitterlich fallenden Schnee ins Gesicht. Um sie herum herrschte absolute
Dunkelheit. Der dunkelgraue Himmel war durch den Schneesturm nicht sichtbar und
auch der Wald verschwand hinter der nachtschwarzen Mauer des Sturms.
Seijuro
Hiko hielt inne und gab Kenshin Zeit mit ihm aufzuholen. Der Schnee fiel so
dicht, das er dies alle paar Schritte tun musste, damit Kenshin ihn in der
Dunkelheit nicht verlor.
Langsam tauchte der Junge aus dem Vorhang aus
Schnee hervor. Sein Körper war mit einer dicken Schneeschicht bedeckt und die
Lippen und Finger blau und starr. Seine Füße versanken in einer weißen
Schneedecke, die langsam immer höher wurde.
Und
obwohl ihm jeder Schritt unendlich viel Kraft abverlangte , trug der Junge noch
ein in der Mitte halbiertes Bambusrohr auf seiner Schulter, an dem zwei geschlossene Eimer befestigt waren, die
Vorräte enthielten. Diese waren der Grund dafür gewesen, das er heute morgen
mit Kenshin hinunter ins nächste Dorf gegangen war. Jetzt bereute er es
allerdings den Jungen mitgenommen zu haben. Er irrte sich selten wenn es darum
ging, das Wetter hervorzusagen, aber
diesmal hatte er die Geschwindigkeit der grauen Wolkenwand einfach unterschätzt.
Seit ungefähr zwei Stunden kämpften sie
sich bereits durch den Sturm. Und sie würden mindestens zwei weitere brauchen
um ihr Ziel zu erreichen. Um noch mal
zurück ins Dorf zulaufen war es schon
zu
spät gewesen, als der Sturm über sie hereinbrach. Sie hatten schon die Hälfte
des Weges hinter sich.
Kenshin
war nun bei ihm angekommen. Er zitterte am ganzen Körper und hatte Mühe noch
aufrecht zu stehen. Dafür das er erst neun Jahre alt war und einen zierlichen
Körperbau hatte, war es fast ein Wunder das er sich solange gegen den Sturm hielt.
Auch Hiko war überrascht , wie tapfer sich Kenshin hielt. Auch jetzt blieb er
nicht stehen sondern ging langsam an ihm vorbei.
Hiko entschied jedoch das Kenshin sich nun
genug abgemüht hatte und nahm ihm die Vorräte aus der Hand um sie selbst zu
tragen. Kenshin blieb stehen und blickte überrascht auf . Dann lief er weiter.
Doch schon nach einigen Schritten fiel er wieder zurück.
Der
Sturm tobte nun immer stärker, obwohl Hiko das kaum für möglich gehalten hatte.
Er musste nun noch öfter stehen bleiben damit Kenshin ihn einholen konnte. Als er sich schließlich ein weiteres mal,
nachdem Kenshin wieder mit ihm auf gleicher Höhe war, umwandte um weiter zu
gehen, wurde er durch ein Zerren an seinem Mantel zurück gehalten. Kenshin war
erschöpft im Schnee versunken und hatte gerade noch einen Zipfel seines Mantel
erwischt um ihn darauf aufmerksam machen zu können.
Hiko
beugte sich zu Kenshin herunter und zog ihn wieder auf die Beine. Dann nahm er
ihn an der Hand und ging weiter. Doch Kenshin war langsam am Ende seiner
Kräfte. Immer öfter lockerte sich der Griff der kleinen Hand in der seinen und
Kenshin hatte Mühe damit, sich nicht einfach erschöpft in den Schnee sinken zu
lassen. Zudem fiel es ihm schwer, überhaupt noch die Augen offen zu halten.
Hiko
verstärkte seinen Griff um Kenshins Hand und zog ihn weiter. Doch dann kippte
Kenshin einfach bewusstlos um und versank fast in der Schneedecke. Hiko
versuchte ihn noch mal wieder zu Bewusstsein zu bringen, jedoch erfolglos.
Schliesslich nahm er den Jungen auf seinen Arm, versuchte ihn so gut es ging
mit seinem Mantel vor dem Eissturm zu schützen und ging weiter.
Es wurde immer schwächer. Das Licht, das Kenshin Himura
war, verblasste und ließ seine Seele im Dunkeln. Jedoch bewegte sich etwas im
Dunkeln. Tief unten hatte es lange drauf gewartet wieder an die Oberfläche zu
kommen. Nun war die Zeit gekommen, das Licht war blasser geworden und
schliesslich fast verschwunden. Doch plötzlich erstrahlte es noch einmal hell
auf, wehrte sich gegen sein Verschwinden –
aber es war zu schwach und verschmolz mit der Dunkelheit.
Kenshin
öffnete seine Augen. Sie hatten ihren Glanz verloren , der einem unheimlichen
Flackern gewichen war.
Als
die gewaltige Kraft des Windes ihn einhüllte , sammelte er noch einmal sein ganze Kraft und sprang los. Für einen
kurzen Moment war er nicht zusehen, bis er dann kurz vor seinem Gegner wieder
auftauchte und ihm mit einem einzigen Schlag niederstreckte.
Vor
Kenshin lag ein Körper, der in zwei Hälften geteilt war. Er hatte Makoto
Shishio besiegt.
Sano
starrte entsetzt auf Kenshin. Von
seinem Schwert lief das Blut Shihios in eine riesige Blutlache, die innerhalb
von Sekunden aus dem geteilten Körper gewichen war. In mitten dieser Blutlache
stand Kenshin und zitterte am ganzen Körper.
Plötzlich
liess er sein Schwert fallen und schrie. Es war kein einzelner Schrei, er
schrie und schrie und hörte nicht mehr auf.
Sano
lief es eiskalt den Rücken runter.
Es
war das Schreien eines Wahnsinnigen. Kenshin fasste sich mit beiden Händen an
den Kopf, den er wild hin und her schüttelte . Er zuckte am ganzen Körper und
schien sich vor Schmerzen zu Krümmen. Immer noch schreiend sank er schließlich
in den roten See aus Blut.
Sano
war so geschockt, das er nicht mal auf den Gedanken kam sich zu rühren. Auch Aoshi
und selbst Saito starrten ungläubig auf Kenshin, unfähig in das Geschehen
einzugreifen.
Es
waren bestimmt Minuten bis Sano es endlich schaffte , sich von seinem Schock zu
befreien und Kenshin aus der Blutlache zu ziehen. Seine Kleidung und sein Körper
waren bereits vollkommen
blutdurchtränkt. Er schlug wild
um sich und schrie einfach weiter, als Sano ihn fest packte und schüttelte.
„KENSHIN!!!“
brüllte Sano ihn verzweifelt an, „Verdammt noch mal , Kenshin, reiß dich
zusammen!!!“
„Sinnlos.“ Murmelte Saito ein paar Meter
entfernt.
„KENSHIN!!!“
Sano schlug ihm mitten ins Gesicht, erzielte aber nicht die beabsichtigte
Wirkung. Dann erinnerte er sich daran, wie Kaoru ihm gesagt hatte, das Kenshin
sich selbst auf die Stelle zwischen den Augen geschlagen hatte, als er im Kampf
gegen Saito fast wieder zum Attentäter geworden war.
Er
setzte zum Schlag an .
Für
den Bruchtteil einer Sekunde, glaubte er es geschafft zu haben, doch dann
begann Kenshin wieder wie wild zu schreien.
Schliesslich
sah Sano nur noch eine Möglichkeit. Mit einem gezielten Schlag in die
Magengrube raubte er Kenshin das Bewusstsein.
Stille
legte sich über den Platz.
Sano
verschnaufte noch einmal kurz und schleppte dann Kenshin in Richtung Ausgang.
„Lasst
uns hier verschwinden.“ Knurrte er , als er an Saito und Aoshi vorbeiging.
Die
erste Nacht war am schlimmsten. Kenshin lag schweißgebadet auf seinem Futton
und wälzte sich unruhig hin und her. Er hatte hohes Fieber und hustete so
stark, das er bei manchen Hustenanfällen fast keine Luft mehr bekam. Und dann
waren da noch die Alpträume .... Kenshin redete wirres Zeug im Schlaf, schlug
wild um sich und schrie manchmal
entsetzt auf.
Seijuuro
Hiko saß an dem kleinen Feuer, dessen Schatten auf Kenshins schlafenden Gesicht
tanzte. Er erinnerte sich zurück an die ersten Nächte, die Kenshin bei ihm
gewesen war. Es war fast das selbe gewesen, wenn man das Fieber außer acht
liess. Jede Nacht hatte Kenshin schreckliche Alpträume gehabt, an die er sich
am nächsten morgen nicht erinnern konnte. Angesichts dessen was Kenshin wenige
Tage zuvor erlebt hatte, fand es Hiko jedoch nicht weiter verwunderlich.
Irgendwie musste er schliesslich das blutige Massaker verarbeiten, dem er nur
knapp entkommen war. Die Schreie der Menschen, die massakrierten Leichen und
das Blut, das viele Blut , war mehr als ein neunjähriger Junge hätte verkraften
können. Und auch wenn Kenshin ein ungewöhnlich tapferes und reifes Kind war, so
war er auch immer noch zu jung um von jetzt auf morgen mit so etwas fertig
zuwerden.
Weiter
. Immer weiter gehen. Nicht stehen bleiben. Und am besten nicht denken.
Durchhalten. Nicht loslassen. Weiter.
Sano
stand kurz vor einem Zusammenbruch. Sein ganzer Körper schmerzte und seine
Kleidung hatte dunkelrote Flecken bekommen, weil Kenshins Kleidung immer noch
vor Blut triefte.
Kenshin war bis jetzt nicht wieder aus seiner
Ohnmacht erwacht und Sano war dankbar dafür, auch wenn das bedeutete, das er
Kenshin bis nach Kyoto tragen musste. Immer wieder sah er den Moment vor sich
als er Kenshin gepackt hatte und ihm für einen Bruchteil einer Sekunde in die
Augen gesehen hatte. In diese leeren dunklen Augen , die die Hölle gesehen
haben mussten.
Er
fragte sich, ob Kenshin jemals wieder zu sich selbst zurück finden würde.
Es
war nun schon drei Tage her, das sie in den Schneesturm gerieten waren, doch
Kenshin war immer noch bewusstlos.
Ein
helles Feuer erfüllte die kleine Hütte mit Wärme, während draussen unermüdlich
Schnee vom grauen Himmel viel.
Hiko begann sich langsam Sorgen zu machen. Er
hatte keine Möglichkeit, einen Arzt zu holen. Mit kurzen Unterbrechungen
schneite es immer noch recht heftig und er würde Stunden brauchen um das
nächste Dorf zu erreichen. Doch er wollte nicht das Risiko eingehen, Kenshin so
lange allein zu lassen. In den letzten Tagen hatte er Kenshin immer wieder
davor bewahren müssen, an seinen langen Hustenanfällen zu ersticken.
Die
einzige Möglichkeit wäre, Kenshin gleich mitzunehmen, aber dafür war er noch
entschieden zu schwach.
Plötzlich
riss ihn ein kurzer Aufschrei von Kenshin aus seinen Gedanken. Der Junge wurde
immer noch von Alpträumen geplagt und auch das Fieber wollte einfach nicht
zurückgehen.
Seufzend
setzte sich Hiko neben Kenshins Futton und wischte ihm mit einen kühlen Tuch
über die heiße Stirn. Neben dem Futton stand eine Schale mit kalter Suppe, die
noch fast voll war. Er hatte Mühe Kenshin etwas davon einzuflössen, den die
meiste Zeit spuckte er sie in einem plötzlichen Hustenanfall wieder aus.
Erschöpft
blickte er auf den bewusstlosen Jungen. Kenshins Fieber hatte ihn seit drei
Tagen davon abgehalten , richtig zu schlafen. Meistens schreckte er schon nach
wenigen Minuten wieder hoch, weil Kenshin hilflos nach Luft schnappte oder sich
schreiend auf dem Futton rum wälzte.
Wenn
Kenshin nicht bald wieder aus seiner Bewusstlosigkeit erwachen würde und das
Fieber nicht zurück gehen würde, bestand fast keine Chance , das er durchkam.
Wie sollte er auch, ohne Nahrung.
Hiko war jedes mal erleichtert, wenn er es
schaffte Kenshin etwas Suppe einzuflössen.
Plötzlich
spürte er wie Kenshins kleine Hand nach der seinen griff. Erleichtert erwiderte
er den Griff . Die Hand war eiskalt.
„Kalt...“
murmelte der Junge schliesslich , „kalt“.
Hiko
wickelte Kenshin fest in seine Decke ein, hob ihn vorsichtig auf seinen Arm und
setzte sich mit ihm näher an das Feuer.
Die
Sonne versank glühend hinter dem Horizont. In der Ferne konnte er bereits die
Häuser der ersten Vororte Kyotos erkennen. Bald würden sie es geschafft haben.
„Shinomori!“
Sano
hatte angehalten und lehnte sich erschöpft an einen Baum. Er atmete ein paar
mal tief durch, bevor er weiter sprach.
„Wir
können nicht so zurückkehren.“ keuchte
er und deutete auf Kenshin , den er , immer noch ohnmächtig, gegen den
Baumstamm gelehnt hatte. Sofort hatte das Gras unter den Baum die dunkle Farbe
des Blutes angenommen. Kenshin glich
einer lebenden Leiche. Das Blut Shihios war an einigen Stellen bereits
eingetrocknet, an anderen sickerte Kenshins eigenes Blut unermüdlich weiter aus
den offenen Wunden.
„In Kyoto wartet jemand auf Kenshin. Und sie
wird einen Schock bekommen , wenn sie ihn so sieht.“ fügte Sanosuke erklärend hinzu.
„Darauf
dürfen wir jetzt keine Rücksicht nehmen!“ erwiderte Aoshi kühl.
„Du
hat es doch selbst gesagt: wenn wir zulange warten, wird er es nicht schaffen.“
Sano
erinnerte sich nur all zu gut. Genau das hatte er gesagt.
Und
im nächsten Moment hatte Saito ihnen einen Weg in die Freiheit geebnet , den er
selbst nicht betreten hatte.
Eine
Woche war nun vergangen und Kenshin war nun recht häufig über den Tag verteilt
wach , wenn auch immer nur für kurze Zeit. Meistens war er zu schwach , um mehr
als ein paar Wörter zu sprechen, doch wenigstens konnte er immer ein wenig
Suppe zu sich nehmen, bevor er wieder in einen unruhigen Schlaf versank.
Hiko
nutze den sonnigen morgen um Holz klein zu hacken. Der Himmel war hell und
klar, kein einziges Wölkchen erinnerte mehr an den grausamen Eissturm. Die
Wälder lagen ruhig und friedlich eingehüllt in einer dicken Decke aus Schnee,
auf der sich das Licht der Sonne brach und den ganzen Wald zum in gleißendes
Licht tauchte. Kein Geräusch war zu hören, ausser dem knacken der Äste, die
ihre weiße Last nicht mehr zu tragen vermochten und das regelmäßige hacken
einer Axt.
Hiko
beschloss eine Pause einzulegen und goss sich eine Schale Sake ein. Gerade als
er zum trinken ansetzen wollte, hörte er einen dumpfen Aufprall aus der Hütte.
Er
stellte den Sake ab und öffnete die Tür.
Keine
zwei Meter vor ihm lag Kenshin zitternd und keuchend auf dem Boden. Seine Hand
hatte er ausgestreckt um etwas wenige Zentimeter vor ihm zu erreichen - es waren Kenshins mittlerweile
getrockneten Kleider.
„Dummkopf!“
fuhr ihn Hiko an. „Warum bist du aufgestanden? Merkst du nicht, das du noch
viel zu schwach bist.?“
„Ich...“
keuchte Kenshin schweißüberströmt, „ich...“
Weiter
kam er nicht , weil ihn ein erneuerter Hustenanfall schüttelte.
Hiko
packte Kenshin und trug ihn zurück zu seinem Futton. Dann gab er ihm Wasser um seinen Husten zu stillen.
„Ich...“
versuchte es Kenshin wieder , blieb dann aber still.
„Du
hast gedacht, du könntest es schaffen.“ Beendete Hiko den Satz. Er sah Kenshin mit durchdringenden Augen an.
„
Du musst lernen dich selbst besser einzuschätzen. Du musst unterscheiden können
, zwischen dem was du kannst , was du denkst zu können und was du nicht
kannst.“
Hiko
stand auf und ging zurück in Richtung Tür. Dann drehte er sich noch einmal zu
Kenshin um.
„Du
musst deine Grenzen kennen.“
Während
ihrem Gespräch war langsam die Sonne versunken und hatte ein beeindruckendes
Farbenspiel hinterlassen. Leuchtend rot erstrahlte der Abendhimmel über ihnen
und tauchte Kyoto in ein seltsames Licht.
„Das
ist lange her.“ Beendete Seijuuro Hiko seine Erzählung.
„Kenshin ist kein Kind mehr und beherrscht
jetzt die Hiten Mitsurugi Geheimtechnik. Es gibt keinen Grund sich Sorgen zu
machen.“ Fügte er hinzu.
Kaoru
spürte das er es ernst meinte. Und dennoch...wenn er sich keine sorgen machte,
warum war er dann überhaupt noch hier?
Die
Nacht legte ihren Schleier über Kyoto und lies Häuser und Tempel in Dunkelheit
versinken, die nur durch fahles Mondlicht erhellt wurde.
Zwischen
den Trümmern des Aoiya warteten sie immer noch. Kaoru dachte über ihr Gespräch
mit Seijuro Hiko nach. Egal was er gesagt hatte und wie überzeugt er geklungen
hatte –ihr Herz liess sich nicht beruhigen. Auch wenn Kenshin ihr versprochen
hatte, das sie zusammen nach Tokyo zurück kehren würden –sie konnte dieses
dunkel Gefühl nicht unterdrücken, das langsam in ihr hoch kroch. Das dunkel
Gefühl sagte ihr, das nichts mehr so werden würde, wie es früher war.
Als
sie nach Kyoto kam, hatte sie nur ein einziges Ziel.
Nachdem Kenshin sie allein in Tokyo zurückgelassen hatte, hatte sie keine Kraft mehr gehabt, an etwas anderes als an ihn zu denken. An ihn und was wäre, wenn die Nacht am Fluss ihre letzte Nacht in seiner Nähe gewesen wäre.
Sie hatte ihr Ziel erreicht , doch auch danach war sie rastlos gewesen.
Sie
hatte gedacht, es würde ihr reichen Kenshin noch einmal zusehen, ja selbst als
sie vor ihm stand war sie sich dessen sicher gewesen, aber danach war es noch schlimmer geworden. Die Angst um Kenshin brachte sie bald um den
Verstand.
Und
nun diese Vorahnung...tief in ihrem Herzen wusste Kaoru, das sie den Kenshin,
den sie gekannt hatte, nie wieder sehen würde.
Plötzlich
wurde sie aus ihren Gedanken gerissen.
„Sie
kommen.“
Ende Teil 1
Tja, seit langem bastel ich
an dieser Fanfiction und bin nie ganz zufrieden damit. Der eigentliche
Knackpunkt, um den es mir geht, kommt erst im nächsten Kapitel.
Wegen den Kampfszenen : ich
weiß das es eigentlich unlogisch ist, das Kenshin Shihio in zwei Hälften
spalten kann, weil er ja diesen Eisenring um die Stirn hat, aber den gibt´s
eben in meiner FF nicht. Die Kampfszenen sind so kurz gehalten, weil ich keine
Lust hatte den ganzen Kampf noch mal von vorne zu beschreiben, da ihn ja
sowieso jeder kennt und es auch einfach zu lang geworden wäre. Der Punkt um den
es mir ging , war das Kenshin in diesem Kampf seinen Schwur , nie wieder einen
Menschen zu töten, brechen musste um den Kampf zu gewinnen. Und nun stellt sich
die große Frage : wie wird er damit zurecht kommen?
Der Titel hat mir
Kopfzerbrechen bereitet, normalerweise fallen mir immer jede Menge Titel ein,
so das ich mich zwischen mehreren entscheiden muss, aber hier fällt mir nicht
mal einer ein -_-
Ich hoffe es ist nicht zu
langatmig, wie meine Schwester immer meint (aber das sagt sie bei allen meinen
Fanfiction). Über Kommentare würde ich mich freuen.